Diesen Artikel fand ich heute in der Süddeutschen.
Ein amerikanischer Verlag prescht vor. Ob die deutschen nachziehen?
Diesen Artikel fand ich heute in der Süddeutschen.
Ein amerikanischer Verlag prescht vor. Ob die deutschen nachziehen?
ZitatOriginal von JaneDoe
Diesen Artikel fand ich heute in der Süddeutschen.
Ein amerikanischer Verlag prescht vor. Ob die deutschen nachziehen?
Wenigstens gibt es immer wieder etwas zum lachen!
Es mag ja durchaus auf den ersten Blick zum Lachen sein, aber das Problem dahinter ist durchaus ein ernstes:
Wie viel Kopiermöglichkeiten will und kann der Verlag dem Leser ermöglichen? Oder umgekehrt: Wie viel Verbreitungsmöglichkeiten brauche ich als Leser? (siehe: Verleiht Ihr Eure Bücher?) Und dazu kommt noch: wie viele Updates gibt es für die Reader? Wird man in ein paar Jahren wie bei Handys jedes Jahr einen neuen Reader erwerben, um auf dem neuesten Stand zu sein? Dann helfen mir die momentan auf 5mal beschränkte Kopierfunktion nicht lange weiter, selbst wenn ich meine Bücher alle nur alleine lese.
ZitatOriginal von LeSeebär
Es mag ja durchaus auf den ersten Blick zum Lachen sein, aber das Problem dahinter ist durchaus ein ernstes:
Wie viel Kopiermöglichkeiten will und kann der Verlag dem Leser ermöglichen? Oder umgekehrt: Wie viel Verbreitungsmöglichkeiten brauche ich als Leser? (siehe: Verleiht Ihr Eure Bücher?) Und dazu kommt noch: wie viele Updates gibt es für die Reader? Wird man in ein paar Jahren wie bei Handys jedes Jahr einen neuen Reader erwerben, um auf dem neuesten Stand zu sein? Dann helfen mir die momentan auf 5mal beschränkte Kopierfunktion nicht lange weiter, selbst wenn ich meine Bücher alle nur alleine lese.
Also einer von uns beiden hat da was Falsch verstanden!
Es geht ja eher um Bibliotheken!?
26 Mal und dann soll Schluss sein.
Vor allem der Grund
ZitatDas sei die Lebensdauer eines Papierbuchs.
ist zum lachen!
Das hat ja nichts mit uns Lesern zu tun.
Wir haben ja schon unsere Beschränkung!!!
.... oder liege ich da Falsch
Nein, wir haben schon das selbe verstanden. Natürlich macht es einen Unterschied, ob es nun um Beschränkungen für Privatpersonen geht oder um Beschränkungen für Bibliotheken. Trotzdem ist doch gerade das Beschränken oder nicht-Beschränken eines der größten Schwierigkeiten bei Ebooks, egal, ob es jetzt um Bibliotheken geht oder nicht.
Wie gesagt, der Artikel selbst klingt für mich nach einem Aprilscherz - das eigentliche Problem jedoch - nämlich die unendliche Weitergabe von einzelnen Exemplaren im privaten oder öffentlichen Raum - ist imho jedoch einer der Kernprobleme des Ebooks.
@ LeSeebär
Ach so, Du hast es eher "allgemein" gesehen!
Es ist ganz sicher kein Fasnachtsscherz und kein verfrühter Aprilscherz. Die US-amerikanischen BibliothekarInnen und die NutzerInnen des Ebook diskutieren seit einigen Tagen heftig über die Bestimmungen von HarperCollins.
Hier muß ich auch dem Eindruck der SZ widersprechen, der US- BibliothekarInnenverband, ALA, ist alles andere als handzahm. War er noch nie. Der Verband gehört z.B. zu denjenigen, die sich der Zensur, die in den USA herrscht, vehement widersetzen.
Hier geht es um etwas anderes. Das Grundproblem liegt darin, zu entscheiden, wie Verlage künftig vom Ebook profitieren können. Wenn ein Buch einmal digitalisiert ist, inwieweit hat man es dann als Verlag aus der Hand gegeben?
Inwieweit kann man noch Tantiemen an AutorInnen zahlen?
Auf der anderen Seite ist das Problem entstanden, daß es nicht mehr um das Objekt 'Buch' geht, sondern sich das Ganze auf den Text an sich beschränkt. Wir sprechen nicht mehr vom Buchbesitz, sondern der Frage des reinen Nutzungsrechts am Text. Das ist ein Teil der Zukunft.
Die US-Bibliotheken stehen vor dem Problem, daß sie weit mehr für ein Ebook zahlen als ein Privatkunde. Ausgeliehen wird dieses Ebook aber genauso, wie ein gedrucktes auch. Also eine Ausleihe nach der anderen. Ein Ebook wird nicht zwei - drei -, fünfzigmal gleichzeitig ausgeliehen.
Eine technische Möglichkeit, die auf der Hand zu liegen scheint, ist nicht erlaubt (von Verlagssseite). Für Ebooks gibt es ebenso Wartelisten, wie für gedruckte Bücher. Die Anschaffung, die 'Aufbewahrung', Wartung, Nutzung verursacht beträchtliche Kosten. Wer trägt sie?
Und nun sollen sie noch erhöht werden, durch Erneuerung der Lizenzen in regelmäßigen Abständen.
Das sind grob umrissen die wesentlichen Punkte der momentanen Diskussion.
magali
@ magali
Schöner Beitrag!
Ja, das alles ich nicht so leicht und ich bin gespannt wie es mit dem Thema E-Book weitergeht!
danke. Aber das Wichtigste habe ich vergessen, typisch!
Die Zahl '26' bezieht sich m.E nicht darauf, daß ein echtes Buch so lange hält und bei der 27. Leserin auseinanderfällt, sondern darauf, daß die Ausleihzeit in den Bibliotheken 14 Tage beträgt. Das entsprechende Ebook wäre dann immer für ein Jahr (= 52 Wochen) vom Verlag 'zu buchen'.
Ich habe aber die Begründung von HarperCollins nicht gelesen.
magali
ZitatOriginal von magali
sondern darauf, daß die Ausleihzeit in den Bibliotheken 14 Tage beträgt.
Nanu, ist das in den USA einheitlich? Hier macht das imho jede Bibliothek nach eigenem Ermessen.
Aber eigentlich wollte ich noch etwas ganz anderes zum Thema beitragen:
Im oben verlinkten Zeitungsartikel wird ja berichtet, daß einzelne Bibliotheken diesen Verlag nun boykottieren wollen. Würde so etwas überhaupt was bringen? Bringt dem Verlag der höhere Preis für Ebooks von Biblotheken und ein bißchen mehr Bekanntheit des Buches durch Bib-Besucher wirklich mehr, oder wird durch den Boykott nicht eher der Buchhandelsverkauf angekurbelt, weil man ja dieses Buch nicht in der Bibliothek ausleihen kann?
Wenn's nur einzelne Bibliotheken machen, sicher nicht. Wenn sich viele beteiligen, ist das nicht zu unterschätzen. Bibliotheken sind für Verlage eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle. Die gesamte Fachbuchbranche lebt ja in Grunde von Bibliotheken.
ich habe den (sehr breitgefächerten) Diskussionen zum Thema tatsächlich entnommen, daß die Ausleihzeit für Ebooks in den USA in der Regel und landesweit 14 Tage beträgt. Die Wartezeiten auf einzelne Titel werden als recht lang angegeben. Kindle-angepaßte Ebooks gibt es nicht in den Bibliotheken, daher auch die Verlagsabhängigkeit beim Angebot.
Und ja, es ist, wie Clio sagt. Finanziell gesehen haben Bibliotheken einen gewissen Hebel gegenüber den Verlagen.
Ob das hierzulande ähnlich gehandhabt werden wird, kann man daraus nicht unbedingt schließen, aber vergleichbare Fragen werden hier auch auftauchen und entsprechende Probleme aus der Verbindung Ebook-Bibliothek gelöst werden.
magali
:chenDrum: gehts in antiquariate und kaufts euch die bücher so... der elektronische krempel hält eh keine 50 jahr, so ein buch bei anständiger handhabung schon.
ZitatOriginal von MagnaMater
:chenDrum: gehts in antiquariate und kaufts euch die bücher so... der elektronische krempel hält eh keine 50 jahr, so ein buch bei anständiger handhabung schon.
Daten richtig gesichert, halten länger als Du und ich frische Luft genießen können.
Während die Würmer ans uns knabbern, können andere diese Dateien lesen
Okay, dieser Artikel betrifft in der Tat erst einmal nur Bibliotheken ... aber das Problem dahinter ist ein riesig großes für den Endverbraucher, dessen Umfang man in ganzer Konsequenz erst zu spüren bekommt, wenn man sich mal eine Zeitlang auf die digitalen, digital-rights-gemanagten e-Books, MP3's, Videos und was sonst noch so eingelassen hat.
An dieser Stelle zeigt sich nämlich für den Käufer das größte Problem mit den elektronischen Waren: Während man früher einfach eine DVD, eine CD, ein Buch gekauft hat, und das immer benutzen konnte, wenn man wollte (auch noch nach dreißig Jahren), ist das bei eBooks sowie online gekauften Videos und Musikalben keinesfalls so.
Um sich vor wilden Raubkopier-Orgien zu schützen, haben die Hersteller verschiedenste DRM-Systeme eingeführt. Die haben den Haken, dass man - auch nach dem Kauf - das Ding theoretisch nur so lange ansehen kann, wie der Hersteller das will. Also die Systeme erlauben es selbigem Hersteller, dem User nachträglich das Recht wieder zu entziehen, vor allem, wenn Content und Anzeigegerät miteinander gekoppelt sind.
Also kaufst Du ein eBook für Dein Kindle, verwaltest es über Deine Kindle-Software und synchronisierst das Gerät, dann könnte es Dir z.B. Bücher wieder löschen, ohne dass Du etwas tun kannst.
Ich selber war lange ein begeisterter Anhänger davon, all meinen Content (vor allem Musik und Videos) digital zu erwerben und zu verwalten, und erlebe gerade eine sehr ernüchternde Phase:
Ich besitze einen Apple iTunes Account, den ich mit Umzug in die USA auf eine amerikanische Adresse und Kreditkarte umgestellt habe. Wieder zurück in Deutschland, verweigert mir das System Zugriff auf meine Files, weil es nicht damit klar kommt, dass nun von einer deutschen IP darauf zugegriffen wird.
Das heißt, dass ich zwar die Alben, die ich mal irgendwann auf meinen iPod gespielt habe, weiterhin hören kann ... will ich aber neue Alben via iTunes hinzufügen und muss hierzu die Synchronisation anstellen, löscht er mir automatisch alles, von dem er der Meinung ist, ich habe keine Zugriffsrechte dafür.
Das macht für mich das ganze System jetzt praktisch unbrauchbar.
Ich kann auch nicht zurückstellen auf einen deutschen Account, weil Apple der Meinung ist, ich würde das illegalerweise tun, und verweigert mir den Zugriff.
Im Endergebnis habe ich also eBooks, Musik und Filme für reales Geld erworben, die ich mir jetzt nicht mehr anschauen kann, außer von einem einzigen Laptop, den ich dazu aber vom Internet abhängen muss.
Das führt dazu, dass ich in Zukunft meine Unterhaltungsmedien wieder analog kaufe, um diesem Ärger aus dem Weg zu gehen. Oder bei Anbietern, die die Medien nicht mit einem bestimmten Abspielgerät verknüpfen (was die Auswahl stark einschränkt).
Ich sehe eine ähnliche Problematik bei eBooks anrollen.
Bei Video-Spielen hat diese Politik ja bereits zu hitzigen Ausbrüchen in der Community geführt - die durch großflächige Kaufboykotts erreicht hat, dass bestimmte DRM-Praktiken wieder zurückgezogen wurden.
Für mich (obwohl ein leidenschaftlicher Anhänger der digitalen Welt) heißt das in der Konsequenz, dass ich Medien nicht mehr kaufe, wenn sie mit irgendeiner Art von DRM verkoppelt sind.
Ich verstehe das Gebahren der Verlage / Publisher / Produktionsfirmen insofern, als dass die alle schreckliche Angst vor Software-Piraterie haben und befürchten, dass keiner ihre Produkte mehr kauft, sondern nur noch klaut.
Leider führen die aktuell eingesetzten Strategien aber genau zu dem Effekt, dass ein ehrlicher Käufer eher bestraft wird durch alle möglichen idiotischen Restriktionen, wenn er ein digitales Produkt ehrlich erwirbt (denn geklaute eBooks haben z.B. den Vorteil, dass sie nicht mit DRM daherkommen und damit auch nicht den Dienst verweigern, nur weil man den PC oder das Lesegerät wechselt).
Ich nehme an, dass sich in den nächsten Jahren sicher noch so einige hitzige Diskussionen um das Thema entspinnen werden - und hoffe dabei nur, dass sich die großen Anbieter (die so etwas naturgemäß zu diktieren versuchen) dem Druck des Marktes beugen müssen und ihre Angebote so anpassen, dass nicht nach ein oder zwei Jahren praktischem Einsatz eine Massenflucht der Erstkäufer einsetzt.
Soweit ich weiß, kann man gekaufte Ebooks mit DRM überhaupt nicht weiterverkaufen oder verleihen, was ich wirklich total schlecht finde. Aber scheinbar besteht ja die Möglichkeit, DRM soweit zu erweitern, dass man das Buch z.B. fünfmal verkaufen/verleihen könnte. Damit könnte ich leben.
Zu den Bibliotheken: ich hoffe, die können sich gegen den Verlag durchsetzen. 26 mal ist echt lachhaft.
ZitatOriginal von LeseMann
Daten richtig gesichert, halten länger als Du und ich frische Luft genießen können.
Während die Würmer ans uns knabbern, können andere diese Dateien lesen
aber die systeme, mit denen man sie ablesen könnte gibts nicht mehr, versuch heute nach 30 jahren eine brother floppy-disk zu lesen: impossible.
ZitatOriginal von MagnaMater
aber die systeme, mit denen man sie ablesen könnte gibts nicht mehr, versuch heute nach 30 jahren eine brother floppy-disk zu lesen: impossible.
Du machst da einen kleinen aber feinen Denkfehler!
Ob es irgendwann E-Book Reader gibt oder nicht ist theoretisch egal!
Es geht um die Daten!!!
Als Beispiel eine ePub Datei … diese Datei ist im Grunde ein Zip Ordner mit HTML Dateien (+ Extras)
Diese Daten wirst Du locker immer wieder wandeln können … ob ePub zu PDF, TXT, mobi, lit, blablub, … egal!
Ist ja nur normalo Text … und so lange es PC 's gibt!
Diese Dateien werden bei richtiger Handhabung uns alle überleben … und das ist Fakt!
Also nochmal .... Hardware nicht gleich Software/Daten!
Bei ePub braucht man sich doppelt keine Sorgen machen.
ZitatOriginal von agu
Während man früher einfach eine DVD, eine CD, ein Buch gekauft hat, und das immer benutzen konnte, wenn man wollte (auch noch nach dreißig Jahren), ist das bei eBooks sowie online gekauften Videos und Musikalben keinesfalls so.
Einer der Gründe, weswegen ich gegen diese ganze "Downloaderitis" bin: ich will (vereinfacht ausgedrückt) etwas in der "Hand" haben, das auch einen Crash der Hardware überlebt und ggf. einfach neu installiert werden kann.
Außerdem bin ich nicht bereit, für "Hard-" und "Soft-"ware eines Buches getrennt zu bezahlen, wenn ich das bei einem "klassischen" Buch in einem zu einem Preis habe.
Hier vielleicht etwas OT, paßt vom Prinzip aber: Google löscht bösartige Software von Android-Handys auf redmark.de. Bei einem digital erworbenen Produkt ist man, egal was die Hersteller sagen, nie vor einem automatischen Löschen sicher. Hier bestimmt sinnvoll (weil Schadsoftware), aber wie war das vor einiger Zeit mit dem Amazon-Kindle? ...
Mal ein Beispiel:
Ein E-Book von Gutenberg … gebrannt auf eine CD! ...
Tata … .und Ihr habt eure nicht löschbare und anfassbare Ware!
Was andere Hersteller machen ist natürlich blöd, aber ich hoffe auf eine bessere Zukunft...
Und wie gesagt, wer mit Daten richtig umgeht, der hat sie auch!