Klappentext:
Becky Brandon, geborene Bloomwood, hatte sich ihr Dasein als Mutter leichter vorgestellt. Die zweijährige Minnie ist aber auch ein sehr lebhaftes, willensstarkes Kind – man könnte sie auch als anstrengend bezeichnen. Ihr Lieblingswort ist „mein!“ und eine Vorliebe für Markenartikel ist nicht zu übersehen. Woher sie das nur hat? Becky jedenfalls kauft neuerdings nur noch das Nötigste: Handtaschen, Schuhe, Spielsachen, Kleider… Aber nicht nur das Sparen verlangt Energie. Becky sucht mit ihrem Mann Luke ein eigenes Zuhause, plant eine gigantische Party, entwickelt innovative Ideen für ihren Job und will Minnie eine perfekte Mutter sein. Doch so langsam wächst ihr alles über den Kopf…
Die Sprecherin:
Maria Koschny, geboren am 24. März 1981 in Berlin. Tochter der Synchronsprecherin und Schauspielerin Katharina Koschny. Maria Koschny lieh als Synchronsprecherin u.A. Jessica Biel, Lindsay Lohan und Christina Ricci ihre Stimme. Vielen dürfte sie als deutsche Stimme von Mischa Barton (Marissa Cooper in O.C. California) und Cote de Pablo (Ziva David in „Navy CIS“) bekannt sein.
Meine Meinung:
Becky Bloomwood ist zurück! Im nunmehr fünften Band um die quirlige Shoppingqueen erhält man einen Einblick in Beckys Leben als Ehefrau und Mutter – und dort herrscht, wie sollte es auch anders sein, das pure Chaos. Tochter Minnie entwickelt sich mit ihren zwei Jahren zur markenfixierten Mini- Terroristin, und auch Becky selber hat ihren Shoppingwahn alles andere als im Griff. Ehemann Luke, der pausenlos arbeitet, ist da leider auch keine große Hilfe…
Zu Beginn haben mich Beckys Verhalten und Art etwas genervt. Obwohl ich schon mehrere Bücher der Shopaholic- Reihe gelesen habe und eigentlich weiß, was mich erwartet, hatte ich dieses Mal ein paar Probleme, mich auf Becky einzulassen. Das hat sich im Laufe des Buches zwar gegeben, aber dennoch muss ich leider sagen, dass ich sie nicht mehr so gut leiden kann wie früher. In „Mini Shopaholic“ fällt besonders auf, wie oft Rebecca lügt – ob nun zu eigennützigen Zwecken oder um etwas Gutes für andere zu tun, sei mal dahin gestellt. Am Anfang findet man die kleinen Notlügen ja noch witzig, aber sie häufen sich und irgendwann hat man das Gefühl, dass sie bei allem, was sie tut, nicht die Wahrheit sagt. Selbst wenn sie in die Enge getrieben wird versucht sie weiterhin, ihr Lügengerüst bis zum Geht-nicht-mehr aufrecht zu erhalten. Und sie belügt jeden: ihren Mann, ihre Eltern, die Nanny, ihren Boss, ihre beste Freundin… Und das alles nur, weil sie sich selbst und auch ihre Tochter nicht im Griff hat und das ja niemand merken soll. Klar, niemand ist perfekt, und man hat auch immer im Hinterkopf, dass Becky eigentlich eine liebenswerte Person ist, aber diese Lügerei stört mich mittlerweile von Buch zu Buch mehr. Auch nimmt Beckys permanente Lügerei beim Hörbuch noch mal ganz andere Ausmaße an als beim gedruckten Buch. Wenn man hört und nicht „nur“ liest, wie oft sie die Unwahrheit sagt oder Tatsachen verdreht um sich selber in einem besseren Licht dastehen zu lassen, ist es wirklich erschreckend.
Ansonsten hält das Buch das, was der Name Kinsella auf dem Buchdeckel verspricht: kurzweilige Unterhaltung mit vielen witzigen Stellen, die einen immerzu kichern oder auch mal laut lachen lassen. Sophie Kinsellas Bücher machen einfach Spaß und lassen den Leser eintauchen in die Bloomwood – Welt, in der das größte Problem ist, nicht einkaufen zu dürfen und ein Kleidungsstück wohlmöglich mehrmals anziehen zu müssen.
Maria Koschny als Sprecherin schafft es, aus der Geschichte ein wahres Hörerlebnis zu machen. Zwar muss man sich an ihre als Beckys Stimme erst einen Moment lang gewöhnen, da sie auf den ersten Blick (oder das erste Hören) so gar nicht zu der recht oberflächlich erscheinenden, barbiehaften Rebecca passt. Hat man sich daran gewöhnt ist es ein wahres Erlebnis, ihr zuzuhören und an Beckys chaotischem Leben teilzunehmen. Wie so oft bei Maria Koschny als Sprecherin vergisst man schnell, dass einem eine Geschichte vorgelesen wird. Maria Koschny wird zu Rebecca Brandon. Und nicht nur das, sie wird auch ein Stück weit zu Luke, zu Rebeccas Mom, zu Jess und all den anderen Figuren, die in der Geschichte eine Rolle spielen. Besonders ihre Kreischattacken als Minnie sind grandios. Man kann sich die kleine Prinzessin wahrhaft vorstellen.
Maria Koschny leistet auch bei „Mini Shopaholic“ wieder großartige Arbeit und wertet ein Buch, das durch Beckys Lügengeschichten durchaus mit einigen Mängeln behaftet ist, sehr auf. Sollte sie eventuelle Folgebände ebenfalls lesen wäre es durchaus eine Überlegung wert, bei Kinsella- Büchern von der Druck- auf die Hörversion umzusteigen.