Es war an einem verregneten Abend im Januar, als drei nasse, durchgefrorene Büchereulen (Wolke, Elbereth und ich) in der Hannoverschen Buchhandlung Leuenhagen&Paris in den behaglich eingerichteten Leseraum einflogen, um der Stimme von Jutta Profijt zu lauschen, die aus ihrem neuen Buch „Kühlfach zu vermieten“ lesen wollte.
Direkt an der Säule neben der wir saßen, besser gesagt, direkt über dem Kopf von Wolke war ein Foto von …Tom und Wolke…beide ins Gespräch vertieft, nach seiner letzten Lesung hier in Hannover. Da hatten wir ja den passenden Platz ausgesucht.
Ich war zum ersten Mal in diesem Raum der Buchhandlung, der extra für Lesungen eingerichtet worden ist, und bewunderte die gemütliche Atmosphäre. Sogar eine kleine Bar gibt es dort und die leckeren und günstigen Getränke verkürzten die Wartezeit auf die Autorin.
Als sie erschien, wurde sie vom Senior- Chef der Buchhandlung Herrn Eberitzsch begrüßt und sprach ein paar einleitende Worte, in denen sie genauso humorvoll wirkte, wie der Schreibstil in ihren Büchern schon zuvor vermuten ließ.
Es ging dann auch gleich los, mit einer kleinen Erklärung für die Leser, die die ersten Bücher über Pascha und Martin noch nicht kannten und somit nicht wissen konnten, dass es sich bei Pascha um einen ermordeten Kleinkriminellen handelt, der dem Gerichtsmediziner Dr. Martin Gänsewein zur Last und auf die Nerven fällt, da dieser der einzige ist, der mit ihm, bzw. mit seinem Geist kommunizieren kann.
Es folgten gut ausgesuchte Textpassagen, mit denen Jutta Profijt schnell das Publikum auf ihre Seite zog und bald waren alle Mundwinkel nach oben gezogen. (Es muss ein netter Anblick sein, in so viele grinsende Gesichter zu sehen…)
Viel zu schnell war die Lesung beendet und es durften Fragen gestellt werden. Mich interessierte brennend, wieso der Geist von Pascha zwar kein Bierchen mehr trinken kann, aber immer noch den Schweiß der Menschen in der Straßenbahn riechen kann, also seinen Geruchssinn behalten hat.
Auf diese nicht ganz ernst gemeinte Frage gab es dann die nicht ganz ernst gemeinte Antwort, dass es ja insgesamt ein Phänomen sei, dass Pascha bei seinem Ableben den Tunnel ins Licht verpasst habe und so sei eben auch die Sache mit dem Geruchssinn nicht erklärbar…
Ich gab mich damit zufrieden und freute mich über den netten Text, den Jutta in mein Buch schrieb.
Dann ging es zusammen mit der Autorin durch den Dauerregen in ein kleines Lokal in der Nähe – und der Abend wurde so nett und nass beschlossen, wie er begonnen hatte.