'Die Schwerter des Tiberius' - Kapitel XX - XXIV

  • Zitat

    Original von Pelican
    Da stellt sich nun die Frage, welche Möglichkeiten der wissenschaftlichen Tätigkeit damals Frauen offenstanden?


    Es gab schon einige (siehe z.B. hier!), aber leider haben wir grundsätzlich nicht viele direkte Zeugnisse aus der antiken Philosophie und Gelehrsamkeit. Sicher ist, daß gelehrte Frauen in der Literatur über Philosphie eine hohe Achtung genossen und daß es einige mehr gegeben haben muß, als überliefert ist. Aber damit begeben wir uns auf den wackeligen Untergrund blanker Spekulation ...


    Zumindest scheint die Lehrtätigkeit von Frauen an den verschiedenen Akademien, Museien und anderen Einrichtungen abhängig von der Auffassung des Schulleiters gewesen zu sein.

  • Sodele, hab nun das Buch in drei Marathon-Nächten fertig gelesen. Koala ist zwischendurch aufgewacht, und hat blos mit dem Kopf geschüttelt.


    Warum? weiss auch nicht... :grin


    Werde nun auch meine Eindrücke zu dem Buch aufzählen, aber auch teilweise auf Meinungen der anderen Eulen schreiben, werd aber keine Zitat-Antwort machen (hierzu bin ich zu faul!).


    Also allgemein hat mir das Buch auch besser gefallen, als das Erste. Wahrscheinlich liegt es an der Abwechslung der Handelsebenen zwischen Cinna und sein Militärbetrieb und Sunja mit ihrer Häuslichen Erlebnissen.


    Cornelia als neue Hauptperson hat mir besonders gut gefallen. Als grosse Schwester hatte sie einige Probleme sich unterzuordnen, auch der Wandel ist ME nicht kurz gewesen, da ja das Buch auch über ca. 2 Jahre geschrieben ist.


    Die Streitigkeiten zwischen Cinna und Eggius hatten in der Mitte des Buches ein bisschen den Durchhänger, hier hätte ich mir mehr Zwist vorstellen können.


    Flavus und Firmus haben mir auch gut gefallen. Köstlich war für mich am Schluss der Dialog zwischen Firmus und Cinna. Flavus und sein Gerangel mit dem Bruder werden bestimmt im 3. Band ausführlich beschrieben werden.


    Saldir und ihre Entwicklung sind auch gut gemacht, jedoch würde es mich auch interessieren, was sie so weiter machen soll. Aber bestimmt auch was zum 3. Teil...


    Eines ist mir jedoch unklar, warum können sich Hraban usw. sich öfters besuchen, aber die Oma (Thauris) kann dies nicht. So resolut, und in Sehnsucht, wie es beschrieben ist, würde sie es sich nicht nehmen lassen.


    Heute war ich in der Bücherei, und hab noch ein wenig nach Geschichtsbücher gestöbert und bin auch fündig geworden:


    Alfred Franke - Rom und die Germanen Das neue Bild der deutschen Frühgeschichte.


    Ich hab es mal kurz überflogen, und hier ist die Geschichte in dieser Zeit recht flüssig und lesbar beschrieben. Jedoch wollte ich fragen, ob ich mit dieser Literatur nicht ein wenig Spannung aus deinem Dritten Band herausnehme. Es wird ja bestimmt einiges der Geschichte behandelt.


    jetzt aber mal schluss, vielleicht fällt mir später noch mal was ein.


    edit: habs noch mal probiert, aber der isbn-Verweis des Buches funktioniert irgentwie nicht! Ist aber auch schon ein älteres Buch.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Hallo Hoffis!


    Da ich heute noch etwas eingespannt bin (siehe hier!), gehe ich morgen noch genauer auf dein Posting ein. Bitte entschuldige die Verzögerung, aber heute habe ich noch -- wenn auch vergnügliche -- Verpflichtungen.


    Aber es freut mich, daß es dir gefallen hat. :knuddel1

  • Zitat

    Original von Iris
    Hallo Hoffis!


    Da ich heute noch etwas eingespannt bin (siehe hier!), gehe ich morgen noch genauer auf dein Posting ein. Bitte entschuldige die Verzögerung, aber heute habe ich noch -- wenn auch vergnügliche -- Verpflichtungen.


    Aber es freut mich, daß es dir gefallen hat. :knuddel1


    Das hat Sie nun doch vergessen, schade :cry

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • sicher nicht absichtlich, hoffis:-)
    ich finds überhaupt toll, dass iris sich soviel zeit für leserundennachzügler hier nimmt. :anbet


    aaalso: isch habbe fertisch *schweiss von der stirn wisch* :grin :lache
    war DAS aufregend. erst verliert sie fast das baby (eine gänsehaut jagte die andere *schauder*) und dann die sache mit eggius. ich hab richtig mit ihr mitgestochen!!
    und dass es nicht EIN leibwächter sondern DIE leibwächter waren, hab ich auch gemerkt, als plötzlich nämlich ZWEI einen schritt zurücktraten*lol*.
    wahrscheinlich hab ich irgendwo vorher was überlesen in der eile, aber es war sooo spannend.
    vermutlich steht auch irgendwo, was lupanarden oder so sind...
    ich weiss jetzt gar nicht mehr, WO ich das las...
    egal.
    tja: fazit: eine unwahrscheinlich spannende geschichte vor - soweit ich das beurteilen kann - glaubwürdigem hintergrund.
    ich hab immer ein wenig "bammel" vor mehrteilern, oft sind die nur ein müder aufguss... aber hier bleibt nur eine frage offen:
    wann kommt band 3*fg*?
    naja, und was ich noch ein wenig verdauen muss, ist der sockel, von dem volksheld arminius in dem ganzen gestürzt wird.
    aber wer sind wir, dass wir richten dürfen? (edit: ich meine jetzt nicht iris)
    danke, iris! TOLL! (jetzt geh ich mal die schlusskommentare der anderen lesen) :knuddel1 :wave


    da bin ich nochmal...
    also ich finde die wandlung von lucilla durchaus glaubwürdig. und die argumente von iris dazu überdies schlüssig. gilt auch für die flavusfrage.
    vergleich von teil 1 und 2:
    teil 1 bezog für mich seine spannung hauptsächlich im kennenlernen der personen (MEINEM kennenlernen, aber auch dem gegenseitigen) und gegebenheiten. in teil 2 lag sie mE darin, DASS man die personen (großteils) "kannte" - und intensiv(er) "mitlitt".
    langsam nimmt mein blutdruck wieder normale dimensionen ein.
    aber begeistert bin ich immer noch. :knuddel1 :anbet :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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  • Ach du grüne ... :wow Gut, daß Frosch den Thread hochgeschubst hat.
    Ganz große Entschuldigung, Hoffis! Als ich diese Nachricht dereinst zu beantworten versuchte, ist mir mehrmals der Browser abgeschmiert ist, bevor ich aufgab -- und dann hab ich es glatt vergessen!


    Ganz herzlichen Dank für die lieben Worte! :anbet Schön, daß es dir gefallen hat. :knuddel1


    Zitat

    Original von Hoffis
    Eines ist mir jedoch unklar, warum können sich Hraban usw. sich öfters besuchen, aber die Oma (Thauris) kann dies nicht. So resolut, und in Sehnsucht, wie es beschrieben ist, würde sie es sich nicht nehmen lassen.


    Reisen war damals kein Zuckerschlecken. Mehrere hundert Kilometer sind zu Fuß oder zu Pferd ebenso wie mit ungefederten Wagen eine fürchterliche Strapaze. Außerdem gab es "durchs wilde Germanistan" :grin nur wenige Handelswege, und die wurden natürlich von Wegelagerern beobachtet.
    Heute ist die Strecke vom Weserdurchbruch ans Rheinknie ein schöner Tagesausflug -- damals mußte man eine aufwendige Reise planen, man brauchte nicht nur ein Fahrzeug, Proviant und eine mobile Übernachtungsmöglichkeit für jeden Reisenden, sondern auch Geleitschutz -- und der geht dann wiederum zuhause ab.
    Die Zustände sind also nicht vergleichbar.
    Hraban und Cinna besuchen sich eigentlich nicht, Hraban nutzt die Gelegenheit eines Auftrags, der ihn nach Mogontiacum führt, um Cinna und Sunja zu besuchen, und Cinna startet seinerseits diese ziemlich gewagte militärische Aktion, auch um seine verchwägerte Familie zu schützen. Und auf Hochzeiten wie der des Flavus traf man sich eben auch, um damit Bündnisse zu besiegeln oder zu festigen.

  • Zitat

    Original von frosch1
    aaalso: isch habbe fertisch *schweiss von der stirn wisch* :grin :lache
    war DAS aufregend. erst verliert sie fast das baby (eine gänsehaut jagte die andere *schauder*) und dann die sache mit eggius. ich hab richtig mit ihr mitgestochen!!


    So soll es sein!


    Zitat

    vermutlich steht auch irgendwo, was lupanarden oder so sind...


    Jou, im letzten Teil des Glossars, auf der vorletzten Seite. :-)


    Zitat

    ich hab immer ein wenig "bammel" vor mehrteilern, oft sind die nur ein müder aufguss... aber hier bleibt nur eine frage offen:
    wann kommt band 3*fg*?


    Das wissen die Götter ... Ich arbeite daran ...


    Zitat

    naja, und was ich noch ein wenig verdauen muss, ist der sockel, von dem volksheld arminius in dem ganzen gestürzt wird.


    Das mußte einfach sein. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß jemand, der einen solchen Hinterhalt anlegt, hinter dem Rücken des Mannes, der ihn für seinen besten Freund hält, Meuterei, Hochverrat und Aufstand vorbereitet, ein netter Junge von nebenan gewesen ist. :-)
    Und die Theorie, da habe ein strahlender Held eine furchtbare Sünde begehen müssen, um noch furchtbarere Schrecken zu beenden, war für mich schon immer zu schön um wahr zu sein.


    Ich hoffe mal, ich muß dich nicht übermäßig lange warten lassen. :knuddel1

  • "Das mußte einfach sein. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß jemand, der einen solchen Hinterhalt anlegt, hinter dem Rücken des Mannes, der ihn für seinen besten Freund hält, Meuterei, Hochverrat und Aufstand vorbereitet, ein netter Junge von nebenan gewesen ist. " (iris)


    ich traue es mich kaum zu schreiben, aber du wirst es ganz bestimmt richtig verstehen:
    stauffenberg wird heute als held angesehen.
    könnte arminius sich als stauffenberg angesehen haben?
    hm. klingt doof. also anders:
    wir sind uns sicher einig, dass es gut wäre, wenn stauffenberg erfolg gahabt hätte. aber hitler dürfte über ihn ähnliche worte gefunden haben, wie du sie oben über arminius schriebst.
    ich will mich nicht zum verteidiger von arminius aufmachen, schon gar nicht nach deinem buch*g*, auch habe ich definitiv nicht dein geschichtliches wissen über diese zeit. aber kommt es nicht immer auf die perspektive an?
    und noch was... die chatten... könnten die theoretisch bis ägypten beziehungen gehabt haben? in pauline gedge stiess ich mal auf "chatti".
    :wave

  • Zitat

    Original von gastfrosch
    stauffenberg wird heute als held angesehen.
    könnte arminius sich als stauffenberg angesehen haben?


    Damit vergleichst du allerdings Varus und Hitler bzw. die römische Provinzialherrschaft und das Naziregime -- und das ist wirklich sehr weit hergeholt. Irgendwelche völkermordenden Tendenzen gab es z.B. nicht.


    Allen Quellen und archäologischen Zeugnissen zufolge gibt es definitiv keinen Hinweis darauf, daß Arminius sich als Befreier eines Volkes gesehen hätte. Es ist auch völlig abwegig, von einem "Aufstand der Germanen" zu sprechen: Offenbar hat Arminius es fertiggebracht, mehrere Kontingente einheimischer Hilfstruppen hinter sich zu bringen. Diese Hilfstruppen bestanden aus den waffenfähigen Männern einiger Stämme, die von den Adligen dieser Stämme und römischen Offiziere kommandiert wurden.
    Alles deutet darauf hin, daß der Auftsand damit begann, daß diese Truppen die römischen Offiziere getötet und sich dann gegen den Hauptteil des Heeres, die Legionen gewendet haben -- also eine klassische Militärrevolte.


    Es ist anzunehmen, daß Arminius dem suebischen Stammeskönig Marbod, der auch ein paarmal erwähnt wird, nachgeeifert hat. Es ging ihm offenbar darum, ein zweites mächtiges Königreich auf germanischem Boden einzurichten, nachdem die römische Administration ihm bereits einen Teil der Vorarbeiten zu einer "Zentralregierung" abgenommen hatte.


    Und das ist ganz etwas anderes als die Offiziersverschwörung (das nennt man nun mal so, auch wenn sie definitiv die Guten in diesem Spiel waren) um Graf Stauffenberg, die sich definitiv gegen Hitlers Kriegführung und seine Vernichtungspolitik richtete.



    Zitat

    und noch was... die chatten... könnten die theoretisch bis ägypten beziehungen gehabt haben? in pauline gedge stiess ich mal auf "chatti".


    Sicherlich nicht. Zumindest keine direkten Kontakte.
    Und da ich von Pauline Gedge kein vollständiges Buch gelesen habe, habe ich keine Ahnung, wie sie auf diese Bezeichnung kommt oder was sie damit meint.

  • Nachdem es ja keinen anderen "Tiberiusfred" gibt, gibt es meinen Senf eben hier. Besser spät als nie. :grin


    Sooooooo... ich bin durch mit dem Tiberius und er hat mir gut gefallen.


    Sicher geht die Handlung nicht so actionreich voran (außer am Ende) wie im Tribun... dennoch hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, die parallelen Handlungsstränge mit Cinna und Sunja und das Zusammenspiel mit den anderen Charakteren.


    Ich mag Iris' Weise des Erzählens... sie läßt vor mir ein farbenfrohes Bild der Orte, Personen und Ereignisse entstehen.


    Wer sich Action pur auf jeder Seite erwartet, wird sicher enttäuscht werden... aber mir hat die Geschichte sehr gut gefallen.


    Wie war das noch mal mit Teil 3? :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Nachdem es ja keinen anderen "Tiberiusfred" gibt, gibt es meinen Senf eben hier.


    Doch, den gibt es dank Delphin -- hier!
    Aber das ist kein Problem. :knuddel1


    Zitat

    ich bin durch mit dem Tiberius und er hat mir gut gefallen.


    Du hast mir ja gar nichts gesagt ... :-)
    Aber vielen Dank für die lieben Worte! :anbet


    Zitat

    Wie war das noch mal mit Teil 3? :-)


    Voraussichtlich nächsten Herbst -- aber das hab ich noch nicht schriftlich.

  • Zitat

    Original von Iris
    Doch, den gibt es dank Delphin.


    So tief habe ich natürlich nicht in den Keller geguckt. :-)


    Zitat

    Original von Iris
    Du hast mir ja gar nichts gesagt ... :-).


    Ich hab' ihn heimlich mitgenommen. :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich hab meinen Senfe ja auch noch nicht so richtig abgegeben, oder?


    Ich bin schon seit Monaten mit dem Buch fertig und kann immernoch sagen: Sau gut! gefiehl mir echt gut.

  • Meine abschließende Wertung:


    Beim "Tribun" brauchte ich etwas Zeit, um mich an die Sprache zu gewöhnen und dann umso mehr zu genießen. Bei den "Schwertern" war der Genuss von der ersten Minute an garantiert.


    Die Entwicklung Cinnas zum Ehemann und späteren Familienvater mit Schwester im Nacken und unehelichem Kind plus dazugehöriger Mutter im Gepäck fand ich faszinierend. Der gleiche Cinna, der im beruflichen Dasein kein Zögern kennt und mutig Entscheidungen durchzieht, drückt sich vor denselben im privaten Bereich permanent und wirkt des öfteren (z.B. in der Frage "Lucilla -Firmus") geradezu hilflos. :grin


    Irgendwie hat sich die Männerrolle über Jahrtausende anscheinend doch kaum geändert ;-)


    Sehr treffend finde ich die Charakterisierung Lucillas. Dass sie und Cinna Geschwister sind, wird immer wieder schön deutlich gemacht.


    Das Ende des Eggius fand ich interessant. Zuerst empfand ich es als etwas unglaubwürdig, dass Sunya Eggius besiegen konnte. Nach kurzem Nachdenken allerdings kann ich mir dann doch sehr gut vorstellen, dass Eggius in der konkreten Situation jegliche Vorsicht vergessen lässt, weil die Blutströme in diesen Augenblicken weniger das Gehirn als andere Körperregionen durchziehen...


    Ich freue mich auf den dritten Teil, wann auch immer.


    Und, Iris, ich freue mich auf andere Werke von dir, weil ich sicher sein kann, dass historisch stimmige, dramaturgisch ausgefeilte und sprachlich ergötzende Bücher auf uns zukommen !

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von churchill
    Irgendwie hat sich die Männerrolle über Jahrtausende anscheinend doch kaum geändert ;-)


    Verantwortung kann etwas Schreckliches sein! :lache


    In patriarchalischen Clan- und Familienstrukturen geht es ja keineswegs nur darum, daß das älteste Familienmitglied Macht über alle anderen hat, sondern diese Macht ist der "Lohn" dafür, daß er auch für alle anderen geradestehen muß und alle anderen beschützen muß.
    In diesen Faden ist etwas von den Erfahrungen eines meiner männlichen Verwandten eingeflossen, der sich als früher Teenager plötzlich in der Rolle des Familienoberhauptes wiederfand und davon natürlich überfordert war.
    Cinna geht es ähnlich. Er tut sich ja auch nicht ganz leicht damit, sich in den Heeresbetrieb einzufügen; allerdings helfen ihm dabei die klaren Reglements, auf die er sich berufen kann: Wenn ein untergebener Offizier oder ein Soldat allzu aufmuckt, kann er ihm leicht eine Strafe aufbrummen -- oder sogar aufbrummen lassen.
    Zuhause klappt das nicht! Da muß man um des lieben Friedens willen Konzessionen machen und Kompromisse schließen. Und mit dieser diplomatischen Seite des Familienlebens tut Cinna sich bislang noch ziemlich schwer, zumal Lucilla als wesentlich ältere Schwester ja auch mal Miterzieherin war. :grin


    Lucilla ist mein besonderes "Schätzchen". Mit ihr zu arbeiten macht sehr viel Spaß, da sie "gradraus" ist. Sie bringt bei all ihrer Neigung zur Arroganz eine profunde Portion Lebenserfahrung mit und die Fähigkeit, die Dinge realistisch einzuschätzen, und fällt von daher auch aus großen Höhen auf die Füße.



    Zitat

    Das Ende des Eggius fand ich interessant. Zuerst empfand ich es als etwas unglaubwürdig, dass Sunya Eggius besiegen konnte. Nach kurzem Nachdenken allerdings kann ich mir dann doch sehr gut vorstellen, dass Eggius in der konkreten Situation jegliche Vorsicht vergessen lässt, weil die Blutströme in diesen Augenblicken weniger das Gehirn als andere Körperregionen durchziehen...


    Ich bin keineswegs der Ansicht, daß eine Frau nur die Nerven behalten müsse, um aus solchen Situationen zu entkommen, das wäre vermessen! Auch hier spielt nicht nur rationale Geistesgegenwart eine Rolle, sondern eine Riesenportion Glück oder himmlischer Beistand -- wie auch immer man es nennen will.


    Zitat

    Und, Iris, ich freue mich auf andere Werke von dir, weil ich sicher sein kann, dass historisch stimmige, dramaturgisch ausgefeilte und sprachlich ergötzende Bücher auf uns zukommen !


    Ich arbeite eifrig daran, und meine Arbeitsbedingungen haben sich in der Tat auch verbessert. Muß in nächster Zeit noch ein bißchen reisen und in vielen Bibliotheken stöbern -- aber gerade das macht mir ja auch einen Riesenspaß.


    Die Geschichte ist so gedrängt voll von Geschichten, daß man eigentlich gar nicht wild erfinden muß, sondern den Menschen und Ereignissen eigentlich nur hartnäckig nachspüren muß ...