'Wie im richtigen Film' - Prolog - Kapitel 13

  • Gestern habe ich den ersten Abschnitt endlich zuende gelesen. Ich hoffe, ich kann jetzt am Wochenende mal mehr lesen, ich mag es nicht, Bücher so abgehackt zu lesen, dann kommt man schlecht in die Geschichte rein...


    Erst einmal zur Aufmachung des Buches: Orange ist nicht unbedingt meine Lieblingsfarbe, das finde ich zu "schreiend". Gut gefällt mir der Vater-Tochter-Schattenriss, und auch, dass die Vater-Tochter-Beziehung gleich im Prolog wieder aufgegriffen wird.


    Das Buch liest sich ziemlich locker weg, es ist sprachlich nicht anspruchsvoll, mehr "Frei von der Leber weg" formuliert. Die Personen bleiben dabei ein bisschen flach, der Ich-Erzähler Jan beschäftigt sich eher damit, wie seine Beziehung zu den Personen ist, als damit, sie dem Leser vorzustellen. Daher habe ich kein wirkliches Bild von den Figuren, zumal ich auch Oliver Wnuk nicht wirklich kannte und nicht wusste, dass er der Freund von Yvonne Catterfeld ist.


    Jan ist mir auch nachdem ich den ersten Abschnitt beendet habe, nicht wirklich sympathisch, auch wenn ich ihn ein bisschen besser verstehen kann. Ich finde ihn ziemlich unreif - er läuft vor seinen Problemen weg, die er sich zumindest zum Teil auch noch selbst eingebrockt hat. Und dann die Art, wie er z. T. über seine Kollegen aus der Schauspielbranche denkt. Nicht gerade nett, oft abfällig. Andererseits ist es wohl auch wieder menschlich, dass man nicht jeden mag, und dass die Gedanken über manche Personen nicht unbedingt druckreif sind ;-) - trotzdem: wirklich sympathisch ist mir Jan nur, wenn er mit seiner Tochter zu tun hat.


    Die Personen um Jan herum bleiben etwas blass - seine Freundin verzeiht ihm großherzig seinen Fauxpas und auch seine anschließende Flucht... kann ich nicht nachvollziehen, die ist mir ZU nett. Seine Ex-Frau finde ich seltsam. Sie berichtet ihrem Ex-Mann über ihre Verlobung, der Tochter, die bei ihr lebt, hat sie es aber noch nicht gesagt, irgendwie komisch. Gut gefällt mir dagegen Fritz - über den Wiener Dialekt habe ich mehrmals geschmunzelt. Er wirkt wie ein guter Freund, der Jan schon mal öfter den Kopf zurecht rückt. In meinem Kopfkino ist er um einiges älter als Jan, obwohl die beiden etwa gleich alt sein müssten, sie kennen sich von der Schauspielschule her. Ich könnte mir vorstellen, dass Fritz noch eine größere Rolle in der Geschichte spielt.


    Ich hoffe, ich kann das Buch am Wochenende zuende lesen. Es fällt mir ein bißchen schwer, bei der Stange zu bleiben, denn eine wirkliche Handlung, ein Spannungsbogen fehlt bisher völlig. Aber immerhin liest es sich leicht weg.

  • Zitat

    Original von SamtpfoteXL
    ....


    Gut gefällt mir dagegen Fritz - über den Wiener Dialekt habe ich mehrmals geschmunzelt. Er wirkt wie ein guter Freund, der Jan schon mal öfter den Kopf zurecht rückt. In meinem Kopfkino ist er um einiges älter als Jan, obwohl die beiden etwa gleich alt sein müssten, sie kennen sich von der Schauspielschule her.
    ...


    Mit Fritz ging es mir ganz ähnlich. Ich sehe ihn auch eher um die Mitte 40, wenn nicht sogar noch etwas älter. :-)


    :wave Lesehest

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesehest ()

  • Das Buch lässt sich so unglaublich leicht lesen, genau das richtige für meinen zur Zeit etwas überforderten Geist ;-)


    Jan tut mir leid. Irgendwie scheint er sich selbst noch nicht zu kennen. Wie kann man denn bitte das Ende einer Beziehung einfach so hinnehmen? Er scheint Anne ja irgendwie immer noch zu lieben, wenn er sie und Luca seine Familie nennt.


    Ich finde eigentlich alle Charaktere sympatisch, allerdings ist Jan etwas weichgespült - rennt weg, sobald ein Problem auftaucht. Kein Wunder, dass er mit seiner Schauspielerei nicht weiter kommt.


    Die Badewannenmnologe gefallen mir total gut und überhaupt ist der Humor genau meiner. Ich liebe ja auch Bücher aus der Ich-Perspektive. Toll!


    Etwas neidisch wurde ich, als Jan in Prag war. Ich liebe diese Stadt einfach. Kann er nicht noch mal hin fahren? :lache


    Ich kann mir auch wirklich nicht vorstellen, dass es so nette und selbstlose Menschen wie Clara gibt. Ich wäre total ausgeflippt, wenn mein Kerl auf meinen Preis gek*** hätte. Und sie hat noch Verständnis. Nee, geht gar nicht. Aber vielleicht ist sie wirklich deswegen so beliebt.

  • Zitat

    Original von noani*
    Was ich toll fand, und damit stehe ich glaube ich ziemlich alleine hier da, aber egal: Luca. Den Charakter fand ich wirklich schön gezeichnet.


    Ich fand Luca auch ganz toll.


    Zu Fritz: Er war amüsant und brachte einfach so schönen östrreichischen Flair mit rein. Das hat mir gefallen, als Mensch fand ich ihn schon eher, na ja, interessant - aber sicher nicht jedermanns Sache.

  • Interessant wie verschieden die Eindrücke und Geschmäcker sind...


    Mich hat Luca relativ schnell genervt... Clara ist mir zu sehr Gutmensch und Jan...naja, Jan halt :rolleyes Zu den hab ich mich ja ausführlich anderorts ausgelassen :lache Fritz ist toll!

  • Den ersten Abschnitt habe ich auch schon geschafft. Das Buch liest sich total schnell. Reichlich direkte macht das Ganze ziemlich lebhaft und ich finde der Buchtitel ist richtig Programm. Ich habe schon an mancher Stelle gedacht "wie im Film".


    Hier und da hat mich die Geschichte an "Vollidiot" und / oder "Keinohrhasen" erinnert. Ich habe hier noch nicht alle Postings gelesen, aber vielleicht ergeht es mir nicht allein so.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Ich bin seit gestern dabei, kann mich aber, obwohl mir das Buch nicht unsympathisch ist, noch nicht so ganz darauf einlassen. Im Hintergrund laufen ständig die Nachrichten zu den japanischen AKW. Aber ich bleibe am Ball und melde mich wieder.


    Edit: So, inzwischen habe ich den ersten Teil gelesen. Ich schließe mich dem bisher zum Buch gesagten Positiven gern an, z. B. erscheint auch mir Jan sehr menschlich, und dies trotz oder vielleicht auch gerade seiner Schwächen wegen. Soll er doch seine Castingkollegin mal eben als Mettbrötchen bezeichnen, am wichtigsten ist mir seine Einstellung zu Luca - und da hat er sich bisher sehr gut gezeigt. Ja, Clara erscheint mir manchmal auch ein wenig sehr gutmenschig, aber in aushaltbarer Dosis. Mein Harmoniebedürfnis hofft trotzdem irgendwie auf ein Happy End Jan-Luca-Anne. Den Fritz mag ich auch gern, ich "hörte" ihn regelrecht. Allerdings hätte die story m. E. einen Verzicht auf die Erwähnung dessen, was Jan beim Duschen durch die Glassaunatür beobachtet, auch verkraftet.
    Meine Seiten sind alle gleich dick/dünn.
    Das Äußere gefällt mir auch sehr gut, aber ich frage mich (keine Ahnung, warum!), ob der Scherenschnitt die Beiden von vorn oder von hinten zeigen soll. Habt Ihr Euch darüber Gedanken gemacht? :grin

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Zitat

    Original von maikaefer
    ...
    Das Äußere gefällt mir auch sehr gut, aber ich frage mich (keine Ahnung, warum!), ob der Scherenschnitt die Beiden von vorn oder von hinten zeigen soll. Habt Ihr Euch darüber Gedanken gemacht? :grin


    maikaefer
    Nur wegen deiner Äußerung habe ich es mir nochmal angesehen. Irgendwie kommen die beiden auf mich zu. An bestimmten Punkten kann ich es natürlich nicht festmachen, weil die Dreidimensionalität fehlt. Das ist nur die Wirkung auf mich.
    Zu welchem Schluss bist du für dich gekommen?

  • Zitat

    Original von Büchersally


    maikaefer
    Nur wegen deiner Äußerung habe ich es mir nochmal angesehen. Irgendwie kommen die beiden auf mich zu. An bestimmten Punkten kann ich es natürlich nicht festmachen, weil die Dreidimensionalität fehlt. Das ist nur die Wirkung auf mich.
    Zu welchem Schluss bist du für dich gekommen?


    Ich sehe die beiden eindeutig von hinten. :-)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Das Äußere gefällt mir auch sehr gut, aber ich frage mich (keine Ahnung, warum!), ob der Scherenschnitt die Beiden von vorn oder von hinten zeigen soll. Habt Ihr Euch darüber Gedanken gemacht? :grin


    Nö, Gedanken habe ich mir darüber keine geamcht.... Aber jetzt das Buch nochmal aus dem Real genommen.....Und, obwohl ich dachte, dass sie von vorne gezeigt werden, musste ich jetzt feststellen, dass sie von HINTEN gezeigt werden. Meiner Meinung nach sieht man das an Kragen seiner Jacke :-)

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • @ Nachtgedanken:
    OOOOOps :grin
    Aber ehrlich - mir ist das bisher nicht aufgefallen!
    Was das Cover betrifft, bin ich mir nicht sicher, meine aber, unten rechts seine Schuhspitze erkennen zu können, was für eine Vorderansicht spräche

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Was das Cover betrifft, bin ich mir nicht sicher, meine aber, unten rechts seine Schuhspitze erkennen zu können, was für eine Vorderansicht spräche


    Ja, genau das dachte ich auch die ganze Zeit. Aber schau Dir mal den Kragen an ;-)


    Könnte mich über unsere Gedanken gerade wegrollen :rofl

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Zitat

    Original von Lesehest


    Ja, genau das dachte ich auch die ganze Zeit. Aber schau Dir mal den Kragen an ;-)


    Könnte mich über unsere Gedanken gerade wegrollen :rofl


    Ich finde man sieht es am Kopf. Für mich ganz eindeutig von hinten.


    Edit: Jetzt hab ich eine Weile geguckt und bin mir nicht mehr sicher. :yikes Ist es doch eine Vorderansicht?? Wegen dem Fuß des Kindes.....Hilfe!

  • Ich sags ja... wir brauchen Herrn Wnuk! :lache
    Herr Autor, wenn Sie hier mitlesen... outen Sie sich und klären Sie uns auf!


    nochmal @ Nachtgedanken:
    Mit der freundlichen Überlassung des Buches - auch hier noch einmal herzlichen Dank! - hast Du mich gleich etwas eigentlich Simples gelehrt, worauf ich aber allein wahrscheinlich nie gekommen wäre:
    Klebezettelcheneinteilungen entsprechend der Leserundenkapitel
    (ich bin bisher oft übers Ziel hinausgeschossen)
    Danke auch dafür! :knuddel1 :anbet :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Edit: Jetzt hab ich eine Weile geguckt und bin mir nicht mehr sicher. :yikes Ist es doch eine Vorderansicht?? Wegen dem Fuß des Kindes.....Hilfe!


    Ich dachte auch die ganze Zeit, dass das Kind das Bein nach hinten knickt.
    Aber es kann auch die Ferse sein :lache

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts