'So unselig schön' - Seiten 333 - Ende

  • Ganz verstanden habe ich das jetzt nicht wollte er Vicky mit in den Tod nehmen oder ihr mit der "Hypno" bedeutung des Mohns nur einen eigenen Schockzustand versetzen als er erkannt hat, dass er ein Bild seiner Mutter malt und die Konsequenz zieht.


    Das er an seinem "alten Kumpel" Rache üben will ist ja schwer verquer, aber in sich logisch. Beantwortet aber nicht meine Frage was das geholfen hätte, bestünde der Drang weiter.


    Was das Entsetzliche war beim Tode der Mutter von Vicky kann ich auch nur raten. Kannibalismus kann es mangels Zubereitungsmöglichkeit ja wohl kaum gewesen sein.


    Ich finde das übrigens nicht nett, was da zwischen Dühnfort und Gina abläuft (das fällt mir auf- ein Tino kommt mir nicht über die Fingerspitzen) - jetzt haben sie sich gefunden und nun macht sie wieder einen auf Eis.


    Wir werden zu Weihnachten sehen was uns die Autorin hier weiter antut.

  • Hallo beowulf,


    viele Fragen - ich denke, du wirst Antworten bekommen. Vielleicht hast du sie dir inzwischen auch selbst gegeben.


    Ein Tipp: Wernegg beantwortet das, was für Vicki unaussprechlich ist - was das Schlimmste war - sofort. Allerdings auch indirekt.


    LG,
    Inge

  • Nun ist es also klar! So ganz verkehrt lag ich da nicht mit meiner schon recht frühen Vermutung (bin ganz stolz und klopf mir auf die Schulter ;-))


    Vicky tut mir dabei ungeheuer leid, weil sie sich ernsthaft in Wernegg verliebt hatte und weil er sie ihre bisher schlimmsten Erfahrungen noch einmal erleben lässt:
    - den Tod Adrians unter der Metro und
    - den Selbstmord ihrer Mutter
    Zumindest denke ich, dass das die Katastrophe auf der Hütte war, die sie nicht in Worte fassen konnte.?
    Aber sie ist stark und wird ihren Weg gehen. Wahrscheinlich wird ihr die Begegnung mit ihrem Vater dabei helfen "gutbürgerlich" zu werden. Nach den tiefen Einblicken in die Abgründe der menschlichen Seele, war die Schilderung dieser ersten Begegnung ein versöhnlicher, heiterer Abschluss eines spannenden Krimis, der bei mir nur zwei Fragen offen liess:


    Woher hatte Wernegg die "Fachkenntnisse" (wie makaber, sorry), die man einem BWLer oder Künstler nicht unbedingt unterstellt?


    Welche Bedeutung hatte denn nun der Schmetterling genau? Seine unterschiedliche Symbolik wurde ja genau erklärt und er steht nicht nur für Tod u.ä. -im Gegenteil.
    Wenn es um die "Natur und ihre Symbole" ging, hätten es auch viele andere Motive sein können. Selbst in Werneggs Erinnerung an den Tag seiner ganz persönlichen Katastrophe (s. Epilog) taucht nicht nur der Schmetterling auf. :gruebel

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)

  • Ihr seid wirklich wahnsinnig genaue und gründliche Leser!


    Die Sache mit dem Schmetterling hast du völlig richtig erkannt. Er steht nicht für Tod - sondern ganz im Gegenteil für Wiedergeburt. Er liegt also als Entschuldigung neben der Leiche, wie Dühnfort das ja schon relativ früh vermutet hat.


    LG, Inge

  • Zitat

    Original von Inge
    Ihr seid wirklich wahnsinnig genaue und gründliche Leser!


    Die Sache mit dem Schmetterling hast du völlig richtig erkannt. Er steht nicht für Tod - sondern ganz im Gegenteil für Wiedergeburt. Er liegt also als Entschuldigung neben der Leiche, wie Dühnfort das ja schon relativ früh vermutet hat.


    LG, Inge


    Das hat ja schon beinahe etwas poetisches (was das Grauen nicht kleiner macht).


    Irgendwo tauchte hier in der LR die Frage nach dem Vogel auf dem Cover auf (hab's gerade nicht gefunden).
    Ich kann mir nicht helfen, aber bei dem Anblick muss ich immer an Dühnforts "Edel-Fast-Food" denken. :lache


    edit hat Rechtschreibfehler berichtigt

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von butterfly49 ()

  • An Edelfastood? Beim toten Kanari? :lache


    Also ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, wie der Vogel sich aufs Cover verirrt hat. Denn ein toter Vogel kommt im Roman ja nicht vor. Ich denke, er liegt symbolisch da. Und vor allem macht er die Unterscheidbarkeit zu Band 1 und 2 leichter.


    Auf das Coverdesign habe ich keinen Einfluss, das bekomme ich erst zu sehen, wenn es im Verlag etliche Verabschiedungshürden genommen hat. Wenn ich da auch noch mitreden würde, wäre das zu viel. Das Team von Hilden-Design macht das ganz großartig und ich bin mit der hohen Wiedererkennbarkeit der Cover sehr glücklich.



    LG,
    Inge

  • Aha, die Lebensläufe von Baudelair und Wernegg ähnlich sich sehr stark.


    Einiges klärt sich so nebenbei auf. der schwarze Fiat, Wernegg war nur 6 Wochen in Australien ....



    Wernegg nimmt zwei Mohnblumen und stürtzt sich vor die S-Bahn. Für Vicki ein harter Schlag, einen lieben Menschen und nochmal einen S-Bahn-Sturz.


    Den Rest muß ich jetzt erst mal setzen lassen.


    Danke Inge für das Begleiten der LR, es hat sehr viel Spaß gemacht :wave


    Vielleicht überlegt sich der Verlag künftig, den Autor zu fragen, ob das Cover irgendwie passen könnte :chen

  • Zitat

    Original von Inge
    An Edelfastood? Beim toten Kanari? :lache


    Na klar, als stilisierte Wachtel. :rofl :rofl ( Hatte vergessen, den Ironiemodus einzuschalten *g* )


    Zitat

    Also ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, wie der Vogel sich aufs Cover verirrt hat. Denn ein toter Vogel kommt im Roman ja nicht vor. Ich denke, er liegt symbolisch da. Und vor allem macht er die Unterscheidbarkeit zu Band 1 und 2 leichter.


    Da hätte ein butterfly :grin (vllt auf einer schwarzen Anemone) aber wesentlich besser gepasst... ;-)

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)

  • Das Ende war in Allem sehr ausführlich, und durch die vielen falschen Fährten konnte war es so nicht offensichtlich. Hat mir gut gefallen!


    Richtig gerührt war ich bei Carlas Telefonat mit Alex, Zitat: Sie könnte jetzt gut einen Vater gebrauchen. Das der in der am Ende noch auftaucht hätte ich nicht gedacht.


    Und vielleicht ist es nicht wichtig, aber ich habe mich gefragt, was wohl aus Serge geworden ist. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß er Vicki nun in Ruhe läßt, nachdem er sich doch so auf sie eingeschossen hat :gruebel Ich hätte den ,Besuch' in ihrer Wohnung auch ihm sofort zugetraut, nachdem die Sache mit dem Stalker herausgekommen war.


    Nun will ich auch unbedingt wissen, wie es mit Dühnfort und Gina weitergeht, und freue mich auf das nächste Buch. Die Zeit bis dahin werde ich mir auf jeden Fall mit den ersten beiden Bänden verkürzen!

  • Also Wernegg als Täter hat sich gegen Ende hin ja doch verdichtet, aber ich war eher gegen Schluß davon überzeugt. Ich hätte beim Einbruch in die Wohnung von Vicki zuerst an Serge gedacht. So kann man sich irren.


    Werneggs Kindheit muss wirklich die Hölle gewesen sein, aber es kann niemals eine Entschuldigung für Täter sein. Denn wie viele Menschen schreckliche Schicksale erleiden und dennoch nicht zu Mördern werden. Ich fand den Abschied von Vicki im Krankenhaus echt sehr mutig und vorallem für sie sehr abschließend. Sie muss wirklich eine starke Persönlichkeit haben, um sich so der Realität zu stellen ohne völlig wahnsinnig zu werden.


    Tino und Gina als Paar? Wie geht das denn weiter? Irgendwie fand ich es super, dass Dühnfort sich mal so gehen lassen konnte, dass Gina sich aber so schnell verdünnisiert - nö nicht gut!


    Mal sehen - ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung - vielleicht sollte es kein Krimi werden sondern eine Liebesgeschichte :chen :chen

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  • Ja, da hatte ich doch richtig gelegen mit meiner Vermutung, obwohl ich ja zwischendurch mal etwas vom Weg abgekommen bin. Das kleine schwarze Auto hat meine Vermutung bestätigt.
    Wieder ein sehr atmosphärisch dichter, spannungsgeladener Fall mit einem interessanten Ende. Jobst wollte Vicki da treffen, wo es ihr am meisten weh tat, ich vermute, er hat sich von ihr verraten gefühlt. Ich freue mich, dass das Ende für Vicki in mehreren Belangen dann doch grundsätzlich positiv ist. Ich meine auch sie hätte durch ihre Erfahrungen total aus der Bahn geworfen werden können.
    Danke für die Begleitung der LR, liebe Inge und ich freue mich schon sehr auf Deinen nächsten Roman.
    PS: jetzt ist die Wohnung unter Tino schon wieder weg ;-)

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von beowulf
    Mir hat gerade der Gedanke gefallen, dass wir hier zwei Gequälte, mißbrauchte haben, die sehr unterschiedlich ihre Traumata bewältigen.


    genau meine Meinung

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  • Bei dem Vogel hab ich an Dühnforts Essen gedacht :lache


    Ich habe fertig und irgendwie finde ich das Ende irgendwie :gruebel


    OK Alexander ist der Vater den Vicki dann am Ende besucht, darüber will ich gar nicht mehr wissen.


    Aber bringt die Tante Wernegg noch um? Ihr Satz auch im Tod lass ich dich nicht allein, hat soetwas davon.
    Toll fand ich Vicki die sich an das Krankenbett setzt. Das mag ich so an Inges Krimis. War bei in weißer Stille schon so gut beschrieben.


    Dühnfort soll Agnes sausen lassen, die passt nicht zu ihm, denn dafür ist sie im Roman zu wenig dabei.


    Warum geht Gina nach der Nacht? Ist es das was sie wollte nun bekommen hat, oder war ihr das so unangenehm das sie sich hat so gehen lassen? Menno lass sie bitte miteinander reden im nächsten Dühnfort Band.


    Der Schluss irgendetwas fehlt mir da, ich kann aber noch nicht sagen was.


    Vielleicht taucht Vicki ja nochmal im nächsten Band auf ;-)

  • Zitat

    Original von schnatterinchen


    Aber bringt die Tante Wernegg noch um? Ihr Satz auch im Tod lass ich dich nicht allein, hat soetwas davon.
    )


    Ich glaube nicht, für mich hörte es sich an, als wollte sie seine Motive und den Mißbrauch der Mutter nicht verraten. :gruebel


    Zitat

    Warum geht Gina nach der Nacht? Ist es das was sie wollte nun bekommen hat, oder war ihr das so unangenehm das sie sich hat so gehen lassen? Menno lass sie bitte miteinander reden im nächsten Dühnfort Band.


    Vielleicht wollte sie ihn einfach nicht unter Druck setzen, so daß es eine Bettgeschichte ohne Folgen bleiben kann, oder auch mehr, je nachdem, was er nun draus machen will...


    Zitat

    Vielleicht taucht Vicki ja nochmal im nächsten Band auf


    Das würde mich auch feuen, sie war mir sehr sympatisch, und mich würde interessieren, ob sie es schafft, scheißbürgerlich zu werden :grin

  • Ich glaube, Gina wollte einer möglichen Enttäuschung zuvor kommen und mit dem Aufbruch vor dem Morgen ist sie eigentlich weiterhin die Stärkere, die die Fäden in der Hand hat. Ich hätte auch nicht bis morgens gewartet, um dann möglicherweise neben einem Mann wach zu werden, dessen gesamtes Verhalten ausdrückt, dass ihm das, was passiert ist, unendlich peinlich ist. Der mich möglicherweise mit einem Schuldbewussten Blick anguckt oder dem ich ansehe, dass er in diesem Moment an eine andere Frau denkt...


    Wernegg also, wie vermutet. Von der Mutter missbraucht und damit ebenso ein Opfer wie Vicky. Warum er sich vor den Zug geworfen hat und damit auf die gleiche Weise ums Leben zu kommen wie Adrian, kann man glaube ich nur vermuten. Eine Bestrafung, weil sie ihn enttäuscht hat? Sie genau auf die Art verletzen, von der er weiß, dass sie sie am Meisten trifft? Sich auf diese Art mit ihr zu verbinden, in dem er sich Adrian gleich stellt?


    Wernegg hat Fuhrmann gehasst. Da bestand zu keinem Zeitpunkt auch nur der Hauch einer Freundschaft. Mich hätte eigentlich auch nicht gewundert, wenn Wernegg mit Fuhrmanns Frau eine Affäre angefangen hätte, nur um ihm eins auszuwischen.


    Zitat

    Original von beowulf
    Was das Entsetzliche war beim Tode der Mutter von Vicky kann ich auch nur raten. Kannibalismus kann es mangels Zubereitungsmöglichkeit ja wohl kaum gewesen sein.



    Zitat

    Original von Inge
    Ein Tipp: Wernegg beantwortet das, was für Vicki unaussprechlich ist - was das Schlimmste war - sofort. Allerdings auch indirekt.


    LG,
    Inge


    Das Gefühl, von ihrer Mutter nicht geliebt worden zu sein, ihr gleichgültig gewesen zu sein.
    Oder selber nie ausgesprochen zu haben, dass sie ihre Mutter geliebt hat.


    Kann sein, dass hier noch ein paar Edits kommen. Beschäftigt mich gerade noch ziemlich, das Ende.


    Die Begegnung zwischen Wernegg und Vicky hat bei beiden eigentlich genau das Gegenteil bewirkt. Er hat ihr geholfen, sich daran zu erinnern, dass ihre Mutter sie geliebt hat und im Gegenzug brachen bei ihm die Erinnerungen hervor, dass ihn seine Mutter nicht wirklich geliebt hat. Beide haben fast ihr ganzes Leben lang die Erinnerung auf die eine oder andere Weise verklärt.

  • Zitat

    Original von sollhaben
    Also Wernegg als Täter hat sich gegen Ende hin ja doch verdichtet, aber ich war eher gegen Schluß davon überzeugt. Ich hätte beim Einbruch in die Wohnung von Vicki zuerst an Serge gedacht. So kann man sich irren.


    Der hatte keine Anschrift von ihr, da hat Vickys Chefin ja ordentlich gemauert. Die Anschrift hatte nur Vernegg, die hatte ihr er ja für die Zusendung der CD aus dem Kreuz geleiert.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Der hatte keine Anschrift von ihr, da hat Vickys Chefin ja ordentlich gemauert. Die Anschrift hatte nur Vernegg, die hatte ihr er ja für die Zusendung der CD aus dem Kreuz geleiert.


    Super!
    Genau, deswegen hat Wernegg die Adresse gebraucht.


    LG,
    Inge