Ich habe "Still Missing" kürzlich in einer Leserunde mit einigen Eulen zusammen gelesen und die Meinungen zu dem Buch gingen wirklich sehr weit auseinander - was ich persönlich aber auch immer gut und spannend finde. Geschmäcker sind verschieden und so soll es ja auch sein.
Ich persönlich fand einen sehr großen Teil des Buches höchst unspektakulär. Mein größtes Problem hierbei war wahrscheinlich auch, dass ich keinen Draht zu Annie finden konnte. Wie einige andere Eulen auch, empfand ich eine gewisse Distanz. Der Erzählstil der Autorin trug sein Übriges dazu bei, dass mich Annies Erlebnisse merkwürdig kalt gelassen haben. Obwohl ihre Erlebnisse ja ansich schrecklich und grausig sind. Es gab zwei, drei Stellen in dem Buch, die mich emotional berührt haben - und sie hatten alle wenig bis gar nichts mit Annie direkt zu tun.
Etwas Spannender wurde es dann tatsächlich auf den letzten 100 Seiten. Ein bißchen spät - leider -, aber immerhin kann ich so auch etwas Positives über das Buch schreiben.
Die Auflösung der ganzen Geschichte fand ich ziemlich unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen.
Insgesamt ist es jetzt nicht gerade so gewesen, dass ich beim Lesen fast eingeschlafen wäre, aber packen konnte mich Annies Geschichte leider auch nicht. Ich habe hier bereits das zweite Buch der Autorin liegen und werde diesem noch eine Chance geben. Aber auch nur, weil ich es sowieso schon hier liegen habe. Sollte es nicht besser sein als "Still Missing", wird es das erstmal für mich von der Autorin gewesen sein.
5 Punkte vergebe ich - vor allem, weil es das Erstlingswerk einer jungen Autorin ist, das in meinen Augen zwar nicht unbedingt gelungen, aber jetzt auch nicht gerade grottenschlecht ist.