• Regie: Andrej Tarkowski
    Darsteller: Oleg Yankovskiy, Erland Josephson, Domiziana Giordano, Patrizia Terreno


    125 Minuten
    1983 gedreht
    in Deutschland 2010 auf DVD veröffentlicht


    Handlung laut Amazon:
    Der russische Schriftsteller Andrej bereist Italien, um für die geplante Biografie eines russischen Komponisten aus dem 17. Jahrhundert zu recherchieren. Hilfe erhält er von der Dolmetscherin Eugenia, die sich in ihn verliebt. Der melancholische Andrej weist sie ab und vertieft stattdessen seine Bekanntschaft mit dem ehemaligen Lehrer Domenico, der als geisteskrank gilt. Bevor sich Domenico in Rom selbst verbrennt, bittet er Andrej, mit einer brennenden Kerze die der heiligen Katharina geweihten Therme zu durchqueren.


    Mein Eindruck:
    Wer darauf besteht, einen Tarkowskij nur im russischen Original zu sehen, ist hier falsch, da der Film in Italien und in italienischer Sprache gedreht ist. Der russische Schriftsteller Andrej ist offensichtlich ein alter Ego des Regisseurs, der es schafft, die Tristesse ins sonnige Italien zu bringen. Bei ihm regnet es viel. Statt Licht gibt es viel Schatten. Dennoch sind die Landschaftsaufnahmen von ausgesuchter Schönheit, dabei aber immer von Tarkowskijs originellen Motiven und seiner starken Bildsprache geprägt. Mich beeindrucken Tarkowskijs Bildkompositionen und sein Einsatz von Farbtönen. Neben erdfarbenen Erinnerungs-Sequenzen wirkt z.B. das Blau in manchen Szenen ähnlich stark wie in Kieslowskis Trois couleurs: Bleu.
    Motive werden durch Distanzen oder langsames zoomen verstärkt. Musik wird nur ganz selten eingesetzt.


    Manches bleibt rätselhaft, doch die Schwermut ist wohl die, die auch Tarkowskij in seinem Exil verspürt hatte. Seine Familie war in Russland zurückgeblieben. Er kehrte nie zurück.


    Der Film ist nicht dialoglastig, wenn überhaupt gibt es Monologe, die aufgrund des Berufs des Protagonisten häufig wie Gedichte wirken. Davon bleibt einiges hängen: z.B.
    Jahre ohne das Licht zu sehen
    Aus Angst vor dem Tageslicht


    Als Bonusmaterial gibt es auf der DVD einen interessanten Dokumentarfilm „Meeting Andrei Tarkovsky" von Dmitry Trakovsky.

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    Andrei Tarkowski zählt zusammen mit Erich von Stroheim, Fritz Lang, Robert Siodmak, Luis Buñuel, Alfred Hitchcock, Jules Dassin, Glauber Rocha,


    Jacques Tourneur & Jean Vigo zu meinen besonders verehrten Top 10-All-Time-Lieblingsregisseuren.




    Drei weitere empfehlenswerte Tarkowski Titel:



    - Iwans Kindheit (1962)
    - Andrej Rubljow (1966)
    - Stalker (1979)





    Hier der Original-Trailer von Andrej Rubljow: ... http://www.official-trailer.com/andrei-rublev/


    .....und eine Kritikerstimme aus dem englischen Guardian: ... http://www.theguardian.com/fil…rublev-tarkovsky-arthouse .....





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  • Zitat

    Nostalghia ist nicht dialoglastig....




    Dies gilt auch für den oben empfohlenen 'Stalker' (1979).



    Viele Tarkowski-Filme leben von ihrer Optik, deshalb kann man durchaus mit russischem Originalton schauen, mit oder ohne UT.



    Wer ganz auf Untertitel verzichten kann, der sollte zur russischen Original-DVD von Oricont greifen, welche nicht nur die beste verfügbare Bildqualität besitzt, sondern in Deutschland von einem russischen Händler momentan besonders günstig angeboten wird:



    http://www.ebay.de/itm/330751589920?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1439.l2649


    http://dvd-dostavka.eu/product_info.php?info=p347_Stalker---DVD--.html&XTCsid=c52ee329b67b6e806e938a21038e9b60





    Auch Tarkowskis Debüt 'Iwans Kindheit' (1962) ist auf Oricont eine hochwertige und kostengünstige Alternative
    zur deutlich teureren US-Criterion DVD und anderen Ausgaben:



    http://www.ebay.de/itm/330630944608?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1439.l2649


    http://dvd-dostavka.eu/product_info.php?info=p39_Ivanovo-detstvo---DVD--.html&XTCsid=c52ee329b67b6e806e938a21038e9b60




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  • Sehr schöne Vorstellung! Leider habe ich Nostalghia - neben Opfer - noch nicht von Tarkovskij gesehen. Ich werde es hoffentlich dieses Jahr nachholen.


    Aber wie bei Barolojoe gehört Tarkovskij auch zu meinen 10 Lieblingsregisseuren. Seine Bildsprache in Verbindung mit der subtilen, gemächlichen Art des Geschichtenerzählens ziehen mich immer wieder in jene beklemmenden, tristen, einsamen Welten hinein.
    Insbesondere Stalker zählt für mich neben Satanstango, La Jetée, 2001 und L'Année dernière à Marienbad zu den herausragendsten Filmen, die ich sehen durfte.


    Neben den bereits von Barolojoe genannten Titeln möchte ich noch Der Spiegel empfehlen.