Ich habe das Buch Jetzt angefangen und muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Ich habe sehr viele Kommentare gehört, dass das Buch langweilig sei und das finde ich überhaupt nicht. Ich habe allerdings erst den Prolog gelesen.
Die Sprache gefällt mir sehr gut. Über den ersten Seiten liegt eine gwisse Schwermut und Traurigkeit. Mal gespannt, wie es weiter geht.

Julia Franck- Die Mittagsfrau
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So, ich habe jetzt den Prolog und den ersten Teil gelesen.
Der Prolog ist so traurig geschrieben, dass es mich beim Lesen fast erdrückt hat.
Der kleine Peter wartet in der zerbombten Wohnung auf seine Mutter. In der Wohnung unter ihm hört er die Nachbarin singen, das kann er durch die Rizzen im Dielenboden genau hören. Als er ins Bett der Mutter flüchtet, findet er einen Brief von seinem Vater, der offensichtlich seine Mutter vrelassen hat und eine andere Frau liebt.
Später beobachtet er, wie russische Soldaten seine Mutter vergewaltigen. Wie jeden Tag geht Peter auch diesem Tag mit seiner Mutter zum Bahnhof. Sie hoffen, einen Zug zu erwischen, der sie nach Berlin bringt. Die Mutter fordert Peter auf, auf einer Bank zu warten- und verschwindet. Sie lässt Peter allein zurück.Ich habe beim Lesen mehrfach geschluckt und auch geweint, so traurig hat mich die Vorstellung gemacht, dass eine Mutter ihr Kind verlässt. Sie muss schon sehr verzweifelt sein.
Im folgenden Teil "Die Welt steht uns offen" wird die Geschichte zweier Mädchen erzählt. Von Martha und ihrer kleinen Schwester Helene. Der Vater, ein Soldat, ist kriegsversehrt und blind seiner Frau ergeben. Diese hat bereits zwischen den Mädchen vier Söhne verloren und ist schwer depressiv. Sie vernachlässigt ihre Kinder und flüchtet in ihre eigene Welt in der Dunkelheit. Nur selten verlässt sie ihr Zimmer und auch nur dann, um messie-haft irgendwelche Dinge zu sammeln.
Die Mädchen sind sich selbst überlassen und die einzigen Zärtlichkeiten, die sie bekommen, tauschen sie gegenseitig aus.Gerade diese Stellen finde ich befremdlich. Auch hier finde ich das Schicksal der Kinder erdrückend. Man wünscht den Mädchen so sehr jemanden verantwortungsvollen, der sich um sie kümmert. Andererseits sind die Erwachsenen vom Krieg gezeichnet und die Kinder waren viel zu früh auf sich alleine gestellt.
Sehr gut gefällt mir Julia Francks Sprache. Kraftvoll und doch voller Poesie. Direkt und doch nicht platt. Und sie schafft es grandios, Stimmungen zu beschreiben.
Bis jetzt gefällt mir der Roman sehr gut. -
Ich habe das Buch jetzt ausgelesen.
Schade, dass dann doch keiner mitgelesen hat.
Wenn doch noch Gesprächsbedarf besteht, mache ich natürlich mit.