Millionär dank E-Book-Bestseller

  • Im Vorweihnachtsgeschäft in den USA haben die E-Book-Verkäufe erstmals die TB-Verkäufe überholt!
    Die in diesem [URL=http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,748220-2,00.html]Artikel auf Spiegel - Online[/URL] am Beispiel der Nachwuchs-Autorin und Millionen-Sellerin Amanda Hocking geschilderte Entwicklung könnte mit der üblichen zeitlichen Verzögerung bald auch bei uns "Welle machen" ... und tatsächlich die Buch- und Verlagslandschaft, so wie wir sie kannten, nachhaltig verändern!


    Was sagt Ihr dazu? :wave

  • Darüber wird ja schon seit längerer Zeit diskutiert. Mag grundsätzlich ein Zukunftsszenario sein, hängt aber auch von der weiteren Entwicklung der Technik ab. In den USA sind Ebook-Reader schon seit vielen Jahren stark gefragt, hier hält sich das ganze nach wie vor in Grenzen. Anders könnte es sich verhalten, wenn vermehrt auf Tablet-PCs umgestiegen wird.


    Meine ehrliche Meinung? Ich muss ein Buch in der Hand haben, aus Papier, mit dem üblichen Geruch. Meine Freundin hat einen Reader, der ist an sich auch ganz praktisch, ich kann dem jedoch nichts abgewinnen.

  • Geht mir ähnlich. Ich mag Papier in der Hand haben. Wir müssen ohnehin schon in genug Lebensbereichen auf Bildschirme, Screens etc. starren.


    Auch Filme sind mir als Datenträger zum Anfassen noch lieber als bloss auf Festplatte oder irgendwo im Internet.


    Und über Schellaks geht sowieso nichts. :-)

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Ich habe generell nichts gegen die Reader. Persönlich finde ich sie aber noch zu teuer, besonders wenn man bedenkt das man für ein E-Book das gleiche wie z.B. für ein Taschenbuch zahlt. Warum soll ich dann noch zusätzlich für den Reader zahlen? Wenn ich auf E-Books zurückgreifen soll, dann muss ich auch etwas davon haben, sprich ich möchte sparen und nicht mehr Geld ausgeben.


    Den Artikel im Spiegel habe ich jetzt nur grob überflogen.
    Insgesamt, denke ich, kann das für viele Autoren tatsächlich ein Sprungbrett sein. Die Verkaufzahlen sprechen für sich, also kein zum 1000sten hinterhergebettel bei den Verlägen. Sondern die werden dann auf den Autor aufmerksam. Allerdings wird das für den Leser unter Umständen auch bedeuten das sich nun fast jeder für einen begnadeten Autor hält und auch haufenweise Quatsch auftaucht - den es dann natürlich von den guten Sachen zu "trennen" gilt.

  • O, Himmel, schon wieder ein Thread zu E-Books.
    Wer, um alles in der Welt, ist Amanda Hocking? Und warum, um alles in der Welt, muß ich das wissen?
    Ich habe es mir angesehen und was finde ich? Schon wieder Vampir-Romane.


    Die Buch - und Verlagslandschaft hat sich in den letzten hundert Jahren mehrfach verändert.
    Eine der Veränderungen, die sich ergeben haben, ist inzwischen das Vorhandensein einer riesigen Menge sehr ähnlicher Geschichten, die nach einfachsten Mustern zusammengestrickt wurden und deren Sinn nach außen reine Unterhaltung und nach innen der ist, möglichst einfach möglichst viel Geld zu verdienen.


    Warum man für diese Vielzahl von Unterhaltungs-Geschichten Papier herstellen, es bedrucken, die Seiten schneiden, binden, einen Umschlag entwerfen, diesen drucken, um den Papierblock herumkleben, das Ganze beschriften, stapeln, lagern und in Läden transportieren muß, ist tatsächlich zu fragen.


    Nun sind E-Book-Reader natürlich samt und sonders Sondermüll. Kein Spaß, also, sondern nur ein weiterer Beitrag zum Plastikmüllberg und dem entsprechenden Müllberg an Elektroschrott.


    Aber müßte man einfach mal hochrechnen, welcher Schaden der menschlichen Gesellschaft besser bekommt. Rohstoffe, Vearbeitung, der gesamte Energieaufwand bei der Herstellung und Nutzung beider Arten, alles müßte zusammengenommen werden.
    Kann sein, daß das E-Book am Ende besser wegkommt. :grin


    Ich persönlich muß sagen, daß ich gar nichts dagegen hätte, wenn sich das Gros der Unterhaltungsliteratur zukünftig nur noch elektronisch tummeln würde.
    Daß es nur noch virtuell, aber nicht mehr realiter da wäre. Das ist ein richtiger Traum von mir.


    Damit wieder Platz ist in den Buchhandlungen. Damit man mal wieder Bücher sieht, die die Bezeichnung auch verdienen. Damit man sie überhaupt mal wieder sieht und nicht bloß vor riesigen Stapeln steht, unübersichtlich, unsinnlich, außer für Vielfraße.
    Platz haben für neuartige Geschichten, auch in der Unterhaltungsliteratur, für Originelles, für Autorinnen und Autoren, die sich auch mal Zeit lassen und nicht acht 'Bücher' im Jahr rausschludern.
    Keine gleichförmige Gschichtlen mehr über den 125. Serienkiller und die Unterleibsprobleme der Profilerin, nicht den 87. Erzengel mit Dämonen-Oma und den 2389. Vampir mit Werwolf-Allergie. Und das alles mit einem Minimal-Vokabular, versteht sich.
    Raum für Sorgfalt, für aufwendige Arbeit, für Versuche, auch fürs Scheitern.
    Endlich wieder Buchhandlungen und keine Buchverkaufs-Durchlauferhitzer.


    Was für ein Traum!



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • na ja, ich stehe dem reader gelassen bis positiv gegenüber.


    Beide, print wie Elektronik haben Vor- wie Nachteile. Fällt mir beim Einschlafen das Buch runter....möchte ich dem reader besser keinem crash-Test unterziehen, wenn er auf Steinfussboden fällt.


    Dennoch wird der reader seinen Marktanteil erobern. Schon allein dadurch, dass die Verlage z.B. wenn eine 2. Auflage ansteht, das sofort in den Readerbereich verschieben. Ist billiger, als ein neues print. Irgendwann wird es die U-Literatur noch noch elektronisch geben, und somit noch schnellebiger.
    Die liebgewordene Buchhandlung hat dann ausgedient und der Leser wird sich zwangsläufig umstellen müssen, wenn er mainstreams kaufen will.


    Ist nunmal so...aber warten wir es ab...


    euer hef


    edit: ich bin eben meine Bücherwände abgegangen...und ehrlich, außer Bild-Kunstbänden, Nachschlagewerken etc. könnte ich mir vorstellen, dass die dort vorsichhin staubende Trivialliteratur auf einem Reader verschwinden könnte.


    Meine Enkel werden eines Tages sagen, igitt Opa, das Zeug stinkt ja alles :krank

  • Zum Thema Papier in der Hand:


    Liegt vielleicht daran, dass wir Deutschen einfach ein Buchvolk sind. Immerhin haben wir den Buchdruck erfunden und haben mehr Titel in der Weltlitaratur also irgend ein anderes Land (ich glaub so über 100) und selbst wenn nicht, Deutschland ist Spitzenreiter was Dichter und Denker angeht.
    Vielleicht ist das Nostalgie oder einfach eine Innere Verbundenheit, aber ich glaube das Buch ist bei uns einfach verwurzelter als sonst wo anders.


    Zumindest hoffe ich das in meiner romantischen Ader :-)



    - Ebooks selbst finde ich nur von meiner technischen Seite faszinierend. Ich hab auch einen Reader, aber da landen tatsächlich nur freie Bücher drauf. Normale Bücher stehen im Regal, dicht bei dicht und vorallem : massenhaft.


    Lang lebe das gedruckte Buch! :anbet :anbet :anbet

  • Zitat

    Vielleicht ist das Nostalgie oder einfach eine Innere Verbundenheit, aber ich glaube das Buch ist bei uns einfach verwurzelter als sonst wo anders.


    Komisch, ich hatte immer den Eindruck, dass die Briten die Bücherfreaks sind. Die sammeln Erstausgaben und so weiter. Wenn das nicht Bücherliebe ist.


    Oder aber das Sammeln ist bei ihnen einfach verwurzelter als sonst wo. ;-)

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • sorry,


    mir kommt die Diskussion vor wie zu Zeiten der ersten Fahrt der ersten Dampflock, dem Adler von Nürnberg nach Fürth, oder der ersten von Daimler motorisierten Kutsche von Karlsruhe nach Pforzheim.


    Da dachten die braven Bürger auch, dass man bei der Geschwindigkeit ersticken müsse. Das konnte nicht gut gehen :gruebel


    Literatur hin oder her. Es ist doch völlig Wurscht, wie sie möglichst schnell und vielleicht mal preisgünstig unter die Leser gebracht wird.
    Es darf alles nichts mehr kosten. Dann muss man als Hersteller bei diesem Überangebot eben andere Wege gehen.


    Und...existiert die Eisenbahn noch? Oder nicht?


    Mir wäre es auch sehr lieb, wenn ich, statt in Bergen von aufgehäuften Büchern, auf denen alle ein Lable bappt: Bestseller von....von... in eine Buchhandlung gehen könnte, das Ambiente nach wie vor genieße, aber über mehrere ausliegende Reader, mal etwas stöbern könnte.
    Was gibt es denn sonst noch von diesem Autor/in, was einfach nicht mehr in den Regalen zu finden ist.


    Kurz, wir sollten aufhören, uns an Sachen zu hängen, die sich langsam selbst überholen. Der Reader wird das Print ersetzen, genauso wie MP3 die Vinylplatte um Lichtjahre geschlagen hat.
    Jetzt steht schon "Cloud Computing" an. Man braucht nicht einmal mehr, als einen Datenzugang, Einen Bildschirm, eine Eingabemöglichkeit.


    Der liebe, alte, anfällige Computer unter dem Tisch ist auch schon out.


    Also, das wird der Massenware Buch auch passieren....


    euer hef

  • "Und...existiert die Eisenbahn noch?" (hef)


    Ja, das fragt man sich gelegentlich. Wenn man wartet... :grin


    Ich mag meine alten Vinyls. Und das Drehscheibentelefon. Das Tonband meines Vaters, ein altes Grundig TK 19, falls das hier jemandem noch etwas sagt, wurde erst nach langer Trennungsphase und dann höchst betrübt entsorgt. Nostalgie kann was schönes sein... :rofl

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich kann mit den E-Book Readern auch nichts anfangen, obwohl ich Technik begeistert bin. Jedoch ist es bei mir so, dass ich wenn ich ein Lese ein "Buch" in der Hand halten muss. Aus Papier mit schönem Umschlag :-] Alleine der Geruch eines neuen Buches ist unbeschreiblich. Und ausserdem macht es doch in meinem Bücherregal etwas mehr her als wenn nur ein E-Book Reader im Regal stehen würde. :lache

  • Und ausserdem macht es doch in meinem Bücherregal etwas mehr her als wenn nur ein E-Book Reader im Regal stehen würde.


    Liegt nicht da der Knackpunkt? Der Reader "macht nix her". Dann stellen wir halt den Reader ins Regal und ein großes, besonders kunstvolles Plakat dazu: Ich enthalte 25.000 Romane mit einem Wert von.....


    Stelle ich mir lustig vor. Werde ich gleich mal probieren. Der Reader kriegt nen Ehrenplatz mit Inhaltsangabe :rofl


    euer hef

  • Zitat

    Original von Shaggymania
    Ich kann mit den E-Book Readern auch nichts anfangen, obwohl ich Technik begeistert bin. Jedoch ist es bei mir so, dass ich wenn ich ein Lese ein "Buch" in der Hand halten muss. Aus Papier mit schönem Umschlag :-] Alleine der Geruch eines neuen Buches ist unbeschreiblich. Und ausserdem macht es doch in meinem Bücherregal etwas mehr her als wenn nur ein E-Book Reader im Regal stehen würde. :lache


    Eigentlich sollte das hier nicht der 47igste Thread zum Thema "E-Book Pro und Contra" werden. (Oh Himmel, Magali!) Mich wunderte an dieser Spiegel-Meldung lediglich, wie direkt und wirtschaftlich erfolgreich unbekannte Autoren (mit reichlich Glück) im Netz über Nacht ihr Publikum finden können.
    Für mich als Autor, der für sein neues Buch händeringend auf die Liefertermine des Verlages wartet, war das eine ziemlich interessante Neuigkeit. Zumal die Prozente, die beim Autor bleiben, im klassischen Buchhandel im einstelligen Bereich liegen - und nicht, wie bei besagtem US-Vampir-Fräulein, bei satten 70% liegen!


    Allerdings frage ich mich, ob sie so gut rausgekommen wäre, wenn sie nicht gleich sechs oder sieben fertige Romane in der Schublade gehabt hätte, und somit eine komplette Serie auf einen Schlag präsentieren konnte. :gruebel

  • Ja, lieber Jan, ich weiiiiß. :lache
    Trotzdem.


    Du glaubst doch nicht, daß man ernsthaft über das Thema 'Über Nacht Millionär werden' in der Rubrik 'Allerlei Buch' diskutieren kann?
    Das wäre ein Thema für die Plauderecke.


    'Direkt und erfolgreich' ist im Rahmen der herrschenden Eventkultur nun wirklich kein Wunder. Wir leben in einer Welt, die in vielen Bereichen von Eintagsfliegen bestimmt wird.
    Die Autorin knüpft einfach an längst Bekanntes an, Thema: Vampire. What's new, doc?


    Dann nützt sie ein in den USA vielbeworbenes neues Medium. Wurden die, die google, Twitter, Facebook einführten, nicht auch schnell reich?


    Für mich ist das eine Zufallskombination von Vertrautem und einem neuen technischen Spielzeug. Ohne weitere Aussagekraft.
    Um irgendeine taugliche Information daraus herausholen zu können, müßte man viel mehr Zusatzinformationen haben, z.B., wieviele AutorInnen außer Ms Hocking ihre Bücher noch direkt via e-book publizierte und wie sie abgeschnitten haben.


    Man könnte auch mal untersuchen, wie viele Menschen am PC seit einigen Jahren Liebesromanen, Vampirromane u.ä. lesen. Es gibt solche Sites und ich gehe davon aus, daß man zu überraschend hohen Zahlen an LeserInnen käme. Wir hatten hier auch mal eine autorin, die einen Vampirroman (!) auf diese Weise publizeirte.
    War übrigens gar nicht schlecht erzählt und ganz ordentlich formuliert (weit mehr als dreihundert Vokabeln :lache)


    Und natürlich müßte man genau darauf achten, ob die ganze Sache so überhaupt stimmt. Es kann ja ein Publicity-Gag sein.


    Deine Frage war im Grund doch die: werde ich schneller erfolgreich, wenn ich gleich ein e-book daraus mache?
    Vielleicht solltest Du das eher mit Deinem Verlag und Deiner Agentur diskutieren?
    Das Lesepublikum ist nicht unbedingt der geeignete Ansprechpartner für das Thema: wie werden AutorInnen schnell reich?
    Finde ich.


    Und ich wünsche mir immer noch Buchhandlungen ohne übermäßigen Ballast. Man kann so schnell sinken...



    :grin


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus


  • Dieser Vergleich hinkt! Während Bücher in einem Regal eine ganz besondere Atmosphäre schaffen, wird der Reader nur weiterer Schritt hin in Richtung sterile Wohnwelt sein. Aber wer es mag.....


    ......und wie soll dann aber der ganze Plastikschrott eigentlich entsorgt werden? :gruebel

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.