Das weisse Buch - Rafael Horzon

  • # Taschenbuch: 218 Seiten
    # Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: Originalausgabe (20. September 2010)
    # Sprache: Deutsch


    Kurzbeschreibung
    Rafael Horzon – Möbelmagnat, Originalgenie und Apfelkuchentycoon. Als Student und Paketfahrer gescheitert, baute er über Jahre hinweg das modocom-Imperium auf: Modelabel, Partnertrennungsagentur, Nachtklub, Fachgeschäft für Apfelkuchenhandel – eine bahnbrechende Idee jagte die nächste, und jedes Projekt sorgte für enormes Aufsehen: Mit einem Föhn begeisterte er die Kunstwelt, mit der Kopfkrawatte revolutionierte er die Welt der Mode und schaffte es, mit der Erfindung des perfekten Buchregals einen schwedischen Möbeldiscounter vollständig vom Markt zu verdrängen. Auf dem Höhepunkt seines an Ereignissen nicht armen Lebens hält er inne und blickt zurück. Und siehe da: Horzon erweist sich auch noch als überaus charmanter und intelligenter Erzähler seiner selbst.


    Über den Autor
    Rafael Horzon, 1970 in Hamburg geboren, studierte Philosophie, Latein, Physik und Komparatistik in Paris, München und Berlin, bevor er sich 1995 zum Paketfahrer der Deutschen Post ausbilden ließ. Ab 1996 Gründung zahlreicher Unternehmen, wie der Galerie Berlintokyo, der Wissenschaftsakademie Berlin, des Möbelhauses Moebel Horzon, des Modelabels Gelée Royale und eines Fachgeschäfts für Apfelkuchenhandel. Rafael Horzon lebt und arbeitet in Berlin.


    Meine Meinung


    Ich habe lange gezögert, ob ich "Das weisse Buch" wirklich lesen möchte und jetzt nach dem ich es gelesen habe, bin ich mir nicht sicher, wie es mir gefallen hat. Die Schwierigkeiten, die ich mit dem Buch hatte, beginnen schon damit, dass ich nicht weiß, in welche Kategorie ich es einordnen soll: ist es ein Sachbuch? Eine Autobiographie? Oder doch ein Roman?


    Rafael Horzon selbst schreibt in einer Fußnote:


    Zitat

    "Wie der Leser bereits bemerkt haben wird, habe ich mich dafür entschieden, diese Erinnerungen in Form eines Sachbuchs zu verfassen, und Tatsache für Tatsache, Moment für Moment so objektiv aufzulisten wie ein Buchhalter. [...] Und darum auch die vielen Dokumentarfotos. Damit an keiner Stelle der Verdacht aufkommt, hier könnte etwas erfunden sein. Nichts an diesem Buch ist erfunden, alles liegt offen zur Überprüfung, und alles ist wahr."


    Berichten tut er in "Das weisse Buch" über die Entwicklung seiner Karriere, angefangen bei seinem Job als Paketbote, bis hin zu der von ihm gegründeten Wissenschaftsakademie, seinem Apfelkuchenhandel, dem Modelabel Gelee Royal oder dem Möbelhaus Horzon, mit dem er IKEA Konkurrenz machen wollte, obwohl dort nur ein Möbelstück verkauft wird. Dazwischen gründet er noch eine Trennungsagentur und zwischendurch ein Bauunternehmen.


    All dies wird in "Das weisse Buch" berichtet, dass sehr flüssig und leicht zu lesbar geschrieben ist. Als Leser habe ich mich natürlich immer wieder gefragt, was von dem, was erzählt wird, wahr ist und was nicht und ich habe mich amüsiert über die Vielzahl an absurden Geschäftsideen. Horzon ist ein interessantes, aber auch vor allem skurriles und schwer einordbares Buch gelungen. Es macht mich vor allem an jemanden wie Christian Kracht erinnert, der auch eine kleine Rolle in dem Buch spielt.


    Gefallen hat es mir schon, aber ich glaube, dass ich mich dann doch nicht ganz auf das Buch und all die sprühenden Ideen von Horzon einlassen konnte. Christian-Kracht-Fans und besonders aufgeschlossene Leser sind hier aber sicherlich gut aufgehoben.


    7 Punkte.

  • Zitat

    Original von Cookiemonster
    Oh, das hatte ich schon mehrmals in der Hand. Aber 15 Euro für 218 Seiten sind mir dann doch zu hart. Danke für die Rezi, Buzz! :wave


    Ja, der Preis ist wirklich heftig - wobei die Aufmachung auch schön und mit viel Liebe zum Detail gemacht ist.


    Im Nachhinein würde ich aber wirklich sagen, dass sich 15€ für dieses Buch einfach nicht lohnen.