Rick Yancey - Der Monstrumologe

  • Klappentext:
    1888: Der Junge Will Henry ist ein Waisenkind und arbeitet als Assistent des kauzigen Dr. Warthrop. Der gute Doktor hat sich auf ein ganz besonderes Gebiet spezialisiert: Er ist Monstrumologe, das heißt, er studiert Monster und macht Jagd auf sie. Eines Abends kommt ein Grabräuber zu Will und dem Doktor ins Labor. Er hat einen schrecklichen Fund gemacht: eine Leiche, in die sich ein Monster verbissen hat. Der Doktor weiß, diese Monsterart ist äußerst gefährlich, da sie Menschen tötet. Und die einzigen, die nun zwischen diesen Bestien und den Menschen stehen, sind der Doktor und der kleine Will...


    Inhalt:
    Das Buch ist in zwei Ebenen geteilt: Der Autor (ich nehme mal an Rick Yancey meint sich selber ;-)) ist zu Besuch in einem Altersheim, bei der Recherche zu einem neuen Buch, als er vom Direktor einen Stapel Tagebücher ausgehändigt bekommt... Diese gehören Will Henry, der kürzlich gestorben ist, und behauptet 130 Jahre alt gewesen zu sein - und außer seinem Namen und seinem Geburtsdatum hat er nie etwas gesagt...
    Der Direktor händigt dem Autor also die Tagebücher aus, die Will Henry über 40 Jahre nach den darin beschriebenen Ereignissen verfasst hat, und dieser beginnt zu lesen, was der alte Will Henry zu erzählen hat...


    Und hier beginnt die Geschichte von Will Henry im Jahr 1888:
    Will Henry ist Assistend bei Doktor Pellinore Warthrop, einem Monstrumologen in Klein Jerusalem. Will ist Waise, seine Eltern waren Diener des Doktors und nun, nach deren mysteriösem Tod, ist er mit seinen zwölf Jahren an den Doktor gebunden, denn er hat sonst niemanden mehr. Geheimnisvolle Dinge geschehen im Haus des Doktors, denn er ist Monstrumologe... Als plötzlich Antropophagen (menschenfressende, kopflose Monster, die ihre Brut in Leichen ablegen :grin) in New Jerusalem auftauchen, überschlagen sich die Ereignisse...


    Meine Meinung:
    Ein tolles Buch! Zunächst fällt einem die tolle Gestaltung ins Auge, sehr detaillierte anatomische Zeichnungen im Buch, dazu tolle schwarz-weiße Illustrationen. Dazu ein genialer Schreibstil. Meiner Meinung nach kein Kinder-/Jugendbuch, obwohl der Protagonist erst 12 ist (vielleicht so ab 15?). Der Stil ist sehr gehoben, etwas altmodisch angehaucht, oft etwas blümerant und ausholend, aber es liest sich einfach toll.
    Die Geschichte ist einfallsreich, die Figuren verschroben und eigen und das ganze in die Tagebücher einzubetten, die der (fiktive?) Autor liest, fand ich auch toll. Etwas Grusel, etwas Monster, etwas Fantasy, etwas viktorianisches Feeling, tolle Bilder - für mich genau das richtige.
    Ich kann das Buch allen empfehlen, die außergewöhnliche Fantasy mögen, die in einer interessanten Zeit spielt.
    Eine klare Leseempfehlung und von mir 9 von 10 Punkten.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Zimööönchen ()

  • Das hört sich ja wirklich toll an, kommt sofort auf meine Wunschliste... Mal schauen was mein Budget hergibt :wave


    Danke für die Rezi

    Büchereulen sind Listen-Fetischisten :chen


    Lesestatistik 2011:
    31 Bücher
    13924 Seiten
    2,58 Bücher / Monat

  • Ich habe das Buch schon länger im Regal stehen und im Rahmen meines SuB-Abbaus zur Hand genommen.
    Ich bin inmitten der Geschichte und ich bin total begeistert. Der Schreibstil des Autors ist wirklich super und ich kann Zimööönchen nur zustimmen.


    Zitat

    Der Stil ist sehr gehoben, etwas altmodisch angehaucht, oft etwas blümerant und ausholend, aber es liest sich einfach toll.


    Du hast damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Das Stil sowie die Geschichte ist einfach nur genial!


    Ich bin gespannt wie es weiter geht und ich werde auf jedenfall ein Plätzchen für die Folgeromane im Regal frei halten.

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott

  • Gestern abend beendet und irgenwie stecke ich immer noch in der Geschichte fest.
    Ich schließe mich Zimööönchen an. Diese Geschichte beinhaltet alles was mein Herz höher schlagen läßt.
    Die Figuren sind mir allesamt sympatisch/unsympatisch und der Junge Will Henry hat es einige Male geschafft mein mitfühlendes Mutterherz zu berühren. Besonders den undurchsichtigen Dr. Kearns finde ich sehr facettenreich beschrieben - ob wir noch mehr von ihm zu lesen bekommen? Über ein wiedersehen in einem Folgeband würde ich mich freuen.


    Ich würde allerdings meiner 12 Jährigen Tochter dieses Buch nicht zu lesen geben. Ersteinmal würde sie über die blumige und altmodische Sprache stolpern und dann sind da noch die ziemlich blutigen uind detailreichen Beschreibungen der Opfer der "Poppis" (wie Dr. Kearns sagen würde). Für meine Tochter ein absolutes "geht gar nicht"!


    Klare Leseempfehlung auch von mir.

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott

  • Mach das Jenks. Es lohnt sich wirklich!

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott