Ich habe gerade die Schullektüre meiner Tochter gelesen -
Eine Tüte grüner Wind, von Gesine Schulz.
Das Buch ist die Geschichte einer Reise zu einer unbekannten Tante, die auf Irland in einem Haus am Meer lebt. Das ist für viele Menschen eine traumhafte Vorstellung. Für Lucy ist es allerdings erst einmal ein Schock, denn sie wollte ursprünglich mit ihrer Mutter eine Reise unternehmen. Doch weder die Mutter noch der Vater haben Zeit, mit ihr die Ferien zu verbringen. Beide sind zu sehr mit ihren neuen Beziehungen beschäftigt. Somit wird die Tochter, der es materiell an nichts fehlt, zur unbekannten Tante nach Irland geschickt.
Als ursprünglich braves und folgsames Kind begehrt sie auf, indem sie sich kurz vor der Abreise die Haare rot färbt.
In Irland lernt Lucy nach anfänglichen Problemen das Land und das Meer schätzen. Sie findet Freunde, die sich auch in Notsituationen bewähren.
Lucy ist sehr kreativ: sie strickt Patchworkdecken, deren Farben sie sehr sorgfältig, aber auch ungewöhnlich zusammenstellt. Damit hat sie mit ihrer Tante eine Gemeinsamkeit, denn diese erstellt Spiegel und Spiegelobjekte aus Treibholz und andern Fundstücken vom Strand. Hier treffen sich zwei Künstlerinnen, die sich von ihrer Umwelt inspirieren lassen und zu neuen Ideen finden.
Gesine Schulz hat ein wunderschönes Jugendbuch geschrieben, das viel Platz für Phantasie lässt, und das meine Töchter bereits mehrmals gelesen haben. Ein echtes Zeichen für Qualität. Ich freue mich darüber, dass die Lehrerin dieses Buch als Schullektüre ausgewählt hat.
Schon zweimal habe ich Frau Schulz auf der Buchmesse in Frankfurt erlebt, kannte sie aber bisher nur als Autorin für Kinderkrimis.