• Alice in den Städten - Arthaus Collection


    Regie und Buch: Wim Wenders
    Darsteller: Rüdiger Vogler, Lisa Kreuzer, Yella Rottländer


    Extras auf der DVD: Audiokommentar mit dem Regisseur und den beiden Hauptdarstellern


    Kurzbeschreibung:
    "Der Journalist Philip Winter sammelt Bilder. Aber sie öffnen ihm keinen Zugang mehr zur Wirklichkeit. Alice, ein kleines Mädchen, ebenso launisch und starrsinnig wie er, gibt ihm die verlorene Realität zurück. Während einer unfreiwilligen Odyssee von New York über Amsterdam nach Wuppertal und durch das Ruhrgebiet stößt sie ihn mit der Nase auf die Tatsachen des Lebens."


    Mein Eindruck:
    1974 drehte Wim Wenders diesen Film in schwarzweiß, es ist die Zeit des Neuen Deutschen Films (Volker Schlöndorff, Werner Herzog, Fassbinder). Alice in den Städten ist ein Paradebeispiel dieses Genres. Ruhig gedreht, kritisch, reflektiv und dem Realismus verhaftet.


    Der Film beginnt in den USA, später geht es nach Amsterdam, dann nach Deutschland. Ein typisches Roadmovie. Unterstrichen wird das sogar von der Musik. In einer Szene ist „On the Road again“ von Canned Heat zu hören.
    Der Film ist hervorragend gemacht, z.B. ist die Kameraarbeit durchgehend auf hohem Niveau.


    Hauptdarsteller Rüdiger Vogler und Yella Rottländer (als Alice) werden auf der Reise ein gutes Team. Tatsächlich erinnert es an Ryan und Tatum O´Neal in Paper Moon, dem Film von Peter Bogdanovich. Im umfangreichen Booklet der Arthouse Collection steht, dass Wim Wenders seine Filmpläne beinahe aufgegeben hätte, da in dem kurz zuvor veröffentlichten Paper Moon eine ähnliche Geschichte erzählt wird. Sein Freund und Kollege Samuel Fuller konnte ihn überreden, nicht aufzugeben. Gut so! Denn es wurde schließlich einer der besten Filme von Wim Wenders.


    ASIN/ISBN: B000V2SGNA

  • Every Thing Will Be Fine


    Regie: Wim Wenders
    Darsteller: James Franco, Charlotte Gainsbourg u.a.


    Kurzbeschreibung:
    Ein Winterabend. Eine Landstraße. Es schneit, die Sicht ist schlecht. Aus dem Nichts kommt ein Schlitten einen Hügel herunter geglitten. Eine Vollbremsung, der Wagen kommt zum Stand. Stille. Den Schriftsteller Tomas trifft keine Schuld an diesem tragischen Unfall, ebenso wie den kleinen Christopher, der besser auf seinen Bruder hätte aufpassen können, oder Kate, die Mutter der beiden, die die Kinder früher hätte ins Haus rufen sollen … Tomas fällt in ein tiefes Loch. Die Beziehung zu seiner Freundin Sara zerbricht an der Belastung. Tomas rettet sich in sein Schreiben. Aber darf er dazu Erfahrungen verarbeiten, die das Leiden anderer einbeziehen? Der Film folgt seinem Versuch, dem Leben wieder einen Sinn zu geben und eine eigene Familie aufzubauen. Genau so folgt er auch Kate und Christopher, bis der 17 Jahre alt ist und sich entschließt, diesen Fremden wiederzusehen, den er nur einmal, an jenem verhängnisvollen Abend, getroffen hat ...


    Mein Eindruck:
    Wim Wenders hat hier einen ruhigen, atmosphärischen und intelligenten Film geschaffen. Der Schauplatz Montreal, Quebec wird stimmungsvoll eingesetzt.
    Die Schauspieler nehmen sich zurück und überzeuge gerade dadurch. Allen voran James Franco, der einen Schriftsteller spielt. Tatsächlich hat Franco selbst auch schon Short Storys veröffentlicht..


    Auf der DVD befindet sich ein langes, sehenswertes Making-of, bei dem man Wim Wenders, die Schauspieler und andere Beteiligte im Gespräch. Zum Teil kann man sie bei den Dreharbeiten beobachten


    ASIN/ISBN: B018PP5EMA

  • Die Angst des Tormanns beim Elfmeter


    Regie: Wim Wenders
    Darsteller: Arthur Brauss, Kai Fischer, Erika Pluhar, Libgart Schwarz,


    Kurzbeschreibung:
    Torwart Josef Bloch beleidigt während eines Fußballspiels den Schiedsrichter und muss den Platz verlassen. Er bleibt in Wien, wohnt im Hotel, streift ziellos durch die Stadt, geht ins Kino. Bloch verbringt die Nacht mit der Kinokassiererin, die er am Morgen erwürgt. Er fährt mit dem Bus ins Burgenland, streitet mit Bauernburschen im Wirtshaus, versucht vergeblich, mit der früheren Geliebten ein neues Verhältnis anzufangen, verfolgt in der Zeitung die Fahndung der Polizei. Bloch besucht ein Fußballspiel, der Torwart hält. Bloch lächelt.


    Mein Eindruck:


    Die Angst des Tormanns beim Elfmeter ist ein Frühwerk von Wim Wenders, das schon durch den Titel Aufmerksamkeit einfordert. Es basiert auf eine Erzählung von Peter Handke. Man folgt einen Mann namens Bloch ein paar Tage durch das Österreich des Jahres 1972. Er ist von Beruf Torhüter, und offensichtlich neben der Spur. Ohne Motiv erwürgt er eine Frau und flüchtet dann in ein Dorf.


    Es ist ein verstörender Film, weil man so nah an den Mörder heranrückt.
    Auf Erklärungsversuche oder viel Handlung wird verzichtet. Ich habe den Film vor vielen Jahren schon einmal gesehen, aber jetzt beim Wiedersehen hat er mir besser als damals gefallen, da ich jetzt auf die Erzählweise vorbereitet war.


    Trotz der Spannungselemente Flucht nach dem Mord oder einem vermissten, stummen Schüler, der auch ermordet wurde, wird der Film nicht zum Krimi. Die besondere Position des Protagonisten zeigt vielmehr die Isoliertheit eines Menschen oder auch Kommunikationsunfähigkeit. Viele der Figuren sind sehr schweigsam, oder sie schwätzen inhaltsloses Zeug.
    Wie dicht ihm die Ermittler auf den Spuren sind, erfährt Bloch durch die Zeitung, doch zu rationalen Verhalten ist er nicht mehr fähig.


    Wim Wenders Film gehört zu den deutschen Filmen einer Zeit, die mit üblichen Sehgewohnheiten brachen.


    ASIN/ISBN: B00XDHTJTK

  • Die schönen Tage von Aranjuez


    Regie: Wim Wenders
    Darsteller: Reda Kateb, Sophie Semin, Jens Harzer, Nick Cave
    2016


    Kurzbeschreibung:
    Eine Frau und ein Mann sitzen im Garten an einem schönen Sommertag. Er fungiert als Stichwortgeber und Fragesteller, sie antwortet ausführlich, erinnert sich und erzählt poetisch und auch unverblümt von ihrem sexuellen Erwachen, ersten und folgenden sexuellen Erfahrungen. Beobachtet bzw. imaginiert werden die beiden von einem Autor, der im Haus mit Blick auf den Garten an einer alten Schreibmaschine sitzt und den Dialog zu Papier bringt. Wenn er neue Inspiration braucht, wählt er einen neuen Song in seiner Jukebox.


    Mein Eindruck:
    Der Film basiert auf einem Theaterstück, das den Untertitel “Ein Sommerdialog” trägt und beinhaltet den Versuch eines Schriftstellers, ein Gespräch zwischen Mann und Frau zu imaginieren. Thema ist die körperliche Liebe und die Vergangenheit in Aranjuez.


    Die spärlichen Bilder sind schön gemacht. Das Gespräch des Paares aber ist betont konstruiert, trägt also eine Künstlichkeit in sich. Zuschauer, die nicht wissen, was sie erwartet, könnten leicht genervt sein.


    Der Film ist arm an Höhepunkten, aber an einer Stelle sitzt plötzlich Nick Cave am Klavier im Arbeitszimmer des Schriftstellers und singt einen Song.


    ASIN/ISBN: B01N9SCQED

  • Das Ende der Gewalt


    Originaltitel: The End of Violence


    Darsteller: Bill Pullman, Andie MacDowell, Gabriel Byrne, Udo Kier, Samuel Fuller


    Kurzbeschreibung:
    Mike Max produziert in Hollywood spektakuläre Actionthriller. Als Opfer einer Entführung wird sein Leben plötzlich selbst zum Thriller. Die Polizei findet die Kidnapper kurze Zeit später tot auf, Max ist jedoch verschwunden. Der ehemalige NASA-Wissenschaftler Ray Bering hat den Tathergang zufällig beobachtet, doch sein streng geheimer Job verbietet ihm, der Polizei zu helfen. Und welche Rolle spielt die Frau von Max, die durch seine Abwesenheit regelrecht aufzublühen scheint?


    Mein Eindruck:
    Ein amerikanischer Film von Wim Wenders, 1997 erschienen, der nicht unbedingt zu seinen bekanntesten Werken gehört. Er gewann aber immerhin den Deutschen Filmpreis.
    Eindrucksvoll die Filmmusik von Ry Cooder.
    Ich mag an dem Film einige der Motive und dass er mit ruhiger Kameraführung schön gefilmt ist.
    Die Schwäche des Film ist vielleicht, dass die Thrillerelemente nicht so recht zünden und gleichzeitig ein wichtiges Thema wie totale Überwachung den Zuschauer kaum erreicht.


    ASIN/ISBN: B007V99F8G

  • Robby Müller ist tot!


    Er war der Kameramann vielerfrüher Wenders-Filme:


  • :(


    Herr Palomar

    Schade, dass man bei Deinen zweiten bis vierten Beiträgen nicht sehen kann, um welchen Film es sich handelt.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend MZB: Darkover-Universum

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  • Wim Wenders - Desperado


    Zur Zeit noch in der ARD-Mediathek:


    Wim Wenders – Desperado


    Dokumentarfilm von 2020 über Wim Wenders

    Ein Film von Eric Friedler & Andreas Frege.


    Mitwirkende: Wim Wenders, Francis Ford Coppola, Werner Herzog, Willem Dafoe, Patti Smith, Andie MacDowell, Erika Pluhar, Tom Farrell, Patrick Bauchau, Agnès Godard, Amanda Plummer, Edward Lachman, Judy Shrewsbury, Jean-Paul Mugel, Donata Wenders, Hanns Zischler.


    Mein Eindruck:

    Insbesondere in der zweiten Filmhälfte gibt es bemerkenswerte Hintergrundinfos über Entstehungsprobleme mancher Filme, insbesondere Hammett und Paris, Texas.

  • Von Wim Wenders:


    Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes


    Kurzbeschreibung:

    Wim Wenders Dokumentarfilm PAPST FRANZISKUS – EIN MANN SEINES WORTES bringt uns in einer Zeit, in der das Misstrauen gegenüber Politikern groß ist und in der Lügen, Korruption und „alternative Fakten“ unser Leben bestimmen, einen Mann nahe, der lebt, was er predigt, und dem die Menschen aller Glaubensrichtungen, aus aller Welt und aus unterschiedlichsten Kulturen ihr Vertrauen schenken.


    Produzenten: Wim Wenders, Samanta Gandolfi Branca, Alessandro Lo Monaco, Andreas Gambetta, David Rosier


    Mein Eindruck:

    Diesen Film von 2018 muss man mit Untertitel sehen, den sehr viele Szenen sind in spanischer Sprache, z.B. auch die Passagen, in denen der Papst in die Kamera spricht. Zusätzlich gibt es viele Passagen seiner Auftritte.

    Er kritisiert dabei offen und drastisch die Habgier der Kurie, Armut, Arbeitslosigkeit und Umweltzerstörung. Auch den Umgang mit Flüchtlingen und den Waffenhandel thematisiert er.


    Hinzu kommt gelegentlich eine deutsche Off-Stimme (von Wim Wenders).

    Wenders widmet sich auch dem Leben des ursprüngliche Franzikus, Franz von Assisi.

    Aufgrund dieser Machart ist der Film keiner, den man nur so nebenbei sieht.


    Wim Wenders wurde damals vielfach vorgeworfen, es fehle dem Film eine kritische Distanz. Aber das sehe ich anders, Was sollte ein großer Kinofilm bewirken, der nicht die positiven Änderungsansätze betonen und begrüßen würde.


    Zur Wirkung des Film heute muss man aber leider sagen, dass die Worte der Hoffnung, die Bergoglio spendete und den Reformwillen, der versprochen war, heute im Jahr 2022 einer Ernüchterung gewichen sind.


    ASIN/ISBN: ‎B07DKWYV11‎