DIE HERAUSGEBER:
KLAUS LEIST wurde 1930 in Berlin geboren. Nach einer Karriere bei internationalen Unternehmen ist er seit 1988 freier Mitarbeiter des Institute for Contemporary History and Wiener Library.
BEIN BARKOW, 1956 In Berlin geboren, begann 1987 für das Institute for Contemporary History and Wiener Library zu arbeiten, deren Direktor er heute ist.
PHILIPP MANES, 1875 in Elberfeld geboren, bis 1939 Inhaber einer Pelzfirma in Berlin, wurde im Juli 1942 zusammen mit seiner Frau nach Theresienstadt deportiert. Im Oktober 1944 kamen beide mit dem letzten Transport nach Auschwitz und wurden dort umgebracht.
Über das Buch (lt. Verlagsvorschau):
Als der Berliner Pelzhändler Philipp Manes, geboren 1875, glühender Patriot und Verteidiger der Heimat im Ersten Weltkrieg, im Jahre 1942 zusammen mit seiner Frau und zumeist alten Leuten nach Theresienstadt, einem Garnisonsstädtchen für 7.000 Einwohner, deportiert wurde, kamen sie in ein Ghetto, in das bis zu 50.000 Menschen zusammengepfercht wurden. Zuerst in einer Hilfsorganisation tätig und zugleich Gründer einer Vorlesungsreihe, in der sich die Geistesgrößen aus vielen Ländern Europas zusammenfanden, hielt Philipp Manes an dem fest, was sein Leben bestimmt hatte: Im Raum 38 versammelte er in den Abendstunden Menschen, die Vorträgen über Philosophie, Musik und Kunst zuhörten und Schauspielern mit Lesungen aus dem »Faust«, Lessings »Nathan«, den »Juden« und Heine-Gedichten oder Konzerten und Gesangsabenden lauschten - eine wirkliche Kulturtat. Als die ersten Transporte nach Polen die Überlebensgemeinschaft auseinanderriß, versuchte man sich einzureden, dass auch dort Arbeitskräfte gebraucht würden ...
Manes und seine Frau haben nicht überlebt - seine Notizen brechen mitten im Satz ab -, aber sein »Tatsachenbericht« über das Leben in Theresienstadt von 1942 bis 1944 wurde gerettet. Dieses Buch gibt mit seiner fast nüchternen Sachlichkeit einen akribischen Einblick in die Organisation des Lagers und erzählt von Menschen, die »trotz alledem« nicht untergingen - ein persönliches und zu Herzen gehendes Zeugnis, stärker als jedes historische Buch.
Erscheint im Feburar 2005.