Beschreibung:
Eigentlich macht Oksa Karate und ist die Schnellste auf den Inlinern. Und in ihren Träumen ist sie eine Ninja-Kämpferin, die es mit dem fiesen Klassenlehrer McGraw aufnehmen kann. Doch als sie eines Tages feststellt, dass sie ungeahnte magische Fähigkeiten hat, ist Oksa außer sich. Warum erfährt sie erst jetzt von dem Familiengeheimnis, das sie vor die unglaublichste Herausforderung ihres Lebens stellt und sie außerdem noch in allergrößte Gefahr bringt?
Über die Autoren:
Cendrine Wolf wurde 1969 in Colmar im Elsass geboren. Sie absolvierte eine Sportlehrerausbildung und arbeitete einige Jahre mit Kindern, bevor sie Bibliothekarin an der Stadtbücherei von Straßburg wurde. Heute widmet sie sich als freie Autorin ganz ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Schreiben.
Anne Plichota, 1968 im französischen Dijon geboren, studierte Chinesisch und Kulturwissenschaften und vebrachte einige Jahre in Asien, bevor auch sie Bibliothekarin an der Stadtbücherei von Straßburg wurde, wo sie heute noch lebt und arbeitet.
Meine Meinung:
Der Anfang erinnert durchaus an Harry Potter. So entdeckt Oksa zum einen unheimliche, magische Kräfte in sich, kommt auf eine neue Schule und zum Überfluss entdeckt sie auch noch ein besonderes Mal an sich, welches sie einzigartig macht. Etwas später, als dann die Rede auf Edefia, die geheimnisvolle Welt, aus der Oksas neue Kräfte stammen, fühlte ich mich stark an die Mythen um Atlantis und Avalon erinnert. Aber zum Glück gibt sich das recht schnell und es entwickelt sich eine eigenständige Geschichte, die für sich selbst spricht.
Und das sehr gut. Die beiden Autorinnen haben hier einen wundervollen Auftakt zu einer Reihe geschaffen. Dabei haben sie ihrer Phantasie freien Lauf gelassen und so viele im wahrsten Sinn des Wortes wunderbare Wesen erfunden, wie das kleine Tierchen Ringelpupo, welches Oka hielt nicht die Beherrschung zu verlieren.
Die Handlung und die Figuren sind lebhaft und anschaulich geschildert, so dass man sich direkt im Geschehen fühlt und auch schnell davon gefesselt wird. Dadurch, dass man parallel zu Oksa immer mehr von den Geschehnissen und Geheimnisse von Edefia entdeckt, kann man noch besser mit ihr mitfiebern. Die Sprache passt mit ihren einfachen, manchmal kindlichen Ausdrücken und dem ebenso schlichten Satzbau auch gut, immerhin ist Oksa auch noch ein Kind.
Etwas gestört haben mich die manchmal doch sehr kindlichen Ausdrücke für manche Dinge. So zum Beispiel der Begriff „Rette-sich-wer-kann“, für diejenigen, welche nach dem „Großen Chaos“ aus Edefia geflohen sind. Oder „Knock-Bong“ für eine von Oksas neuen Kräften. Diese Ausdrücke wirkten auch mich viel zu stark verniedlicht und dadurch unpassend für das was sie bezeichnen.
Auch gab es einige kleine Punkte, die ich unlogisch oder unglaubwürdig fand. So trainiert beispielsweise Oksa seit Jahren Karate – und nimmt lustigerweise immer Kung-Fu-Stellungen ein, aber das nur nebenbei – aber kann sich nur mit Hilfe von Magie gegen einen Jungen aus der Klasse über ihr wehren. Man sollte doch meinen nach jahrelangem Kampfsportunterricht sollte sie sich auch so gegen jemand, der nicht viel älter ist, wehren können. Oder, dass Marie nach Jahren der Heimlichkeiten derart schnell alles verzeiht und vor allem akzeptiert, fand ich sehr zweifelhaft.
Alles in allem hat mich das Buch sehr gut unterhalten, besser als ich es von der Leseprobe her eigentlich erwartet hätte. Es gibt zwar ein paar kleinere Kritikpunkte, aber die fallen nicht so sehr ins Gewicht, dass sie mein Lesevergnügen nachhaltig getrübt hätten. Ich freue mich schon darauf, wenn es mit Oksa weitergeht und hoffe, dass es recht bald ist. Dies mal bleibt mir ja leider mangels Französischkenntnisse die Möglichkeit verwehrt auf das Original auszuweichen, wenn die Übersetzung zu lange dauert....