Fällt denn das Lesen solcher ... Texte immer noch unter »Mutproben«? 
Wenn ich mir so ein paar Verlagsvorschauen anschaue, werden offenbar fleißig ... ähm ... erotische Bücher für Frauen gedruckt. Vermutlich gehört das längst zum Establishment.
Ich persönlich finde das Zitat nicht schockierend, sondern bemitleidenswert. 
ZitatOriginal von Historikus
Ein Kavalier schweigt und genießt.
Wahrscheinlich weil ein Kavalier nix aufregendes zu erzählen hat.
ZitatWahrscheinlich weil ein Kavalier nix aufregendes zu erzählen hat.
Komm mich mal besuchen.
ZitatOriginal von Iris
Ich persönlich finde das Zitat nicht schockierend, sondern bemitleidenswert.
Nö, schockierend finde ich es überhaupt nicht.
Und: Bemitleidenswert für wen?
ZitatOriginal von Ronja
Das ist alles, was dir dazu einfällt? Ein mickriges Smilie? Also bitte, Doc!
Was willste denn hören bzw. lesen? 
Ich kenne das Buch ja gar nicht. Der von BJ gespoilerte Ausschnitt erinnert mich nur fatal an Henry Millers Stil. Zumindest als junger Mensch (der ich ja irgendwo immer noch bin) hat mir das damals schon gefallen. Und als Mann kann ich damit eh was anfangen. Also ich finde das nach wie vor nett. Offen, direkt und auf den Punkt gebracht.
Andererseits kann ich aber auch verstehen, wenn das dem Einen oder der Anderen etwas zuviel des literarisch Guten ist.
Mir gefällts. 
Gruss,
Doc
ZitatOriginal von Historikus
Komm mich mal besuchen.
Oh Himmel! His, ich dachte, ich hätte gerade eine alberne, völlig verquere, übermüdete Stimmung! Aber du bist ja fast genauso gut!
ZitatOriginal von Doc Hollywood
Andererseits kann ich aber auch verstehen, wenn das dem Einen oder der Anderen etwas zuviel des literarisch Guten ist.
Etwas zuviel des WAS???
Geständnis: Ich war vorhin unaufrichtig -- ich habe zwei Henry Millers (Stille Tage in Clichy und Wendekreis des Krebses) angefangen und irgendwann vergessen, weil ich mich bei dem Gerammel und den "intellektuellen Betrachtungen" zu Tode gelangweilt habe!
ZitatOriginal von Iris
Wenn ich mir so ein paar Verlagsvorschauen anschaue, werden offenbar fleißig ... ähm ... erotische Bücher für Frauen gedruckt.
Ähäm, gibts da vermarktungstechnisch geschlechtsspezifische Unterschiede?
ZitatOriginal von Idgie
Ähäm, gibts da vermarktungstechnisch geschlechtsspezifische Unterschiede?
Ja, ganz offensichtlich, wie man an den Klappentexten erkennen kann. Z.B. gibt 's bei Heyne im Februar 2006 eine Reihe unter dem Motto »Wild Things«, die allesamt von Frauen geschrieben sind. Die Namen (garantiert Pseudonyme) könnten freiweg von jener mal erwähnten "Your porn name"-Website (find 's leider grad nicht ...) stammen: Crystalle Valentino, Lacey Carlyle, Emma Holly (immer diese Ypsilons! :lache), Alizarin Lake, Portia da Costa und Joan Elizabeth Lloyd.
Auf den Covern räkeln sich colorierte nackte Mädchen. Leider sind die noch nicht bei Amazon.de eingestellt (Edit: die Cover, nicht die Mädchen!!! :lache). Deshalb gehen die Links zu RandomHouse.
Boah, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Das hört sich ja fast an wie Hardcorenackenbeisser für Mädels only.
Na ja, dass die Mädels nicht bei amazon reingestellt werden, habe ich mir schon fast gedacht, aber dafür gibts bestimmt auch so Seiten.
ZitatOriginal von Idgie
Na ja, dass die Mädels nicht bei amazon reingestellt werden, habe ich mir schon fast gedacht, aber dafür gibts bestimmt auch so Seiten.
Die werden bei Amazon.de reingestellt. Dauert nur noch ein bißchen, die anderen Heyne-Cover sind ja auch noch nicht drin, wenn ich das richtig sehe.
Für alle die das Buch nicht lesen wollen, es wurde auch verfilmt.
Allerdings ist der Film ganz sicher nicht jedermans Geschmack.
Ich fand ihn ekelhaft, aber wohl noch angenehmer als das Buch:help
Ich habe von der Autorin einige Bücher gelesen und mich hat dann auch Baise-moi nicht mehr schockiert - im Vergleich zu Cathérine Millet fand ich es noch nahezu nett Wenn man den persönlichen Hintergrund der Autorin kennt, wundert auch die Thematik nicht - die Häufung in der zeitgenössischen Literatur ist allerdings auffallend . Ein weiteres -kontrovers diskutiertes- Buch war übrigens "Die Unberührte". Hat vielen auch wg. der Schreibweise gefallen, mit denen ich darüber gesprochen habe - und "Baise-moi" macht zumindest nachdenklich (ob ich das gut finde, in dieser Form darüber zu schreiben, sei dahingestellt).
Eine Info am Rande: Baise-moi wurde vor einigen Jahren auch verfilmt (weiß aber nicht, ob er auch regulär im dt. Kino lief) - hat auch ein entsprechendes Rating bekommen (und das heißt heute etwas), IMO mit sehr extremen Szenen und auch entsprechend bedrückend. Die Regisseurin Coralie war auch mit eher "einschlägigen" Produktionen bekannt. Eine der beiden Hauptdarstellerinnen hat sich Anfang des Jahres umgebracht, richtig erfolgreich war sie nach dem angesprochenen Film nicht wieder. 
ZitatOriginal von PierreDeRonsard
Ich habe von der Autorin einige Bücher gelesen und mich hat dann auch Baise-moi nicht mehr schockiert - im Vergleich zu Cathérine Millet fand ich es noch nahezu nett
Eine Info am Rande: Baise-moi wurde vor einigen Jahren auch verfilmt (weiß aber nicht, ob er auch regulär im dt. Kino lief) - hat auch ein entsprechendes Rating bekommen (und das heißt heute etwas), IMO mit sehr extremen Szenen und auch entsprechend bedrückend. Die Regisseurin Coralie war auch mit eher "einschlägigen" Produktionen bekannt. Eine der beiden Hauptdarstellerinnen hat sich Anfang des Jahres umgebracht, richtig erfolgreich war sie nach dem angesprochenen Film nicht wieder.
So nach dem Motto: Doppelt hält besser
Siehe meinen Text oben 
@Lovecraft - Habe es erst danach gesehen, sorry für's Doppelposting
Das Prädikat "ekelhaft" wird dem Film aber auch nicht unbedingt gerecht und greift etwas kurz, aber das ist ja nicht das Thema an dieser Stelle.
Denke auch hier geht es ums Buch, aber ich bleibe bei meiner Meinung.
Vor allem weil es Szenen gibt, von denen ich dacht soetwas darf garnicht verfilmt werden. Habe lange in der Videobranche gearbeitet, aber man lernt ja nie aus:learn
Lovecraft, über das, was man "darf" oder nicht, wird mit den Füßen verabschiedet -- und die trampeln bekanntlich überall drauf rum. 
seufz... da hab ich ja was angestellt
Also ich fand den Ausschnitt jetzt auch nicht schockierend und im Vergleich zu Catherine Millets Schundscheiß, find ich das Buch hier wirklich gut, weil irgendwie verdammt ehrlich, verdammt realistisch (in manchen Dingen...nicht unbedingt in dem von mir zitierten.... wobei ich dem wohl auch einen gewissen Wahrheitsgehalt im Bezug auf manche Männer nicht absprechen will) und verdammt gut auf den Punkt gebracht (stimme da DOc zu.. mir scheint ich soltle Mal Miller lesen )
Ich glaub auch nicht, das Baise-moi ein Frauenbuch ist.... ne glaub ich eigentlich gar nicht. Eben weil die Sprache für ein Frauenbuch doch einen Tick zu heftig ist.
Und der von Iris angesprochene Trend trifft es auch nicht wirklich, weil da Buch ja schon ein paar Jährchen alt ist Ist zuerst unter dem Tital "Baise-moi" in Frankreich 1996 erschienen und in Deutschland erstmalig 2000 unter dem Titel "Wölfe fangen" im Rowohltverlag.
Außerdem ist das Buch auch nicht wirklich....erotisch würde ich sagen, sondern die beiden Protagonistinnen drücken sich einfach mal so aus, wie es zu ihrem Milieu paßt. Ich lache mich immer frün und blau wenn ich ein Buch über Nutten/Zuhälter/naja den ganzen Scheiß halt lese und jeder in diesem Buch sich gewählt, zurückhaltend und wunderbar artikuliert.... Leute, daß ist nicht die Realität..... bei diesem Buch hab ich schon das Gefühl, daß die Dame weiß, wovon sie schreibt und das macht die Faszination aus. ![:-]](https://www.buechereule.de/images/smilies/pleased.gif){kind=small}
ZitatOriginal von Babyjane
Also ich fand den Ausschnitt jetzt auch nicht schockierend [...]
Von "schockierend" war meinerseits auch nicht die Rede.
Zitat[...] und im Vergleich zu Catherine Millets Schundscheiß, find ich das Buch hier wirklich gut, weil irgendwie verdammt ehrlich, verdammt realistisch
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß du, die du mit dieser Teilmenge der Gesellschaft berufsbedingt immer wieder in Berührung kommst, weitaus besser als ich beurteilen kannst, ob Despentes Schilderungen grundsätzlich realistisch sind -- Mainstream-Thriller dürften mit dieser Realität im Grunde soviel zu tun haben wie Millets "Bekenntnisse", bloß in anderer Hinsicht. Thriller sind fiktive Geschichten, die in einer fiktiven Welt spielen.
Millet ist m.A.n. schlichtweg krank und verkommen, und die voyeuristische Neugier, die ihre "Bekenntnisse" bei zahllosen Leuten erregt haben (sonst wäre dieses Buch kein Bestseller geworden), lösen bei mir bestenfalls Mitleid aus -- und damit meine ich nicht Mitgefühl, sondern eher Unverständnis und Kopfschütteln.
In diese Kategorie fällt für mich auch "Skandalautor" Beigbeder -- meiner Ansicht nach Bücher, die die Welt nicht braucht.
Despentes suhlt auch gern in diesem Bodensatz, offenbar realistischer als ihre Kollegen -- wie gesagt: Das kannst du weitaus besser beurteilen als ich. Und man muß solche Bücher ja auch nicht lesen. Ich sehe jedenfalls keine Veranlassung dazu, mir diesen kruden Nihilismus anzutun. Auch ohne diese Lektüre weiß ich, daß es Teile der Gesellschaft gibt, die so denken und leben -- da reicht ein Blick in unsere hiesigen, vergleichsweise idyllischen Problemviertel (euphemistisch "soziale Brennpunkte" genannt).
Diese Verweigerung bedeutet keineswegs, daß ich blauäugig bin. Ich blende das nicht aus meinem Denken aus -- aber ich werde den Teufel tun, die Verwechslung von Ehrlichkeit mit exhibitionistischer Egomanie als "gut" anzusehen.
ZitatIch glaub auch nicht, das Baise-moi ein Frauenbuch ist....
Hab ich nicht gesagt.
Ich halte es auch nicht für erotische Literatur, sondern für Skandalpornographie. Provokationsbelletristik. Man proklamiert den Tabubruch, als ob das allein schon eine große Leistung wäre.
Mir ist allerdings aufgefallen, daß die Emanzipation inzwischen auch den Konsum von Pornographie erreicht hat; angesichts dieser offen[herzig]en Angebote (für die ja auch Nachfrage bestehen muß, sonst gäbe es sie nicht) fragt man sich schon, warum dieser Konsum von Pornographie bei Männern als frauenverachtend angesehen wird, bei Frauen hingegen offenbar salonfähig ist. Doppelmoral?
ohweh......will ich wirklich mit iris über literatur und schund diskutieren.... kann ich eigentlich nur verlieren oder *grübelt*
Was das "Gut" angeht... nun wenn mich ein Buch unterhält, dann ist es doch gut, wenn es mich zum Weiterlesen zwingt, wenn ich wissen will wies weitergeht. Wenn ich zwischen drin zum Stift greife und mir Zitate aufschreibe, dann ist dieses Buch meine Ansicht nach gut. Und das ist bei diesem hier eindeutig der Fall.
*schiebt verschämt ihr Notizbüchlen unter andere Papiere, könnte wer rot werden beim Lesen der Zitate*
"Skandalpornographie. Provokationsbelletristik"
Hm...find ich eigentlich auch nicht wirklich.... hier traut sich einfach jemand über ein Thema zu schreiben und das auch in dem angemessenen Sprachstil für dieses Thema. Jede andere Art der Sprache hätte mich bei diesem Buch enttäuscht, bzw, es entnervt in die Ecke werfen lassen.
Wie gesagt, richtig *gefickt* hat bei mir bis jetzt noch niemand, einmal philosophiert Manu über ihre Beziehung zu jemandem und einmal guckt Nadine Pornos, um ihre Mitbewohnerin ein wenig zu provozieren....
Nerviger finde ich da die Highlandrammler und ihren üblen Blümchensex.....
"die Verwechslung von Ehrlichkeit mit exhibitionistischer Egomanie"
Weioweio, das mußte ich jetzt zweimal lesen
Hört sich schrecklich intellektuell an..... aber ich glaub ich weiß, was du meinst.
Allerdings geht es ja in diesem Buch hier nicht um das Leben der Despentes, sondern um eine fiktive Geschichte. Von exhibitionistischer Egomanie kann also hier nicht die Rede sein. Im Bezug auf Millet geb ich dir da aber Recht.
(Auch ich hab das Buch aus Neugierde gekauft (also das Milletbuch) und dann flog es quer durch die Wohnung, ich befürchte, das ging einigen anderen Käufern ebenso. Das Buch wurde einfach hervorragend beworben und vermarktet, darum ist es ein Bestseller geworden. Bestimmt nicht aufgrund des tiefschürfenden literarischen Inhalts)
Ich sehe den Konsumvon Pornographischer Literatur bzw. von Pornofilmen nicht als Frauenverachtend an..... naja solange es nicht unbedingt um Sodomie oder SadoMasokrempel geht.
Sollen die Herren der Schöpfung sich das doch ansehen, ich guck bei manchem Filmchen gerne mit und bei manch anderem geh ich dann eben ein Buch lesen.
Jeder wie er will. Mit Frauenverachtung hat das nichts zu tun, find ich...... aber vielleicht sind meine Ansichten da auch schon einen Schritt zu emanzipiert.
*sortiert ihre Filmsammlung neu*
und hier ein lustiger Link