Machandels Gabe - Ulf Geyersbach

  • Gebundene Ausgabe: 284 Seiten
    Verlag: Arche Verlag; 2. Auflage 2010


    Autorenporträt


    Ulf Geyersbach, geboren 1969 in Erfurt, war nach dem Studium in diversen Verlagen und Literaturagenturen in Berlin, München und New York tätig. Seit 2000 arbeitet er als freier Lektor und schreibt außerdem für die FAZ, den STERN u.a.
    Er hat eine Biografie zu Louis-Ferdinand Céline veröffentlicht sowie einen Bildband über Schriftsteller und ihre Automobile. Ulf Geyersbach lebt in Berlin.



    Kurzbeschreibung


    Die sonderbare Geschichte vom Winzling Machandel, der auszog, der Welt das Geschenk des feinen Geschmacks zu machen
    Machandels Gabe ist ein ungeheuerliches Romandebüt. So wort- und bildgewaltig, so spannend und verführerisch wie Ulf Geyersbach hat lange keiner mehr erzählt. Die Entdeckung dieses Autors ist ein Glücksfall für die Leser und für die deutsche Literatur.
    Zur Vigilfeier des Jahres 1769 erblickt in einer Schäferhütte in der Niederlausitz ein Kind namens Ignatz Machandel das Licht einer Welt, die vor Dreck nur so starrt und durchweht ist von üblen Gerüchen. Sobald Machandel krabbeln kann, probiert er, was ihm in die Finger kommt: Er belutscht Grauplinge, kaut Spinnenbeine und Nachtfalterflügel, leckt an Lederriemen und Eisenpfannen, schmeckt Stroh, Ruß, Rinde und Erde. So gehen sieben Jahre ins Land, sieben Jahre, in denen sich Machandel Abertausende von Aromen einprägt.
    Dann hört er auf zu wachsen und beginnt zu kochen. Und schon bald ist von Cottbus bis Lübben, von der Elbe bis zum Rhein die Rede von dem sonderbaren Winzling, der es wie kein anderer versteht, die erstaunlichsten Speisen zuzubereiten.
    Als ein harscher Winter eine Hungersnot bringt und Machandels Mutter ins Siechenhaus verbracht wird, kommt der Knabe in ein Kloster. Dort erfährt er von dem berühmten Pariser Koch Baffour, der Gesellen sucht. Machandel macht sich auf die Reise, um an der Seine die Aromen der Liebe, des Ruhms und des Verrats zu schmecken und um ein bahnbrechendes Buch zu verfassen, von dem noch heute ein Exemplar in der Berliner Staatsbibliothek steht.


    Meine Meinung


    Dieses Buch erinnert zwar an "Das Parfum", aber trotz alledem nicht damit zu vergleichen. Der Autor schwelgt von Anfang in in Wörtern. So wie sein Protagonist in einen "Geschmacksrausch" verfällt, so verfällt der Autor in einen "Wortrausch". Das gefiel mir zwar die meiste Zeit, manchmal ist weniger aber mehr. Die Geschichte ist spannend aufgebaut, nur zum Schluss hatte ich den Eindruck, der Autor musste schnell zuende kommen. Was vorher so wortreich erzählt wurde, wurde dann doch ziemlich lieblos abgehandelt.
    Trotz alledem ein schönes Buch.

  • Zitat

    Original von vorleser
    Trotz alledem ein schönes Buch.


    Vorleser, vielen Dank für diese informative und schöne Rezension. Was würdest du denn an Punkten vergeben? :wave

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Bei "Machandels Gabe" gehen die Meinungen ja recht weit auseinander ... Ich habe das Buch abgebrochen, ebenso jemand, dem ich das Buch geliehen hatte.


    Den Schreibstil fand ich zu Beginn noch interessant, dann aber hatte ich das Gefühl, dass sich der Autor in seinen ständigen Aufzählungen verliert ...


    Weil ich das Buch nicht beendet habe, kann ich zum "Gesamteindruck" nichts schreiben ...