Mutti steigt aus - Tessa Henning

  • KLAPPENTEXT:
    Drei Frauen brennen durch...
    Marie, Elke und Sigrun sehen sich nicht auf der Warteliste für ein Altersheim. Die drei eingeschworenen Freundinnen haben ganz andere Pläne: Gran Canaria, das Rentnerparadies, wartet auf sie. Eines haben sich die drei dabei ganz fest vorgenommen: Männerfreie Zone! Kein Wunder, denn Maria will ihrem verstorbenen Gatten für immer treu bleiben. Elke hat vom anderen Geschlecht die Nase voll. Und für Sigrun sind die Herren der Schöpfung die schlechteren Frauen. Doch dann hält die Insel nicht nur in Sachen Männer so manche Überraschung für sie bereit...


    ZUR AUTORIN:
    Tessa Henning ist seit vielen Jahren als freie Journalistin, Regisseurin und Autorin tätig. Unter anderem schreibt sie Drehbücher für die Prime-Time Frauenunterhaltung.


    EIGENE MEINUNG:
    Falls ihr jetzt schon euren Sommerurlaub plant und noch nicht wisst, welches Buch ihr einpacken sollt, hab ich jetzt die Lösung für euch: „Mutti steigt aus“ ist genau die richtige, unterhaltsame Strandlektüre, während man in der Sonne brät. Dafür sorgen nicht nur die Protagonistinnen Elke, Maria und Sigrun, drei starke Frauen, die wissen, was sie wollen, sondern auch der Ort des Geschehens. Die sonnige Insel Gran Canaria, die der Autorin nur allzu gut bekannt ist, weshalb Beschreibung von Orten und Landschaft sehr authentisch sind und den Leser sofort in eine Sommerurlaubsstimmung versetzen.
    So sehr ich die Entschlossenheit der Protagonistinnen, in ihrem Alter noch ein neues Leben zu beginnen, bewundere, meine Lieblingsfigur ist Nachbar Miguel. Ein schwuler Künstler, der immer ein offenes Ohr seine Freundinnen und einen Cocktail für alle Notlagen hat.
    Anfangs ist es etwas schwierig, die einzelnen Damen richtig einzuschätzen, da die Autorin es zunächst nicht schafft, ihnen konkrete Charakterzüge zuzuordnen bzw. da eine klare Linie zu halten. Später kristallisiert sich dann jedoch raus, wer besonders taff ist, wer die Solide usw.
    Etwas Abzug in der Bewertung muss jedoch sein. In der Geschichte stecken einige spannende Ideen, aus denen man gute Nebenerzählstränge hätte bilden können. Leider baut die Autorin zwar eine Spannungskurve auf, lässt diese aber oft schon vor dem Höhepunkt abfallen, weshalb die Geschichte leider nicht so fesselnd ist, wie sie hätte sein können. Das hat mich mehr gestört, als die Vorhersehbarkeit einiger Ereignisse.
    Ein unterhaltsames Buch, das sich schnell lesen lässt und mit sympathischen Charakteren und toller Kulisse begeistert. Ein Buch für alle Fans von Dora Heldt und Gaby Hauptmann.

  • Ich war von diesem Buch nicht so begeistert.


    Das Debüt von Tessa Hennig macht vor allem durch das gezeichnete Cover einen witzigen Eindruck. Vielleicht kam daher meine Erwartungshaltung, eine lockere, leicht zu lesende Lektüre zu erhalten, die mir unterhaltsame Stunden beschert. Leider erfüllte sich mein Wunsch nicht. Die Autorin thematisiert das Älterwerden, den späten Neuanfang im Ausland, den Umgang von erwachsenen Kindern mit den Eltern und nicht zuletzt die sozialen, oft schon jahrzehntelang bestehenden Bindungen. Diese Ansätze würden einen interessanten Blickwinkel ergeben und es wäre sicher mit genügend Einfühlsamkeit eine Geschichte geworden, über die der Leser noch etwas länger nachdenkt. Leider vermisse ich bei den Charakteren die nötige Tiefe, um wenigstens etwas Sympathie aufzubauen. Versucht wurde hier, so viele unterschiedliche Gefühlsregungen und Lebensansichten wie nur möglich zu verarbeiten. Das macht den Verlauf des Buches vorhersehbar, langweilt nach kurzer Zeit und lässt vor allem die Prota- und Antagonisten oberflächlich und farblos erscheinen. Der Schreibstil würde deutlich mehr Potential für mitreißende Bücher bieten. (5 von 10 Punkten)

  • Maria, Elke und Sigrun sind drei rüstige ältere Damen und gute Freundinnen, die sich auf Gran Canaria ihre eigene „Seniorenresidenz“ gönnen. Dabei kommt es zu so manchen Turbulenzen – ein netter, leichter Sommerroman, der locker und unterhaltsam geschrieben ist.


    Leider konnte er mich nicht so packen – mir stand der Sinn einfach nicht nach dieser Art von Story mit Söhnen, die über Muttis Kopf hinweg ans Erbe wollen usw. Ich hatte das Buch nur ausgeliehen und habe es daher nach ca. 80 Seiten abgebrochen. Wäre es mein eigenes Buch gewesen, hätte ich ihm eventuell noch mal eine zweite Chance gegeben – so war es aber für mich das falsche Buch zur falschen Zeit. Wer aber die Bücher von Dora Held mag, könnte auch an diesem Buch Gefallen finden.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe es auch gelesen und muss ehrlich sagen, ich hätte fast abgebrochen, also quer gelesen, so schlecht. :-(

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Zitat

    Original von Batcat
    ... Wer aber die Bücher von Dora Held mag, könnte auch an diesem Buch Gefallen finden.


    Im Gegensatz zur Mutti finde ich Dora Heldt mit ihren Büchern um Christine und ihrer Familie um Klassen witziger. Es fiel mir bislang immer leicht, Sympathie für die Charaktere zu entwickeln, so schräg sie auch dargestellt wurden.

  • Mir fiel das Buch auch in die Hände und ich habe es tapfer durchgelesen. Das Coverdesign erinnert und das sicher gewollt an die Romane Dora Heldts. Doch dieser Titel hat mir nicht gut gefallen und ich habe immer mal wieder einige Seiten vorgelesen, was denn nun noch kommt. Gut, dass ich kein Geld dafür bezahlt hatte; das hätte mich geärgert. Allerdings vom Klappentext her, wäre ich auch nicht damit zur BuHaKasse gelaufen. Immer auch mal gut, wenn einem mal ein Buch nicht gefällt.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Mir hat das Buch eigentlich ganz gut gefallen. Gut, anspruchsvolle Literatur ist es nun nicht gerade. Aber wie schon im Eingangsthread erwähnt, eignet es sich ganz hervorragend als Sommerlektüre.


    3 ältere Damen möchten auf der Urlaubsinsel Gran Canaria eine Wohngemeinschaft bilden und den Männern abschwören. Aber das ist nicht so einfach, vor allen Dingen wenn sich 2 Freundinnen in den gleichen Mann vergucken. Da werden sie, auch im Alter, zu richtigen Zicken und ein Seitenhieb gibt den nächsten.


    Natürlich werden hier auch wieder typische Klischees bedient, zum einen die zusammengekratzten Ersparnisse für die Finanzierung der Wohnung und dann braucht Sohnemann unbedingt Geld, die verschwendungssüchtige Schwiegertochter, die natürlich in den Augen der Schwiegermama nicht gut genug ist, das Übers-Ohr-Hauen bei Feriendomizielen auf Urlaubsinseln usw.


    Ganz reizend ist der schwule Nachbar Miguel, der sich gleich in die Damen "verguckt" und eine Freundschaft zu ihnen aufbaut.


    8 von 10 Punkten

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Mir hat es auch nicht sonderlich gefallen. Und ich habe die ganze Zeit überlegt, es abzubrechen.
    Eine solche Geschichte darf ja ruhig ein paar Klischees beinhalten, aber sie sollte zumindest ansprechend erzählt sein.
    Den Stil fand ich schaurig. Unfassbar, wie die Autorin mit den Wörtern "förmlich" und "regelrecht" um sich geworfen hat, die dann an kaum einer Stelle auch nur halbwegs gepasst haben :rolleyes.
    Eine dünne Story mit oberflächlichen klischeehaften Figuren, langweilig und vorhersehbar.