Autorin: Isabell Pfeiffer
Titel: Im Jahr des Skorpions
Verlag: Dressler
Seiten: 349
Über die Autorin:
Isabell Pfeiffer, Jahrgang 1961, ist Ärztin und hat drei Kinder. Mit ihrer Familie lebt sie in der Nähe von Tübingen. „Im Jahr des Skorpions“ ist ihr erstes Jugendbuch. Bei Wunderlich veröffentlichte sie den historischen Roman „Die Puppennäherin“ (2009). Unter dem Pseudonym Elsa Schöner hat sie bereits weitere historische Romane im Rowohlt Taschenbuch Verlag veröffentlicht.
Über den Inhalt:
Eleni wurde im Jahr des Skorpions geboren in einer Welt, die dem Leser nicht näher benannt, zu einer Zeit, die nicht näher beschrieben wird.
Eleni ist ein Bastard, mit einem unbekannten Vater, und dem Makel, dass sie sechs Zehen an den Füßen besitzt, was sie von Anfang an zu einer Außenstehenden, ja zu einer Missgeburt machen.
Als ihre Mutter stirbt, wird sie zu hartherzigen Verwandten gegeben und kann einer Zwangsheirat erst in letzter Sekunde entkommen, als der ehemalige Soldat Bertotot durch das Dorf reist, der sich inwzischen zum fahrenden Gaukler geworden ist.
Er nimmt Eleni mit in die Hauptstadt des Reiches, das sich im Staub unter der Herrschaft des „Skorpions“ windet, einem jungen, grausamen Herrschers, der keine Gnade kennt und sein Volk gnadenlos unterjocht.
Schon schnell wird dem Leser klar, dass Eleni auf wundersame Weise mit dem Herrscherhaus verknüpft zu sein scheint, und dass eine Aufgabe auf sie wartet, eine Aufgabe mit der sie am allerwenigsten selbst gerechnet hätte, nämlich die Befreiung des Landes von dem „Skorpion“.
Meine Rezension:
Ein schön aufgemachtes Jugendbuch mit einem ansprechenden Klappentext.
Doch leider stimmten, in meinen Augen, die schöne Aufmachung und der Inhalt nicht überein.
Die Hauptprotagonistin Eleni, vom Schicksal arg gebeutelt, blieb mir nicht nur fremd, sondern ich habe in erstaunlich kurzer Zeit eine ausgewachsene Aversion gegen sie entwickelt.
Nicht aufgrund ihrer immer wieder überschäumenden Emotionen, die alle durch die Bank weg negativ sind, sondern einfach weil mir dieses Kind, diese Figur, absolut und von Grund auf unsympathisch war.
Das war aber nur einer der Gründe, warum ich am Ende froh war, das Buch durch zu haben, ich hatte das Gefühl, dass das gesamte Buch von negativen Emotionen lebt.
Da wird gehasst, gequält, geschrieen, gerächt, geneidet, geweint, verabscheut und noch mehr gehasst.
Das gesamte Buch mit all seinen Charakteren hat eine dermaßen negative Ausstrahlung auf mich gehabt, dass es schwer war, sich davon nicht runterziehen zu lassen.
Lange waren mir nicht so sämtlich alle Hauptprotagonisten von Herzen so zuwider wie in diesem Buch.
Und zwar sosehr, dass die eigentliche Geschichte fast an mir vorbei ging.
Sogar eine sich zart anbahnende Liebesgeschichte, ist in meinen Augen dadurch im Ansatz verdorrt.
Falls die Autorin damit eine bestimmte Intention gehegt haben sollte, kann ich nur sagen:
Tut mir leid, an mir ist sie vorbeigegangen.
Übrigens lässt das Ende vermuten, dass es zumindest noch einen Band geben könnte, was ich aber nicht sicher weiß.
Was ich sicher weiß: lesen werde ich ihn mit Sicherheit nicht.
Befremdete Grüße von Elbereth