Millionär dank E-Book-Bestseller

  • Ich schließe mich Magali an. :write


    Siebzig Prozent Marge, traumhaft. Verlagsveröffentlichte Autoren haben da eine Null weniger vor dem Komma. Aber deren Werke werden auch intensiv lektoriert, ausgestattet, beworben, von hunderten Buchhandelsvertretern tausenden von Buchhandlungen angeboten, aufwendig hergestellt und so weiter. Dutzende Menschen im Verlag sind mit den Büchern befasst, und ganze Heerscharen im Vertrieb. Siebzig Prozent Marge würden da nur funktionieren, wenn die Bücher achtzig Öcken kosten würden. Wenn ich irgendein Softwaretool direkt über meine eigene Website vertickere, verdiene ich auch mehr daran, vor allem, wenn alles automatisiert läuft, bis hin zur Bezahlung. Schon die Einschaltung eines Distributors kostet mich zwanzig Prozent und mehr. Eine Agentur, die das Produkt ausstattet, will auch bezahlt werden, umso mehr, wenn ich sie in die Gestaltung des Produktes selbst einbeziehe. Wenn es noch Handbücher, Verpackung usw. gibt, landet die Marge irgendwann im niedrig zweistelligen, sogar einstelligen Bereich. Das Produkt ist dann besser und wird sich auch besser verkaufen. That's it.


    Über die Vor- und Nachteile von eBooks muss man nicht diskutieren, sondern einfach abwarten, wie die Kunden das akzeptieren. Diese Akzeptanz ist in den US of A höher, aber das Leseverhalten ist auch dort ein deutlich anderes. Und die bisher veröffentlichten Zahlen sind sehr widersprüchlich. Es gibt Bestseller hier wie dort, aber der Buchmarkt hat sich in den Staaten an der Basis immer noch nicht dramatisch verändert, obwohl es immer wieder Meldungen dieser Art gibt, wie zuletzt diejenige von der Schließung einer großen Buchhandelskette. Der Laden wäre so oder so pleite gegangen, auch ohne eBooks.

  • E-Book - eine Erfindung spaltet Leser


    ... so auch mich. Ich liebe es ein Buch in der Hand zu haben und es zu riechen. Aber ich ärgere mich oftmals - besonders auf längeren Reisen - so viel Gewicht mitzuschleppen. Nun ja ehrlicherweise schleppt mein Mann, aber das nur am Rande. Und dann passiert es oftmals, dass ein Buch beschädigt ist, was mich weinen und bluten lässt, zumal mein Budget begrenzt ist und ich dann doch lieber ein noch nicht gelesenes Buch kaufe als ein beschädigtes zu ersetzen.


    Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass man diverse Leseproben nicht mehr auf Papier drucken muss, dass dann eh im Papierkorb landet und ich nehme an die wenigsten sammeln Leseproben.


    Zudem ist es für mich oder bei meinem Reader weniger ermüdend zu lesen als auf meinem Computermonitor.


    Und last but not least: ich habe die Möglichkeit ein Werk zu lesen und mir dann die Buchausgabe zu kaufen, wenn sie auch äußerlich reizvoll ist. Viele Bücher habe und hatte ich doppelt, weil ich es schnell lesen wollte und dann sollte es irgendwann auch noch subjektiv schön sein.


    In meiner Jugend habe ich mich geweigert, etwas auf dem Computer zu schreiben - mit meinem Vater wegen meiner Umständlichkeit gestritten - und Geschäftsbriefe haben eben einen anderen Charakter, wenn sie aus dem Rechner kommen. Zudem entfallen Leseprobleme der Handschrift und somit viele Missverständnisse. Dennoch schreibe ich nach wie vor viele Dinge mit der Hand.


    Fazit: Eine neue Technologie muss die alte nicht vertreiben oder ersetzen und tut es oftmals auch nicht. Viele existieren nebeneinander und einige Innovationen erleichtern Alltägliches.

  • Zitat

    Original von hef
    Und...existiert die Eisenbahn noch? Oder nicht?


    Ja. Obwohl sie in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch die Massenproduktion von Automobilen als Auslaufmodell galt.


    Gerade die Eisenbahn ist für mich ein Beweis, dass vermeintlich veraltete Systeme relativ erfolgreich weiterbestehen. Und das gleiche sehe ich für die Buchbranche. Sicher wird der Reader seinen Platz in der Gesellschaft finden und möglicherweise werden auch noch einige Nachteile zum klassischen Buch durch weitere Neuheiten beseitigt (z.B. eine wasserdichte Hülle für die Badewanne), aber trotzdem wird es noch genügend Gründe geben, weiter gedruckte Bücher zu kaufen. Wenn also der Handel und die Verlage nicht aufhören, Bücher zu drucken, werden sie imho auch noch gekauft werden.


    Dass die Qualität der gedruckten Bücher steigt, weil die Massenware nur noch als Ebook erscheint, glaube ich hingegen weniger. Ich denke, gerade die Bestseller werden auch weiterhin gedruckt produziert werden, während sich ein Druck von Büchern, von denen nur geringe Mengen gekauft werden, dann eher nicht mehr lohnt.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    (z.B. eine wasserdichte Hülle für die Badewanne)


    Man kann fast alles kaufen!


    Reader im Wasser:
    Bild
    Das müsst Ihr mal mit einem normalen Buch machen :lache


    Dies und viel mehr gibt es für alle möglichen Reader ... man muss halt googeln ...
    Es gibt billige Lösungen ... und auch etwas teurere Lösungen.
    Mit der Zeit wird es immer mehr Blödsinn geben :grin

  • Bezeichnend fand ich mal das Argument einer Amerikanerin für das ebook: Sie meinte, wenn sie mit einem Buch auf der Parkbank sitzt, sieht das für Passanten sehr nach Müßiggang aus. Ein Reader dagegen, also ein technisches Gerät, würde ihr eine Aura von wichtiger Arbeit verleihen.


    Auch wenn hier immer mehr Wichtigmänner auftauchen, mit Knopf im Ohr und dem Blick aufs Smartphone, ist dieses Ideal des ununterbrochen arbeitenden Menschen bei uns noch nicht so verbreitet, viel mehr wird das Bücher lesen hier, wie man ja auch bei vielen Eulen sieht, bewusst kultiviert und als anspruchsvolle Freizeitbeschäftigung anerkannt (selbst wenn man ausschließlich Vampirromane liest).
    Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass Indie-ebooks in Deutschland ein derartiger Erfolg wie in Amerika werden. Nicht alles, was aus den USA kommt, setzt sich bei uns auch durch. Ich sage nur Bezahlfernsehen und Weizengrassaft :grin

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Nicht alles, was aus den USA kommt, setzt sich bei uns auch durch. Ich sage nur Bezahlfernsehen und Weizengrassaft :grin


    Ja, Du hast Recht. Was soll ich mit diesen Dollar-Millionen? Der Platz auf meinem Bankkonto ist ohnehin sehr beschränkt. Dafür klaffen in meinem Bücherregal immer noch Lücken, die ich eigentlich auch mit von meinem Namen gezierten Buchrücken schließen kann.


    Nein, also ... ich mach weiter in Papier!


    @ Lesemann: Ich finde die Idee mit dem wasserdichten Reader eigentlich ziemlich gut. Stell Dir vor, Dein Kreuzfahrtschiff geht unter. Da willst Du doch bestimmt noch mal die letzten beiden Kapitel von "Choral am Ende der Reise" lesen? Oder vielleicht die Stelle aus "Das Boot", wo sie vor Gibraltar auf Tiefe gehen?
    Und was machst Du, wenn Deine Frau wieder Ihre Kaffeetasse auf Deinem Lieblingsbuch abstellt und kleckert? Dann hast Du Flecken auf dem Einband. :fetch
    Aber bei einem wasserdichten E-Reader nicht! Siehst Du, daran hast Du noch gar nicht gedacht! :wave

  • Zitat

    Original von JanvonderBank
    @ Lesemann: Ich finde die Idee mit dem wasserdichten Reader eigentlich ziemlich gut. Stell Dir vor, Dein Kreuzfahrtschiff geht unter. Da willst Du doch bestimmt noch mal die letzten beiden Kapitel von "Choral am Ende der Reise" lesen? Oder vielleicht die Stelle aus "Das Boot", wo sie vor Gibraltar auf Tiefe gehen?
    Und was machst Du, wenn Deine Frau wieder Ihre Kaffeetasse auf Deinem Lieblingsbuch abstellt und kleckert? Dann hast Du Flecken auf dem Einband. :fetch
    Aber bei einem wasserdichten E-Reader nicht! Siehst Du, daran hast Du noch gar nicht gedacht! :wave


    Wie kommst Du auf diese Aussage?
    Diese Dinger werden doch als Schmutz und Wasser "abweisendes" Zubehör verkauft!
    Das ist doch der Sinn von solchem Zubehör … also mir musst Du jetzt nicht irgendwelche Beispiele Aufzählen von wegen Kleinkindern oder unvorsichtigen Ehefrauen … :grin


    Dich hat vielleicht das Wort Blödsinn irritiert :gruebel
    Blödsinn war nicht abwertend gemeint, sondern einfach nur so dahin gesagt/gschrieben!
    Jetzt bleibt mir nur noch folgendes zu sagen: E-Book :fete

  • Zitat

    Original von JanvonderBank
    Nee, da hast Du was falsch verstanden! Das Wort Blödsinn hat mich nicht irritiert, sonder animiert! :lacht


    :lache


    E-Book bzw. E-Book Reader haben schon ihre Vorteile!
    Ich finde es schön, dass unser Hobby lesen jetzt um weitere Möglichkeiten erweitert wurde.
    Wie bei (fast) allem kann man Vor- und Nachteile finden …
    Ich sehe es als gute (neue) Option/Erweiterung auf die ich irgendwann aufspringen werde! :-)

  • Zitat

    Original von JanvonderBank


    Eigentlich sollte das hier nicht der 47igste Thread zum Thema "E-Book Pro und Contra" werden. (Oh Himmel, Magali!)


    Das ist etwas, das mich hier verwundert: Egal, wie der Thread-Titel zum Thema ebook lautet - die meisten gehen gar nicht darauf ein, sondern posten einfach überall ihre Meinung zu Pro und Contra und so ist mittlerweile leider fast jeder Thread austauschbar geworden - schade. :rolleyes


    Also Jan - dein nächstes Buch sollte unbedingt ein ebook werden. Vielleicht fließen dann auch bei dir die Millionen (Vampire auf See hatten wir noch nicht...) :schnellweg

  • Zitat

    Original von Eskalina


    Das ist etwas, das mich hier verwundert: Egal, wie der Thread-Titel zum Thema ebook lautet - die meisten gehen gar nicht darauf ein, sondern posten einfach überall ihre Meinung zu Pro und Contra und so ist mittlerweile leider fast jeder Thread austauschbar geworden - schade. :rolleyes


    Also Jan - dein nächstes Buch sollte unbedingt ein ebook werden. Vielleicht fließen dann auch bei dir die Millionen (Vampire auf See hatten wir noch nicht...) :schnellweg


    Nicht immer alles so eng sehen!
    Eine Autorin ist durch die Technologie E-Book reich geworden!
    Die Leute hier sagen Ihre Meinung zu dieser "Technologie" und geben Ihre Gründe dazu an.
    Nach dem Motto … Ich und viele andere können nicht verstehen warum man überhaupt E-Book kauft und ein anderer dadurch reich wird.


    Man kann die Überschrift so interpretieren, dass E-Books in den USA erfolgreich sind.
    Also redet man von den E-Books und warum man das einfach nicht verstehen kann.
    Also können dadurch auch Pro und Contra Diskussionen entstehen.
    Damit leben oder solche Threads meiden!
    Ich finde die Meinungen passen also ganz gut :grin

  • .. Hm. Meiner Meinung nach schreibt Amanda Hocking auf ihrem Blog ein paar Interessante Dinge dazu.


    http://amandahocking.blogspot.com/2011/03/some-things-that-need-to-be-said.html


    Unter anderem:



    Zitat

    And just so we're clear - ebooks make up at best 20% of the market. Print books make up the other 80%. Traditional publishers still control the largest part of the market, and they will - for a long time, maybe forever.


    Zitat

    So why am I selling more books than he is? I don't know.


    That's the truth of it. Nobody knows what makes one book a bestseller. Publishers and agents like to pretend they do, but if they did, they would only publish best sellers, and they don't.


    I guess what I'm saying is that just because I sell a million books self-publishing, it doesn't mean everybody will. In fact, more people will sell less than 100 copies of their books self-publishing than will sell 10,000 books. I don't mean that to be mean, and just because a book doesn't sell well doesn't mean it's a bad book. It's just the nature of the business.


    Zitat

    But I just think everyone should be realistic about this. When J. K. Rowling became the world's first billionaire author, I didn't go, "Ha! I will publish now, now that I see an author can make that much money doing it."


    .. Ich denke sie hat recht. Nur weil sie aus welchen Gründen auch immer soviel Geld mit ihren Romanen bei E-Book gemacht hat, werden das nicht alle. Sie ist die Ausnahme. Nicht die Regel.
    Genauso wie es nicht jede Woche eine neue J.K. Rowling gibt.
    Und das bedeutet auch, dass das E-Book noch lange keinen Umschwung mit sich bringen wird. Vor allem nicht hier in Deutschland.


    Hoffentlich ;-)


    :wave

    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt


    Albert Einstein
    :flowers

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  • Zitat

    Geht mir ähnlich. Ich mag Papier in der Hand haben. Wir müssen ohnehin schon in genug Lebensbereichen auf Bildschirme, Screens etc. starren.


    Geht mir ähnlich, nach wie vor. Trotzdem ist es gut, wenn man rare Bücher zumindest als Ebook bekommen und mit einem Reader entsprechend bequem lesen kann. Ich muss mir endlich mal einen anschaffen.

  • Ja unbedingt !


    An alle die Buchliebhaber und Routiniers und unsterblichen Forenlegenden:


    probiert einen Reader mit e-ink und ihr liebt die Bücher fortan als e-book.


    O.k. ja der Geruch fehlt, aber alles andere ist besser, schöner und bequemer.


    Ich wollte den Kindle erstmal nur für Bahnfahrten, aber dann habe ich mich rettungslos in e-books verliebt.


    Wieviele Bücher kann ich stundenlang mit einer Hand halten und dabei auch noch umblättern ? Ich habe noch zahlreiche Papierbücher in meinem Vorratsstapel und habe daran auch zwischendurch immer wieder "gearbeitet", aber immer war die Rückkehr zum Kindle wunderbar.


    Wie gesagt, probiert es auch und sagt nicht von vornherein, dass nur das Papierbuch ein Kulturgut ist. Dafür kommt es doch wirklich nur auf den Inhalt an.


    Es gibt ja keineswegs nur Amanda Hocking als e-book, sondern z.B. auch den Roman des neuen Buchpreisträgers und das Angebot wird praktisch täglich besser.