'Magnolienschlaf' - Seiten 062 - 124

  • man kann nur erahnen wie schlimm die Erinnerungen von Wilhelmine an die vergangene Zeit sind. An sich müsste sie doch froh sein, Lisa bei sich zu haben, die sich kümmern würde und auch Zeit mit ihr verbringen ...


    Anscheinend hatte Wilhelmine entgegen Karins Aussage dass sie keine Kinder hat, doch ein Kind, das eben heute 71 wäre, vermutlich das kleine Mädchen von Beginn der Geschichte ....


    Karin geht ja mal gar nicht, die Szene mit dem Fernsehtechniker :nono da hätte ich sie killen können. Als dann auch noch der Brief von der Kasse auftaucht und klar wird, wohin all das Geld von Wilhelmine wandert kann ich mir deren Hass vorstellen ! Hoffentlich bekommt diese Karin noch die Quittung !

  • Ich fand es im Gegenteil sehr spannend, wie der Kleinkrieg eskaliert.


    Diese Überreaktion von Wilhelmine ist wie eine kalte Dusche in dem eigentlich enspannten Verhältnis der beiden anfangs.
    Dann wehrt sich Lisa mit Gemeinheiten. Die zwar alle fies sind, aber ich kann sie verstehen. Besonders im Hinblick auf ihre Kindheit und Jugend. Liebe und Zuwendung hat sie wohl auch nie erfahren, dafür Horrorgeschichten.
    Es ist schlimm, wie ein Krieg mit all seinen Greueln noch Generationen nachwirkt. Wie viele Leute haben ihr eigenes Leben kaputt gemacht bekommen, weil die Eltern, Großeltern Sachen erlitten haben.
    Wie viele verhalten sich verkorkst oder sind verkorkst mit ihren eigenen Kindern, und wissen gar nicht warum?
    Das in einer so fein gezeichneten Studie vorgeführt zu bekommen in einer so glasklaren Sprache ist in meinen Augen eine große Leistung der Autorin.

  • Zitat

    Original von Susanne Ruit.
    Ich fand es im Gegenteil sehr spannend, wie der Kleinkrieg eskaliert.


    Ich fand das auch ganz interessant. Ich hab mich da ein wenig selber wiedererkannt. Klar, ist es kindisch den Stecker zu ziehen oder die alte Frau glauben zu lassen, dass man stiehlt. Aber wenn man in seiner Ehre verletzt wird, handelt man so. Vielleicht hätte man es kürzer abhandeln können, aber mich hat das nicht weiter gestört.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

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  • Heute ist mir auch klargeworden, was mich so an Lisa nervt: Das, was sie hier macht, ist ihr Job! Und den sollte sie korrekt machen. Diebstahl und was weiss ich gehört definitiv nicht dazu. Auch wenn sie von Wilhelmine provoziert wird und deren Verhalten nicht versteht.
    Wenn sie sich auf die Pflege und Betreuung alter Menschen einlässt, muss sie damit umgehen können.
    Sie macht das ja nicht zum ersten Mal.


    Ich weiss schon, dass dann die Geschichte nicht funktionieren würde - aber das gefällt mir an Lisa nicht.

  • Es ist ein Kleinkrieg ausgebrochen und keiner will oder kann einmal nachgeben. Obwohl beide aufeinander angewiesen sind. Sie könnten sich das Leben wirklich leichter machen.


    Traurig fand ich, dass Karin und Dieter sich das Geld von Wilhelmine unter den Nagel gerissen haben. Sie hat noch nicht einmal etwas geahnt.


    Aus den Einschüben der Vergangenheit werde ich immer noch nicht richtig schlau. Hoffentlich klärt sich das noch im letzten Abschnitt.

  • Es artet m. E. deshalb aus, weil Lisa nicht irgend eine junge Frau ist. Sondern eine, die aufgrund einer sehr schrägen Kindheit und einer sehr schrägen Mutter und Oma - genaueres möchte ich w. Spoilergefahr nicht ausführen, da ich das Buch zu Ende gelesen habe - tief verletzt ist.
    Klar, es ist "nur" ein Job und sie hat Erfahrung. Aber Wilhelmines Verhalten drückt genau auf die falschen Knöpfe.

  • Ich kann Lisa verstehen, das ist ihre Art, mit den Kränkungen durch Wilhelmine umzugehen. Wenn sie darüber ihren Job vernachlässigen würde, fände ich es unmöglich von ihr, aber genau den macht sie ja weiterhin gut. Sie hat niemanden, mit dem sie sich austauschen kann und gerade deshalb treffen die sehr persönlichen Beleidigungen von Wilhelmine so tief.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ja gut, Lisa weiss halt auch, sie ist mit Wilhelmine allein im Haus, keiner kann ihr was nachweisen.
    Und die liebe Karin glaubt ja Wilhelmine nicht, als diese ihr z.B. die Sache mit dem Diebstahl ( und so kommt das ja bei Wilhelmine in ) des Schmuckes erzählt.
    Das sind für mich einfach Dinge, die nicht gehen. Und das zähle ich auch zum "Job erledigen" dazu.

  • Ich glaube Lisa will Wilhelmine mit den geklauten Schmuck nur provozieren. Denn ob sie nun klaut oder nicht, Wilhelmine denkt das Lisa falsch, böse und hinterhältig ist, dann kann sie es doch auch sein. Ich kann mir vorstellen das sie den Schmuck gar nicht behalten will.
    Ich bin zwar auch entsetzt über das Verhalten der alten Dame , aber niemand weiß bisher genau, welche Erfahrungen sie im Krieg mit den Russen gemacht hben.
    Als Kind habe ich auch immer gespannt den Kriegserzählungen meiner Oma und Eltern gelauscht. Die Russen sind da nie positiv erwähnt worden...ich glaube solche Erfahrungen prägen ein Leben lang.
    Lisa hat zwar immer noch nicht eine Sympatien , aber ihre Arbeitsmoral ist lobenswert. Sie macht ihren Job, obwohl Wilhelmine ihr es wirlich nicht einfach macht.
    Mir hat auch der zweite Abschnitt wirklch gut gefallen. Es ist bestimmt nicht rasant spannend aber sehr interessant geschrieben worden.

  • Zitat

    Original von CathrineBlake
    Vielleicht hätte man es kürzer abhandeln können, aber mich hat das nicht weiter gestört.


    Ich schätze, die meisten der damals Beteiligten hätten den Krieg auch gern kürzer abgehandelt.


    Soviel zur Verhältnismäßigkeit der Mittel … ;-))


    Herzlich


    Eva Baronsky

  • Ich kann dazu nur sagen, dass ich - vor dem jeweiligen Hintergrund - das Handeln sowohl von Wilhelmine als auch von Lisa nachvollziehen kann und die "Dosierung" Eva Baronskys genau richtig finde.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • @ Eva
    Dein Buch in allen Ehren und ich verstehe ja, daß man sein Werk verteidigen möchte und einen solche Bemerkungen schmerzen.
    Aber findest du nicht, deine letzte Aussage ist dann doch ein wenig ähm.... Kanonen auf Spatzen und so...


    :rolleyes

  • Im diesem Abschnitt passiert leider nicht allso viel..
    Wilhelmine steigert sich richtig in ihren Hass gegen Lisa und Lisa tut mir auch richtig Leid. Sie ist ganz allein dort und hat niemanden und Wilhelmine erleichtert ihr diesen Aufenthalt auch nicht gerade.
    Das Buch liest sich immer noch flüssig, obwohl die Geschichte etwas dahinplätschert..
    Bisher erfährt man immer noch nichts genaueres über Wilhelmines oder Lisas Vergangenheit.. Wir erfahren nur, dass Wilhelmine keine eigenen Kinder gehabt hatte - doch wer ist dann das junge Mädchen, von dem am Angang die Rede ist? Von Lisa erfahren wir, dass sie ein schwieriges Verhalten zu ihrer Mutter hat und sie ihren Vater nicht kennt..
    Die Mutter schreibt ihr alles vor und sie hat kein eigenes Leben..


    Ich bin auf jeden Fall gespannt wie die Geschichte ausgeht. Ich würde Lisa wünschen, dass sie sich ein eigenes Leben aufbauen kann.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von Susanne Ruit.
    Das in einer so fein gezeichneten Studie vorgeführt zu bekommen in einer so glasklaren Sprache ist in meinen Augen eine große Leistung der Autorin.


    Passender kann man es nicht beschreiben! Eva Baronsky hat wirklich eine besondere Begabung feinfühlig belastende Situation zu erfassen und zu übertragen


    Wir werden hineingezogen in Wilhemines Leben und Denken.
    In Abschnitten wird uns erzählt was Wilhelmine damals in der Kriegszeit erleben musste, wie sie heute lebt und dann springt es zu Lisa - zu ihrem Heute und dann auch wieder mal in ihre kindlichen Vergangenheit.
    Eva Baronsky hat es jedesmal geschafft mich hinaus zu ziehen .. in den Bombenkeller - in eine zerstörte Wilhelmine - in eine verwirrte Lisa - ins beängstigende Schlafzimmer Lisa's Oma

  • Der zweite Abschnitt wäre geschafft.
    Leider erfährt man in diesem Abschnitt nicht so viel. Wilhelmine hat immer noch einen großen Hass auf Lisa. Weswegen erfahren wir leider noch nicht. Ich denke mal, dass sich das Geheimnis rund um Wilhelminas Hass im letzten Abschnitt aufklären wird. Lisa scheint nicht der geselligste Mensch zu sein, aber sie macht ihre Aufgaben gut und gibt viel mehr, als das sie sich selber nimmt. So eine Behandlung hat sie nicht verdient.
    Lisa scheint nicht das beste Verhältnis zu ihrer Mutter zu haben. Ihren Vater hat sie nie kennen gelernt, was ich ein bisschen schade finde. Und auch das Fotoalbum beweist, dass Lisas Mama keine typische Mama ist.
    Mit dem Schreibstil werde ich mich wohl nie anfreunden können. Er sagt mir immer noch nicht zu und ich habe so meine Probleme mich durch das Buch zu kämpfen.


    Die nächsten 60 Seiten werden jetzt in Angriff genommen.

  • Zitat

    Original von xania
    JustMeNico : Wilhelmine hat so einen Hass auf Lisa, weil sie Russin ist. Ich glaube, das stand irgendwo im ersten Abschnitt, da hat Lisa mit Verwandten am Telefon gesprochen und Wilhelmine hatte das gehört.


    Ja, dass ist mir auch bewusst, aber warum hat sie so einen Hass auf sie. Ich gebe aber zu, dass das ein bisschen unglücklich ausgedrückt war.

  • Der in der Inhaltsangabe angekündigte Kleinkrieg folgt nun in diesem Abschnitt.


    Karin geht gar nicht und jetzt erfahren wir auch, was mit dem Geld für die Krankenpflege passiert. Das ist ja wohl der Hammer! Ich bin mal gespannt, ob Wilhelmine Karin dafür noch stramm stehen lässt. Geistig ist sie ja noch topfit.


    Was mit Lisas Mutter ist wüsste ich auch mal gerne. Die scheint ja auch einen ziemlichen Hass auf die Deutschen zu haben und was sie ansonsten so treibt, erfährt man ja eher nicht. Ziemlich merkwürdig, was da so in der Ferne in Smolensk passiert.


    Ich bin mal gespannt, ob es in dem letzten Abschnitt noch zu einer Aussöhnung kommt oder wie das ganze generell noch enden wird. Eine wirkliche Vermutung habe ich nicht, da es eigentlich in alle Richtungen gehen könnte...

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend