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'Purpurdrache' - Seiten 370 - Ende
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Niemand seiner Kollegen hatte auch nur den leisesten Verdacht, dass Marcus der Killer ist. Warum hat er also plötzlich eine solche Eile an den Tag gelegt? Konnte er es nicht mehr erwarten, Marlon zur Strecke zu bringen, nachdem er so lange darauf gewartet hat? Meine Vermutung war, dass Marlon ein Verhältnis mit Marcus' Frau hatte und er ihn deshalb hasst. Es wurde ja erwähnt, dass er immer Probleme mit Frauen hatte. Das eigentliche Motiv nehme ich so hin, ohne es weiter zu hinterfragen. Man erfährt ja nur sehr wenig über Marcus' Charakter, so kann ich nicht sagen, ob es schlüssig ist oder nicht. Im Nachhinein fällt mir auf, dass im ganzen Buch praktisch nie aus Marcus' Sicht erzählt wurde. Und was der ganze Hokuspokus mit den Drachen und den chinesischen Tierkreiszeichen sollte, da hab ich keine Ahnung. Vielleicht dachte er, zu einer ordentlichen Serienkiller-Historie gehört so was dazu.
Das Motiv von Marcus wirft natürlich die Frage auf, ob er als Polizist kein Vertrauen zu unserem Rechtssystem hat, wenn er das Recht in die eigenen Hände nimmt. Er hätte Marlon auch anzeigen können wegen Fahrerflucht und fahrlässiger Tötung, wenn er sich denn seiner Sache so sicher war.Den Epilog fand ich richtig klasse. Dieses Geplänkel zwischen den Kollegen habe ich im ganzen Buch vermisst. Fast so, als ginge der Autor nach getaner Arbeit befreit zum lockeren Plauderton über.
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Ich denke, zwischen Marcus und Marlon kam in den ganzen Jahren eine Mischung aus Deckungen, Vermauschelungen, vertuschen zusammen.
Da konnte Marcus nun Marlon nicht verpfeifen, ohne das selbst irgend was an seiner weissen Weste hängen geblieben wäre.Doch ich verstehe es auch nicht, jahrelang nichts, und dann dieses ausrasten....
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Zitat
Original von JaneDoe
Und was der ganze Hokuspokus mit den Drachen und den chinesischen Tierkreiszeichen sollte, da hab ich keine Ahnung. Vielleicht dachte er, zu einer ordentlichen Serienkiller-Historie gehört so was dazu.Das habe ich mich auch gefragt. Aber vielleicht hat Alex ihn ja mit ihrer Analyse darauf gebracht?
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Der Plan von Marcus war, Marlon als jemanden darzustellen, der wegen seines Purprudrachen-Traumas durchknallt und sozusagen Roths Trauma adaptiert, Frauen aus seinem Umfeld tötet, für die er etwas übrig hat. Und das alles auf der Basis dieses "China-Syndroms", das Engberts Roth in einem Gerichtsgutachten attestiert hat – das Marcus natürlich kannte. Alles sollte auf den Drachen hinauslaufen – ein Symbol, das unmittelbar und plakativ mit Marlons Trauma verbunden war.
Was Marcus hingegen nicht wusste: Die Sache mit dem Purpurdrachen (das Logo auf den Verpackungen) und mit Roths Wahnidee hing ja mit dem C-12 zusammen - und nicht, wie Engberts in seinem Gutachten schilderte, mit irgendwelchem Porzellansammlungen im Hause Roth.
Marcus hat außerdem betrieben, dass er diese Pilotstelle von Alex in Lemfeld eingerichtet bekommt – um Alex als Berufsstarterin zu instrumentalisieren und für seine Zwecke zu missbrauchen und um zu verhindern, dass da womöglich langjährige Vollprofis mit Erfahrung vom LKA eingeschaltet werden. Marcus wollte ja von Alex ein psychologisches Gutachten und besteht darauf, das erklärt, Marlon Kraft ist vollkommen durchgedreht und sozusagen zum Abschuss frei - und dann spielte Alex ja noch die finale Rolle in seinem Plan. Er hatte das alles von langer Hand geplant und vorbereitet - bis sich auf einmal alles explosionsartig entlud, um die Ermittlungen zu beeinträchtigen und damit seinen Plan zu verschleiern.
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Ungefähr so, wie Sven es schildert, habe ich es auch verstanden.
Kommt die Eile, mit der die Morde aufeinander folgen nicht daher, dass sich der Todestag von Marcus‘ Frau jährt?
Habe ich zumindest so in Erinnerung.Ansonsten insgesamt zum Buch: angenehme Lese-Fast-Food-Unterhaltung. Ein solides, erstaunlich temporeiches Debüt.
Diese lange Zeit, in der Marcus seinen Hass, seine Rache, anscheinend hegt und pflegt und dabei als Marlons bester Freund durchgeht und plötzlich so extrem explodiert ohne Rücksicht auf andere Menschen, und dann noch hofft als der Held am Ende dazustehen – ich weiß nicht so recht, aber nehme es einmal als Vorgabe hin.
Aber Alex – sie wird als so klug und kompetent hingestellt, aber letztendlich hat sie nichts zur Lösung des Falles beigetragen – außer den Hinweis auf die chinesische Astrologie. Und der kam von Außen. Dass sie dazu auch noch eine Esoterikern befragen muss, statt einfach, wie sie es sonst auch macht, im Internet zu recherchieren, zeigt für mich nicht von hoher Kompetenz. Sie hat zwar das Bauchgefühl, dass Marlon unschuldig ist, kann es ab er nicht durch Analysen bestätigen. Auch ist in einigen Situationen ihr Verhalten äußerst unprofessionell, aber da waren wohl die Alle-Fälle-im Alleingang-lösenden-USA-Thriller-Ermittlerinnen zu große Vorbild.
Das Mädchen hat noch viel zu lernen.Insgesamt bin ich der Meinung, der Autor kann das besser. Mein Wunsch wäre – er konzentriere sich weniger auf die Psychopathen-Schiene und mehr auf Thrillerhandlungen, die etwas mehr realitätsbezogen sind.
Und er komme schnellrr von der "beschreibenden Phase" in die "Geschichtenerzähl-Phase".
Band 2 mit Alex wird auf jeden Fall noch gelesen und wehe, der Marcus-Nachfolger ist einer dieser Büro-/Technokraten, die von allem keine Ahnung haben, aber davon jede Menge -
@ Dyke
Das was du ansprichst, war es auch was mich gestört hat, vorallem die Szene als sie da alleine in den Wald loszieht und in dieses seltsame Rohr oder was es war krabbelt, total hirnverbrannt...Allerdings fand ich es verzeihlich, da mich das Buch sonst wirklich gut unterhalten hat und ich mal nicht sofort wußte, wer hier der Täter ist, das ist für mich immer ein enormes Plus für den Autor....
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Zitat
Original von Babyjane
...das ist für mich immer ein enormes Plus für den Autor....Da bin ich ja froh Und was die Nachfolge von Marcus angeht - so viel kann ich mal verraten: Ein Büro-Technokrat wird es in jedem Fall nicht werden. Das kommt alles ganz anders
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So - durch.
Aber nun war er es doch und ich wollte es doch nicht. Ich hab ja die ganze Zeit versucht es erfolgreich zu verdrängen, obwohl der Verdacht natürlich nahe lag und auch die Hinweise da waren.
Aber da hab ich es halt mit Marlon gehalten - wechsehen und verdrängenAm Anfang des Buches war ich ja noch leicht verhalten - das hat sich aber von Abschnitt zu Abschnitt verändert. Es wurde immer besser und auch der Show Down war klasse.
Mit dem Epilog geht es mir wie Jane Doe - das Geplänkel gefiel mir richtig gut. Ich steh ja eh auf eine Prise Humor in Thrillern.
Und nu will ich noch wissen, wann denn Alexs Beine soweit verheilt sind, daß sie weiterermitteln kann? Sprich - wann können wir das nächste Abenteuer lesen?
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Zitat
Original von Johanna
Sprich - wann können wir das nächste Abenteuer lesen?
Ach, das mit dem Beinchen dauert nicht sooo lange. Fertig geschrieben ist es und ist gerade in der Lektoratsphase. Es wird "Flammenhimmel" tragen, und so viel kann ich sagen: Es wird im Frühjahr spielen, natürlich wieder in Lemfeld - sozusagen im zweiten Pilotstellenjahr. Mein Verlag hat es vom Herbst 2011 etwas verschoben ins Frühjahrsprogramm 2012. Das hat etwas mit Programmplätzen zu tun. Der dritte Alex-Roman ist für Herbst 2012 projektiert, und daran schreibe ich aktuell - also: Immer fleißig dabei
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So ich hab die Zielgerade nun auch erreicht und ich bin wirklich begeistert, ich hab nicht wirklich damit gerechnet das der Mörder Marcus ist, aber gerade solche Überraschungen machen ja ein gutes Buch aus.
So ich hoffe es geht im zweiten Band so gut weiter, bei mir ist es schon mal sicher gesetzt und vielleicht haben wir ja Glück und können wieder eine Leserunde machen.
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Da freue ich mich ja Und bei einer weiteren Leserunde bin ich natürlich gerne dabei!
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Ich habe das Buch nun auch beendet. Gut das Alex sich an den Rat der Freundin gehalten hat. Als Täter hatte ich kurzzeitig Kowarsch im Visier.
Ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer mit Alex.
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Ich lese die anderen Beiträge noch nicht, ich habe nämlich noch ein Stückchen vor mir (Ich befinde mich auf Seite 391.), aber hier kann ich frei schreiben und muss mir keine Gedanken mehr um Spoiler machen. Erst dachte ich, dass ich nach fünfzig Seiten am Stück (Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, wann ich das letzte Mal gut siebzig Seiten an einem Abend - oder in einer Nacht - gelesen habe, ohne eine Pause einzulegen. :rolleyes), aufhören sollte, um alles verarbeiten zu können, aber nichts ... Ich musste einfach weiter lesen.
Und wir haben einen anstrengenden Tag und eine heftige Nacht hinter uns. Nach dem Besuch am Wehr Vivianes Leiche in Marlons Bad, dann Marlon auf dem Schrottplatz und in der Klink, Alex und Mario bei Engberts (Hübsche Villa übrigens.), danach kreuzt Marlon dort auf - gekrönt von Marlons Anruf bei Alex und einem brennenden Luisenstift. Oh Mann.
Inzwischen stellt sich heraus, dass das C-12 tatsächlich nicht mit den Morden in Verbindung steht. Und dass Marlon das Feuer in der Klinik nicht gelegt hat, ist offensichtlich - wenn sein Blackout nur wenige Minuten gedauert hat, dann fehlte ihm erstens die Zeit dafür, und zweites hätte das Feuer sich doch sicherlich schon so weit ausgebreitet, dass ihm spätestens im Auto etwas hätte auffallen müssen. Und damit bleiben nicht mehr viele von den mir bekannten Figuren, welche der Mörder sein könnten, genau genommen nur Marcus. Alle anderen hatten keine Zeit, zumindest für einzelne Morde nicht. Besonders für das Feuer legen nicht - außer Marcus waren alle unterwegs, Rolf kam aus Samos, Alex und Mario waren zusammen unterwegs, Marlon bei Engberts ...
Im Großen und Ganzen fühle ich mich nach der letzten Nacht sehr erledigt. Ich fühle mich, als hätte ich zu viel an einem Tag erlebt und käme nicht mehr mit dem Verarbeiten hinterher, ich habe jede Menge Bilder, einzelne Details im Kopf, aber teilweise sehr verschwommen, einfach nur vorbei gerauscht. Atemberaubend und nervenzerreißend. Und schlafraubend.
Bevor ich mich um die letzten Seiten kümmere, brauche ich zunächst eine Pause. Ich schätze aber, im Laufe des Tages und der kommenden Nacht muss ich wieder los, um Alex bei der Aufklärung unterstützen zu können ...
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Es kommt mir alles so unwirklich vor, besonders die Szene auf der Kirmes - liegt es an der späten Uhrzeit oder an der Wirkung eben dieser Szene? Die letzten fünfzig Seiten sind jedenfalls an mir vorbei gerauscht, hinterlassen mich - müde? Beruhigt? Zumindest bin ich nicht sonderlich angespannt, ich nehme an, dass ich das "Erlebte" bereits während des Lesens verarbeitet habe.
Ich kann zu dem letzten Abschnitt nicht viel sagen. Mir tun sowohl Marlon als auch Marcus unglaublich Leid. Ich frage mich, ob es anders hätte laufen können, wenn Marlon und Marcus miteinander gesprochen hätten - sofern man über so etwas mit seinem besten Freund sprechen, ihn noch als besten Freund betrachten kann, nachdem die eigene Frau bei einem durch den besten Freund verschuldeten Unfall gestorben ist. Ich weiß nicht, wie es ist, solch einen Hass auf einen Menschen zu verspüren, dass ich ihn umbringen würde. Aber ich kann mir ungefähr vorstellen, was ich mit einem Menschen täte, der sich an meiner Schwester vergreifen würde ... (Zu einem männlichen Wesen an meiner Seite kann ich nichts sagen, gibt's im Augenblick nicht. :grin)
Merkwürdigerweise, oder vielleicht gerade deshalb, weil mir Marcus fast immer sympathisch war, auch jetzt noch, finde ich die Art und die Umstände seines Todes beinahe grausamer als die vorhergehenden Morde. Die Frauen, Roth - Kollateralschäden? Ja, irgendwie schon. Zumindest empfand ich bei ihrem Anblick höchstens ein Schaudern, während ich mir wünsche, dass Marcus darüber gesprochen, das Ganze ein anderes Ende genommen hätte.
Ich dachte eine ganze Weile "Nö, ein zweiter Band muss nicht sein, passt schon.", aber ich freue mich auf eine neue Geschichte mit Alex. Wir sind zwar keine besten Freundinnen, aber sie ist in Ordnung. Man kann mit ihr leben.
ZitatOriginal von JaneDoe
[...] Warum hat er also plötzlich eine solche Eile an den Tag gelegt? Konnte er es nicht mehr erwarten, Marlon zur Strecke zu bringen, nachdem er so lange darauf gewartet hat?dyke schrieb es ja auch schon - Anna starb doch in der Nacht auf der Kirmes, vor genau fünf Jahren ...
ZitatOriginal von JaneDoe
Und was der ganze Hokuspokus mit den Drachen und den chinesischen Tierkreiszeichen sollte, da hab ich keine Ahnung. Vielleicht dachte er, zu einer ordentlichen Serienkiller-Historie gehört so was dazu.Die Frage stelle ich mir auch ... Ich frage mich bei diesem Chaos um die eigentlichen Verbrechen herum häufig, warum es denn so chaotisch sein muss, es ginge ja auch viel unkomplizierter. Aber ich muss es ja nicht verstehen ...
ZitatOriginal von JaneDoe
Den Epilog fand ich richtig klasse. Dieses Geplänkel zwischen den Kollegen habe ich im ganzen Buch vermisst. Fast so, als ginge der Autor nach getaner Arbeit befreit zum lockeren Plauderton über.Ich fand das "Geplänkel" tatsächlich irgendwie befreiend - die Welt ist wieder in Ordnung, so weit sie es sein kann, und wir haben endlich einmal wieder Zeit zum Durchatmen und können uns auf ein nächstes Abenteuer vorbereiten ...
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Liebe Iszlá,
prima, hastes auch geschafft!
Freut mich als Autor natürlich, wenn das Buch zum Teil die Nacht lang wach gehalten hat, das muss ich ja zugeben...
Was einen zweiten Band angeht: Der nächste Alex-Roman „Flammenhimmel“ ist in dem Sinne natürlich keine Fortsetzung, wenngleich die Kerncrew der Lemfelder Polizei dabei ist. Es ist eine völlig eigene Geschichte, man muss dazu das erste Buch nicht kennen. Und ich bin mir sehr sicher, dass Alex nach ihrem etwas nervösen Einstieg bei der Polizei sich etwas entspannt hat, außerdem als „Titelheldin“ im Vordergrund steht und sich durchaus ziemlich entwickelt hat. Schneider kristallisiert sich als ihr künftiger *partner in crime* heraus, und in den nächsten beiden Romanen, den dritten habe ich fast fertig, wird sich Alex' Männerproblem bestimmt etwas relativieren
Und ich kann an dieser Stelle schon mal versprechen, das habe ich unter anderem mitgenommen aus dieser Leserunde: kaum Markennamen! Wenngleich das immer eine Sache ist, die manche stört, andere gar nicht, weitere finden das grundsätzlich gut und nehmen das gar nicht wahr. Aber man will ja nicht rumnerven, ne, zumindest nicht mehr als nötig...
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Lange genug hat es ja auch gedauert. Sehr schön, dass wir in den nächsten Bänden auch dem Rest der Mannschaft wieder begegnen werden, irgendwie sind sie beinahe so etwas wie Kollegen geworden.
Ich bin sicher, dass du mich mit der Fortsetzung ebenso begeistern kannst, ich merke eventuelle Leserunden jedenfalls schon einmal vor.
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Soooo, ich wollte mich zum Schluß dann auch wenigstens eben rühren...!
Ich bin einfach nicht dazu gekommen, meine Beiträge abzuliefern, Sorry!
Mich hat das Buch von vorne bis hinten unterhalten und ich hatte auch Schwierigkeiten bei der Suche nach dem Täter! Nur ein einziges klitzekleines Mal, als fallengelassen wurde, dass Markus auch öfter mal so verschwinden würde, habe ich kurz überlegt.
Immer wenn es die Zeit hergab, habe ich das Buch sehr gerne zur Hand genommen und ich freue mich auch schon auf Teil 2 und 3, die ich garantiert auch lesen werde.
Also Sven, viel Spaß und Erfolg beim Schreiben schon von Teil 3!