Peter Pitsch - Ins Ungewisse

  • ==Biographie der etwas anderen Art==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches ich vor einigen Tagen im Briefkasten vorgefunden habe. Es handelt sich hierbei um ein Rezi-Exemplar, welches mir freundlicherweise von Peter Pitsch zur Verfügung gestellt wurde. Nun möchte ich euch dieses Buch einmal vorstellen.


    ===Buchdaten===
    Autor: Peter Pitsch
    Titel: Ins Ungewisse
    Verlag: Tordenfjord
    Erschienen: 2009
    ISBN-13: 978-3939948254
    Seiten: 154
    Einband: TB
    Kosten: 10,00€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Peter Pitsch, 1963 in Herford geboren, zieht nach dem Schulabschluss und diversen Tätigkeiten nach Westberlin. Ende ´82 begibt er sich in die Niederlande, jobbt für eine Amsterdamer Modelagentur, gerät in den Sumpf der Drogenszene und wird schließlich wegen Drogenschmuggels inhaftiert. Aus dem Gefängnis entlassen, zunächst wohnhaft in Bielefeld, findet er Arbeit in einer Schlosserei und beginnt nebenbei Gedichte und Kurzgeschichten zu verfassen. Mitte der Achtziger lässt er sich gemeinsam mit seiner italienischen Freundin in Rom nieder und sammelt unterschiedliche Erfahrungen als Film- und Theaterschauspieler. Eine Vielzahl beruflicher Reisen - u. a. eine ausgedehnte Theatertournee - führen ihn in alle Gegenden des italienischen Festlandes sowie auf die Inseln Sizilien und Sardinien. 1989 lernt er seine spätere Frau kennen, zieht mit der gebürtigen Dänin nach Skandinavien und verbringt die Neunziger Jahre in Kopenhagen, wo seine Aufmerksamkeit vorwiegend der Schriftstellerei gilt. Unter widrigen Umständen erscheint 1993 sein Lyrikband ´Über der Welt´. Zwei Jahre später veröffentlicht der Verlag für Gegenrealismus unter dem Titel ´Der Abtrünnige´ eine 33teilige Parabel. Es folgt eine weitere Publikationen, darüber hinaus Gedichte und Prosatexte, die in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien erscheinen. Zur Jahrtausendwende verlegt er seinen Wohnsitz nach Nykøbing auf der Insel Falster, widmet sich seither neben der literarischen Arbeit der Renovation alter Häuser. 2008 gelingt ihm der künstlerische Durchbruch mit der bissigen Satire ´Das Kuckucksei-Syndrom´. Im Jahr darauf erscheinen der zeitgenössische Lyrikband ´Übelungen´ sowie der autobiografische Roman ´Ins Ungewisse´.
    2010 veröffentlicht der Tordenfjord Verlag den Enthüllungs-Thriller ´W-E-L-T´ und den Gedichtband ´Anwesenheit´. (Zitiert von Quelle: http://www.peter-pitsch-schriftsteller.com/vita/)


    ===Genehmigter Klappentext===
    Regeln, Normen, Zwänge, der ganz alltägliche Wahnsinn, wie wir ihn kennen - wer kann sich diesen lähmenden Kräften entziehen? Ins Ungewisse: Wäre es nach seinen unbeirrbaren Eltern gegangen, so hätte Walter als Fußballprofi den väterlichen Traum vollenden sollen, oder wenigstens einen ehrbaren Beruf ergreifen müssen! Doch etwas geht schief, etwas in seinem Innern, der scheuen Seele eines Heranwachsenden, sträubt sich stur gegen das vorhersehbare Geschick. Kaum achtzehn, beginnt seine wagemutige Odyssee quer durch Europa - alle Sicherheiten in den Wind schlagend, wendet er dem bürgerlichen Dasein endgültig den Rücken. Indes: ihm scheint die Fahrt auf der Gewinnerstraße lange Zeit verwehrt zu bleiben; erst als er Jahre später einen Punkt in seinem Leben erreicht, an dem keine Flucht nach vorn mehr möglich ist, wird ihm die Notwendigkeit einer echten Ambition bewusst. Mit einer überragenden sprachlichen Brillianz erzählt Pitsch die Geschichte von Walter, dem Einzelgänger, die er nur allzu gut kennt - die temporeiche Suche nach einem tieferen Sinn beginnt mit einem doppeldeutigem Wort: Anschnallen!


    ===Meine Meinung===
    Nachdem ich vor kurzem „W-E-L-T“ von Peter Pitsch gelesen hatte, wusste ich, dass mich bei dem vorliegenden Titel keine leichte Kost erwarten würde.


    Die ersten Seiten in diesem Werk ließen mich das Buch erstmal aus der Hand legen. Peter Pitsch verwendet nicht nur einen gehobenen Sprachstil, sondern hat eine ganz eigene Art und Weise sich den Lesern mitzuteilen. Die Sätze überzeugen durch ihre Komplexität und eine brillante Sprache. Wer weiß, was beim Lesen auf einen zukommt, wird sich jedoch schnell zurecht finden.


    In diesem Buch lässt Peter Pitsch den Leser am Leben des jungen Walter teilhaben. Statt einer Ausbildung verbringt er seine freie Zeit lieber mit zwielichtigen Gestalten. Diese sogenannten Freunde führen ihn nicht nur ihn die Drogenszene ein, sondern sorgen auch dafür, dass er wegen Drogenschmuggels inhaftiert wird. Auch mit Frauen hat Walter kein Glück. In seiner Welt muss man Frauen bezahlen. Weg von alledem will er eine große Karriere im italienischen Filmgeschäft starten. Doch auch hier merkt er schnell, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Erst als er Jette, eine Dänin, kennenlernt, findet er langsam zu sich selbst zurück.


    Am Ende dieser faszinierenden Geschichte ist für jeden aufmerksamen Leser sofort klar, dass es sich bei diesem Werk um einen autobiografischen Text handelt. Peter Pitsch lässt mit Walter seine Vergangenheit Revue passieren. Dabei schockiert der Autor den Leser wo er nur kann. Hart, ehrlich und nicht immer jugendfrei deckt Peter Pitsch sein Leben nach und nach auf. Brisante Details werden genauso erzählt, wie auch Schimpfwörter im Buch vorkommen. Für schwache Gemüter ist dieses Buch definitiv nicht zu empfehlen. Peter Pitsch beschönigt an keiner Stelle, sondern versucht dem Leser die Realität dieser Welt ein Stück näher zu bringen.
    Dabei gilt es zwischen den Zeilen zu lesen. Viele Gedankengänge, Zusammenhänge und Emotionen sind in einer Sprache festgehalten, die zum Nachdenken anregt. Oftmals ist der Stil nicht direkt, sondern in kompromisslose gehobene Poesie verpackt. Diese Kombination aus Thema und Stil ist wie Feuer und Wasser. Man erwartet es nicht, ist aber begeistert.


    Walter und auch die anderen Figuren werden lebendig geschildert. Als Leser habe ich nie das Gefühlt gehabt, dass ich mich in einer Fantasie-Welt befinden würde. Egal wie grausam und hart die Schilderungen von Peter Pitsch waren, merkte ich stets, dass dies unsere Welt ist. Wenn man dann noch die Parallelen zu Peter Pitsch Vergangenheit zieht, kann nachvollziehen, warum seine Charaktere so farbenfroh und authentisch beschrieben werden können.


    Auch wenn dieses Werk nicht leicht zu lesen ist, kann ich „Ins Ungewisse“ jedem Leser empfehlen. Besonders kann ich Pädagogen dieses Buch empfehlen. Diese sprachliche Brillanz ist einmalig und viele Schüler können durch das Lesen diese Lektüre im Bereich Ausdruck, Stil etwas dazulernen. Zudem empfinde ich das Buch als lehrreich, um der jüngeren Genration aufzuzeigen, wie schnell es jeden treffen.


    ===Bewertung===
    Ein biographischer Text der etwas anderen Art, so würde ich „Ins Ungewisse“ bezeichnen. Ein brillanter Sprachstil, eine authentische Umgebung und das auf nur 154 gelingt nicht vielen Autoren. Dafür gibt es fünf Sterne.


    Pro: Thema, Idee, Umsetzung
    Contra: Stil, könnte für manche zu schwer sein


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.tordenfjord.de/buecher/insUngewisse.html

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