Alexander McCall Smith - Ein Kürbis für Mma Ramotswe

  • 298 Seiten
    Ehrenwirth Verlag
    OT: In the Company of Cheerfull Ladies


    6. Band aus der Reihe um Mma Ramotswe


    Inhalt
    Mma Ramotswe, die sympathische botswanische Privatdetektivin von „traditioneller Statur“, ist endlich mit Mr. J.B. Matekoni von Tlokweng Road Speedy Motors verheiratet, ihre Agentur ist ausgebucht, und das Leben könnte nicht schöner sein. Wären da nicht der gestörte Arbeitsfrieden in der Werkstatt und die Vergangenheit, die Mma Ramotswe auf sehr unangenehme Art und Weise einholt.


    Mma Ramotswe ist die zentrale Figur und sie meistert ihr Leben und ihre Fälle mit viel Feingefühl, menschlicher Wärme und einer ganz eigenen Logik.
    Bei der Lösung ihrer Fälle zitiert sie gerne aus einem Handbuch für Detektive, in dem so nützliche Sachen stehen wie: „ Bewahren Sie stets Distanz zu Ihren Klienten; Umarmungen und Zärtlichkeiten haben noch nie einen Fall gelöst und die laufenden Kosten beglichen.“


    Folgende Stelle fand ich auch köstlich, als sich Mma Ramotswes Mann Gedanken über das Verhalten von Mechanikern macht:
    Dasselbe Taktgefühl, das Mma Ramotswe beim Überbringen unangenehmer Neuigkeiten bewies, besaß auch Mr. J.L.B. Matekoni bei schlechten Nachrichten über ein Auto. Er hatte des Öfteren beobachtet, wie Mechaniker schon nach einem kurzen Blick auf einen Motor resignierend den Kopf schüttelten – selbst wenn der Eigentümer des betreffenden Fahrzeugs dicht hinter ihnen stand. Tatsächlich hatte er selbst als Lehrling mit einem in Deutschland ausgebildeten Mechaniker zusammengearbeitet, der immer anklagend aufTteile des Motors deutete und dabei jedes Mal „Kaputt!“ rief. Das war für ihn einfach keine Art, einen Kunden darüber zu informieren, dass etwas mit dem Autor nicht in Ordnung war. Diese Erfahrung brachte ihn zu der Überlegung, ob deutsche Ärzte mit ihren Patienten genauso verfuhren, indem sie sie kurz musterten und dann mit einem Kopfschütteln „Kaputt!“ riefen. Durchaus denkbar. :-]


    Das Buch erzählt mit viel Herzenswärme und Humor von den Menschen Botswanas, ihren Schwächen und ihren Traditionen. Es war eine Freude, darin zu versinken und den altbekannten Personen zu begegnen und zu verfolgen, wie sie ihren Alltag meistern.


    Die Erwähnung von Mma Makutsis Prüfungsergebnis hat für den Autor scheinbar eine besondere Bedeutung, sodass er es auch in diesem Buch mehr als 10mal erwähnt. Im letzten Band habe ich mich noch darüber geärgert, doch inzwischen habe ich mich an diese Vorliebe des Autors gewöhnt und verfolge es mit einem Lächeln, wenn die 97 Prozent mal wieder ganz nebenbei erwähnt werden.


    Dieser Band ist für mich ein Highlight der Reihe. Der Autor hat seine Rückblicke auf das Nötigste beschränkt und stattdessen einiges Neues erzählt. Und das tut er mit viel Liebe zu diesem Land und seinen Menschen.


    In die unterhaltsame und stellenweise auch spannende Handlung hat er immer wieder geschickt afrikanische Lebensweisheiten und afrikanisches Flair einfließen lassen. Das altbekannte Wohlfühlgefühl hat sich beim Lesen wieder eingestellt und ich bin froh, dass ich der Reihe doch noch eine Chance gegeben habe.


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