ZitatOriginal von Voltaire
Blödsinn! Auch wenn ich kein Freund des Herrn Gutenberg bin - hier hat völlig rechtlich korrekt gehandelt.
Gerade die Frage, ob es rechtlich in Ordnung war, ist noch strittig. Jedenfalls soweit ich es mitbekommen habe.
Übrigends war zumindest in meiner Wehrdienstzeit der Umgangston oftmals alles andere als nur rau oder nur laut. Gleich am ersten Tag hagelte es von Stammsoldaten (in Gegenwart von deren Vorgesetzen) Beleidigungen auf die frisch eingetroffenen Wehrpflichtigen. Aber auch so fielen immer wieder herbe und überaus beleidigende Äußerungen, die ganzen 9 Monate über.
Die Tragödie mit der verunglückten Soldatin ist besonders für die Besatzung ein harten Schlag gewesen. Ich verstehe hier einige Leute aber nicht, die meinen, dass das alles Weicheier o.ä. sind, nur weil manch einer nicht in die Takelage gehen will. Denn es ist doch ausdrücklich freiwillig und kein Zwang. Sofern JanvonderBank recht hat, bekommen die Offiziersanwärter dies sogar schriftlich versichert. Wenn nun doch insgeheim ein Zwang bestand, ist das (vielleicht sogar rechtlich) nicht in Ordnung und gehört bestraft.
Dass sich die Besatzung nach dem Unglück weigerte in die Masten zu gehen, finde ich auch nicht wirklich schlimm und kann die Leute nicht verstehen, die sagen, dass das doch Soldaten sind und sie daher mit solchen Situationen leben müssen. Man sollte bedenken, dass wohl 90% der deutschen Soldaten nicht damit rechnen müssen, jemals auf einen Menschen schießen zu müssen oder gar einen Toten zu sehen (90% ist eine von mir erdachte Zahl). Vielmehr noch habe ich zumindest in meiner Wehrdienstzeit feststellen müssen, dass von den "richtigen" Soldaten fast keiner jemals im Auslandseinsatz war. Man sollte einfach mal realistisch sein und anerkennen, dass der Tod nicht mehr so selbstverständlich zum Beruf des deutschen Soldaten gehört. Daher kann man von angehenden Offizieren, die sich auf einem Schulsegelschiff befinden, welches niemals in den Kriegseinsatz geschickt werden wird und nur der Ausblidung dient, nicht erwarten, dass sie eine solche Tragödie mal eben wegstecken.
Das hef und Babyjane hier ihre Erfahrungen geschildert haben und zeigen, welchen Bedingungen sie getrotzt haben, ist schön und gut. Doch ist es eben so, dass nicht viele so hart im Nehmen sind. Und nun ist es eben so, dass die betreffende Besatzung der Gorch Fock nicht mit dem Vorfall zurechtkam. Wäre schön, wenn es anders gewesen wäre, war es aber nicht. Aber ich nehme mal an, dass das eines der Ziele der Gorch Fock-Ausbildung ist: Herauszufinden, was der Einzelne und die Besatzung insgesamt verkraftet Und da muss man leider auch mit negativen Ergebnissen leben können.