Fragen an Nikola Hahn

  • Ich hätt dann mal noch eine bescheidene Frage :-]


    In der letzten LR zur Detektivin hattest du uns erzählt, dass es einen 3. Teil geben wird und quasi das Grundgerüst dazu stehen würde...


    Wie sieht es denn damit aus?
    Schon angefangen???


    Uns interessiert natürlich, wie lange wir noch warten müssen... :grin

  • Hallo Sonnschein,


    ja, das stimmt: Die Grundrecherechen sind gemacht, die Kapiteleinteilung steht, und sogar die ersten 50 Seiten sind geschrieben ... ABER seitdem ist ziemlich viel passiert ... Ich war sehr lange krank, und während dieser Zeit blieb alles liegen, u.a. auch mein schon seit längerer Zeit geplantes Fachbuch über Vernehmung. An diesem arbeite ich derzeit mit Hochdruck, aber es wird noch ein Weilchen dauern, bis das alles in trockenen Tüchern ist.
    Danach kommt dann der 3. Teil des Romans dran. Verraten kann ich allerdings schon, dass er nach dem 1. Weltkrieg spielt ... eine sehr interessante Zeit!!


    Leider kann ich gar nicht sagen, wie lange ich brauchen werde, bis er fertig ist ... Ich bin ja "nur" nebenberuflich schriftstellernd tätig :-)

  • Naja, Opa Richard und Oma Victoria wären doch denkbar ... :lache


    Ich finde die Zeit auch sehr spannend. Bei mehr als 20 Regierungswechsel wusste man ja eigentlich beim Schlafengehen nicht, was einen der morgige Tag beschert. Jedenfalls lassen mich diese Stichworte auf alle Fälle zugreifen.
    @Nikola
    Lass dir ruhig Zeit. Womöglich müssten wir uns sonst mit einem weniger ausführlichen Plot zufriedengeben. :lache :knuddel1

  • Zitat

    Original von Nikola_Hahn
    Leider kann ich gar nicht sagen, wie lange ich brauchen werde, bis er fertig ist ... Ich bin ja "nur" nebenberuflich schriftstellernd tätig :-)


    Zitat

    Naja, Opa Richard und Oma Victoria wären doch denkbar ...


    Hoffentlich müsen wir nicht so lange warten, bis wir selbst Oma und Opa sind. :lache


    @Nikola: Dass Du lange Zeit krank warst hab ich nicht gerne gelesen. Ich hoffe Du hast Dich mittlerweile gut erholt und hast genügend Kraft für Deine ganzen Vorhaben geschöpft. :knuddel1 Lass Dich mal knuddeln :knuddel1

  • Zitat

    Original von Nikki
    Oh - der nächste Roman spielt in der Weimarer Republik - das ist ja sehr spannend. 1. Weltkrieg.... da werden wir wohl von einigen alten Bekannten aus "Die Detektivn" und "Die Farbe von Kristall" Abschied nehmen... ;-(


    Liebe Nikki,


    von einigen aber auch nicht :grin ... Aber mehr verrate ich nicht :-]

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Hoffentlich müsen wir nicht so lange warten, bis wir selbst Oma und Opa sind. :lache


    ... Ich garantiere für nix :alter



    Zitat

    Original von Sonnschein
    @Nikola: Dass Du lange Zeit krank warst hab ich nicht gerne gelesen. Ich hoffe Du hast Dich mittlerweile gut erholt und hast genügend Kraft für Deine ganzen Vorhaben geschöpft.


    Das ist nun auch schon ein Weilchen her, aber die Nachwirkungen haben eine Weile gedauert. Und zum Dienstmachen und Schreiben reicht`s wieder :chen




    Zitat

    Original von Sonnschein
    :knuddel1 Lass Dich mal knuddeln :knuddel1


    :trippel

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Naja, Opa Richard und Oma Victoria wären doch denkbar ... :lache
    Ich finde die Zeit auch sehr spannend. Bei mehr als 20 Regierungswechsel wusste man ja eigentlich beim Schlafengehen nicht, was einen der morgige Tag beschert. Jedenfalls lassen mich diese Stichworte auf alle Fälle zugreifen.
    @Nikola
    Lass dir ruhig Zeit. Womöglich müssten wir uns sonst mit einem weniger ausführlichen Plot zufriedengeben. :lache :knuddel1


    Also, wenn ich ehrlich bin: In diesem Genre bekomme ich das mit dünnen Büchern wohl nicht in den Griff ... Aber Du hast recht: Diese Zeit war unglaublich interessant - was ich da alles gefunden habe ... Das reicht für ZWEI dicke Bücher!


    Aber jetzt muss ich mal ... :gutenacht

  • Wie lange hast Du denn an *Die Farbe von Kristall* geschrieben, bis es Deinen Vorstellungen gerecht wurde?
    Kann mir vorstellen, daß es schon sehr viel Zeit in Anspruch nimmt - vor allem wenn man "nur" nebenberuflich Autorin ist.. :gruebel

  • @Nikola
    Ich würde zu dem Thema auch drei dicke Bücher lesen. :-]


    @all
    Sorry, dass ich nicht so schnell vorankomme. Haselnuss fliegt und meine Augen röten sich. Ich habe echt Probleme mit der Schrift. Aber vielleicht findet sich auch später noch jemand, der mitdiskutiert, falls ich noch etwas finde, das ihr noch nicht erwähnt habt.

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Wie lange hast Du denn an *Die Farbe von Kristall* geschrieben, bis es Deinen Vorstellungen gerecht wurde?
    Kann mir vorstellen, daß es schon sehr viel Zeit in Anspruch nimmt - vor allem wenn man "nur" nebenberuflich Autorin ist.. :gruebel


    Hallo Sonnschein,


    ich habe ungefähr zwei Jahre gebraucht ... aber das waren SEHR harte Jahre, ziemlich wenig Schlaf und auch sonst keinerlei Freizeit. Was den neuen Roman angeht: Da habe ich allein an Vorarbeiten schon - wenn ich alles zusammenrechne - ein sattes Jahr gebraucht (wahrscheinlich sogar länger; genau weiß ich es nicht, weil man die Stunden ja nicht aufschreibt :grin ...)


    Was den Roman "Kristall" angeht, so gab es innerhalb des Buches Stellen, die mir eher flott von der Hand gingen und andere, an denen ich mich sehr lange aufgehalten habe. Teilweise habe ich Tage gebraucht, bis eine halbe Seite fertig war, weil ich unbedingt mit möglichst wenigen Worten eine bestimmte Atmosphäre rüber bringen wollte. Das hört sich vielleicht ulkig an, wenn man bedenkt, dass der Roman ja über 800 Seiten hat, aber ich gebe mal zwei Beispiele: Das eine ist die Szene, in der Victoria frühmorgens zum Friedhof geht und Heiner Braun weinen sieht. Das sind nur wenige Sätze, aber ich habe da wirklich jedes einzelne Wort mehrfach gedreht und gewendet und immer mehr verdichtet, bis die Szene so war wie sie jetzt ist. Allein für den (beschreibenden) Satz "Die Bäume waren Schattenwesen, die Wege dunkle Bänder in dem Garten aus Stein" habe ich unzählige Stunden gebraucht. Ich wollte die Atmosphäre auf dem frühmorgendlichen Friedhof mit einem Bild beschreiben, das Atmosphäre erzeugt, aber nicht abgegriffen ist. Ich wollte Verzweiflung und Trauer zeigen, ohne dass die Personen groß agieren.
    Wahrscheinlich fällt die Szene den Lesern im großen Meer der vielen Buchstaben des Romans (bei dem wahrlich nicht jeder Satz so gefeilt wurde - sonst säße ich heute noch dran :write ) gar nicht groß auf, aber für mich war es eine "schreibende Herausforderung".


    Das zweite Beispiel ist die Szene, in der Kommissar Beck Fräulein Frick mit den Blumen aufsucht. Ich schreib jetzt nicht mehr, weil eventuell Nikki und Büchersally noch nicht so weit gelesen haben. Für diese Szene habe ich ebenfalls sehr, sehr lange gebraucht, bis sie so klang, wie ich es haben wollte. Die Frage war: Wie lässt man einen Menschen, der keine Gefühle zeigen kann, authentisch gefühlvoll sein? Klingt genau so verzwickt, wie es für mich war.
    Nun mag man einwenden, dass das vielleicht ein bisschen viel Aufwand für solche Nebenszenen ist, aber genau das macht für mich den Reiz des Schreibens aus - neben dem Recherchieren (auf das ich übrigens auch in meinem zeitgenössischen Roman "Die Wassermühle" nicht verzichtet habe :-] )


    Manchmal hat man zwar beim Schreiben das Gefühl, es nie hinzukriegen, aber dann gibt es auch wieder Momente, in denen man genau das gegenteilige Gefühl hat - bis mein "größter aller Kritiker" in Form meines Ehemanns mir nach dem Testlesen dann die Leviten liest :lache


    Du siehst schon: Frau Hahn schreibt gern Romane, selbst in Leserunden :wave


    PS: Und was meinen Hauptberuf angeht: Der hat natürlich immer die Hauptrolle gespielt (und tut es noch immer). "Die Detektivin" habe ich während meiner Zeit im Betrugskommissariat geschrieben, "Die Farbe von Kristall" im K 11 (oder im Volksmund: Mord und Totschlag ... bei uns dann auch noch die Räuber, für die ich primär zuständig war).

  • Zitat

    Original von Büchersally
    @Nikola
    Ich würde zu dem Thema auch drei dicke Bücher lesen. :-]


    @all
    Sorry, dass ich nicht so schnell vorankomme. Haselnuss fliegt und meine Augen röten sich. Ich habe echt Probleme mit der Schrift. Aber vielleicht findet sich auch später noch jemand, der mitdiskutiert, falls ich noch etwas finde, das ihr noch nicht erwähnt habt.


    Liebe Büchersally,


    ich muss die dicken Bücher aber auch erst schreiben ... Obwohl ich auch noch ein paar andere Autoren kenne, die auch prima dicke Bücher schreiben können - Du hast also Auswahl :lache


    Macht doch nichts, dass Du nicht so schnell vorankommst. Einer meiner Kollegen kämpft auch gerade mit den Pollen - ich nehme das Thema von der kriminalistischen Seite :lache ... Ich führe diese Woche ein Seminar für Todesermittler durch, und heute hatten wir u.a. das Thema "Pollen und Kieselalgen" als kriminalistische Spur. Ich nehme an, über dieses Thema kannst Du nur :cry


    Doch zurück zum Lesen: Ich bin doch noch da ... und sehr gern diskutiere ich auch mit Dir im Team-Teaching sozusagen, wenn Du magst. Ihr habt es wirklich fertiggebracht, dass ich durch die Leserunde wieder richtig Lust bekommen habe, den dritten Band weiterzuschreiben ... auch wenn ich mich jetzt noch zügeln muss, denn zwei Bücher parallel geht nun gar nicht, und das Vernehmungsbuch sollte eigentlich schon längst fertig sein.


    Ich hoffe, die Pollen fliegen schnell weiter ... aber es ist auch wieder kälteres Wetter gemeldet - das dürfte etwas Entwarnung bedeuten, oder?


    Herzlichst
    Nikola


    PS: Die kleine Schrift ist in der Tat schlimm. Die Hardcoverausgabe war wesentlich besser zu lesen. Auch bei der "Detektivin" hatte man in der ersten Taschenbuchausgabe eine sehr kleine Schrift gewählt, später hat man das Buch dann hundert Seiten dicker gemacht (natürlich mit dem gleichen Inhalt), aber dafür meiner Meinung nach wesentlich besser lesbar.
    Aber da "Kristall" ja noch wesentlich dicker ist als die "Detektivin", hat man im Verlag wohl aus ökonomischen Gründen eine Grenze gesetzt. Zumal ich ja auch noch darauf bestand, den umfangreichen Anhang mit hineinzunehmen.


    Aber lesefreundlich ist es nicht, das stimmt ... (Und für pollengerötete Augen schon gar nicht :-( )