Adrenalin, 3.Fall - Greg Iles

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  • Originaltitel: The Devil's Punchbowl
    653 Seiten



    3. Fall Penn Cage


    Autor:
    Greg Iles wurde in Deutschland geboren, da sein Vater damals die medizinische Abteilung der Amerikanischen Botschaft leitete. Er verbrachte seine Jugend in Natchez, Mississippi.


    1983 beendete er sein Studium an der University of Mississippi. Danach trat Greg Iles zunächst als Profi-Musiker auf, bevor er sich der Schriftstellerei widmete.


    Seine Bücher erscheinen inzwischen in 25 Ländern. Der überaus produktive Autor pflegt außerdem eine Leidenschat für Filme. Zu seinem Roman "24 Stunden" schrieb er selbst das Drehbuch. Iles lebt mit Frau und zwei Kindern in Nantchez, Mississippi.



    Inhalt:
    Penn Cage ist Bürgermeister in Natchez, Mississippi. Um seiner Stadt zu Geld zu verhelfen, hat er auf das Glücksspiel gesetzt. Nun fahren prächtige Dampfschiffe auf dem Fluss, alle zu Kasinos umgebaut.


    Doch ein Schiff unterscheidet sich von den anderen: die "Magnolia Queen", auf der die reichsten Spieler ein- und ausgehen. Ein Freund von Penn Cage hat Beweise dafür, dass auf dem Schiff massive Verbrechen verübt werden. Als er kurz darauf brutal ermordet wird, verbeißt Cage sich in den Fall.


    Bald steht fest: Die Gäste der "Magnolia Queen" kommen nicht nur wegen des Glückspiels. Sie wollen Blut sehen. Und manche an Bord sogar Menschenblut…



    Meine Meinung:
    Penn Cage war früher Staatsanwalt in Houston, aber irgendwann wollte er niemanden mehr verurteilen und gab den Beruf auf. Er wurde Schriftsteller und schrieb seine Gerichts-Erfahrungen nieder. Nachdem seine Frau Sarah an Krebs starb, zog er vor sieben Jahren mit seiner damals vierjährigen Tochter Annie in seine Heimat Natchez, Mississippi, zurück und wurde dort Bürgermeister. Um die Geldsituation seiner Heimatstadt aufzumöbeln, hat er Schiffe zu Kasinos umbauen lassen, die nun von den Reichen laufend besucht werden.


    Mit einem Schiff gibt es allerdings große Probleme. Auf der „Magnolia Queen“ sollen ganz furchtbare Verbrechen geschehen. Hier treffen sich die Reichen nicht nur zum Glücksspiel, sondern auch zu verbotenen Spielen, bei denen auch Blut fließt. Tim Jussup, ein Freund von Penn Cage, arbeitet auf dem Schiff und ist dabei diese Verbrechen aufzudecken. Tim trifft sich heimlich mit Penn und erzählt ihm, dass er noch ein paar Beweise braucht, die er ihm dann geben wird, damit er alles auffliegen lassen kann. Kurz davor wird er allerdings ganz brutal ermordet und Penn versucht nun hinter das Geheimnis zu kommen.


    Penn weiß nicht, wem er noch vertrauen kann, seine ganze Familie wird angegriffen und bedroht, er muss alte Freunde von früher kommen lassen, die sie beschützen und ihm helfen sollen, alles aufzudecken und die Drahtzieher hinter Gitter zu bringen. Eine sehr gefährliche Angelegenheit, da die Korruption und die Macht dieser Leute enorm sind und sie außerdem über Leichen gehen. Penn muss unbedingt die Beweise von Tim finden, hat aber keine Ahnung, wo er sie versteckt haben könnte, oder wer sie bereits an sich genommen hat.


    Eine außergewöhnliche Story, die sehr detailliert und kompakt ist. Hin und wieder dachte ich, dass es vielleicht etwas zu sehr in die Länge gezogen ist, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es durchgehend spannend war und ich keine Durststrecke hatte. Im Gegenteil, es ist eine so interessante und unglaubliche Geschichte, dass man nicht genug Hintergrundinformation bekommen kann. Auch die einzelnen Schicksale gehen einem zum Teil sehr nahe.


    Die Personen sind alle sehr stark gezeichnet und jede für sich ist eine Persönlichkeit. Ich habe auch viel über deren Privatleben erfahren, was für diese Geschichte sehr wichtig ist, und einige sind mir sehr ans Herz gewachsen. Hauptsächlich wird aus der Sicht von Penn Cage erzählt, aber auch aus der Sicht der anderen, die in kursiver Schrift dargestellt wird. Die Geschehnisse sind sehr brutal und blutig dargestellt und haben mich einige Male den Atem anhalten lassen. Trotzdem ist es für mich ein Pageturner, der sich flüssig lesen lässt und mir sehr gut gefallen hat. Allerdings vermute ich, dass bei diesem Buch die Meinungen sehr auseinandergehen werden.


    Das Ende ist mir etwas zu abrupt, da hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren, wobei der Autor aber in seiner Danksagung eine Fortsetzung für das nächste Jahr ankündigt, auf die ich schon sehr neugierig bin.


    Ein großer Dank geht vor allem an Lübbe, da ich dieses Buch mit meiner Lesermeinung als Geschenk vom Verlag erhalten habe. Es ist mein erstes aus dieser Serie und ich werde sicher kein weiteres davon mehr versäumen.

  • Mir hat das Buch wieder ausgesprochen gut gefallen. Spannend bis zur letzten Seite und dann das abrupte Ende :-( Mir hätte besser gefallen, wenn ich noch erfahren hätte, was Tom seinem Sohn so Wichtiges zu erzählen hat. Cliffhanger sind nichts für so neugierige Menschen wie mich.


    Ich kann nicht mal sagen, welches der drei Bücher ich am besten fand. Aber empfehlenswert sind sie alle.


    Von mir gibt es wieder 10 Punkte.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Von mir gibt es auch 10 Punkte!
    Hat mir wieder sehr gut gefallen, viel Spannung und auch ein interessantes Thema - auch wenn ich von Hundekämpfen eigentlich gar nicht so viele Details wissen möchte :-(


    Bei dem Ende fällt es einem wirklich schwer bis zum nächsten Band zu warten...

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Es ist sehr spannend und fesselnd geschrieben und man mag es kaum aus der Hand legen, da man unbedingt wissen will, wie alles weitergeht. Es ist ein tolles und actionreiches Leseerlebnis.


    Das plötzliche Ende hat mich ein wenig gestört, da ich auch eine ungeduldige Person bin und nun noch monatelang warten muss, bis ich erfahre, wie es weitergeht ;-) Allerdings sorgt dies dafür, dass ich mich jetzt schon auf den 4. Penn Cage Fall freue.


    Von mir bekommt das Buch ebenfalls 10 Punkte.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend

  • In „Adrenalin“ geht es darum, dass am Ufer des Mississippi einige Casinoschiffe liegen, die der Stadt Geld in die leeren Kassen spülen sollen und superreiche Spieler anlocken. Die sind immer auf der Suche nach einem neuen Kick und inzwischen scheinen die „Vergnügungen“ den legalen Boden schon verlassen zu haben. Von Prostitiution und Hundewettkämpfen erzählt ein Croupier und Schulfreund von Penn, bevor er unter mysteriösen Umständen stirbt. Das kann Penn natürlich nicht einfach so hinnehmen und fängt an, sich für das zu interessieren, was auf den Casinoschiffen und dem Umfeld passiert.


    Diesmal legt sich Penn mit Menschen an, die absolut skrupellos sind und über scheinbar unbegrenzte finanzielle Mittel verfügen. Hat er überhaupt eine Chance? Er sammelt eine Truppe von zuverlässigen Leuten um sich, die wie die „glorreichen sieben“ einen Kreuzzug gegen das Verbrechen starten wollen.


    Die Spannung lässt nicht nach und man kann das Buch nicht aus der Hand legen, bevor die letzte Seite erreicht ist. Und auch das Ende besteht aus einem gewaltigen Cliffhanger! Wenn es den nächsten Band schon gäbe, dann hätte ich einfach nahtlos weiter gelesen. So muss ich mich damit trösten, dass dieser nächste Band schon im Juni (auf englisch) erscheinen wird.


    Von mir gibts 10 Punkte!

  • Meine Meinung


    Dies ist der 3. Teil einer Serie um Penn Cage und spielt ein paar Jahre nach den Ereignissen des Vorgängerbandes „Blackmail“. Da sich nicht nur die Figuren weiterentwickeln ist es ratsam, diese Serie der richtigen Reihenfolge nach zu lesen. Der Originaltitel „The Devil's Punchbowl“ bezeichnet sowohl eine Schlucht als auch eine Bar auf einen der Casinoschiffe und passt so etwas besser als der deutsche Titel.


    Die Geschichte wird in zwei verschiedenen Handlungssträngen erzählt. Zum einen erzählt Penn überwiegend im Präsent von den verschieden Geschehnissen. Zu Beginn noch nur eingestreut und mit fortschreiten der Handlung immer häufiger sind Beschreibungen aus anderen Perspektiven. Dadurch erhält das Buch mehr Tiefe und der Leser weiß mehr als die Hauptfigur Penn.


    Für mich war das schwächste Buch der Serie, besonders „Blackmail“ hat mir deutlich besser gefallen. Zum Teil zog es sich regelrecht und der Spannungsbogen flachte oft wieder ab. Den 4. Teil, der noch in diesem Jahr im Original erscheinen soll werde ich auch noch lesen und hoffen, dass er wieder an den ersten Bänden anknüpfen kann.

  • Ich bin zufällig letztes Jahr auf die Leseprobe gestoßen und war schon sehr gespannt auf das Buch. Wobei ich leider nicht wusste, dass es sich um den dritten Teil einer Serie handelt. Aber das war nicht wild. Der Autor hat zwischendurch etwas über die vorigen Geschichten erzählt und es war nicht zu viel und nicht zu wenig.


    Die Geschichte des Buches war sehr häftig. Mich haben Teile des Buches sehr bewegt. Der Autor hat kein Blatt vor den Mund genommen und vieles schonungslos beschrieben. Das fand ich sehr gut. Es hat die Brutalität von Hundekämpfe gezeigt.
    Der Autor hat es geschafft durchgehend einen Spannungsbogen zu halten. Alles ging sehr schnell und duch die verschiedenen Perspektiven hat der Leser einen sehr guten Einblick erhalten. Nicht nur von der Handlung, sondern auch die vielen Charaktern. So wenig Seiten und trotzdem hatte ich am Ende das Gefühl die Personen gut zu kennen, auch die Nebencharakter.
    Über das Ende war ich leider enttäuscht. Das kam mir wie ein Bruch vor, oder als wenn noch zwei Seiten fehlen würde. Sehr schade.
    Ansonsten hat mir das Buch gut gefallen, toller Thriller.

  • Ich habe das Buch auch in der Leserunde gelesen. Jedoch leicht verspätet.
    Der Roman knüpft an den Ereignissen der ersten zwei Bücher an. Die Handlung war spannend, wenn auch mit ein paar schwachen Passagen dazwischen. Aber trotzdem vergebe ich auch volle Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Der 3. Teil der „Penn Cage“-Serie

    Meine Meinung:
    Der frühere Staatsanwalt Penn Cage ist nun Bürgermeister in seiner Heimatstadt Natchez, Mississippi. Durch einen alten Freund wird er auf ein Casinoschiff aufmerksam gemacht, auf dem illegales Glückspiel und Prostitution noch die harmloseren Vergehen sind. Die Ermordung seines Freundes weckt Penns Schuldgefühle und er beginnt der Sache nachzugehen.


    Greg Iles erzählt im Präsens meistens aus der Sicht von Cage, gelegentlich unterbrochen von Szenen aus neutraler Erzählperspektive. Die Geschichte wirkte sehr düster und emotionslos auf mich, streckenweise auch sehr gewalttätig. Es gibt langatmige Stellen, einiges wirkt arg konstruiert, und trotzdem ist genug Spannung vorhanden, um das Buch zu Ende zu lesen. Eine Straffung hätte der Geschichte allerdings gut getan. Das Ende erfolgt etwas sehr plötzlich, was mir nicht so gut gefallen hat.


    Wegen des Cliffhangers greifen ganz Ungeduldige vielleicht zur Originalausgabe des 4. Teils der Serie „Unwritten laws“, von der es bisher noch keine deutsche Übersetzung gibt.

  • Nachdem ich die ersten zwei Bände gerade erst gelesen hatte, waren mir die Hauptfiguren alle noch präsent. Mehr oder weniger einzige Weiterentwicklung: Penn Cage wurde Bügermeister von Natchez.


    Ein Freund aus Kindheitstagen tritt an ihn heran und macht ihn auf die diversen illegalen Geschäfte der Casinobetreiber aufmerksam. Bevor er Penn wichtiges Material übergeben kann wird er ermordet. Penn fühlt sich schuldig an seinem Tod und will eine Aufklärung. Nun kommt der Klüngel von Natchez und die bekannten Machtspielchen um die Zuständigkeiten wieder ins Spiel. Sehr ausführlich werden die Ermittlungen beschrieben und es kommen verwirrend viele Personen ins Spiel. Besonders gut hat mir der Texas Ranger gefallen, der mich mit seinen Aktionen direkt zum Schmunzeln brachte. Ansonsten hatte ich bei dem Buch nichts zu lachen, denn mir persönlich waren die Beschreibungen der Hundekämpfe und das Umfeld schlichtweg zu brutal und zu blutig. Es wurden auch verschiedene „Baustellen“ eröffnet und am Ende blieben etliche Fragen offen. Das Stilmittel mit einem Cliffhanger das Buch zu beenden, kennt man als Leser von Krimireihen mittlerweile bestens und ja ich gebe es zu, ich bin jetzt auf die Fortsetzung gespannt.


    Alles in allem ein spannender Thriller mit einigen Längen, aber für mich persönlich mit zuviel Gewalt und nicht der beste Band der Reihe! Mir hätte auch der Originaltitel The Devil's Punchbowl wesentlich besser gefallen.

  • Zwei Jahre nach den Ereignissen vom zweiten Band "Blackmail" hat es der ehemalige Staatsanwalt Penn Cage zum Bürgermeister von Natchez geschafft. Eine seiner Entscheidungen war es, auf dem Mississippi Dampfschiffkasinos zuzulassen. Als ihm sein ehemaliger Schulfreund Tim von illegalen Machenschafften auf den Schiffen erzählt, wird Penn hellhörig. Doch bevor Tim ihm die versprochenen Beweise liefern kann, wird er ermordet und Penn in einen bizarren Strudel aus Gewalt, Erpressung, Hundekämpfen und Drogen gezogen, der auch seine Familie in große Gefahr bringt.

    Sowohl Penns Eltern, die Journalistin Caitlin Masters als auch etliche andere Figuren aus den Vorgängerbänden sind in „Adrenalin“ mit dabei oder werden mindestens erwähnt. Genau wie die Bücher gibt es ebenfalls wieder eine angenehm komplexe und tiefergehende Geschichte, die weit mehr als ein Krimi ist. Stellenweise hatte ich das Gefühl, es mit einem Gesellschaftsdrama zu tun zu haben. Und das soll keinesfalls negativ klingen. Im Gegenteil: der Roman ist von vorne bis hinten toll. Bloß der Cliffhanger am Ende ist richtig fies.