Wohnungskatzen

  • Danke :kiss


    Naja, wir wissen ja, dass es nur eine Katze ist, aber trotzdem fehlt er uns sehr. Er hat hier immer so viel Leben rein gebracht durch seinen Unsinn, sein Gequatsche und was auch immer. Er war einfach immer präsent. Jetzt ist der Kratzbaum leer und sein Sessel auch. Wir werden drüber hinweg kommen, aber erst in ein paar Tagen, denke ich.


    Heute nehmen wir Kontakt zu einer Züchterin hier in der Umgebung auf. Sie hat seit dem 1.4. vier neue Kitten. Mal sehen, ob da was für uns bei ist. Es dauert dann ja noch mal drei Monate, bis das Kleine dann zu uns kommt.


    Fry sucht ihn dauernd. Er muss jetzt aber auch uns beide dauernd sehen und erreichen können. Das ist für uns auch total nervig, weil er ja dauernd hin und her rennt und schreit. Naja, auch er wird sich dran gewöhnen. Die waren jetzt nicht die besten Kumpels, aber gemocht haben sie sich sehr und ich glaube, ihm fehlt einfach der Katzenkollege, der die gleiche Sprache spricht wie er. Und er ist noch anhänglicher geworden, aber nur bei mir.


    Edit: Ich überlege dauernd, ob ich was hätte anders machen können, aber nein, wir haben alles gemacht, was uns möglich war. Wir sind nun mal keine Tierärzte, sonst wären wir sicher auch irgendwann drauf gekommen, was es ist. Auf die Leber konnte man nun wirklich nach der Vorgeschichte nicht so ohne weiteres kommen.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Naja, wir wissen ja, dass es nur eine Katze ist, aber trotzdem fehlt er uns sehr.


    Er war nicht "nur eine Katze". Er war ein vierbeiniges Familienmitglied. :knuddel1


    Weißt Du, ich höre auch manchmal sowas. Aber das kommt meist nur von Menschen, die noch nie ein Haustier hatten.


    Eine Freundin von mir arbeitet in der Hamsternothilfe und nimmt immer wieder "Notfallhamster" bei sich auf. Wie wir wissen, werden Hamster vielleicht mal 2 Jahre alt. So hat sie also alle paar Monate einen Todesfall zu beklagen. Und sie vergießt bei jedem einzelnen Tränen. Obwohl es doch auch "nur Hamster" sind.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Batcat, du hast ja recht.
    Aber im Grunde ist es ja so. Bei unseren vorherigen Katzen-Todesfällen (Leela und der Kater meiner SchwieMu) ist immer am gleichen Tag ein Mensch in unserem Umfeld und dann noch unter traumatisierenden Umständen (im Flugzeug und bei einem Autounfall) gestorben. Da haben sich die Prioritäten irgendwie dann doch verschoben.


    Ich mag den Spruch "Der war ja wie euer Kind" einfach nicht. Den konnten wir uns auch schon anhören. NEIN; UNS ist klar, dass Caddy nicht unser Kind war. Wie kommt man denn auf so nen Spruch? Unmöglich!


    Danke, Prombär :kiss

  • Natürlich macht man noch einen weiteren Unterschied zwischen verstorbenen Haustieren und verstorbenen Menschen. Aber auch der Verlust eines Haustiers schmerzt und da "darf" man auch Tränen vergießen.


    Ich kenne übrigens nur den Spruch "Das letzte Kind hat Fell", der aber hier auch nur im Scherz verwendet wird. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Deswegen habe ich auch lange davor gezögert, mir wieder Katzen zuzulegen. Aber letztlich habe ich mir gedacht, die jahrelange Freude, die man an ihnen hat, wiegen den Schmerz über ihren späteren Verlust doch tonnenweise auf. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ja, genau das ist es.
    Wir hatten früher einen Zwergdackel und den habe ich sehr geliebt. Als ich dann in meine erste eigene Wohnung gezogen bin, konnte ich sie nicht mitnehmen. Es war immer so unfassbar leer in meinem Zuhause. Als ich den Gatten dann kennen lernte, war ich froh, dass er Tiere mochte, aber Katzen? Damit konnte ich gar nichts anfangen. Bis ich die Katze meiner SchwieMu kennen lernte.... Die war großartig! Und dann war auch klar, dass wir uns mal Katzen kaufen. Bereut hab ich das nicht, aber gerade bei so einem Kerlchen, dass man kannte, seit er einen Monat alt war, ist das echt übel. Da haben wir ja die gesamte Entwicklung mitbeommen. Erst bei der Züchterin, dann zu Hause.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Edit: Ich überlege dauernd, ob ich was hätte anders machen können, aber nein, wir haben alles gemacht, was uns möglich war. Wir sind nun mal keine Tierärzte, sonst wären wir sicher auch irgendwann drauf gekommen, was es ist. Auf die Leber konnte man nun wirklich nach der Vorgeschichte nicht so ohne weiteres kommen.


    Ich habe es jetzt erst gelesen, tut mir leid für euch (und die Katze). :-(


    Nein, ihr hättet mit ziemlicher Sicherheit nichts merken können. Gerade dieser Tage hatte ich eine längere Diskussion mit unserer Tierärztin. Sie hat zum wiederholten Mal versichert, daß Katzen extrem gute "Schauspieler" sind - wenn sie krank sind, lassen sie sich nichts anmerken. Und der Mensch merkt auch nichts, weil Katzen Krankheit ziemlich gut verstecken können. Sie hat von einem Fall aus der Praxis erzählt, als "Patientenbesitzer" mit einer Katze in die Sprechstunde kamen. Die hatte wohl schon seit längerer Zeit einen lockeren und entzündeten Zahn. "Das muß ihr höllisch weh getan haben", sagte die Tierärztin. Dennoch hat sie sich über einen langen Zeitraum so verhalten, daß "Mensch" nichts gemerkt hat.


    Übrigens werden wir irgendwann in den nächsten Monaten in einer ähnlichen Situation sein wie Du. Ich hatte in 2015 von der Amputation des rechten Hinterbeines unserer Katze geschrieben. Um Weihnachten 2016 herum ging es ihr schlecht, da waren wir mehrfach beim Tierarzt. Jetzt wieder; wie es aussieht, hat sich seit Januar (da war noch nichts zu fühlen) ein Tumor im Stumpf gebildet, der nicht mehr operabel ist. So lange es möglich ist, bekommt sie nun eine "Palliativbehandlung", aber Ewigkeiten wird das wohl nicht gehen. Je nach dem wirkt eine Spritze zwischen sechs und zwölf Wochen, die jetzige hat extrem gut angesprochen. Unsere "alte" Katze (also die Mutter unserer längst verstorbenen "Kinderkatzen") hat seinerzeit ein Jahr von (Aufbau-) Spritzen gelebt, bis mich der Tierarzt mit den Worten "Herr SiCollier, Sie wissen, daß ich heute keine Aufbauspritze mehr geben kann.." begrüßte. Ich wußte. :cry


    So ähnlich wird es jetzt wohl auch gehen. Dann werden wir das erste Mal seit 20. März 1993 ohne Haustier sein. Eine extrem seltsame Vorstellung.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Was für ein Alptraum! Wollt ihr denn wieder eine oder mehrere Katzen oder andere Haustiere?


    Ich finde es ja wirklich schlimm, wenn man weiß, dass man jetzt zum Tierarzt geht um das Tier einschläfern zu lassen. Obwohl ich mir das schon mal so für Menschen gewünscht habe, ist die Vorstellung irgendwie doch komisch.


    Ich habe ja gemerkt, dass es Caddy gar nicht gut ging und dass was passieren muss. Ich war ständig beim Tierarzt, die haben uns schon belächelt. Aber ich bin ja nicht doof und kenne mein Tier. Ich wusste nur einfach nicht, was man machen kann. Sonst hätte ich denen schon gesagt, dass sie ein großes Blutbild machen sollen. Dann wäre die Lebersache früh genug gefunden worden. Aber die Vorwürfe nutzen alle nichts. Er ist nicht mehr da und wir haben für das nächste Tier draus gelernt.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Aber ich bin ja nicht doof und kenne mein Tier. Ich wusste nur einfach nicht, was man machen kann. Sonst hätte ich denen schon gesagt, dass sie ein großes Blutbild machen sollen. Dann wäre die Lebersache früh genug gefunden worden. Aber die Vorwürfe nutzen alle nichts. Er ist nicht mehr da und wir haben für das nächste Tier draus gelernt.


    Und selbst dann wäre nicht sicher gewesen, daß man ihm hätte helfen können. Zerbrich Dir deswegen nicht noch mehr den Kopf. :knuddel1


    SiCollier,


    das ist auch keine schöne Situation für euch. Mit meiner ersten Katze ging es ja auch so: sie hatte Arthritis und das eine oder andere Alterszipperlein. Mit Muschelkalk und Medikamenten ging es noch eine Weile. Aber bei jedem Tierarztbesuch hatte ich vorher schon Angst, es könnte der letzte sein. Und eines Tages war es dann ja auch so. :cry Aber ihr waren immerhin fast 19 Jahre vergönnt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Booklooker Ich hab es heute erst gelesen :-( :knuddel1


    Mach dich nicht noch verrückt mit Überlegungen, was du hättest anders oder besser machen können. Wenn man ein Haustier die ganze Zeit um sich hat, wird man " betriebsblind". Wenn ich mir heute Fotos aus dem letzten Jahr meiner alten Katze ansehe, die wir mit 20 haben einschläfern lassen müssen, dann kann ich heute erkennen, dass sie wirklich alt war und schon ziemlich abgebaut hatte, aber damals habe ich das einfach nicht gesehen. Oder nicht sehen wollen.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Was für ein Alptraum! Wollt ihr denn wieder eine oder mehrere Katzen oder andere Haustiere?


    Ich finde es ja wirklich schlimm, wenn man weiß, dass man jetzt zum Tierarzt geht um das Tier einschläfern zu lassen.


    Es ist ein Alptraum, vor allem, da die letzte (jetzige, Cortison-) Depot-Spritze so gut gewirkt hat bzw. wirkt. Die Katze ist aktiv wie lange nicht mehr, geht dauernd raus und "frißt uns die Haare vom Kopf". Das muß sie allerdings auch, denn sie hat relativ wenig "auf den Rippen".


    Die Tierärztin ist sehr erfahren und kennt unsere Katze, seit wir sie haben. Ich habe bisher vier Mal den Weg zum Tierarzt angetreten im sicheren Bewußtsein, das Tier hinterher beerdigen zu müssen. Die jüngste Katze war 14 (Krebs im Endstatium), die älteste über 19 (obwohl sie bei der Geburt die schwächste des Wurfes war). Aber weder Erfahrung noch Übung nützen in so einer Situation viel ... :cry


    Wie es aussieht, werden wir uns nach einer gewissen Zeit wohl wieder ein oder zwei Katzen zulegen. Allerdings werden wir in den nächsten Wochen zwei Baustellen hier im Haus und Grundstück haben, und so lange das nicht ausgestanden ist (also alle Bauarbeiten - wie Austausch der Heizung und gleichzeitiger Einbau einer Warmwasserversorgung ins Haus - beendet sind), werden wir kein neues Haustier nehmen.



    @ Tilia Salix
    Stimmt, diese "Betriebsblindheit" und daß man das Offensichtliche ob der Folgen nicht sehen will, ist vermutlich nur natürlich. Kenne ich auch.



    @ Batcat
    Eben. Mit allen unseren Katzen sind wir in deren letzten ein, zwei Lebensjahren mehr oder weniger oft beim Tierarzt gewesen. Und bei jeder habe ich vorher gewußt, wann es die letzte Fahrt ist. Die einzige Beruhigung ist, daß es in jedem Fall eine eindeutige medizinische Indikation gab.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Booklooker


    Mach dir keinen Kopp, ihr habt alles getan was euch möglich war.


    Ihr trauert um ihn, da kommen einen die schlimmsten Gedanken, ich glaube das gehört dazu.


    Mir ging es damals, als unsere Franzi so krank war genauso. Die chronische Niereninsufizienz ist auch so ein heimtückisches Etwas gewesen, wenn mans merkt ist es zu spät. Und wie oben schon wer schrieb, Katzen können sich gut verstellen.


    :knuddel1

  • Zitat

    Original von SiCollier
    So ähnlich wird es jetzt wohl auch gehen. Dann werden wir das erste Mal seit 20. März 1993 ohne Haustier sein. Eine extrem seltsame Vorstellung.


    So schnell kann es gehen. Oder manchmal hilft alles Planen nichts. Vom 4. bis zum 15. Juli hatten wir in der Tat kein Haustier, da nichts mehr zu machen war. :cry


    Als wir unserer ehemaligen Nachbarin davon erzählten, sagte sie, daß die Nachmieterin in dem Haus, aus dem wir vor knapp drei Jahren ausgezogen sind, im September wieder umzieht und daher ihre Katze, ca. ein Jahr alt, abgeben will. Na ja, ehe die über eBay angeboten würde (kein Scherz!) haben wir sie dann am letzten Samstag abgeholt. Früher ging nicht (obwohl mir das eigentlich immer noch zu früh war, ich hätte gerne noch einige Wochen gewartet, aber es sollte halt nicht sein), weil unser Haus noch eine Baustelle war, und da konnten wir kein neues Haustier gebrauchen.


    In weiser Voraussicht hatten wir gleich für heute früh einen Termin bei unserer Tierärztin zur Erstuntersuchung vereinbart. Sagen wirs mal so: die Katze wird "grundsaniert". Flöhe in einer Menge, daß einem schwindlig wird, und eine ordentliche Zahnfleischentzündung. Den medizinischen Namen dafür habe ich schon wieder vergessen, allerdings - weshalb weiß die Tierärztin auch nicht so recht - ist die seit einigen Jahren unter Katzen weit verbreitet. Sie hat uns Fotos gezeigt, zu denen manche Züchter sagen, das sei normal. "Vielleicht normal in deren Zucht, aber nicht normal für die Katze", meinte sie lapidar. Es ist eine Veranlagungssache; zwei unserer seit Jahren verstorbenen Katzen hatten auch zeitlebens mit den Zähnen und dem Zahnfleisch zu tun, das muß halt beobachtet und immer wieder mal behandelt werden.


    Jetzt hat die Katze erst mal die "Grundbehandlung", wenn alles gut anspricht, im August der nächste Termin (impfen - denn auf die Aussage "ist geimpft, es gibt bloß keinen Impfpaß" verlassen wir uns nicht), Flohnachbehandlung, Chip und was alles so vonnöten ist, ansonsten müssen wir früher wieder hin.


    Unsere Nachmieterin hat noch einen Hund, den sie auch abgeben will. Der hat langes Fell. Ich will gar nicht wissen, wie es bei dem gesundheitlich aussieht. :yikes


    Was uns die Tierärztin erklärt hat, was passiert, wenn das Haus nach dem Auszug nicht "entfloht" wird, schreibe ich hier lieber nicht. Sonst kommt ihr aus dem Kratzen wegen Flohbissen nicht mehr raus... :yikes

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")