Kurzbeschreibung gem. Amazon.de
Spuren eines quälend langsamen Todes, Blutlachen wie Seen, Hände, die verzweifelt Halt suchen. Judith Kepler hat viel gesehen. Sie wird gerufen, wenn die Spurensicherung geht. Sie macht aus Tatorten wieder bewohnbare Räume. Sie ist ein Cleaner. In der Wohnung einer grausam ermordeten Frau begegnet sie ihrer eigenen Vergangenheit. Die Tote kannte Judiths Geheimnis. Unter mysteriösen Umständen war Judith als Kind in ein Heim gebracht worden. Herkunft unbekannt. Immer im Schatten dabei, die Staatssicherheit. Als Judith Fragen zu stellen beginnt, gerät sie in das Visier mächtiger Gegner.
Über die Autorin gem. Amazon.de
Elisabeth Herrmann, geboren 1959 in Marburg/Lahn, hat nach einer abgebrochenen Bauzeichnerlehre als Betonbauerin und Maurerin gearbeitet. Ihr Abitur holte sie auf dem Frankfurter Abendgymnasium nach und studierte in Frankfurt und Berlin. Heute arbeitet sie als Fernsehjournalistin der Abendschau des RBB.
eigene Meinung
Judith Kepler ist Cleanerin von Tatorten und Wohnungen, in denen für längere Zeit Verstorbene lagen. Bei einem ihrer Aufträge findet sie bei der Toten Unterlagen, die es über sie eigentlich gar nicht mehr geben darf. Zumindest hatte Judith das immer geglaubt. Doch wer hat sie gesucht? Und warum weiß sie so wenig über ihre Kindheit, über die andere anscheinend sehr sehr viel wissen?
Elisabeth Herrmann erzählt mit ihrem Buch "Zeugin der Toten" die Geschichte einer Frau, die zu DDR-Zeiten in einem Kinderheim leben musste und sich heute mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Gleichzeitig erzählt sie die Geschichte von Quirin Kaiserley, einem Ex-BND-Agenten, der auf der Suche nach der Wahrheit über seinen letzten Einsatz ist.
Elisabeth Herrmann schafft es mit ihren Beschreibungen Bilder von alten Zeiten aufleben zu lassen. Ihre Figuren agieren glaubhaft und nachvollziehbar. Ihre Hauptfigur Judith Kepler ist keine typische Sympathieträgerin. Sie eckt mit ihrem Verhalten und auch ihrer Ausdrucksweise überall an. Doch gerade das ließ mich als Leserin mit ihr mitfiebern. Die verschiedenen Erzählstränge verlaufen zwar geradlinig, wirken aber durch die Komplexität der Hintergrundgeschichte doch verwirrend. Daher musste ich mich beim Lesen echt konzentrieren um auch ja kein Detail zu verpassen. Bis zum Schluss war mir nicht klar, wie die Gesamtgeschichte zusammenhängt. Das macht auch den Charme dieses Buches aus.
Fazit: ich kann "Zeugin der Toten" jedem empfehlen, der gern mehr über die Spionage zu DDR-Zeiten wissen und gleichzeitig eine spannende Story lesen möchte.