"Illuminati" - Dan Brown

  • Zitat

    Original von Historikus
    Es gibt nämlich viele, die Dan Browns Werke als Verschwörungsbibeln halten. An die richte ich meine Kritik, nicht an jene, die das Buch gut finden, aber kritisch mit dem Stoff umgehen.


    Dann solltest Du das auch SO vermitteln und nicht Allgemeinplätze stattdessen verwenden.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Was hat das mit meiner Frage "Was sind hochgenetische Strahlungen" zu tun??


    Wenn Antimaterie mit hochgenetischer Gamma-Strahlung frei werden könnte, dann würde es Antimaterie in Massen geben, kurzum, die Erde wäre schon längst explodiert. :grin



    Zitat

    Welche Behauptung meinst Du. Bitte Zitat aus dem Buch.


    Ich werde dir die Stelle präsentieren, wenn ich heute Abend Zeit habe. Nur so:


    Brown meint, dass Antimaterie aus dem Nichts enstehen kann. Es gibt aber die sogenannte Vakuumsflutkation, wie ein Leser bei Amazon ebenfalls richtig festgestellt hat.


    Antimaterie entsteht aus Energie, die mit Hilfe eines Teilchenbeschleunigers hergestellt wird. Diese Antimaterie wandelt sich wenn sie schon geringstfügig in Kontakt mit Materie kommt, wieder in Energie um, und nicht, wie Brown behauptet, durch hochgenetischer Gamma-Strahlung sich entfaltet.


    Noch dazu ist die Behauptung einfach grottenschlecht, dass Antimaterie einen großen Energiegewinn (neue Energie für die Menschheit) erzeugen könnte. Man müsste doppelt so viel Energie reinstecken, damit geringfügigere Energie auskommt. ;-)


    Weißt du, was das kostet, etwas Antimaterie? Eine Trillion Dollar! :grin


    Zitat

    Nur einen Autor, der für seinen Roman einen Kontext wählt, in dem aktuelle Forschungen bereits weiterentwickelt ist, der Lüge und Volksverar...ung zu bezichtigen, ist mehr als unfair.


    Warum? Stimmt doch, wenn er haufenweise Unwahrheiten daherfiebert.


    Zitat

    Die meisten heutigen Thriller, die sich einmal nicht um Serienkiller und Psychopathen drehen, spielen in einem Kontext, in dem wahrscheinliche Entwicklungen in der nahen Zukunft bereits als Realität betrachten werden.


    Das ist Science-fiction! Läuft Illuminati unter Science-ficton? Ich denke nicht.


    Zitat

    Nach Deiner Aussage solltest Du davon die Finger lassen, denn dann bist Du nicht fähig und gewillt den Inhalt eines Romanes innerhalb des vom Autor gewählten Kontextes zu beurteilen.


    :wow :lache


    Zitat

    Deine links beweisen mir das Gegenteil Deiner aussage. Dan Brown vereinfacht die Sache, aber er schreibt ja auch nicht für Physiker.


    Oder so falsch beschreiben, wie es manche Leser lesen wollen? :wow


    Gruß

  • @His
    Wie wäre es, wenn Du dann mal den Thriller "Der Engelspapst" von Jörg Kastner liest? Der begleitet ja auch die Leserunde und Du kannst Dich dann direkt beim Autor über die vielen Freiheiten, die er sich genehmigt hat auseinandersetzen. Stell' Dir nur vor, bei Kastner besitzt der Papst sogar Heilkräfte!! Ungeheuerlich. Da hättest Du jede Menge zum Anprangern...wenn Du eh schon dabei bist. Und Du musst Dich nicht mit einem fernen Amerikaner rumärgern, sondern könntest Dich quasi direkt mit der Quelle balgen.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Dann solltest Du das auch SO vermitteln und nicht Allgemeinplätze stattdessen verwenden.


    Ähmmmm, Doc ... deine persönlichen Gefühle ganz in Ehren, aber was du schreibst, ist Quark! :grin


    Ein Allgemeinplatz wäre es, wenn jemand schreibt: "Man sollte/darf sich nicht verarschen lassen ..."
    Wenn jemand schreibt: "Ich lasse mich nicht verarschen ..." ist das eine personalisierte Aussage. Wenn du daraus den Schluß ziehst, dahinter stecke eine Verallgemeinerung nach dem Motto "aber alle anderen", ist das deine Interpretation und muß keineswegs der Meinung desjenigen entsprechen, der die personalisierte Aussage getätigt hat. :grin


    @His: Meinst du nicht "hochenergetische Gammastrahlung"? :wow

  • Iris :


    Zitat

    Meinst du nicht "hochenergetische Gammastrahlung"?


    Ups, ja genau.


    @Doc:


    Zitat

    So, wie er das betont hat, ist seine Intention m. E. nach klipp und klar und bedarf keiner Interpretation.


    Damit bestätigst du die alte These, dass Menschen nur das herauslesen und glauben, was sie wollen. ;-)


    Gruß

  • Zitat

    Original von Iris


    @His: Meinst du nicht "hochenergetische Gammastrahlung"? :wow


    Dachte ich auch, aber er besteht auf genetische Strahlung, was immer das sein soll :wow

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Ich hätte eigentlich keine Probleme damit, eine "genetische" Strahlung zu erfinden (was immer das auch sein mag) oder so was ähnliches. Dann ist es nämlich Science Fiction. Bei Star Trek rekalibriert Seven of Nine auch ständig irgendwelche Plasmaleitungen ... ;-)
    Was mich an Illuminati (ja, in Übereinstimmung mit his :-]) mordsmäßig gestört hat, war gleich zum Auftakt die Überraschung des CERN-Direktors, als er erfuhr, dass der Tote an ANTIMATERIE gearbeitet hat. Das Thema Antimaterie ist für einen CERN-Profi ein alter Hut mit Linsen. Ein Quanten-, Teilchenphysiker wäre bei solchen Gespräch niemals in dieser Form verblüfft. Es ist in etwa so, als wenn man einen deutschen Bundespolitiker in einem Thriller auftreten lässt und er mit Bestürzung darauf reagiert, dass ein ermorderter Journalist über das Thema Arbeitslosigkeit recherchierte: "Was, wir haben tatsächlich vier Millionen ohne Job??? Wow, ich bin verblüfft". Spätestens hier würde ich das Buch weglegen. Und justament dieses habe ich an dieser Stelle auch mit Illuminati getan. Entweder ich will gute Fiction. Oder es muss wenigstens IN SICH schlüssig sein. DAS hat mich geärgert. Und letztlich gelangweilt ...


    So, und hoffe ich auf einen ordentlichen Widerspruch und auf ein überzeugendes Argument von irgend jemand, weshalb ich das Buch trotzdem weiterlesen sollte .... Ich bin SCHWABE und mein Herz blutet, wenn ich Geld für ein Buch ausgebe und es dann nicht zu Ende lese :grin

  • columbo
    Mein Tipp für Dich, damit Du nicht soviel Geld zum Fenster hinausgeschmissen hast:
    Nimm einen dicken Stift, streiche das Wort Thriller auf dem Cover durch und schreibe stattdessen in grossen Lettern Sci-Fi drüber oder lass Thriller stehen und schreib in Klammern darunter Hollywood-Traumfabrik-Edition. Ersetze danach einfach jedes Mal den Begriff Antimaterie gegen Schwurbi-Turbo-Todespartikel-Maschine und dann les' das Buch einfach zu Ende. :-)


    Gruss,


    Doc

  • Mir würde das auch nix helfen, weil ich Stil und Erzählweise nervtötend fand, die Figuren platt und den Plot einfach dämlich. Diese Dinger haben es einfach nicht geschafft, mich dazu zu bewegen, das Portemonnaie zu zücken ...


    Lieber Doc, das bedeutet nicht, daß jemand, dem es anders geht, dämlich ist o.ä. -- aber mir kam es einfach dämlich vor. :grin
    Und ich werde Dan Brown auch keine weitere Chance geben, weil ich meine Zeit schließlich nicht gestohlen habe und mich auf andere (!) Weise wesentlich besser unterhalten kann. :grin

  • Kurze Zwischenfrage mal eben *verwirrt bin*:


    Sakrileg ist der zweite Teil von Illuminati, aber Meteor hat doch mit diesen beiden Teilen überhaupt nix zu tun, oder? Arbeitskollegin von mir behauptet, das wäre der dritte Teil:gruebel

    Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber dem Tag mehr Leben


    Ich lese gerade: "Das Erbe von Ragusa" von Corinna Kastner

  • Zitat

    Original von Emilia
    Sakrileg ist der zweite Teil von Illuminati, aber Meteor hat doch mit diesen beiden Teilen überhaupt nix zu tun, oder?


    Nein, Meteor hat keinen der Protagonisten aus den beiden anderen Büchern. Meteor ist aber ziemlich öde und ausgesprochen zäh. Hat mir überhaupt nicht gefallen. Mr. Brown hatte seine Chance, so schnell kauf ich mir nix mehr von ihm.


    Gruss,


    Doc

  • Hallo Doc,


    mir hat Meteor ganz gut gefallen. Ist zwar was komplett anderes als Illuminati oder Sakrileg, aber ich fands doch ziemlich spannend und wieder genauso gut geschrieben wie die anderen Bücher...


    Es gibt zu dem Buch auch schon eine Rezi: => Meteor


    Aber ist mal wieder alles Geschmacksache... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Au man, da kann ich ja richtig froh sein, das ich -Illuminati- einfach nur als Thriller gelesen haben und nicht als Verschwörungsbibel oder SF Versatzstück.


    Vielleicht liegts daran, das ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe. Mir haben die Geschichte und die Protagonisten gut gefallen. Interessant zu lesen, wie sich Langdon durch die einzelnen Hinweise gerätselt hat. Die Zeit die er dazu gebraucht hat war ja geradezu rekordverdächtig.


    Das mit dem Hubschrauberabsprung und der Persenning fand ich dabei gar nicht mal so weit hergeholt. Es sind ja auch im richtigen Leben Fälle von Menschen bekannt, die aus einer wesentlich größeren Höhe abgestürzt sind und sich bis auf ein paar Brüche nichts eingefangen haben, während andere zwei Meter tief fallen und sich das Genick brechen.


    Die Rezi von Historikus fand ich auch nicht besonders schlimm als das ich nun darauf rumhacken müßte. Es ist seine Meinung und die sei ihm gegönnt. Ich sehe es, wie gesagt, anders, kann aber mit seiner Meinung leben und ich denke mal, er kann auch mit meiner leben, nicht wahr???


    Sofort nach -Illuminati- habe ich übrigens mit -Sakrileg- angefangen. Bin jetzt irgendwo so um die 200 Seiten und das neuerliche Rätselspiel hat mich bereits auch wieder in seinen Bann gezogen.


    Ach ja, davor habe ich einige Bücher von Preston, Nancy Kress, John Case und wie sie alle heißen konsumiert. Waren hauptsächlich Gen-Thriller mit Seuchenszenarien. Teilweise auch relativ weit hergeholt. Würde mich mal interessieren, was ihr da so auszusetzen habt.


    Also, gehabt euch wohl und immer daran denken: Der andere darf auch eine eigene Meinung haben ... - auch wenn es nicht meine ist.

  • Zum Thema Science Fiction und Thriller


    Anscheinend ist es noch nicht aufgefallen, dass es hier eine neue Begrifflichkeit gibt.


    Dank Star Wars und Star Trek ist Science Fiction für die Mehrheit der „normalen“ Leser (heißt "Nicht-SF-Fans) nur noch Weltraum, unendliche Weiten, ’Raumschiffe, ferne Planeten.


    Der Blick in die nahe Zukunft wird schon länger nicht mehr als Science Fiction angeboten, sondern als Thriller, wie man bei Crichton, Eschbach, Kerr, Kegel, Preston, Wilson, Child und wie sie alle heißen, sehen kann. Daniel Galouyes „Welt am Draht“ bzw. „Simulacron 3“, in den 60er eindeutig SF, würde heute als Thriller in der Liga von Illes, Harry, Menick, Munson usw. verkauft.
    Sie schaffen einen Kontext, in dem sogar nur theoretische angedachte Entwicklungen bereits Realität sind.
    Sie werden als normale Spannungsromane vermarktet und von Krimi-/Thriller-Lesern (die bei SF angeekelt die Augen schließen) genauso gekauft, wie von SF-Fans.
    Würde man die Bücher dieser Autoren an der Realität messen, müsste man sie ebenfalls verurteilen.
    Oder habe ich übersehen, dass bereits
    Dinos geklont werden können?
    Nanotechnik bereits Alltag ist?
    Ich eigentlich ein menschlicher Klon bin und mein wahres Ich zu Hause sitzt und liest?
    Wir alle bereits programmierte Cyborgs sind
    Wir alle nur innerhalb eines Programms existieren, dass ein Computer-Kid aus Langeweile zu seiner Erheiterung programmiert hat.


    Nochmals zur Entstehung von Antimaterie:
    Soweit ich mich erinnere, wurden zwei Energiestrahlen (genauer Name habe ich nicht im Kopf) gegeneinander prallen lassen und die dabei entstehenden Antimaterie eingefangen.


    Ziatat aus einem link von His


    Zitat

    Nun, wie entstehen die Positronen in der Höhenstrahlung (und damit verbunden auch die Frage, wie macht man sowas), schliesslich besteht ja unsere Welt aus Materie. Die Höhenstrahlung besteht aus Teilchen mit sehr hoher Geschwindigkeit (zum Beispiel Elektronen oder Protonen, die sich mit fast Lichtgeschwindigkeit bewegen) oder sehr hochenergetische Photonen (also Gamma-Strahlung). Wenn diese Teilchen auf ein irdisches Teilchen in der Atmosphäre trifft, dann zerschmettert dieses das irdische Teilchen buchstäblich. Daraus wird zuerst einmal ein riesen Trümmerhaufen, der sich mit ebenfalls immer noch sehr hoher Geschwindigkeit bewegt. Dabei können Teilchen-Antiteilchen-Paare entstehen, ein hochenergetisches Photon kann also zum Beispiel in einem Positron und einem Elektron zerfallen. Das ist das Umkehrereignis, wie wenn ein Positron ein Elektron trifft, dann gibt es ein Lichtblitz. So stellen heutzutage die Physiker auch in den Teilchenbeschleunigern Antimaterie her: Man beschleunigt zum Beispiel Elektronen oder Protonen so stark, dass sie fast mit Lichtgeschwindigkeit fliegen und zerschmettern sie auf Atomkerne, dabei kann unter anderem auch Antimaterie entstehen.



    Und zum Fallschirmabsprung:
    Irgendwo in der Mitte des Buches trifft Langdon einen alten Freund, Fallschirmspringer. Im Gespräch erklärt diese, dass die Fallschirme gar nicht so groß sein müssten. Das wäre nur ein optischer Beruhigungseffekt, den ab einer bestimmten größer des Schirmes, würde ein größerer die Fallgeschwindigkeit auch nicht weiter verringern, egal aus welcher Höhe man springt. Bevor man Langdons Sprung als Quatsch bezeichnet, sollte man erst diese Behauptung widerlegen.


    Zur Verschörungstheorie:


    Soweit ich mich erinnere, steht am Ende, dass es keine Illuminaten gibt, sondern, dieser Name nur missbraucht wurde. Also ganz das Gegenteil einer Verschwörung der Illuminaten. In wie weit Brown jetzt für Verschwörungstheorien verantwortlich sein soll, ist mir nicht klar. Wenn das Erwähnen der Illuminaten bereits geahndet werden soll, ist auch Fleischhauer „Das Buch in dem die Welt verschwand“, wie einige andere Bücher anzuprangern.


    Die ganze Illuminaten-Verschwörungstheorie wurde in den 60er von Robert A. Wilson und Robert Shea mit ihrer Illiminatus-Trilogie ins Leben gerufen und von Robert A. Wilson auch reichlich gefüttert und ausgeschlachtet.


    @vallenton
    Freut mich, dass Dir das Buch gefallen hat. Was jeder über dieses Buch denkt, ist mir an und für sich Schnurz, ich mag nur nicht, wenn der eigene Un“glaube“ mit schon beinahe fanatisch-missionarischem Eifer als Wahrheit dargestellt und ein anderer Mensch, in diesem Fall Brown regelrecht diffamiert wird. Das hat dann nichts mehr mit Geschmack zu tun.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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