• Regie: Christian Petzold
    Drehbuch: Christian Petzold, Harun Farocki
    Darsteller: Julia Hummer, Sabine Timoteo, Marianne Basler, Benno Fürmann


    Handlung laut Amazon:
    Ein Mann reist auf der Suche nach seiner Frau von Paris nach Berlin. Er findet sie in einer psychiatrischen Anstalt und nimmt sie wieder zurück nach Paris. Die Frau fährt jedes Jahr nach Berlin, sucht dort verzweifelt ihre Tochter. 1989, als das Kind drei Jahre alt war, ist es entführt worden. Und verschwunden geblieben. Jetzt entdeckt sie ein Mädchen namens Nina, eine obdachlose, "sozial auffällige" Frau. Eine, die sich die Welt einfach nimmt. Eine Diebin. Und die Frau glaubt, in Nina endlich ihre Tochter wiedergefunden zu haben.


    Mein Eindruck:
    Regisseur Christian Petzold und seine Hauptdarstellerin Julia Hummer waren schon in dem aufsehenerregenden Film „Die innere Sicherheit“ ein gutes Team. Auch in Gespenster funktioniert das wieder gut, wobei der Film spartanischer, deutlich auf das wesentliche reduziert wirkt.
    Anhand von der schüchternen Nina und der selbstbewussten Toni, die keine Risiken scheut, werden sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten gezeigt. Als weitere Handlungsebene kommt eine Frau hinzu, deren kleines Kind vor Jahren entführt wurde. Jetzt glaubt sie in Nina ihre Tochter zu erkennen.
    Viele Szenen wirken spröde, oder auch traumwandlerisch, gerade am Anfang. Das ist kein überschwenglicher Film, die Emotionen bleiben verschlossen, aber man spürt, wie sie gleichwohl hinter einer nur hauchdünnen Schicht vorhanden sind. Ein kleiner Riss genügt, die ganze Verletzlichkeit der Figuren zu zeigen.
    Dieser Film setzt sich ab vom durchschnittlichen, oberflächlichen Popcorn-Film. Er besitzt stattdessen eine große Wirkung und ist wirklich sehenswert.


    Auf der DVD der Süddeutschen Zeitung gibt es anscheinend keinerlei Extras. Dafür ist aber noch z.B. die interessante Pressekonferenz im Internet zu finden.