Mein geteiltes Herz - Claire Hake

  • Kurzbeschreibung (Amazon)
    Eine Liebe über Zeiten und Kontinente Mitte der zwanziger Jahre reist die junge Schweizerin Claire Hake allein nach Sumatra und begegnet auf einer abgeschiedenen Tabakplantage inmitten des Urwalds ihrer großen Liebe Gustav, einem deutschen Pflanzer. Claire und Gustav heiraten; ihr Leben auf der Plantage ist zwar entbehrungsreich, aber glücklich – bis im weit entfernten Europa der Krieg ausbricht. Als die Wehrmacht 1940 in Holland einfällt, kommt es zu unglaublichen Szenen in der holländischen Kolonie. Die Deutschen werden beschimpft, gedemütigt, und auch Claire ist betroffen. Sie wird von Gustav getrennt und interniert. Erst nach sieben Jahren in einem indonesischen Lager und in Shanghai gelingt es Claire, sich in die Schweiz durchzuschlagen. Als sie die Nachricht erhält, dass auch ihr Mann das Lager überlebt hat, gibt es für Claire kein Halten: Sie macht sich auf, um Gustav endlich wieder in die Arme zu schließen. Nach Gustavs Tod, mit 83 Jahren, beginnt Claire, ihr Leben und ihre Liebesgeschichte aufzuschreiben. Ihrer Enkelin Nicoline hinterlässt sie einen alten Koffer voller Manuskripte und Fotos.



    Über den Autor (Amazon)
    Nicoline Hake, geboren 1960, ist Claire Hakes Enkelin und lebt mit ihrer Familie in Kassel. Ihre Großmutter Claire, die 1990 im Alter von fast 90 Jahren verstorben ist, hat die letzten sieben Jahre ihres Lebens damit verbracht, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Diese Aufzeichnungen vermachte sie Nicoline Hake, die das Manuskript ergänzt hat.


    Meine Meinung:
    Ein sehr bewegendes Buch. Claire Hake geb. Wildhaber wird 1900 in St. Gallen geboren wo sie in einem kleinbürgerlichen Milieu aufwächst.
    Dem entflieht sie, als sich die Möglichkeit bietet, ihrer Schwester Louise nach Sumatra zu folgen. Dort lernt sie dann Gustav Hake kennen und lieben. Sie verleben dort schöne Jahre und bekommen zwei Söhne. Als der Krieg ausbricht und Deutschland die Niederlande überfällt werden aus Freunden und Vorgesetzten plötzlich Feinde und beide werden getrennt interniert. Claire bekommt die Möglichkeit nach Japan zu gehen und dort die Schwester ihres Mannes zu treffen um dann bei ihr und ihrer Familie den Krieg in Shanghai und Japan zu verbringen. Als der Krieg zu Ende ist gelingt es ihr nach Deutschland, bzw. in die Schweiz zurückzukehren und dort trifft sie dann auch nach langen Jahren Gustav wieder.
    Das Buch beschreibt sehr deutlich das Leben auf Sumatra, vor allem das gesellschaftliche Leben. Man lernt wie wichtig es ist untern den Pflanzern immer die Etikette zu wahren. In der Vorkriegszeit kommen Deutsche, Niederländer und Engländer dort recht gut miteinander klar, als dann Deutschland die Niederlande überfällt, bricht sich allerdings der Hass die Bahn. Deutsche werden unter schlimmsten Bedingungen interniert, egal wie man vor dem Krieg zu ihnen stand. Dieser Bruch ist wirklich unfassbar, vor allem, da die Deutschen auf Sumatra zwar durchaus Nazi-Propaganda mitbekommen haben, aber eher tolerant eingestellt sind (zu mindestens was die Weißen betrifft).
    Claire hat leider nicht viel Glück mit ihrer Verwandtschaft, von denen wird sie vor allem ausgenutzt. sowohl ihre Schwiegermutter als auch ihr Schwager haben ganz schwere Standesdünkel.
    Umso bewundernswerter, wie sie sich in diesen schweren Zeiten durchschlägt und so manch einer anderen armen Seele weiterhilft. Immer in der Hoffnung ihren Gustav und ihre Söhne, die in Deutschland im Internat sind, heil wieder zu sehen.


    Das Buch ist in Zusammenarbeit mit Claires Enkelin Nicoline Hake entstanden, von ihr stammen auch die Zwischenteile, die immer wieder eingeschoben werden um das zu erläutern, was Claire nicht so direkt miterlebt hat. Das fand ich ganz gut, so wird das Bild der damaligen Zeit deutlich runder, weil man die Hintergründe dazu geliefert bekommt.


    Ein wirklich bewegendes Schicksal einer bewundernswerten Frau, die immer nach vorne sieht, auch wenn es scheinbar immer schlimmer kommt.


    Von mir 10 von 10 Punkten

  • Danke für die schöne Rezi Streifi :knuddel1
    Genau deshalb habe ich es auf die Eulen Wanderschaft geschickt, damit so ein Juwel nicht untergeht.
    Der Buchtitel gaukelt dem Leser nämlich eine Liebesschmonzette vor, was es bei weitem NICHT ist.
    Es ist eine erschütternde und aufwühlende Geschichte, geschrieben von der Enkelin nach den wahren Begebenheiten von Claire Hakes.
    Der Hass der Holländer auf Sumatra kennt keine Grenzen, als Hitler in Holland einfällt und den Krieg erklärt. War man vorher aufs engste miteinander befreundet, schlug den Deutschen auf Sumatra nur noch Hass entgegen


    Von mir gibt es auch 10 von 10 Punkten und eine klare Kaufempfehlung für Leser, die gerne wahre Geschichten über
    Deutsche in Sumatra lesen, die als Opfer des 2. Weltkrieges über ihr Leid und das ihnen zugefügte Unrecht erzählen.


    Edit wollte noch sagen, dass dieses Buch im August 2011 als Taschenbuch erscheinen wird!
    Wer nicht so lange warten will, ich biete es bei den Wanderbucheulen zur Zeit gerade als WB an.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

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  • Ich habe dieses Buch als WB gelesen - vielen Dank dafür!


    Mir hat es sehr gut gefallen, ich konnte es gar nicht wieder aus der Hand legen und hatte es ratzfatz in 1 1/2 Tagen durch.


    Das Leben von Claire Hake ist sehr aufregend verlaufen. Schon ohne den 2. Weltkrieg wäre es eine Erzählung wert gewesen. Ich hatte bisher noch keine Geschichte von Deutschen im Ausland und deren Erleben in dieser Zeit gelesen. Super interessant.


    Dank der eher einfachen Sprache ist es leicht zu lesen.


    Von mir 10 Pkt. für ein rundum gelungenes Buch.

  • Ich kann mich den anderen nur anschließen. Ich hab das Buch im Dezember gelesen und die Geschichte hat mich total in ihren Bann gezogen. Ich lese normalerweise nicht so gerne Geschichten, die im 2. Weltkrieg spielen, aber ich fand es interessant, wie Claire den Weltkrieg in Asien erlebt hat.


    Hätte ich nur den Titel gesehen, hätte ich dem Buch wohl auch wenig Beachtung geschenkt. Wie Bono schon angedeutet hat, denkt man bei "Mein geteiltes Herz" vielleicht eher an eine Liebesgeschichte. Aber nachdem ich in der Buchhandlung reingelesen hatte, blieb ich sofort hängen. Ich wünsche diesem Buch noch viele begeisterte Leser, es lohnt sich!


    Auch von mir 10 Punkte!

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

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  • Bei diesem Buch kann auch ich mich meinen begeisterten Vorschreibern wirklich bedingungslos anschließen und 10 Punkte vergeben (die es bei mir nur sehr, sehr selten gibt). Es ist ein sehr beeindruckendes Buch einer starken Frau, die in ihrem Leben sehr viel erlebt hat und sich mit Mut und Lebensfreude allen Situationen und Widrigkeiten stellte.


    Ich fand die Lebensgeschichte der Anfang des 20. Jahrhunderts geborenen Claire Hake äußerst interessant und habe gespannt ihren Weg von der Schweiz, über äußerst bewegte Jahr in Sumatra und Shanghai zurück nach Deutschland mitverfolgt. Die Biografie hat mich mehr gefesselt, als die meisten Thriller und ich konnte das Buch zeitweise gar nicht mehr aus der Hand legen. Über ihre Zeit in Sumatra hätte ich gerne noch viel mehr gewusst, doch ich sehe ein, dass das wohl endgültig den Rahmen gesprengt hätte. Mit knapp 500 Seiten ist es doch auch so schon eine umfangreiche Biografie, die sich allerdings von der ersten bis zur letzten Zeile spannend liest.


    Sprachlich merkt man sehr deutlich, dass es sich hier um aufgeschriebene Erinnerungen und nicht um einen Roman handelt. Es ist – und genauso liest es sich – ein Rückblick auf ein bewegtes Leben. Auf dramaturgische Zuspitzungen wurde dabei völlig verzichtet und so manches Mal musste ich einen Abschnitt mehrmals lesen, um überhaupt erfassen zu können, welche dramatischen Ereignisse geschildert werden. Diese distanzierte Erzählweise fand ich aber diesem Buch absolut angemessen (und vor allem in den wirklich schlimmen Lebenssituationen hilfreich, um überhaupt weiterlesen zu können). Es blieb so auch immer im Hinterkopf, dass es sich um tatsächliche und nicht etwa um erfundene Ereignisse handelt.


    Die eigene Lebenserinnerung Claire Hakes werden von erläuternden Worten ihrer Enkelin Nicoline Hake begleitet. Diese deutlich abgegrenzte Zweiteilung ist ein großes Plus des Buches, hilft es doch, die persönlichen Erinnerungen mit Fakten und Hintergrundwissen zu verbinden und in einem größeren Zusammenhang zu bringen. Den Lesefluss unterbrochen haben diese Anmerkungen niemals, vielmehr das Gelesene ergänzt und erweitert.


    Schmerzlich vermisst habe ich allerdings, vor allem in der Zeit in Sumatra, Karten im Buch. Diese hätten mir sehr geholfen, mir die fremde Örtlichkeit besser vorstellen zu können. Dafür durfte ich mich an mehreren Seiten Bildmaterial erfreuen und auch das ausführliche Literaturregister von Nicoline Hake fand ich hilfreich, um mir Anregungen zum Weiterlesen zu holen.


    Fazit: Tolles, absolut empfehlenswertes Buch, das mir nur durch Eulenempfehlung nahegelegt wurde! Unbedingt lesen!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • 10 Punkte, die ich wirklich selten vergebe ;-)


    Ich hätte mir dieses Buch wahrscheinlich gar nicht gekauft, der Titel lässt wirklich was "schmalziges" vermuten, das gar nicht meins ist.


    Ich durfte es als Wanderbuch lesen und hatte mich eigentlich nur dafür interessiert, weil "Sumatra" genannt wurde und ich in Indonesien mehrere Monate mit dem Rucksack unterwegs war (vor 20 Jahren). Da dies eine sehr tolle Zeit war, dachte ich: och, das könnte was sein.....


    Es stellte sich heraus, dass dieses Buch ein "Schatz" ist, die Geschichte einer sehr tollen und tapferen (tapfer klingt irgendwie doof....) Frau ist....beim lesen ihrer Lebenserinnerung wird einem sehr schwindlig.....zig Umzüge, Ausland (Asien ist ja nochmal sehr anders als Europa), 2.ter Weltkrieg.....boh, welch Geschichte.......


    Ich möchte MEHR solcher Bücher !!!! ;-)


    Grüsse
    Andrea

  • Nachdem Lese-rina das Buch vor einigen Monaten in der Mangobaum-LR empfohlen hat, bin ich endlich dazu gekommen, es zu lesen. Was für ein Glück, war ich doch vorher gar nicht auf diesen kleinen Schatz aufmerksam geworden. :-) In relativ schlichter, dadurch umso authentischerer Sprache erzählt "Mein geteiltes Herz" die Lebensgeschichte Claire Hakes, ergänzt durch erklärende Einschübe der Enkelin, die ich als hilfreich, unaufdringlich und wohl dosiert empfand. Und was für eine ungewöhnliche, großartige und berührende Geschichte über Jahrzehnte und Kontinente hinweg das ist! Besonders interessant fand ich persönlich die Schilderung der Lebensumstände auf Sumatra und später in Schanghai. Obwohl ich mich schon vorher intensiv mit der Plantagenwirtschaft in Südostasien zwischen den Kriegen beschäftigt habe, durfte ich einiges dazulernen. Letztendlich ist es aber der menschliche Aspekt, nicht allein auf Claire bezogen, der diese Biographie so faszinierend macht.


    Fazit: Wer sich für das Schicksal anderer Menschen interessiert und Lust hat, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen, ist mit diesem Buch hervorragend bedient. Danke für den Tipp, Lese-rina!


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

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  • Zitat

    Original von harimau


    Fazit: Wer sich für das Schicksal anderer Menschen interessiert und Lust hat, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen, ist mit diesem Buch hervorragend bedient. Danke für den Tipp, Lese-rina!


    Bitte, gerne! Es freut mich sehr, dass es gerade dir als Kenner dieses Landes so gefallen hat! :-]

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lese-rina


    Bitte, gerne! Es freut mich sehr, dass es gerade dir als Kenner dieses Landes so gefallen hat! :-]


    Und mich freut es, dass es Euch gefallen hat :knuddel1


    @ Lese-rina:
    und Du wolltest es erst gar nicht lesen und ich habe es Dir so ans Herz gelegt, so dass Du nicht mehr nein sagen konntest :lache
    Ich war ja derart von dem Roman begeistert, dass ich es einfach als Wanderbuch anbieten musste, sonst wäre den Eulen so ein Juwel doch glatt entgangen (bei dem kitschigen Buchtitel :rolleyes)
    Und ja, beim Lesen dachte ich auch des Öfteren, Harimau sollte es auch lesen :grin

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  • Stimmt, ich bin auch erst auf nachdrückliche Empfehlungen auf das Buch aufmerksam geworden und ohne dich bonomania hätte ich es sicher nicht gelesen! Nochmals danke (und ich hoffe, deine nächste nachdrückliche Empfehlung gefällt mir auch so gut). Andererseits hätte ich das Buch sicher auch nicht gelesen, wenn mich harimau nicht kurz vorher mit dem Mangobaum auf diese Zeit und diese Gegend aufmerksam gemacht hätte. So schließt sich der Kreis! :grin

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  • Titel: Mein geteiltes Herz. Eine grosse Liebe zwischen Sumatra, Shanghai und Deutschland
    Autorin: Claire Hake
    Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
    Erschienen: August 2011
    Seitenzahl: 464
    ISBN-10: 3499626071
    ISBN-13: 978-3499626074
    Preis: 9.99 EUR


    Im Jahre 1900 wird Claire Hake geboren – und niemand ahnt, welches wechselvolles und aufregendes, aber auch sehr tragisches Leben vor ihr liegt.


    Claire Hake ist Schweizerin und reist Mitte der zwanziger Jahre allein nach Sumatra. Dort begegnete sie ihrer großen Liebe Gustav, einem deutschen Pflanzer. Die beiden heiraten und bekommen zwei Söhne. Ihr Leben ist entbehrungsreich, aber trotzdem sind sie zufrieden und klagen nicht.


    Als dann 1940 deutsche Truppen die Niederlande überfallen beginnt für Gustav und Claire eine harte Leidenszeit. Denn in der holländischen Kolonie in der sie leben sind sie plötzlich nur noch die „verhassten deutschen Feinde“. Sie werden getrennt und interniert. Ihre Kinder hatten sie – damit sie eine „deutsche“ Erziehung erhalten – bereits bei ihrem letzten Deutschland-Besuch bei Verwandten gelassen. Sieben Jahre sind Claire und Gustav getrennt. Nur sporadisch erhalten sie Nachricht über den jeweilig anderen. Claire hat es zwischenzeitlich nach Shanghai geschafft und lebt dort im Haushalt ihrer Schwägerin, der Schwester Gustavs.


    Die Enkelin von Claire, Nicoline Hake, ist es dann, die die Erinnerungen ihrer Großmutter überarbeite, sie mit Anmerkungen versieht und dann dafür sorgt, dass sie veröffentlicht werden.


    Es ist ein interessantes, teilweise auch beeindruckendes Buch. Aber es ist auch Buch das man nicht mit unkritischem Blick lesen sollte. So werden die einheimischen Menschen oftmals als Menschen „zweiter Klasse“ angesehen, auch wenn das wahrscheinlich eher unbewusst passiert. Und auch bei Claire Hake sieht man diese europäisch-typische Überheblichkeit – wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei anderen Europänern – diese sich immer wieder in ihren Text einschleicht. Und auch ihr Unverständnis gegenüber der Reaktion der Niederländer auf den deutschen Überfall verwundert. Sie vermag offensichtlich nicht zu begreifen wie es Menschen geht, die erfahren mussten, wie ihr neutrales Land von einer hochgerüsteten Armee angegriffen wird und wie die Stadt Rotterdam in Schutt und Asche gelegt wird. Eine kleine Portion Selbstgerechtigkeit schwimmt da schon bei Claire Hake mit.


    Es ist aber auch ein Buch das zeigt, das Menschen zumeist hilflos sind, dass sie nichts weiter als Spielbälle sind, wenn es kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Staaten gibt. Darüber hinaus erfährt der Leser aber eine Menge wissenswerter Dinge über das Leben in Sumatra in den den dreißiger und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, über die Lebensverhältnisse der Menschen in einer niederländischen Kolonie.


    Interessant ist aber auch, dass die Zustände in dieser niederländischen Kolonie als gegeben hingenommen werden. Da werden sich keine oder nur sehr wenige Gedanken über die sozialen Ungerechtigkeiten gemacht, da findet man sich eben damit ab, dass es „Herren“ und „Diener“ gibt. Der zum Teil feudale Kolonialstil wird – wenigstens in diesem Buch – politisch nicht hinterfragt.


    Ein lesenswertes Buch – dass man aber auf gar keinen Fall mit unkritischem Blick lesen sollte. 7 Eulenpunkte für ein zeitgeschichtliches Dokument.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.