'Das Regenmädchen' - Seiten 081 - 165

  • Wir erfahren mehr über das Opfer, das inzwischen auch einen Namen hat.
    Den von Lumos im ersten Teil angekündigten gravierenden Fehler muss ich überlesen haben, mein Haupteindruck des zweiten Teils besteht aus dem 26. Kapitel, in dem ich gefühlte 100x das Wort "ficken" (oder "gefickt" o. ä.) lesen durfte. Bin ich prüde, wenn mich so etwas stört, massiv stört? Egal, die story an sich fesselt mich nach wie vor und zwar so sehr, dass ich glatt über S. 165 hinweggelesen habe und wirklich sehr viel Disziplin zum Herkommen und posten habe aufwenden müssen. Und darum geh ich auch schnell weiterlesen... :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Von diesem Abschnitt war ich nicht so begeistert. Irgendwie plätschert die Story vor sich hin - so wie der hier hoft erwähnte Regen.
    Ok - Marie scheint eine vielschichtige, gebrochene Person zu sein. Aber eben nicht das kleine (Regen)mädchen von dem Cover.
    Zum Glück werden neue Personen eingeführt, die alle mit Marie verwoben sind.
    mal sehen was im nächsten Abschnitt passiert - der schein ja kurz zu sein.
    Ute

  • Der Lesesog hat immer noch Bestand :-]!


    Aber gleich auf S. 83 ist mir eine Merkwürdigkeit ins Auge gefallen!... "Wir haben sie doch nicht unweit von hier gefunden..." Nicht unweit heisst doch weit :gruebel! Aus dem Zusammenhang ergibt sich aber, in der Nähe, sprich entweder nicht weit oder unweit. Vielleicht bin ich ein bisschen spitzfindig, stört mich aber, zumal es sich nicht um einen Übersetzungsfehler handeln kann. Mit ihren vielen Wortspielen hat sich die Autorin da wohl selbst ein Ei gelegt ;-)!


    Und auf der gleichen Seite steht in drei aufeinanderfolgenden Sätzen "doch"! Stilmittel, österreichisch :grin oder schlechtes Lektorat?


    Maries Leben scheint die Hölle für sie gewesen zu sein :-(. Schon als 7-jähriges Mädchen vom Großvater missbraucht, keine Hilfe, nur Schweigen seitens ihrer Eltern, die wohl Meister im Verdrängen waren, schrecklich!


    Franza ist eine durchaus interessante Person, manchmal etwas zynisch und mit merkwürdigen Gedankengängen und mir bis jetzt noch nicht sonderlich sympathisch. Ihren Kollegen Felix und auch ihren Lover Port mag ich viel lieber.


    Bin mir noch nicht so sicher, wie ich die Szene einschätze, in der Bohrmann komplett durchdreht und letztlich seine Frau erschießt. Spannend ist sie auf jeden Fall, aber auch realistisch :gruebel? Wie er da hinter der Freundin her jammert, sich von der Frau erdrückt fühlt, diese ihn quasi dazu bringt, sie zu erschießen, weil sie ohne seine Liebe nicht leben kann?!?! Irgendwie ist mir das zu dick aufgetragen und zu emotional, die beiden haben zwei kleine Kinder. Bedeuten die nicht wenigstens einem von ihnen etwas :rolleyes? Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Normalerweise bin ich bei Romanen nicht so pingelig, aber hier gibt es doch einen großen Realitätsanspruch, oder?


    Das war jetzt eine Menge Kritik - trotzdem finde ich das Buch insgesamt schon gut und spannend zu lesen ;-).

  • Zitat

    mein Haupteindruck des zweiten Teils besteht aus dem 26. Kapitel, in dem ich gefühlte 100x das Wort "ficken" (oder "gefickt" o. ä.)


    Ja *seufz*
    So gehts mir auch. Die einen gegen Geld, die anderen, weil sie sich mit ihrem Ehepartner auseinander gelebt haben. Das nervt mich irgendwie auch ein wenig!


    Arg viel mehr wissen wir bisher nicht. Ich hab mir schon gedacht, dass die Marie kein behütetes Mädchen gewesen ist.
    Ich frag mich nur, ob der Anrufer dieser Lauberts war?
    Ansonsten denke ich nur, dass sie mit dieser Liste ja bald rausfinden müssten, dass Ben sie gekannt hat. Oder waren sie nicht in einer Klasse gewesen?
    Eigentlich ist Bens und Maries Beziehung zu ihren Eltern ähnlich (gewesen). Schon komisch...


    Mit dem Stil komme ich ein bisschen besser zurecht, aber ich kenn vieles, das ich besser lesen kann...

  • Zitat

    Original von Lumos



    Bin mir noch nicht so sicher, wie ich die Szene einschätze, in der Bohrmann komplett durchdreht und letztlich seine Frau erschießt. Spannend ist sie auf jeden Fall, aber auch realistisch :gruebel? Wie er da hinter der Freundin her jammert, sich von der Frau erdrückt fühlt, diese ihn quasi dazu bringt, sie zu erschießen, weil sie ohne seine Liebe nicht leben kann?!?! Irgendwie ist mir das zu dick aufgetragen und zu emotional, die beiden haben zwei kleine Kinder. Bedeuten die nicht wenigstens einem von ihnen etwas :rolleyes? Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Normalerweise bin ich bei Romanen nicht so pingelig, aber hier gibt es doch einen großen Realitätsanspruch, oder?


    Vielleicht ist ein solcher "Ausraster" nicht gerade die Regel, aber es gibt mit Sicherheit Menschen, die psychisch vielleicht nicht ganz so stabil sind. Kommt dann ein so tragischer Unfall und man hat quasi das Leben eines Menschen auf dem Gewissen, wenn auch unabsichtlich, dann kann man schon verrückt spielen. Man hört ja nicht gerade selten, dass z.B. Zugführer an den sogenannten "Personenschäden" schon zerbrochen sind. Von daher finde ich dieses Element im Krimi wirklich gut, zumal es auch das Tempo und die Spannung etwas erhöht. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, welche Auswirkungen dieses Drama auf den Ausgang haben wird. Es könnte schließlich sein, dass die Autorin nur einen "Lückenfüller" gesucht hat, um ihren Krimi um ein paar Seiten aufzustocken.


    Tja, ansonsten ist in diesem Teil ja nicht allzu viel passiert. Franza und ihre Gedankengänge werden immer mysteriöser und ich wäre wirklich froh, wenn sich die Autorin nicht weiterhin so auf sie fokusieren würde, aber das wird wohl nichts werden...

  • Zitat

    Original von Nightflower


    Ja *seufz*
    So gehts mir auch. Die einen gegen Geld, die anderen, weil sie sich mit ihrem Ehepartner auseinander gelebt haben. Das nervt mich irgendwie auch ein wenig!


    Das ging mir auch so.
    Trotzdem liest sich der Roman gut.


    Es gibt hier viele angeknakste Personen. Jeder hat irgendwie ein Problem.

  • Zitat

    Original von Deichgräfin


    Das ging mir auch so.
    Trotzdem liest sich der Roman gut.


    Es gibt hier viele angeknakste Personen. Jeder hat irgendwie ein Problem.


    schließe mich hier erst mal an :write



    Marie wurde von ihrem Großvater mißbraucht und die Familie kehrt es unter den Teppich - keiner will den Großvater anzeigen :schlaeger


    Dr. Laubert, auch ein sehr unsympathischer Typ


    Unfallverursacher Bohrmann erschießt seine Frau, ist für mich auch nur ein Lückenfüller, hat mit dem eigentlichen Geschehen vermutlich nichts zu tun


    ... und am Ende Frau Hauer sieht die Entwicklung von Marie positiv


    Für mich liest es sich weiterhin gut und spannend :lesend

  • Wie schon gesagt wurde plätschert die Geschichte nur so bisschen vor sich hin.. Spannung wird keine aufgebaut - aber irgendwie stört das nicht so sehr..


    Ich bin mir noch unschlüssig was ich von Franza halten soll.. Aber eigentlich ist sie mir eher unsymphatisch (was wahrscheinlich einfach an der Tatsache liegt, dass sie eine Affäre hat).. obwohl wir ja mittlerweile wissen, dass es für sie etwas mehr als nur eine Affäre zu sein scheint..


    Was mich ziemlich stört ist, dass hier jeder seinen Partner betrügt.. Zuerst Max, dann Franza selbst, Bohrmann, Dr. Laubert, der Lehrer von Marie.......


    Die Szene mit Bohrmann finde ich auch ein bisschen übertrieben und diese hätte man meiner Meinung auch weglassen können..


    Auch habe ich einige Probleme mit einigen Sprachgebräuchen. Was zum Teufel ist z.B. mit "Das geht sich aus" gemeint?? (S. 143) Auch weiß ich nicht wirklich was genau mit Kapitel 33 gemeint ist.. Aber na ja, das sind Sachen über die ich auch gut drüber weg lesen kann..


    Trotz der Kritik werde ich gerne weiterlesen..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von verena
    Was zum Teufel ist z.B. mit "Das geht sich aus" gemeint?? (S. 143)


    "Das geht sich aus" übersetzt man am besten mit "das kommt hin", "das passt", "das reicht (noch)".
    Wenn du z. B. bis morgen einen 10 m langen Schal zu stricken hast und davon bereits 9,95 m fertig sind, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass "es sich ausgeht"
    (meine Vergleiche wurden in der Schule schon häufig belacht :lache).
    Was deine andere Frage betrifft, muss ich warten, bis ich das Buch wieder einsehen kann, aber vielleicht kann jemand anderer aushelfen..,. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mit diesem Abschnitt habe ich mich etwas schwerer getan als mit dem ersten. Ich finde den Roman sprachlich sehr sonderbar, dieser Wechsel zwischen superkurzen Sätzen und fast poetischen bildhaften Ausdrücken wurde in diesem Abschnitt noch durch einige Passagen mit "Bandwurmsätzen" ergänzt (evt. gab es die vorher auch schon, da sind sie mir aber nicht aufgefallen). Zeitweise etwas anstrengend, zumal die Handlung auch etwas vor sich hinplätschert.


    Wir erfahren in diesem Abschnitt einiges über Marie und ihr Umfeld - Familie, Lehrer, die WG. Und da tut sich ein ganz schöner Sumpf auf: die Familie vertuscht den Missbrauch durch den Großvater (der das scheinbar nicht zum ersten Mal getan hat, so interpretiere ich zumindest, dass die Schwägerin so schnell hellhörig wurde, während sonst niemand etwas auffiel (bzw. niemand etwas merken wollte)) und lässt das Mädchen mit dieser Erfahrung quasi allein, dieser Dr. Laubert macht aus ihr quasi eine Prostituierte... die Szenen mit Ben, die kursiven Absätze im ersten Teil, fallen da richtig aus dem Rahmen. Allerdings kommt Ben momentan gar nicht mehr vor, auf diese Spur (?) ist die Polizei noch nicht gekommen.


    Die Charaktere sind m.M.n. ganz schön verkorkst, jeder hat irgendein Problem - dabei ist mir Herz eigentlich noch am sympathischsten, obwohl er mir schon leid tut, er scheint bei seiner Frau nicht viel zu melden zu haben, wenn sie sogar die Familienplanung ohne ihn macht. Franza ist mir nicht direkt unsympathisch, aber ihre Beziehungen Max und diesem Port finde ich seltsam. Und mit Ben scheint es ja auch eine Zeitlang Probleme gegeben zu haben.


    Die Szene mit diesem Bohrmann fand ich seltsam, aber spannend. Ich kann mir schon vorstellen, dass solche Erlebnisse jemanden zu extremen Reaktionen bringen können. Allerdings ist auch mir nicht klar, wie sie sich in den Gesamtzusammenhang einordnen lässt und ob sie eine Bedeutung für die Geschichte hat. Ehrlich gesagt musste ich erst mal überlegen, wer Bohrmann ist...


    Trotz aller Merkwürdigkeiten und Längen in diesem Abschnitt gefällt mir das Buch bisher ganz gut und ich werde mich jetzt mal an den dritten Abschnitt machen.


    verena
    Ich habe Kapitel 33 so verstanden, dass es da um Maries Mitbewohnerinnen aus der WG geht. War es das, was Du wissen wolltest?

  • Zitat

    Original von SunshineRose


    Vielleicht ist ein solcher "Ausraster" nicht gerade die Regel, aber es gibt mit Sicherheit Menschen, die psychisch vielleicht nicht ganz so stabil sind. Kommt dann ein so tragischer Unfall und man hat quasi das Leben eines Menschen auf dem Gewissen, wenn auch unabsichtlich, dann kann man schon verrückt spielen. Man hört ja nicht gerade selten, dass z.B. Zugführer an den sogenannten "Personenschäden" schon zerbrochen sind. Von daher finde ich dieses Element im Krimi wirklich gut, zumal es auch das Tempo und die Spannung etwas erhöht. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, welche Auswirkungen dieses Drama auf den Ausgang haben wird. Es könnte schließlich sein, dass die Autorin nur einen "Lückenfüller" gesucht hat, um ihren Krimi um ein paar Seiten aufzustocken.



    Dies habe ich auch als Lückenfüller empfunden. Es wird sicherlich keine weitere Rolle mehr spielen. Ob es jetzt realitätsnah oder fremd war - hmm ich fand es sehr übertrieben. Das einem nach einem solch schrecklichen Ereignis - salopp ausgedrückt mal eine Sicherung durchbrennt kommt sicher auch häufiger vor. Aber mir kam es so vor als wenn es Bohrmann hauptsächlich darum ging, dass er auf Franzas Rat gehört hat und seiner Frau die Meinung sagte - und die jetzt tatsächlich immer noch mit ihm zusammenleben möchte.


    Wenn Bohrmann jetzt offensichlich nervt, dass seine ungeliebte Frau immer noch verzeigt - dann hätte er dort sicherlich nicht Franza angefordert und mit ins Boot geholt.
    Dies wäre doch eigentlich nur verständlich, wenn es ihm darum gegangen wäre, dass er seiner Frau von der Affäre berichtet hätte und diese dann die Trennung gewollt hätte!? Dann wäre es ja noch irgendwie verständlich, dass er sich an Franza rächen will.
    Das war mir zu undurchsichtig und wie schon gesagt wurde, zu dick aufgetragen.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Aber gleich auf S. 83 ist mir eine Merkwürdigkeit ins Auge gefallen!... "Wir haben sie doch nicht unweit von hier gefunden..." Nicht unweit heisst doch weit :gruebel


    Lumos : nicht unweit von hier bedeutet ganz in der Nähe in der bayrischen und auch in der österreichischen Sprache :lache :rofl

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Zitat

    Original von bonomania


    Lumos : nicht unweit von hier bedeutet ganz in der Nähe in der bayrischen und auch in der österreichischen Sprache :lache :rofl


    @ bonomania: Bist du sicher?
    Ich kenne die Unart der Bayern, doppelt zu verneinen: "I hob ka Angst ned"
    ("Ich habe keine Angst nicht") - womit sie ausdrücken wollen, keine Angst zu haben, aber (minus mal minus ergibt plus :-)) eigentlich genau das Gegenteil ausdrücken.
    Aber trifft das hier auch zu?
    Unweit = nicht weit = nah
    NICHT unweit müsste aber das Gegenteil sein: nicht nah, also fern...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)


  • ja, ganz sicher :grin
    Ich wohne seit 1960 in München. Ich selber sage auch schon mal, wenn etwas ganz in der Nähe ist: nicht unweit vom Hugendubel befindet sich ein Kaffeeshop, also damit meine ich, dass der Kaffeeladen gleich um die Ecke ist :lache


    "I hob koa Angst net" ist eine doppelte Verneinung, stimmt. Aber keine Ahnung, ob das auch beim nicht unweit Satz zutrifft. Ich sage das einfach instinktiv :grin ohne groß dabei nachzudenken

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Na, is doch wahr.... :lache
    So, ich schaue jetzt noch die letzten Minuten von Stieg Larssons Film im ZDF, dann gehts in die Heia und dann bin ich einige Tage weg.
    Bin gespannt, was noch an sprachlichen Verwirrungen aufgedröselt wurde, wenn ich wiederkomme. :lache
    Gute Nacht und "Pfiat di!" :knuddel1 :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)