Mutter Teresa: Die wunderbaren Geschichten (Leo Maasburg)

  • 240 Seiten
    Pattloch
    1. April 2010


    Inhalt:


    Mutter Teresas Leben ist eine einzige Legende. Köstlich sind die Geschichten, wie sie ohne einen Pfennig Geld Waisenhäuser eröffnet, eine Marienstatue nach Moskau schmuggelt, unter einem Leninbild ein Nickerchen hält oder einem spanischen Eisenbahnmanager ein Grundstück abhandelt. Leo Maasburg war dabei. Der jahrzehntelange geistliche Begleiter Mutter Teresas war Augenzeuge unzähliger »Wunder« und unerhörter Begebenheiten.


    Über den Autor:


    Leo Maasburg (* 1948 in Graz) ist ein österreichischer Geistlicher und seit 2005 Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke Österreich. Außerdem war er langjähriger Wegbegleiter von Mutter Teresa. Nach ihrem Tod war er Teil des Teams, das ihre Seligsprechung vorbereitete.


    Meine Meinung:


    Was für ein wunderbares Buch!
    Leo Maasburg versteht sich auf das Schreibhandwerk und das Buch liest sich wirklich flüssig ohne Holperer irgendwelcher Art.
    Das Buch besteht aus 23 Kapiteln (+ Vorwort), die das Leben und Wirken von Mutter Teresa anhand von wundervollen Geschichten aufzeigen. Zwischendrinnen finden sich immer wieder einige Schwarzweißfotos bzw auch Farbfotos, die das Gelesene noch greifbarer machen.


    Mutter Teresa wird in diesem Buch nicht als Superheilige dargestellt, sondern als ganz normaler Mensch. Der einzige Unterschied zu der großen Masse der Menschen ist vielleicht, dass sie ein so tiefes Gottvertrauen besessen hat, wie es wohl selten ist. So hat sie bei ihrer "Quick Novena" immer gleich ein zehntes Gebet als Dank mitangeschlossen und während sich andere Leute noch Sorgen machten, meinte sie "Der Himmel wirds schon richten!".
    Leo Maasburg erzählt in diesem Buch wirklich wunderbare Geschichten von Mutter Teresa, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Geschichten, die so wunderbar, so wundergeladen sind, dass man sie gar nicht glauben möchte. Er stellt Mutter Teresa als unglaublich sympathische, witzige Person vor, die aber auch ihren Sturschädel hatte (ich habe mich bei der Geschichte, als es darum ging, dass sie einen Heiligen für die Leprakranken brauchen, kugelig gelacht - zwei Sturschädel sind aufeinander getroffen, der Schlagabtausch war herrlich!).
    Der Autor versteht es aber auch, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Oft liest man Begebenheiten, wo es ihm am enormen Gottvertrauen, das Mutter Teresa eigen ist, (noch) mangelt und wie er sich dann ertappt fühlt, als doch genau das eintritt, auf das Mutter Teresa doch immer vertraut hatte.
    Durchflochten wird das Buch immer wieder von geistlicher Nahrung für den Leser und ist immer wieder gespickt mit Weisheiten, Sätzen, die typische für Mutter Teresa waren und die Leo Maasburg schon richtig "inhaliert" hatte.
    Leo Maasburg lernte Mutter Teresa erst kennen, als sie schon eine "gestandene Frau" war und dementsprechend reif an Alter. Aus diesem Grund findet sich zwar ein kurzer Umriss ihres Lebens, ihrer Bekehrungsgeschichte, wie es dazu kam, dass sie sich den Ärmsten der Armen widmen wollen, die Geschichten selbst fangen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt an, nämlich ab dem Tag, an dem Mutter Teresa einen Chaffeur in den Vatikan brauchte (kennen gelernt hatte er sie allerdings schon als Student). Viel Einruck hat auf mich diese eigentlich kleine Begebenheit gemacht:
    Mutter Teresa fragt Leo Maasburg (damals frischgeweihter Priester), ob er nicht Exerzitien für die Schwestern halten könnte. Er fragte dann, über was er denn sprechen sollte und sie ganz selbstveständlich: Na über Jesus! :-)
    - Und das ist, was in diesem Buch auch besonders deutlich wird: Mutter Teresa wollte nie auf sich selbst zeigen, sondern immer nur auf Jesus. Sie sagte von sich selbst, sie wäre nur ein Bleistift in der Hand von Gott, der gerade dabei wäre, einen Liebesbrief an die Menschheit zu schreiben.
    Ganz am Schluss nimmt der Autor anhand einer kurzen Geschichte über Mutter Teresa kurz Bezug auf ihre "dunkle Nacht der Seelen", aber wirklich nur ganz kurz und schließt dazu ein Statement von sich selbst an.


    Das Buch ist wirklich wunderbar und ich kann es jedem nur empfehlen! :-)

  • Herzlichen Dank für diese sehr interessante Buchvorstellung. Das Buch ist auch sofort auf meiner Wunschliste gelandet. Mal schauen wann ich es denn kaufe - aber wahrscheinlich schon bald wie ich mich kenne. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.