# Gebundene Ausgabe: 332 Seiten
# Verlag: Claassen Verlag; Auflage: DEA, (1. Oktober 2008)
# Sprache: Deutsch
# Originaltitel: The Boat
Kurzbeschreibung
Intensiv, schonungslos, sprachmächtig: In seinem glänzend geschriebenen Debüt variiert der junge amerikanische Autor Nam Le auf ergreifende Weise das Thema Flucht – vor dem Sterben, vor sich selbst, vor der Liebe.
Über den Autor
Nam Le wurde 1978 in Vietnam geboren, kurz bevor seine Familie nach Australien auswanderte. Er wuchs in Melbourne auf und studierte Philosophie, Anglistik und Jura. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Anwalt, ging dann in die USA, um an der University of Iowa als Stipendiat des Truman-Capote-Fellowship Creative Writing zu studieren. Weitere Stipendien folgten. Einige Erzählungen aus dem vorliegenden Band wurden bereits in Zoetrope, Harvard Review und One Story veröffentlicht. Nam Le lebt inzwischen in New York.
Meine Meinung
Der Erzählband "Im Boot" von Nam Le ist schon vor drei Jahren erschienen und seitdem wollte ich das Buch gerne lesen. Vor ein paar Monaten habe ich es als Mängelexemplar erwerben können und nun endlich bin ich dazu gekommen, es zu lesen.
"Im Boot" besteht aus insgesamt sieben Kurzgeschichten, die sich alle mehr oder weniger mit dem Thema Flucht beschäftigen. Die Protagonisten der Erzählungen sind auf der Flucht: vor sich selbst, vor anderen oder vor dem Krieg. Die Erzählungen spielen auf der ganzen Welt; im Iran, in Kolumbien, in Amerika oder in Vieatnam. Der Titel des Buches bezieht sich auf die letzte Erzählung, in der die junge Frau Mai versucht in einem Boot mit mehreren Flüchtlingen nach Malaysia zu gelangen - dies ist für mich die Titelgeschichte und auch eine der eindrücklisten und berührendsten in diesem Band. Gut gefallen hat mir auch die erste Erzählung, in der sich der Autor Nam Le selbst zu einem Teil seines Buches macht und dem Leser gleich zu Beginn die Frage nach Wirklichkeit und Fiktion stellt.
Auch wenn mich Erzählungen oder Kurzgeschichten eigentlich nicht begeistern, hat mir "Im Boot" sehr gut gefallen. Nam Le beschreibt eindrucksvoll, aber mit wenigen Wort, wie seine Figuren zu Opfern werden und wie sich das Leben von einer auf die andere Sekunde ändern kann. Die Opfer sind allesamt junge Menschen, die eigentlich ihr ganzes Leben noch vor sich haben, aber durch unterschiedliche äußere Umstände, allen Chancen beraubt werden.
"Im Boot" ist ein toller Erzählband von einem noch sehr jungen Autor, der viele Leser verdient.
8 Punkte.