Sieben Jahre in Tibet - Heinrich Harrer

  • # Taschenbuch: 464 Seiten
    # Verlag: Ullstein Tb; Auflage: 29., Aufl. (1. Juli 2006)
    # Sprache: Deutsch


    Kurzbeschreibung
    Als Heinrich Harrer 1939 mit einer deutschen Erkundungsexpedition zum Nanga Parbat aufbrach, war er bereits ein gefeierter Bergsteiger und Skiläufer. Doch die Herausforderungen lauerten auf dieser Expedition nicht am Berg. Auf dem Rückweg wurden er und seine Gefährten vom Zweiten Weltkrieg überrascht und in Indien in einem britischen Gefangenenlager interniert. 1944 gelang Harrer die Flucht ins Hochland Tibets. Als erstem Europäer öffnete sich ihm dort der Königshof der damals noch unabhängigen tibetischen Monarchie. Harrer wurde zum Freund und Berater des jungen Dalai Lama und sollte erst acht Jahre später als veränderter Mensch nach Europa zurückkehren. Seine Erinnerungen sind Zeugnis einer persönlichen Reifung, packender Abenteuerbericht und wertvolles Dokument der Geschichte Tibets.


    Über den Autor
    Heinrich Harrer wurde 1912 in Hüttenberg/Kärnten geboren. 1938 gehörte er zu der Seilschaft, die als Erste die Eiger-Nordwand durchstieg, was ihm die Teilnahme an der deutsch-österreichischen Nanga-Parbat-Expedition ermöglichte. Die Mitglieder der Expedition wurden vom Ausbruch des Zweiten Weltkrieges überrascht und von den Engländern in Indien interniert. Im April 1944 gelang Harrer die Flucht nach Tibet, wo er zum Freund, Lehrer und Fluchtbegleiter des jungen Dalai Lama wurde. Sein Erlebnisbericht "Sieben Jahre in Tibet" (1952) wurde in 48 Sprachen übersetzt. 1952 nach Europa zurückgekehrt, brach Harrer in der Folge zu gut zwei Dutzend schwierigen Forschungsexpeditionen auf, über die er Bücher schrieb und Dokumentarfilme drehte. "Sieben Jahre in Tibet" wurde 1996 Vorlage für eine Hollywood-Verfilmung, in der Brad Pitt Heinrich Harrer spielte.


    Meine Meinung


    "Wer sein Dorf nie verlässt, kann keine Abenteuer erleben. Wenn man auf große Abenteuer aus ist, muss man auch die Küsten des eigenen Kontinents hinter sich lassen."


    Ich bin auf dieses Buch durch die Biographie von Claude Lanzman aufmerksam geworden, der auch ein begeisterter Bergsteiger war und in den höchsten Tönen von der Geschichte Heinrich Harrers schwärmte. Ich wusste zwar, dass es auch ein Film gibt, der so heißt, aber mir war bis dahin nicht klar gewesen, dass dieser auf einer literarischen Vorlage beruhte.


    Auf dem Rückweg von einer Erkundungsexpedition zum Nanga Parbat gerät Heinrich Harrer in britische Gefangenschaft und kommt in ein indisches Internierungslager. Nach mehreren fehlgeschlagenen Fluchtversuchen, gelingt ihm schließlich zusammen mit einem Freund der Ausbruch und die gemeinsame Flucht nach Tibet. Diese Flucht wird sehr ausführlich, packend und eindringlich beschrieben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten werden Heinrich Harrer und Aufschnaiter heimisch in Tibet. Sie sprechen die Sprache und finden nach kurzer Zeit auch Freunde und eine Beschäftigung. Nach einer Weile lernt Harrer sogar den damals noch sehr jungen Dalai Lama persönlich kennen und freundet sich mit ihm an. Mit der Zeit entwickelt sich eine enge Beziehung zwischen beiden Männern.
    In kurzen Abschnitten beschreibt Harrer sein unglaubliches Leben in Tibet, bis zu dem traurigen Ende: die chinesischen Truppen rücken ein, besetzen Tibet und zwingen den Dalai Lama zur Flucht. Auch Heinrich Harrer verlässt Tibet.


    "Sieben Jahre in Tibet" ist ein bemerkswertes und sehr aufschlussreiches Buch, durch das ich viel über ein Land lernen konnte, von dem ich davor nur sehr wenig wusste. Heinrich Harrer schreibt sicherlich nicht auf dem höchsten literarischen Niveau, aber seine Schilderungen sind mitreißend und authentisch.


    Ein sehr lesenswerter und interessanter Bericht.
    9 Punkte.

  • Vorab: den Film habe ich bislang nicht gesehen, daher kann ich dazu keine Vergleiche ziehen


    Das Buch war für mich am Anfang eher eine Qual, weil es für mich doch sehr viele Längen aufwies, obwohl auch schon in den Anfangspassagen interessante Schilderungen steckten; erst bei der Ankunft von Harrer und Aufschnaiter in Lhasa konnte mich das Buch so richtig in seinen Bann ziehen.


    8 Punkte.