Das mit den Sachspenden würde ich lassen..und es lieber direkt in der Nachbarschaft an Bedürftige abgeben..oder ä.
Sachspenden machen im Moment mehr Arbeit, als dass sie nützen...wer spenden will soll Geld spenden..wer nicht möchte oder kann der lässt es..man braucht sich nicht rechtfertigen
Spendet Ihr auch? betr. Flutkatastrophe
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Gebe ich Dir Recht, Alexx, warum sich rechtfertigen? Ich habe mich noch nie an Spendenaktionen beteiligt, da ich in meiner unmittelbaren Umgebung versuche, zu helfen, wenn ich kann.
Diesmal mache ich aber eine Ausnahme, lese gerade, dass es jetzt schon 130-tausend Tote sind und immer noch zigtausend Vermisste gibt. Irgendwie möchte ich einfach mein Scherflein dazusteuern. -
Ich bin sonst auch nicht so der grosse Spender,
aber bei diesem Ausmaß,... da wird mir ganz anders.
Normalerweise bin ich ja auch eher weniger grosszügig veranlagt...
Zwischendurch mal Futter ins Tierheim, mal 1-2 € an Bettler,
die Sternsinger bekommen was und ähnlichen Kleinkram.Das muss immer jeder für sich entscheiden.
Manch einer spendet nie und ist dafür
andersweitig eine Bereicherung für die Mitmenschen !!! -
Letztendlich spenden wir sowieso alle, ständig (Entwicklungshilfe u.a., steuerliche Subventionen der Hilfsorganisationen, Abzugsfähigkeit von Spenden an gemeinnützige Organisationen) - und das Geld, das die Bundesregierung zur Verfügung stellt, stammt nicht aus der Fischerschröderprivatkasse, sondern aus unseren Steuergeldern. Ich meine, etwas von zehn Millionen Euro gelesen zu haben, was ich als schmerzlich geringen Betrag empfinde (soviel kostet ein halber Kilometer Autobahn). Auf den einzelnen Deutschen heruntergerechnet sind das gerade mal 12 Cent.
Ob man sich - aus "gegebenem Anlaß" oder generell - mit den Leidenden der Welt zu solidarisieren versucht, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Wenn man es aber tut und aufgrund dieser Katastrophe spendet, sollte man auch in Erwägung ziehen, daraus eine stehende Einrichtung zu machen und sich als Fördermitglied bei einer seriösen Hilfsorganisation einzutragen - das geht i.d.R. schon ab 60 Euro jährlich und ist außerdem steuerabzugsfähig (wodurch es dann allerdings wieder alle bezahlen, more or less.)
Wenn man jetzt spendet, lindert man auch ein wenig die Hilflosigkeit, die man bei diesen Bildern empfindet - einfach hinfahren und helfen, wie das viele vor zwei Jahren anläßlich der "Oderflut" gemacht haben, ist einfach nicht möglich.
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Zitat
Original von Josie
Wo kann man denn Sachspenden abgeben? Ich habe gelesen, das die im Moment gar nicht erwünscht sind?
In diesem Fall hat das deutsche rote Kreuz gestern darum gebeten, keine Sachspenden, sondern nur Geldspenden zu spenden. Verständlich bei der Entfernung. (Gestern in den Nachrichten gesehen.) -
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*Ich* meinte mit *meinen* Sachspenden auch Vereine vor Ort. Ich denke, in diesem Fall ergeben Sachspenden ein echtes logistisches Problem.
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ich hätte da noch einen kleinen tipp:
ich hatte mich gestern mit einer freundin unterhalten, die 2003/2004 für 6 monate im kongo für ärzte ohne grenzen war.
sie hat mir erzählt, dass man auf die überweisungen NICHT notieren sollte, wofür man spenden will (derzeit wird vermutlich jede organisation die spenden nach asien weiterleiten), also nicht als verwendungszweck angeben.
warum?
für mosambik vor ca zwei jahren wurde z.b. für äog so viel geld gespendet, dass sie jetzt immer noch sehr viel geld "übrig" haben, das sie für kein anderes projekt verwenden DÜRFEN und im kongo werden stationen geschlossen.
find ich ne interessante info, die ich gerne weitergebe.
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Ich frag mich nur gerade: An wen soll ich spenden?
Hab mir mal die Liste auf [URL=http://www.tagesschau.de/spendenkonten/0,1192,SPM26380_REF898_NAV,00.html]Tagesschau.de[/URL] angesehen. Ich denke, dass schon die allermeisten Spenden sinnvoll verwaltet werden, allerdings graust es mich schon sehr bei dem Gedanken, sie könnten in die "falschen" Hände gelangen.
Ich denke mal dass die Caritas oder das DRK eine gute Adresse währen.
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Meine Mama will auch spenden, ich werde auch etwas dazugeben. Wohin sie es schickt, weiß ich nicht, aber ich hoffe, das es in gute Hände kommt, denn wenn ich die Bilder im Fernsehen von der Flut sehe, könnte ich manchmal echt zum Heulen anfangen...!
Außerdem überlegt sie, ob wir ab Januar einen Antrag für ein Patenkind machen sollen. Ich fände die Idee super, es gibt soviele Kinder die leiden, und nur mit 30 Euro können die Kinder plus ihre Familien einen Monat lang davon leben!
eure juli
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Hallo,
ich habe einen kleineren Beitrag an "Ärzte ohne Grenzen" gespendet, von denen ich denke, dass sie mit Spendengeldern recht zuverlässig umgehen. Ich kenne eine Gemeinde hier in der Nähe, die Kinder Partenschaften in diese Region vermitteln, da wollte ich mich Anfang des Jahres erkundigen, ob sowas auch in den betroffenen Gebieten möglich ist. Größere Geldspenden sind bei uns leider finanziell nicht drin
LG,Catrin.
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Wir haben ans Rote Kreuz gespendet. Auch weil das Rote Kreuz neben "Aerzte ohne Grenzen", Oxfam und 2 weiteren grossen Organisationen zu denen gehoert, deren Gesamtspendenaufkommen bis zum 11.1. von der kanadischen Regierung noch verdoppelt wird!
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"...deren Gesamtspendenaufkommen bis zum 11.1. von der kanadischen Regierung noch verdoppelt wird!"
Oh, das wusste ich gar nicht.
Mich beruhigt an "Ärzte ohne Grenzen", dass dort nur ein ganz minimaler Teil des Geldes für Bürokratie ausgegeben wird, dafür wurde die Organisation auch mehrfach ausgezeichnet. Im Gegensatz dazu fließt bei vielen großen Hilfsorganisationen doch recht viel Geld in Werbung, Firmenfahrzeuge, Gehälter....
LG,Catrin.
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Zitat
Original von Juli
Außerdem überlegt sie, ob wir ab Januar einen Antrag für ein Patenkind machen sollen. Ich fände die Idee super, es gibt soviele Kinder die leiden, und nur mit 30 Euro können die Kinder plus ihre Familien einen Monat lang davon leben!
Wenn ich dazu einen Tip geben darf: Ich habe über Plan international ein Patenkind in Haiti. Da bekommst du regelmäßig Nachrichten über den Fortgang des Kindes, über Verbesserungen der Lebensverhältnisse seiner Umgebung (auch das macht Plan), du bekommst Post von dem Kind, kannst selbst mit ihm in Kontakt treten und so manche Paten besuchen "ihre" Kinder direkt vor Ort.
Ich bin jedenfalls mit dieser Organisation sehr zufrieden. -
Zitat
Original von Catrin
Im Gegensatz dazu fließt bei vielen großen Hilfsorganisationen doch recht viel Geld in Werbung, Firmenfahrzeuge, Gehälter....
Die Werbung z.B. beim DRK dient in erster Linie dazu, weitere Spendengelder zu erhalten, die Bereitschaft zum Blutspenden zu wecken, auch die, sich selbst dort zu engagieren, oder Kampagnen gegen traditionelle Verstümmelungen wie Beschneidungen, für Geburtenkontrolle, zur AIDS-Prävention etc. mitzutragenWer soll denn die besagten Fahrzeuge (angefangen bei Notarztwagen, Rettungswagen, Rettungs- und Transporthubschrauber bis hin zu Rettungsschiffen wie der Cap Anamur) finanzieren? Sollen sich die großen Hilfsorganisationen die Fahrzeuge bei karitativ veranlagten Privatpersonen ggf. leihen? Oder soll Vater Staat einspringen, wo wir doch unentwegt darüber mecken, daß die Steuern viel zu hoch sind und wir sowieso für alles mögliche zuviel Geld ausgeben ... manche sagen sogar, wir verplempern zuviel für Entwicklungshilfe ...???
Und warum soll eigentlich jeder, der karitativ oder humanitär tätig ist, das für Gotteslohn tun müssen? Das bedeutet letztendlich, daß sich nur wohlhabende, abgesichert lebende Menschen karitative und humanitäre Aktivitäten leisten können, was ich offen gestanden absurd finde.
Ärzte ohne Grenzen ist eine Organisatio, die sehr spezifisch Nothilfe vor Ort leistet. Der Kinderarzt meiner Tochter opferte mindestens einen Urlaub im Jahr dafür, in der Dritten Welt oder in Katastrophengebieten nicht nur unentgeltlich tätig zu sein, sondern sogar Instrumente und Medikamente mitzubringen sowie Reise und Aufenthalt selbst zu finanzieren -- das können gut verdienende Ärzte machen, und es ehrt sie ganz ungemein.
Aber dieses Modell funktioniert nicht für alle humanitären Aufgaben, z.B. nicht nicht bei langfristigen Kampagnen.Nach diesem Modell würde die Krankentransport- und Rettungsdienste schlichtweg zusammenbrechen.
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Zitat
Original von Iris
Und warum soll eigentlich jeder, der karitativ oder humanitär tätig ist, das für Gotteslohn tun müssen? Das bedeutet letztendlich, daß sich nur wohlhabende, abgesichert lebende Menschen karitative und humanitäre Aktivitäten leisten können, was ich offen gestanden absurd finde.Danke, Iris, fuer deine Ausfuehrungen!!!
Ich selber arbeite seit Jahren in gemeinnuetzigen Vereinen und hab Programme fuer sozialschwache hier vor Ort organisiert. Das ging von Projekten, die Kleinkredite an Arbeitslose vergibt, damit sie sich selbstaendig machen koennen bis zu Fruehstueck in Schulen, wo die Kinder aus Haeusern kommen, wo sie ansonsten mit leeren Magen den Schulalltag bewaeltigen muessten. Und um sowas mit minimalen Verwaltungsaufwand effektiv zu organisieren, braucht man schon eine gute Ausbildung. Ich hab etliche Jahre Universitaetsstudium hinter mir und weiss wie ich entsprechende Recherchen machen muss, damit ich vor Ort die richtigen Projekte erarbeite und nicht sinnlos Zeit - UND GELD - mit dem Falschen verplemper.
Und wie werde ich bezahlt? Verglichen zu meiner Ausbildung ist es ein Hungerlohn. Mein Bruder verdiente als Arbeiter mit Hauptschulabschluss ohne abgeschlossene Ausbildung im Baugewerbe mehr als ich. Ich kann's mir leisten, weil ich damit nicht die Familie versorgen muss, das macht mein Mann mit sehr gutem Gehalt in der Oelindustrie.
Findet ihr das richtig so? Ich selber bin am zweifeln ob ich jetzt im neuen Jahr nach meiner Kinderpause in den gemeinnuetzigen Bereich zurueckgehe, wo die finanzielle Anerkennung fuer geleistete Arbeit so minimal ist. Auf die Dauer ist das naemlich auch nicht einfach fuers Selbstwertgefuehl. Es gibt genuegend Stimmen, die mich draengen doch auch lieber mein Glueck in der Oelindustrie zu suchen. Noch bin ich nicht soweit, denke aber auch schon an Stellen an der Uni bzw. am College nach.
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Hab noch einen Punkt vergessen, was die Frage angeht, wieviel Prozent der Spenden an Verwaltung bzw. Fundraising geht.
Die grossen Organisationen wie Rotes Kreuz etc. sind in der Hinsicht recht gut. Sie nutzen eben auch die "Economies of Scale" (faellt mir jetzt das deutsche Wort nicht ein).
Leider sind gerade die Patenschaftsorganisationen in der Hinsicht die ineffektivsten. World Vision zahlt kraefig fuer all die Fernsehwerbung.
Aber sie sind eben gerade bei Familien mit Kindern beliebt, weil sehr anschaulich zu sehen ist, wie das gespendete Geld ein Leben rettet. Viele kleinere Organisationen, die langfristig in einer Region sind, koennen sowas nicht so schnell aufzeigen.
In den USA gibt es einige Organisationen, die regelmaessige gemeinnuetzige Vereine unter die Lupe nehmen und dem Spender Tipps geben, wie man die "besten" findet. Hier ist ein Artikel, der auch auf deutsche Vereine angewandt helfen kann zu verstehen, wie man seine Spenden am besten vergibt:
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Da kannste mal sehen,...
um sovieles macht man (ich) sich einfach nicht
genug Gedanken.
Finanzierung von Krankenwagen und ehrenamtliche
oder unterbezahlte Mitarbeiter...
Da hab ich echt noch nicht dran gedacht !!! -
Du darfst auch nicht vergessen, daß die meisten Organisationen in gewissen Gegenden Bestechungsgelder zahlen müssen, um überhaupt tätig werden zu dürfen. Das ist aber die dunkle Seite der Hilfe, die in den Medien gerne verschwiegen wird. Vielleicht ist das auch besser so, sonst hätten es die Organisationen noch schwerer.