Jean G. Goodhind - Mord zur Geisterstunde

  • Die Originalausgabe erschien 2008 unter dem Titel Walking with Ghosts, die deutsche Ausgabe erstmals 2010 bei AtV.


    Es handelt sich hierbei um den 3. Band der Honey-Driver-Serie.


    Inhalt:
    Gruselig ist es schon, nachts bei strömendem Regen in Bath an einem Geisterspaziergang teilzunehmen. Aber was bleibt der Hotelbesitzerin Honey Driver anderes übrig? Einer ihrer Dauergäste hat sie dazu eingeladen: die etwas ausgeflippte Amerikanerin Mary Jane, die ständigen Kontakt zum Jenseits zu haben scheint. Noch unheimlicher wird es allerdings, als eine der Teilnehmerinnen, Lady Templeton-Jones, hinterhältig ermordet wird. Bald stellt sich heraus das diese Lady gar keine Lady war und zudem noch andere Geheimnisse verbarg. Ein neuer Fall für Honey Driver und ihren charmanten, raubeinigen Begleiter von der Polizei Steve Doherty, in dem es um falsche Adelstitel und ganz besondere Antiquitäten geht.


    Die Autorin:
    Jean G. Goodhind wurde in Bristol geboren und lebt teilweise in ihrem Haus im Wye Valley in England oder ist auf ihrer Yacht unterwegs, die im Grand Harbour von Malta ihren Liegeplatz hat.
    Sie hat für die Bewährungshilfe gearbeitet und Hotels in Bath und den Welsh Borders geleitet.


    Meine Meinung:
    Im Laufe der Reihe um Honey Driver hat sich Jean G. Goodhind deutlich gesteigert. Während der erste Band eher etwas seicht war, sind die darauffolgenden Bände immer besser geworden.
    Im dritten Band ist Honey die letzte Person, abgesehen vom Mörder, der Lady Templeton-Jones lebend gesehen hat. Als Verbindungsperson des Hotelfachverbandes zur Piolizei nimmt sie mit Steve Doherty natürlich sofort die Ermittlungen auf. Falsche Adelstitel, ein unheimlicher Motorradfahrer, Antiquitäten und ihre Beziehung zu Steve stehen dabei im Mittelpunkt, der wirklich wieder sehr witzigen Handlung. Aber auch die Charaktere, die eher am Rande erscheinen, tragen sehr zur skurrilen Handlung bei: Honeys Tochter Lindsey, die etwas zu verbergen hat, Mary Jane, die in ihrem rosa Cadillac Bath unsicher macht und Honeys Mutter Gloria, die neue Geschäftsräume für ihren Second-Hand-Landen sucht, sind einfach urkomisch.
    Genau die richtige kurzweilige leichte Unterhaltung, die einen britischen Krimi ausmacht und mir sehr gut gefallen hat!


    Von mir gibt es 9 von 10 möglichen Punkten!

  • Da die Kurzbeschreibung in diesem Fall ausreicht und ich nicht zu viel vorwegnehmen möchte, gibt es dieses Mal keine Zusammenfassung von mir.


    "Mord zur Geisterstunde" gehört zur Honey Driver-Reihe, in der Honey versucht, jeden Fall zu lösen.


    Da ich die Vorgänger nicht gelesen habe, kann ich leider nicht sagen, ob sich die Charaktere weiterentwickelt haben, allerdings muss ich sagen, dass das Miteinander zwischen Honey und Steve mir an den meisten Stellen zu viel wurde.
    Die Dialoge zwichen den beiden empfand ich als aufgesetzt und es scheint, als wollen beide zu viel auf einmal, verlieren sich dabei aber völlig selbst.


    Obwohl dieses Buch dem Genre Krimi angehört, konnte ich nicht viel davon entdecken. Es kam weder die nötige Spannung, noch die Faszination am Fall auf.
    Der vergleich mit Agatha Christie hinkt daher gewaltig.


    Allerdings konnte mich der Schreibstil trotz seiner Langatmigkeit an manchen Stellen recht gut unterhalten. Ideenlosigkeit kann man der Autorin nicht vorwerfen. Mir kam es eher so vor, als hätte sie zu viel auf einmal gewollt und daher wurden die Ideen mehr schlecht als recht umgesetzt. Auch die Gedankensprünge sind der Autorin nicht wirklich gut gelungen.
    Manchmal ist weniger einfach mehr.
    Ob ich weitere Bücher über Honey Driver lese, bleibt daher ungewiss.


    Ein Pluspunkt ist allerdings das tolle Cover, dessen Farben mich direkt angesprochen hat.
    Auch die Kurzbeschreibung ist gelungen, führte mich aber stellenweise in die Irre, da ich einfach etwas anderes/besseres erwartet habe.


    Von daher würde ich diese Buchreihe nur wahren Honey Driver Fans empfehlen.

  • Ich fand das Cover einfach toll. Allerdings bin ich lange um das Buch herumgeschlichen. Hauptsächlich wegen der ziemlich negativen Meinungen zu der Honey Driver Reihe. Letztlich endete es im Einkaufswagen als Frustkauf.


    Ich habe es dann recht zeitnah gelesen und bin sehr begeistert. OK die Geschichte an sich ist etwas undurchsichtig und so ganz erschließt sich mir das Ende nicht. Aber die Figuren sind sympathisch und das miträtseln macht Spaß und versteht es zu unterhalten.


    Ich werde sicherlich noch mehr aus der Reihe lesen. :grin

  • Ich habe die Reihe gerade erst entdeckt und bin hin und weg von dem unterhaltsamen Schreibstil der Autorin. Wer blutige Geschichten bevorzugt, ist hier definitiv falsch, aber wer ein Faible für eine skurrile, "very britishe" Mörderjagd hat, sollte unbedingt zuschlagen. Das hier wird bestimmt nicht mein letztes Buch von Jean G. Goodhind bleiben.

  • Honey Driver lässt sich von Mary Jane an einem regnerischen Abend überreden, an einem Geisterspaziergang in ihrer Heimatstadt Bath teilzunehmen. Die kleine Gruppe setzt sich aus skurrilen Typen zusammen. Vor allem fällt Honey ein männliches Paar Schuhe auf, die trotz des Regens vollkommen trocken sind. Als kurz darauf die ältere Lady, mit der sie sich gerade eben noch unterhalten hatte, ermordet wird, prüfen Honey und der Polizist Steve Doherty, wie viel irdisches Leben mancher Geist noch hat.


    Der dritte Fall für die Hotelbetreiberin, die als Sonderbeauftragte zwischen dem Hotelgewerbe und der Polizei ermittelt, beginnt gleich im ersten Kapitel mit einer verschwundenen Lady während eines Geisterspaziergangs. Den unbedarften Leser klärt Mary Jane auch gleich auf, wo der Unterschied zwischen einem Geist und einem Gespenst liegt. Den bodenständigen Leser wird es eher interessieren, wohin die Dame verschwunden ist und wer sie getötet hat. Nach und nach erfährt man um gekaufte Adelstitel, wertvolle Raritäten und ominösen Motorradfahrern.


    Die britische Autorin Jean G. Goodhind stellt sich mit ihrer Krimiserie um Honey der Herausforderung, einen spannenden Kriminalfall zu kreieren und den Charakteren immer neue Wendungen zu verpassen, damit es für den Leser interessant bleibt. Inzwischen kennen wir Honey und ihr engstes Umfeld und wundern uns nicht mehr über die Ideen der Mutter oder den zaghaften Annäherungen von Inspektor Doherty. Der Krimi fällt unter das Genre Cosy-Crime, sodass man auch keinen blutigen Thrill erwarten darf. Die Serie ist wunderbar unblutig, auch wenn Honey ab und an in Gefahr gerät, weil sie den Tätern oder eben jemand anderen zu nah gekommen ist. Ihr zur Seite steht stets der beherzte Inspektor, sodass man sich keine Sorgen machen muss.


    Der Krimi ist mit seinem flüssigen Schreibstil angenehm zu lesen. Die Entwicklung der Hauptfiguren ist inzwischen so weit vorangeschritten, dass man als Fan der Serie unbedingt wissen muss, wie es weiter geht. Leider rückt dadurch die Klärung des Falls ein bisschen in den Hintergrund und es wurde auch auf eine adäquate Vorstellung eines weiteren Bösewichts verzichtet, der dann aber doch eine große Rolle spielt. Dem vierten Teil „Mord nach Drehbuch“ gebe ich trotz alledem eine Chance, weil sich die Handlungen stets gesteigert haben. (7 von 10)