Kurzbeschreibung:
Als Brittany Ellis den coolen Alex Fuentes als Chemiepartner zugeteilt bekommt, ist sie alles andere als begeistert. Er ist Mitglied einer Gang und ohne Zukunftsperspektive, während Brittanys Leben nach außen perfekt scheint. Doch schnell merken die beiden, dass sie gar nicht so verschieden sind und verlieben sich ineinander. Hätte Alex doch nur nie mit seinen Freunden gewettet, dass es ihm in 14 Tagen gelingen wird, Brittany rumzukriegen… Und auch dem Gangoberhaupt sind Alex Gefühle für Brittany ein Dorn im Auge, denn er hat ganz andere Pläne mit dem jungen Mexikaner.
Meine Meinung:
„Du oder das ganze Leben“ eint „Romeo und Julia“ sowie die „West Side Story“ zu einem modernen Märchen. Ein reiches, weißes Mädchen mit einem nach außen perfekten Leben trifft auf einen mexikanischen Einwanderer, der nach dem frühen Tod des Vaters Mitglied einer gefährlichen Gang werden musste, um seine Familie zu beschützen. Die beiden verlieben sich unerwartet ineinander und sehen sich schnell mit scheinbar unüberwindbaren Hürden konfrontiert. Klingt erst einmal nach einer typischen Teenagerromanze, wie sie in jedem zweiten Highschool – Filmchen behandelt wird. Aber diese Geschichte ist viel mehr als das!
Simone Elkeles füllt die Teenagerromanze mit leisen Tönen und schafft es so, ihr Tiefe zu verleihen. Aus der seichten Story wird eine Geschichte, von der man sich gut vorstellen kann, dass sie so wirklich passieren könnte. Mehr als das, man bekommt das Gefühl, dass sie einem selbst gerade passiert, dass man mittendrin ist. Brittany und Alex erzählen abwechselnd in einzelnen Kapiteln ihre Sicht der Dinge, so dass man sich wunderbar in die beiden hineinversetzen kann. Man erfährt was sie denken, fühlen, tun und kann alles ganz genau nachvollziehen. Schnell entsteht der Eindruck, die beiden Jugendlichen gut zu kennen.
Mit Alex hat die Autorin einen Charakter geschaffen, in den man sich nur verlieben kann. Zwar ist er nach außen hin der coole, gefährliche Gangster, der immer einen Spruch parat hat, aber man merkt schnell, dass das alles nur eine Fassade ist und sich dahinter ein sensibler, kluger Junge versteckt, dem das Leben bereits übel mitgespielt hat.
Auch bei Brittany wird schnell klar, dass sie nicht die ist, die sie vorgibt zu sein, was sie von Anfang an sympathisch erscheinen lässt. Man bekommt keine Gelegenheit, sie wegen ihrer offensichtlichen Oberflächlichkeit nicht zu mögen, denn bereits nach ein paar Seiten erkennt man, wie sie wirklich ist.
Trotz der Lovestory kommt „Du oder das ganze Leben“ beinahe komplett ohne Kitsch aus. Lediglich der Epilog am Ende des Buches ist ein bisschen kitschig und überzogen, aber das mindert den Lesespaß in keinster Weise. Dieses Buch ist einfach toll!