• Ziel von Zazen ist wie das Ziel von Meditationen, Yoga und geistlicher Uebungen das Einswerden mit der Welt, mit dem Sein alles Seienden oder wie auch immer jemand dieses universelle Unfassbare benennen will.


    (Nicht auf meinem Mist gewachsen)



    Alles klar?

  • Was ist Zazen?


    Mit ein paar Sätzen ist das nicht zu erklären, aber mir fällt dazu ein Witz ein.


    Sagt eine Frau zu ihrer Nachbarin: "Mein Sohn meditiert in letzter Zeit viel."
    Antwortet die Nachbarin: "Naja, immer noch besser, als rumsitzen und nichts tun."



    Genau um Letzteres geht es im Grunde. Im Zazen sitzt man und versucht u.a. durch die richtige Atemtechnik geistige Leere herzustellen. Naja, das ist jetzt natürlich auch brutalst verkürzt. Es geht um Samadhi.

  • Zitat

    Original von Alexx61


    hm..und was fängt man mit diesem mentalen Vakuum an??


    es liegt in der Natur der Dinge, dass man nicht wirklich beschreiben kann, was nur zu erfahren, bzw. zu erleben ist. Zazen ist keine Philosphie, sondern eine Geistesübung.


    Natürlich ist das Endziel Erleuchtung, aber wohl kaum jemand, der außerhalb desd klösterlichen Lebens Zazen betreibt, strebt ernsthaft Buddhaschaft an.


    Ich will mal trotzdem versuchen, etwas zu erläutern, was zum Verständnis beitragen kann.


    Im Zazen spricht man von 4 Stufen des Samadhi


    1. Stufe des Samadi:


    Jeder von uns kennt sie und erlebt sie in unterschiedlichem Ausmaß die meiste Zeit. Die 1. Stufe beschreibt die völlige Hinwendung nach außen. Dabei gibt es ein sogenanntes falsches Samadhi, das aus Faszination entsteht und ein echtes Samadhi, das aus Konzentration entsteht. Faszination (falsches S.) ist z.B,. wenn ich vor dem Fernseher sitze und in einem Fußballspiel meiner Lieblingsmannschaft das Elfmeterschießen läuft. Ich vergesse alles um mich herum und tauche ein in dieses Spiel.


    Konzentration (echtes S.) ist, wenn ich der Spieler bin, der zum Elmeter anläuft und ich so konzentriert bin, dass ich nichts mehr um mich herum wahrnehme.


    Beiden gleich ist in der 1. Stufe der Fakt, dass sich all meine Aufmerksamkeit auf etwas richtet, was außerhalb von mir passiert.


    2. Stufe des Samadhi


    Die 2. Stufe ist im Prinzip das Gegenteil der 1.Stufe Ich konzentriere mich so sehr auf mein Inneres, dass ich das Außen völlig vergesse. Genau das wird mit Zazen geübt.


    3. Stufe des Samadhi


    Die schwierigste Hürde beim Zazen ist zu vergessen, dass man Zazen macht. In der 2. Stufe ist mir bewusst, dass ich Zazen mache. Wenn es gut läuft und man eine innere Stille erreicht, und man sich frei von allen Gedanken macht, taucht plötzlich der Gedanke "Ja, jetzt bin ich im Samadhi" auf und reißt einen wieder heraus. Es ist schwierig, diesen Punkt zu überwinden. Die 3. Stufe ist dadurch gekennzeichnet, dass man sich völlig auf sein Inneres konzentriert und schließlich auch darüber nicht mehr reflektiert. Dieses Erlebnis wird "Der große Tod" genannt. Ein unverzichtbarer Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung.


    4. Stufe des Samadhi


    Nach jeder Zazenübung kehrt man zurück in Alltagsleben. Die 4. Stufe ist jedoch erreicht, wenn man nach seinen Übungen die innere Ruhe, Gelassenheit, Heiterkeit und Erkenntnis auch mit ins Alltagsleben nehmen kann. Man lebt also praktisch in zwei Welten gleichzeitig. Im vollen Bewusstsein seiner selbst agiert man mit seiner Umwelt.




    Ich persönlich schöpfe Ruhe und Kraft aus den Übungen, aber auch Entschlossenheit. Wenn ich aus einer guten Übung heraus gehe, empfinde ich ein Gefühl innerer Ruhe, Gelassenheit und Tatkraft, manchmal auch Heiterkeit. Seit ich selbst regellmäßig die Übungen mache, ist mir klar, wieso der Dalai Lama immer so gut gelaunt ist.

  • Man lernt ja immer was dazu, und wenn es dir Ruhe und Ausgeglichenheit gibt, ist das schön.


    Ich denke aber, dass man auch aus anderen Aktivitäten...diese Ausgeglichenheit und inneren Frieden finden kann...bei allem was einem Spaß macht, dass kann Sport, oder irgendetwas sein.


    Wichtig, dass jeder Mensch seinen Punkt kennt, an dem er völlig mit sich zu tun hat, bzw. inneren Frieden oder Befriedigung findet, und daraus gestärkt und mit einer gewissen *lmaA* Haltung sein Leben weiterlebt.

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Man lernt ja immer was dazu, und wenn es dir Ruhe und Ausgeglichenheit gibt, ist das schön.


    Ich denke aber, dass man auch aus anderen Aktivitäten...diese Ausgeglichenheit und inneren Frieden finden kann...bei allem was einem Spaß macht, dass kann Sport, oder irgendetwas sein.


    Ich hatte nicht vor, hier irgendjemanden zum Zazen zu bekehren. Meine Frage war, ob das außer mir noch jemand macht. Natürlich kann man auch anderswo und auf andere Weise oder was weiß ich ...


    Ich behaupte nicht, etwas Besonderes zu machen, ich erwarte weder Bewunderung noch Mitleid und ich will nicht darüber debattieren, ob es gut oder schlecht ist Zazen zu machen. Das könnte ich ja nur mit jemandem, der es auch kennt.

  • Immerhin habe ich durch diese Meditation meine erste außerkörperliche Reise gemacht. Die mich dann allerdings in eine derartige Panik brachte, dass ich das nie mehr erleben möchte.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Ich weiß jetzt nicht, warum du dich auf den Schlips getreten fühlst...
    Du hast erklärt was Zazen ist, und ich hab meine Meinung dazu geschrieben


    Ich fühle mich nicht auf den Schlips getreten. :wave


    Ich habe den ERklärungsversuch nur unternommen, weil ich danach gefragt worden bin. Ich glaube aber nicht, dass du eine Meinung zu etwas haben kannst, das du gar nicht kennst.

  • Zitat

    Original von Marlowe
    Immerhin habe ich durch diese Meditation meine erste außerkörperliche Reise gemacht. Die mich dann allerdings in eine derartige Panik brachte, dass ich das nie mehr erleben möchte.


    Erzähl!