Titel: Klostergeist
Autoren: Silke Porath und Andreas C. Braun
Verlag: Gmeiner
Erschienen: Februar 2011
Seitenzahl: 227
ISBN-10: 3839211247
ISBN-13: 978-3839211243
Preis: 9.90 EUR
Normal ist das nicht, wenn dem Prior des Spaichinger Klosters, Pater Pius, ein Mensch vor die Füße fällt. Und dieser Mensch kam von ziemlich weit oben, nämlich direkt vom Turm der Klosterkirche. Mit dem Namen des Opfers könnte man jetzt sehr böse Wortspiele machen: Denn der Tote ist Hans-Jürgen Engel, der Bürgermeister der Stadt Spaichingen. Gewissermaßen ein gefallener Engel.
Die Ermittlungen leiten die Kommissare Verena Hälble und Thorben Fischer. Obwohl die Bezeichnung „Team“ ein wenig übertrieben klingt. Die beiden sind mehr so wie Hund und Katze. Trotzdem müssen sie sich mit der Frage beschäftigen ob der Bürgermeister Selbstmord begangen, ob es sich um einen Unfall gehandelt haben könnte oder ob hier vielleicht sogar ein Mord passiert ist.
Im Zuge ihrer Ermittlungen erkennen die beiden Polizisten, dass die Idylle einer Kleinstadt oftmals sehr trügerisch sein kann. Hinter der Maske bürgerlichen Wohlverhaltens findet man sehr oft Dinge die man nicht unbedingt dort vermuten würde. So auch hier.
Pater Pius schaltet sich – ungewollt – in die Ermittlungen ein. Bei seinem Trauerbesuch bei der Witwe des Bürgermeisters fällt ihm zufällig ein Kontoauszug in die Hände, ein Kontoauszug der nicht nur den Pater in Erstaunen versetzt.
Silke Porath und Andreas Braun haben einen unterhaltsamen Krimi geschrieben. Gerade die Freunde des Regionalkrimis kommen bei dieser Geschichte auf ihre Kosten. Solide Krimikost, durchaus glaubhaft auftretende Protagonisten und eine Stadt die offenbar einen Besuch wert ist. Das Autorenteam erzählt routiniert, die Sprache ist fließend, da holpert und stolpert nichts durch Buchstaben und Sätze.
Als ein wenig plump allerdings empfand ich den Hinweis, der in die Geschichte eingewoben wurde, auf eine andere Krimiautorin des Gmeiner-Verlages, der Hinweis auf einen Krimi von Monika Detering wirkte etwas aufgesetzt und war in meinen Augen deplatziert.
Im Gesamtergebnis ein grundsolider Krimi der sicher keine ekstatischen Reaktionen hervorrufen wird, der aber gut unterhält und dessen Lesezeit keine vergeudete Lebenszeit ist.
Mal schauen ob wir den Pater Pius irgendwann in einem weiteren Krimi treffen werden. Zu hoffen wäre es.