• Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
• Verlag: Kiepenheuer & Witsch; Auflage: 1., Auflage (24. Februar 2011)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3462042785
• ISBN-13: 978-3462042788
Kurzbeschreibung (von Amazon)
Millionen Menschen sind vom Tod bedroht. Das Klima-Prognoseprogramm "Prometheus" sagt eine epochale Dürre in der Äquatorregion voraus, dazu einen Dauermonsun in den gemäßigten Breiten. Während Europa in den Wasserfluten versinkt, versucht die junge Klimaforscherin Mavie Heller die Welt zu warnen. Doch mächtige Gegenspieler wollen um jeden Preis verhindern, dass die Wahrheit bekannt wird ... Mavie Heller ist am Ziel ihrer Wünsche - sie hat einen Job am streng geheimen Klimainstitut IICO auf La Palma, wo man Klimadaten in bislang unbekanntem Ausmaß erhebt. Als Mavie sich das Prognoseprogramm genauer ansieht, fällt sie buchstäblich aus allen Wolken. Denn "Prometheus" liefert exakte Klimavorhersagen für praktisch jeden Ort der Erde - und sagt eine Katastrophe voraus. Die Prognose der Todesopfer: 400 bis 800 Millionen. Mavie wird ertappt und umgehend gefeuert; kurz darauf stirbt ihre Freundin, die Journalistin Helen, bei einem Unfall. Doch wer sollte ein Interesse an einer Geheimhaltung der "Prophezeiung" haben? Die Vorhersagen treffen präzise ein. Der Regen im Norden hört nicht auf, im Süden wird es Tag für Tag wärmer und trockener. Beseelt vom Wunsch, möglichst viele Menschen zu retten, trägt Mavie - mithilfe eines überheblichen Nobelpreisträgers sowie einer Gruppe radikaler "Ökoaktivisten" und Computerfreaks - die "Prophezeiung" in die Welt. Und zahlt dafür einen hohen Preis ...
Über den Autor (Text auf dem Schutzumschlag)
Sven Böttcher, Jahrgang 1964, schreibt seit einem Vierteljahrhundert Romane, Sach- sowie Drehbücher und entwickelt erfolgreich Fernsehformate. Das notwendigste Wörterbuch aller Zeiten („Der tiefere Sinn des Labenz“) geht auf seine Kappe (sowie die Kappen von Douglas Adams& John Lloyd), ebenso eine Thriller-Trilogie um das werbende Großmaul Roland Kant und eine Reihe philosophischer Fantasy-Sci-Fi-Bastarde („Götterdämmerung“, „Wal im Netz“, „Psycho-Pathos“). Seine vier letzten Thriller und Sachbücher veröffentlichte Böttcher unter Pseudonym, mit „Prophezeiung“ meldet er sich unter seinem Klarnamen zurück.
Meine Meinung
In der Regel verliere ich keine Worte über ein Cover, dieses Mal möchte ich jedoch die Ähnlichkeit zum „Schwarm“ erwähnen. Zwar ist der Kreis anders gestaltet und von anderer Farbe, aber es bleibt ein Kreis auf schwarzem Grund und somit eine markante Ähnlichkeit zu Schätzings „Der Schwarm“. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch so beabsichtigt war ;-). Inhaltlich ist das Buch glücklicherweise kein „Abklatsch“ sondern erfreulich eigenständig.
Zentrales Thema ist die „Prophezeiung“, eine von bahnbrechenden Computerprogrammen prognostizierte klimabedingte Wetterkatastrophe, die Millionen von Menschenleben kosten soll bzw. wird. Die junge Wissenschaftlerin Mavie erhält ein Jobangebot in einem geheimnisumwitterten Forschungsinstitut, folgt ihrer angeborenen Neugier und verschafft sich nicht autorisierten Zugang zu diesem geheimen Programm. Vollkommen schockiert über dessen Inhalt will sie mit diesen Informationen an die Öffentlichkeit – spannende und dramatische Ereignisse nehmen ihren Lauf. Nicht nur sie selbst gerät in größte Gefahr.
In die Story wurden umfangreiche klimawissenschaftliche und technische Details eingebracht. Als interessierter Laie habe ich natürlich nicht alles nachvollziehen können aber den Eindruck gewonnen, dass der Autor umfangreiche und intensive Recherche betrieben hat. Mir schien es jedenfalls plausibel. Es gab die ein- oder andere Passage, in der für meinen Geschmack etwas zu viel Wissen und Information eingebracht wurde. Hier wurden meine Augen leicht glasig und der Lesefluss etwas gehemmt ;-). Auch hätte ich gelegentlich ein paar Fußnoten oder ein Glossar brauchen können, denn es gab doch einige technischen Begriffe und Abkürzungen, die mir nicht geläufig waren. Dieses Empfinden ist aber sicher sehr individuell, andere Leser kennen sich eventuell besser aus - oder haben mehr Spaß am "googeln".
Leider gab es auch in diesem Buch Druck- und Lektorats-Fehler, der erste schon gleich im zweiten Satz!
Insgesamt war mein Eindruck jedoch außerordentlich positiv, es ist alles vorhanden was einen lesenswerten Wissenschaftsthriller ausmacht, Spannung, Information, interessante Protagonisten und natürlich Action.
Der Autor malt ein sehr zynisches, aber leider beängstigend realistisches Bild unserer nahen Zukunft und spricht einige gesellschaftskritische Wahrheiten erfrischend deutlich aus! Geschäfte, Korruption, Heuchelei und Manipulation sind an der Tagesordnung und dominieren nach wie vor die Gesellschaft. Bis auf die wenigen (für mich) etwas „zu wissenschaftlichen“ Stellen ist das Buch wirklich interessant und spannend zu lesen.
Besonders angnehm aufgefallen ist mir, dass das Buch nicht polarisiert und auch nicht eindeutig zwischen gut und böse trennt. Die Grenzen verwischen, es werden immer mehrere Blickwinkel auf Personen, Ereignisse etc. eröffnet. Es ist ein Buch, das trotz eines befriedigenden Endes viele Fragen offen lässt und zum Nachdenken anregt!
9 Punkte