'Die unendliche Geschichte' - Kapitel 10 - 14

Die ersten beiden Kapitel dieses Abschnitts sind sehr spannend. Bastian hat die Chance nach Phantasien zu kommen, aber traut sich nicht. An der Stelle saß ich vor dem Buch und dachte die ganze Zeit: "Na los, worauf wartest du noch!" Aber irgendwie passt es auch zu Bastian, dass er zweifelt und Angst hat auch in der Fantasie-Welt ausgelacht zu werden. Ich kann also verstehen, dass er noch nicht kommen will.

Die Stelle an der die Kindliche Kaiserin zum Alten vom Wandernden Berge geht, hat mir nicht so gut gefallen. Erst wieder als dort das Buch liegt und die Geschichte von Neuem beginnt.

Jetzt endlich taucht aus Bastian in Phantasien auf, rettet es und die Kindliche Kaiserin. Den Namen Mondenkind finde ich übrigens wunderschön. Ein Händchen für Namen hat Michael Ende auf jeden Fall.

Die Kapitel danach fand ich etwas langweilig. Den Nachtwald stelle ich mir ähnlich vor, wie den in "Avatar". Komisch aber verständlich finde ich, dass Bastian sein Aussehen verändert hat und neue Eigenschaften bekommt. Aber ob es so gut ist, dass er darüber seine Vergangenheit vergisst. Mal sehen, was das noch für Konsequenzen haben wird.
Hoffentlich nimmt das Buch danach wieder ein bisschen Fahrt auf.

Mich hat der kleine Bastian jetzt doch etwas genervt - wisst ihr, warum die kindliche kaiserin eigentlich im pavillion lachen kann?

Also das war so: ich hab beschlossen heut mittag meine diät mit fünf-minigermknödel zu torpedieren. Zunächst vergaß ich für gut eine halbe stunde die platte einzuschalten, weil ich ja mit Fuchur nach Atreju gesucht hab.
Dann fiel mir ein, dass ich eigentlich was essen wollte, und sieh da, das war kalt - weil nicht eingeschaltet. Hab ich's halt volle kanne aufgedreht, damit's schneller geht...

Ich las dann da wieder so vor mich hin, aber dann zischts und spritzts plötzlich aus der küche... Ich hatte inzwischen vergessen, dass ich vor einer stunde hunger hatte, und dachte mir, nanu, was isn das jetzt? Ich bin aber mitten im gespräch von Atreju mit der Kaiserin, und sag aus lauter ärger laut: 'Wart, Magnolienzussl! I muss mi jetzt um mei fressn kümmern.'

Das mädchen hatte, als ich weiterlas demzufolge gut lachen, weil sie von mir schon notgetauft war - obwohl ich zugebe, dass 'Magnolienzussl' nicht sehr schön ist. Ghört in die klasse 'Berghutze'... drum wartet sie jetzt nur noch drauf, dass ihr Bastian einen besseren gibt.

Hm, Tu Was Du Willst steht hinten auf Auryn, hab ich ganz vergessen.
Das klingt so nach dem gesetz von der tür zur Abtei von Thelema: Do what thou wilt...
Wollen klingt so furchtbar anstrengend. - Ich halts ja eher mit dem prinzip des wu wei

was leicht geht, geht richtig, was nicht geht, ist nicht so wichtig.

Ich empfinde es als glaubhaft, dass sich Bastian zunächst nicht traut und erst noch einen kleinen Anstoß braucht, um nach Phantásien zu kommen. Für mich passt das zu ihm und seinen Erlebnissen. Es ist nicht schön, in der Schule gemopt zu werden, da sind bei ihm einfach ein paar Vorbehalte dabei. Nur das er sich umsonst Sorgen gemacht hat, wird er doch in Phantásien als ein ganz anderer wahrgenommen. ,

Bis hier hin fand ich es schön und gut, aber danach verliert es für mich etwas an Schwung. Phantásien wie auch die Kindliche Kaiserin sind gerettet, jetzt begleiten wir Bastian. Er verändert sich immer mehr, ist nicht mehr der ängstliche, traurige und unsichere Junge, der auch noch Angst hat. Mal sehen, wie es weiter geht, auch mit seiner Entwicklung, vielleicht tue ich ihm noch unrecht.

Hatte ich schon geschrieben, wie schön und anziehen ich den Titel "Die unendliche Geschichte" finde? Letztlich ist das doch für einen Büchernarr das schönste, was es gibt.

@ MagnaMater

Zitat

Original von Wiggli
Ich empfinde es als glaubhaft, dass sich Bastian zunächst nicht traut und erst noch einen kleinen Anstoß braucht, um nach Phantásien zu kommen.

Man ruft immer gerne einem Prota in einem Film (oder Buch) zu „mach doch endlich“, oder „ich würde das aber jetzt so und so machen“. Nur, wenn man in der realen Welt plötzlich vor so einer Entscheidung steht, wo eigentlich klar ist, was man einem Prota zurufen würde - zögert man auf einmal selbst und tut es noch lange nicht. Buch/Film und „richtige“ Welt sind halt doch zwei verschiedene Dinge.

Ausser, du hast ein ausgewachsenes ADS, wie ich in meiner gehirnlektüre bei den tests rausfand, weil dann zögerst du nicht... weil das gehirn sofort handeln befiehlt... denken kannst zuerst gar nicht, das kommt erst stunden später, wenn überhaupt... da ist nichts zu tun, eine extreme kunst, denn man muss IRGENDWAS machen.

http://www.lumosity.com/

ich hab da grad gehirnfunktionserhöhungsübungen gespielt: ich kam drauf, ich tipp bei den zahlenspielen irgendwas, nur damit ich so schnell wie möglich auf enter drücken kann, nachgerechnet hab ich nicht, es ist, was ich schätz, aber da ich probleme hab, zahlensymbole schnell in mengen umzusetzen, schätz ich bei dem einen spiel 100% falsch... - keine einzige richtige antwort.
und dieses doofe spiel hat mir doch glatt ausgerechnet die spiele zum spielen vorgeschlagen, die ich beim ausprobieren schon überhaupt nicht mochte...

und davon ausgehen, dass mir ENGLISCHE wörter mit spl- am anfang einfallen... ich hätte hunderte wörter mit her- am anfang schreiben können, aber alle deutsch, englisch sind mir grad drei eingefallen... das nächste mal richte ich mir vor dem spiel ein wörterbuch...

Zitat

Original von MagnaMater
Ausser, du hast ein ausgewachsenes ADS, wie ich in meiner gehirnlektüre bei den tests rausfand, weil dann zögerst du nicht...

Ohne jetzt auf nähere Details eingehen zu wollen, zögert man in realen Situationen mMn wirklich. Wie geschrieben, Buch/Film ist etwas anderes als das "wirkliche" Leben.

Stimmt tatsächlich mit dem zögern, wie ich grad draufkam - ich wollte das buch vorhin in kapitel 19 schon wieder an die wand werfen, weil Fuchur 'Herr' zu Atreju sagte. Hab's wieder nicht getan. Das ist schon das zweite mal, dass ich deswegen fast einen jähzornanfall krieg, wie kommt ein viech dazu zu einem blöden menschen 'Herr' zu sagen, mit welcher spezizistischen einstellung kommt man auf sowas absolut abwegiges?

Ich hab mich schon bei Artax' Tod maßlos drüber aufgeregt, dass er 'Herr' zu Atreju sagt, (und nicht etwa darüber, dass er dasoffn ist :wow)... ich war so furchtbar wütend - da kam jedoch meinem ersten impuls auch tatsächlich ein funken überlegung dazwischen: Halt! Leinenbuch! NICHT an die wand gegenüber WERFEN!!!
(Ich hab stattdessen das elbisch-wörterbuch genommen, das ist plastikgebunden und kompakter und hält es aus, obwohl der streifige tintenmüde ausdruck von tuuliki's maglor, den ich damit voll ins gesicht traf und ein cut ins papier riss, mich noch immer leicht vorwurfsvoll ansieht, wie mir scheint
- drum hat er vorhin das zweite mal auch kein buch mehr abgekriegt, ich hab stattdessen wegen dem blöden vieh das kissen an die heizung geschlagen (und muss jetzt einen knopf und einen riss nähen, weil es mit der knopfleiste am ventil hängen blieb :pille)

Zitat

Original von MagnaMater
Stimmt tatsächlich mit dem zögern, wie ich grad draufkam - ich wollte das buch vorhin in kapitel 19 schon wieder an die wand werfen, weil Fuchur 'Herr' zu Atreju sagte. Hab's wieder nicht getan. Das ist schon das zweite mal, dass ich deswegen fast einen jähzornanfall krieg, wie kommt ein viech dazu zu einem blöden menschen 'Herr' zu sagen, mit welcher spezizistischen einstellung kommt man auf sowas absolut abwegiges?

Wirklich zu Atreju oder doch zu Bastian? Bastian nennen doch fast? alle Wesen Phantásien so. Und zwar, weil er Phantásien gerettet hat, indem er der Kindlichen Kaiserin einen neuen Namen gegeben hat.

MagnaMater :

Das Herr bei Atreju und Bastian (von Artax und auch von Fuchur) sowie vom Löwen regen mich auch auf. Irgendwie paßt es für mich nicht in die freie Welt von Phantasien....

Bastian ist also (endlich) dort angekommen - ich bin neugierig, was er alles für Länder erschafft. Obwohl ich das Buch zum zweiten Mal lese (aber es liegen locker 25 Jahre dazwischen) habe ich sehr viel vergessen. Es fühlt sich an, als ob ich das erste Mal nach Phantasien reise...
Ach ja, der Name Mondenkind sagt mir überhaupt nicht zu...

Ich bin jetzt bei Kapitel 14 angekommen und es ist genau wie damals, ich mag die Geschichte im Nachtwald und der Farbenwüste gar nicht.

Die Story hat so viel Fahrt aufgenommen und wird hier total ausgebremst. Ich finds langweilig und hoffe, daß es danach wieder besser wird.

Wiggli: Ja zu Atreju, das schien mir unglaubwürdig. Ein GreatPlains-bewohner wär sicher nicht auf die idee gekommen, sich von einem Pferd, und dann einem riesigen drachen HERR nennen zu lassen. Ne.

Bei Bastian sagt es der Löwe das erste mal, dann die Eselin, und cih glaub dann Fuchur. Ist übrigens im Kapitel 18, in kapitel 19 hat mcih aufgeregt, dass Atreju zu bastian sagt: Ich leihe dir inzwischen meinen alten Fuchur...'
Hä? Gehts noch? Der drache ist ein freund, der freiwillig gekommen ist - und wenn er hundertmal das gespräch geführt hat, das mir entkommen geholfen hat: er hat mich ja nicht befreit, er hat nur die information beschafft, mit der ich mich selbst befreit habe, er hat eine wichtige sache zu erledigen, ich bin schnell und ich lass ihn halt gnädigerweise auf mir reiten, aber wenn er mir dann mit sowas kommt - nö, meine freundschaft ist bei dem satz auf alle zeit aufgekündigt, wie kann sich das menschlein, das ohne mich gar nicht mehr leben würde, dazu erfrechen?

Mondenkind, der Name gefällt mir überhaupt nicht

Bei atreju und seinem Pferdchen hat es mich noch nicht so gestört, dieses "Herr", bei Fuchur allerdings finde ich es schrecklich, so ein Glücksdrache hat doch wohl nicht wirklich einen Herren?!

Die ersten beiden Kapitel des Abschnitts fand ich richtig gut.

Aber kaum ist Bastian in Phantasien fängt er an mit furchtbar unsympatisch zu werden
Warum muss er sein Aussehen ändern? Warum muss er stark, mutig und was weiß ich noch alles sein?
Na ja, ich les mal weiter - vielleicht kommt er ja wieder zur Vernunft.

Also ich glaube, daß sein Wunsch in Phantasien anders zu sein, als in seiner realen Welt nur menschlich ist.
Und ich bin davon überzeugt, daß so gut wie jede(r) von uns in der selben Situation sich selbst ähnlich verändert hätte.

Es ist als Erwachsener schon schwer sich immer so zu geben, wie man ist und auch öffentlich zu seinen Fehlern und Makeln zu stehen. Bastian ist 11 und er hat es nicht gerade leicht, weil er ja vor allem aufgrund seines Äußeren gehänselt wird, als Schwächling und Feigling gilt.

Mir gefällt seine Veränderung auch nicht, aber das iegt wohl daran, daß ich mich ähnlich verändert hätte. Man bekommt halt ungern einen Spiegel vorgehalten.

Zitat

Original von Kassy
Warum muss er sein Aussehen ändern? Warum muss er stark, mutig und was weiß ich noch alles sein?

Aber genau das ist mE das eigentliche Thema des Buches. Es gibt die äußere Handlung, eben die reine Abenteuer- und Fantasygeschichte. Und es gibt die „innere“, tieferliegende und oft gar nicht offensichtliche. Auf Seite 422 gibt es einen Beleg dafür:

Das sollte man vielleicht besser im letzten Thread diskutieren, wenn das ganze Buch bekannt ist.

Es ist mir schon klar, dass das alles eine tiefere Bedeutung für die Entwicklung der Geschichte hat.
Gefallen tut's mir trotzdem nicht.

Ich kann bastian total verstehen, dass er in Phantasien sein Aussehen verändert. Er hat nie gelernt, sich selbst so zu akzeptieren, wie er ist, wie auch, sein Vater übersieht ihn und für alle anderen ist er der letzte Depp, bestimmt hat er sich schon öfter gedacht, dass alles einfacher wäre, wenn er schlank und schön wäre, jetzt hat er die Möglichkeit dazu, kein Wunder, dass er sie nutzt.

Hm, das mit dem "Herr" hat mich jetzt nicht so besonders gestört. Im Herrn der Ringe nennt Frodo Sam ja schließlich auch "Herr" (bzw. Master...), das heißt ja nicht, dass man unterwürfig ist? Bei Bastian ist es ja wirkklich, weil er der Retter von Phantasien ist.
Ich kann Bastian übrigens sowieso nicht so fürchterlich gut leiden, jetzt schon gar nicht mehr, aber ich weiß ja auch, dass das alles wichtig für die Story ist. Atreju als Held gefällt mir dennoch besser!