Freitisch - Uwe Timm

  • Gelesen von Burghart Klaußner


    Kurzbeschreibung:
    Sind wir die geworden, die wir sein wollten?


    "Damit hatte er nicht rechnen können, ausgerechnet hier, am Mare Balticum, von seinem Vorleben eingeholt zu werden." Uwe Timm erzählt vom späten Wiedersehen zweier Männer, die in den frühen Sechzigern, noch vor dem großen Aufbruch, als Studenten in München ihren Weg suchten. Am Freitisch saßen sie mittags beieinander, in der Kantine einer spendablen Versicherung, und ihre Gespräche kreisten um Gott und die Welt und einen gemeinsamen Bezugspunkt: Arno Schmidt. Als sie sich in Anklam wiedertreffen, prallen zwei Lebensentwürfe aufeinander. Der Erzähler hat hier als Lehrer gearbeitet, Deutsch und Geschichte, und führt seit seiner Pensionierung ein Antiquariat. Der andere, Euler, damals Mathematiker mit literarischen Ambitionen, kommt als Investor und sondiert das Terrain, um eine Mülldeponie zu bauen. Beide helfen sich und der Erinnerung auf die Sprünge, geben Anekdoten zum Besten, zitieren ihre Lektüren und landen immer wieder bei dem Dritten im Bunde: Falkner, der damals schrieb, ohne jemals einen Text vorzuzeigen, und mittlerweile ein bekannter Schriftsteller ist. Und bei jener merkwürdigen Reise, die sie in die Heide, zu Arno Schmidts Grundstück führte. Wie man wurde, was man ist, und was man vielleicht hätte werden können - davon handelt Uwe Timms geistreiche, gewitzte, glänzend geschriebene Novelle, die voller Anspielungen steckt und der existenziellen Frage nachgeht: Was lässt sich umsetzen von den Wünschen und Hoffnungen, mit denen man angetreten ist?



    Über den Autor:
    :
    Uwe Timm, geboren 1940. Freier Schriftsteller seit 1971. Sein literarisches Werk erscheint im Verlag Kiepenheuer & Witsch, zuletzt "Am Beispiel eines Lebens", 2010; "Am Beispiel meines Bruders", 2003, mittlerweile in 17 Sprachen übersetzt; "Der Freund und der Fremde", 2005; und "Halbschatten", Roman, 2008. Uwe Timm wurde 2006 mit dem Premio Napoli sowie dem Premio Mondello ausgezeichnet und erhielt 2009 den Heinrich-Böll-Preis.



    Über den Sprecher:
    Der deutsche Schauspieler und Sprecher Burghart Klaußner wurde am 13. September 1949 in Berlin geboren. Nach seiner Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin war er an Theaterhäusern in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Bochum, Dresden und Zürich engagiert. Für seine Nebenrolle in Die fetten Jahre sind vorbei erhielt Burghart Klaußner den Deutschen Filmpreis. Seine bekannteste Rolle ist die des Pastors in Das weiße Band, für die er unter anderem den Preis der Deutschen Filmkritik und den Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller erhielt. In der Rolle des Richters war er an der Seite von Ralph Fiennes und Kate Winslet in Der Vorleser zu sehen, seinem bekanntesten internationalen Kinofilm. In diversen Hörbüchern, unter anderem Adaptionen von Werken Paul Austers, hat Burghart Klaußner ebenfalls mitgewirkt.



    Erster Eindruck: Das Hörbuch lässt sich angenehm hören. Kein Wunder, Burghart Klaußner ist eigentlich immer eine sichere Bank.
    Dadurch das sich die Erinnerungen der beiden Protagonisten in die sechsziger Jahre begibt, hat die Novelle einen ein klein wenig altmodischen Anklang. Erinnert mich an S. Lenz!

  • Ich tue mich mit dem Hörbuch ein bißchen schwer und habe es immer noch nicht zu Ende gehört. Im Vergleich zu den englischen Audiobooks, die ich gewöhnlicherweise höre, ist es m.E. wenig ausdrucksvoll vorgelesen.