Wolfskrieger - M.D.Lachlan

  • KLAPPENTEXT:
    Skandinavien, frühes Mittelalter: Als kleine Kinder wurden die Zwillingsbrüder Vali und Feileg von dem mächtigen Wikingerkönig Authun geraubt, doch dann wurden sie voneinander getrennt. Der eine ist dazu bestimmt, als Prinz der Wikinger das Volk zu Ruhm und Ehre zu führen. Der andere wird – ausgesetzt in der undruchdringlichen Wildnis des Nordens – von Wölfen großgezogen. Bis eine uralte Prophezeiung einen der Brüder zu einem schrecklichen Schicksal verdammt...


    ZUM AUTOR:


    M.D. Lachlan wohnt mit seiner Familie in Brighton und hat bereits mehrere Romane erfolgreich unter einem anderen Namen veröffentlicht. „Wolfskrieger“ ist sein erster Fantasyroman und wurde von vielen Kritikern hoch gelobt.


    „Wolfskrieger“ ist der Auftakt zu einem packenden Fantasy Epos.


    EIGENE MEINUNG:


    „Packend, düster und unglaublich originell“ beschreibt Fantasy Autor Joe Abercrombie M. D. Lachlans Debüt im Genre Fantasy. Dem kann ich als Leser nur absolut zustimmen, denn der Autor kreiert eine Atmosphäre, die so dunkel und mysthisch ist, wie ich es selten bei Romanen erlebt habe.


    Die Protagonisten Veli und Feileg sind etwas ganz besonderes. Zwillinge, deren Leben davon beeinflusst wird, dass sie Teil einer Prophezeiung sind. Teil eines Spiels der Götter. Benutzt, um deren Willen durchzusetzen. Doch wer wurde zum Guten und wer zum Bösen beeinflusst? Wer ist der Wolf und wer der Retter? Kann man darauf wirklich Einfluss nehmen? Und ist oft nicht alles anders als es scheint?


    Sprachlich hat „Wolfskrieger“ etwas von alten Mythen und Sagen. Ich habe noch nie einen Fantasy Roman gelesen, der so poetisch, aber auch gleichzeitig klar und hart geschrieben ist, was den Leser tief in die Geschichte eindringen lässt.


    Träume, Gefahren, Ängste gehen dem Leser so tief unter die Haut, dass es schwierig war, aus der Geschichte herauszukommen, wenn man das Buch beiseite gelegt hat. Was nicht oft vorkam, denn einmal angefangen, war es nur schwer aufzuhören. Allerdings hat der Autor es geschafft mich so tief mit in die Abgründe zu ziehen, dass ich nachts davon geträumt habe.


    M.D. Lachlan gelingt es nicht nur den Leser tief in die Geschehnisse zu verstricken, sondern auch die Figuren den Geist des Lesers verschlingen zu lassen. So wie der Geist des Wolfes den des Zwillings...


    Mit tiefgründigen Gedankengängen wird der Leser dazu angehalten immer wieder seine Meinung über die Protagonisten, ihren Wertvorstellungen und Handlungen zu bedenken, wie es auch im Kampf von den Kriegern verlangt wird.


    Im Stil der alten Wikingersagen arbeitet der Autor eine Menge Kampfszenen, Glaube an alte Götter und düstere Hexenkulte mit in seine Geschichte ein.


    Er schafft Charaktere, die sowohl verehrt, als auch gehasst werden und schreibt so bildlich, dass man in den Kampfszenen das Grollen der Barbarengesänge hören und den Geruch des Blutes riechen kann. Das Gefühl zwischen den Ränkeschmieden der Götter zu stehen lässt einen einfach nicht los.


    Einen halben Stern Abzug bekommt der Roman deshalb, weil mir die Gliederung des Textes nicht so gut gefällt. An einigen Stellen hätte man dem Leser durch Absätze erleichtern können, den Überblick zu behalten. So geht eins oft so nahtlos ins andere über, das man mit verstehen kaum hinterher kommt. Trotz allem liest sich das Buch für eine Geschichte, die so tiefgründig ist, sehr schnell.


    FAZIT:


    M.D. Lachlan ist ein ganz neuer, aufregender und mitreissender Roman im Genre Fantasy gelungen, der alle Fans von High Fantasy und epischen Fantasyromanen mehr als begeistern wird. Man kann hier wahrlich von einem Epos sprechen, auf dessen Fortsetzung wir hoffentlich nicht allzu lang warten müssen.


    PLAYLIST:


    Um die Atmosphäre des Romans noch mehr genießen zu können, habe ich unter anderem folgende Lieder während des Lesens gehört:


    Herz aus Stahl – Manowar
    Kleid aus Rosen – Subway to Sally
    Macht und Dummheit – In Extremo
    Queen of the dark Horizon - Rhapsody
    Die Jagd – Subway to Sally
    Wolfstraum – Subway to Sally
    Valhalla – Blind Guardian
    Dawn of Victory – Rhapsody
    Liam – In Extremo
    Hearts on Fire – Hammer Fall
    Wild Wolf – Danzig
    Melancholy – Iced Earth

  • Zitat

    Original von pepperann


    FAZIT:


    M.D. Lachlan ist ein ganz neuer, aufregender und mitreissender Roman im Genre Fantasy gelungen, der alle Fans von High Fantasy und epischen Fantasyromanen mehr als begeistern wird. Man kann hier wahrlich von einem Epos sprechen, auf dessen Fortsetzung wir hoffentlich nicht allzu lang warten müssen.


    Die Fortsetzung trägt den Namen Fenrir und ist der der 2. Teil der Claw Trilogy.
    Die englische Version soll schon im Juli diesen Jahres erscheinen.
    Wann genau eine Übersetzung geplant ist, kann ich aber leider nicht sagen!

  • Hm, also ich kann pepperann nur teilweise beipflichten. Ich finde auch, dass das Buch sehr gut geschrieben ist und der Stil wirklich ungewöhnlich und ganz anders ist, als vieles andere in dieser Richtung.
    Ich hatte mich auch sehr auf die Neuerscheinung gefreut und das Buch direkt gelesen. Leider lässt für mich die Geschichte im Laufe der Handlung nach - von Veli und Feileg hatte ich mir sehr viel erhofft, aber am Ende war ich ziemlich konsterniert. Auch die Tatsache, dass unwahrscheinlich viele Mythen, Aberglaube(n) und Mysterien in dem Buch vorkommen hat es mir schwer gemacht - so zum Beispiel habe ich mir an den Hexen und ihrer Machtstellung fast die Zähne ausgebissen. Ich habe den Zusammenhang zwischenzeitlich immer mal verloren bzw. mich bewußt zum weiterlesen "gezwungen".
    Den zweiten Band würde ich schon anlesen, weil ich gern wüßte, wie es nun mit den beiden Brüdern weitergeht, aber vorbehaltslos kaufen wohl nicht... :gruebel

  • Eigentlich wollte ich es mir ja auf Englisch kaufen. Aber ich habe es heute in der Bibliothek bei den Neuanschaffungen stehen sehen und habs gleich mitgenommen.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Es ist eine magische Welt, in die M. D. Lachlan seine Leser mitnimmt. Die alten Götter herrschen noch über das frühmittelalterliche Skandinavien, und ihre Launen sind so trügerisch wie die dunkle See.


    Die Hexenkönigin Gullveig ist mächtig geworden und erregt damit Odins Aufmerksamkeit. Um sich vor seiner Wut zu schützen spinnt sie ein Netz aus Intrigen um den Wikinger-König Authun, dessen Gattin ihm den ersehnten Erben nicht schenken kann. Die Hexenkönigin verspricht Authun einen Sohn, doch als er ihrer Prophezeiung folgt, findet er nicht einen, sondern zwei Säuglinge. Um keinen Fehler zu begehen, und das falsche Kind zu rauben, nimmt er kurzerhand beide mit. Und so geraten die Zwillinge Feileg und Vali mitten hinein in das göttliche Verwirrspiel um Odins zerstörerische Eifersucht und Lokis listenreiches Maskenspiel.


    Lachlans Sprache ist zugleich poetisch und direk - wie eine Heldensage kommt sein Roman daher: es wird gemordet und erschlagen und mittendrin hockt die prophetische Hexenkönigin, deren Geist im Wahnsinn Klarheit sucht und nimmt den Leser mit auf seltsame Pfade. Es ist nicht immer leicht, dem Faden der Handlung zu folgen, doch wer sich auf die Geschichte einlässt, der wird belohnt: selten ist eine epische Geschichte atmosphärischer erzählt worden als die der beiden tragischen Brüder Feileg und Vali, die beide die selbe Frau lieben und deren Liebe sie zum Spielball göttlicher Launen werden lässt.
    Für Liebhaber nordischer Mythologie ebenso genussvoll zu lesen wie für Fans epischer Fantasy. 10 Punkte.