'Ruf der Tiefe' - Seiten 166 - 236

  • Die Flucht mit Lucy hat mich auch etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits verstehe ich es total gut, dass er kurzerhand mit ihr abgehauen ist. Die Situation schien mir auch akut bedrohlich für Lucie - da hatte er kaum eine Wahl, statt mit ihr zu türmen. Was mich nur sehr gewundert hat, war seine mangelnde Weitsicht. Er muss doch irgendeinen Plan haben - oder sich zumindest mal Gedanken drum machen, wohin er soll. Das geschieht in meinen Augen sehr spät.
    Essen ist kein Problem, das regelt die OxySkin. Die Ausscheidungen ebenso (an alles ist gedacht - das find ich klasse!). Aber kann er so quasi unbegrenzte Zeit in der Tiefsee bleiben?


    Dass ihm etwas fehlt, merkt er ja langsam selbst. Den erotischen Traum, aus dem Lucy ihn wachkrakt *ggg* fand ich sehr witzig und andererseits irgendwie beklemmend. Ein Junge in dem Alter kann schlecht allein mit einer Krake leben, man merkt ihm doch ziemliche Sehnsucht nach mehr als Meer an.
    Mir gefiel das Gespräch mit Billie sehr gut. Da wollte man die Freunde gegeneinander ausspielen, bzw. Billie benutzen, damit sich Leon verrät. Aber so blöd sind sie nicht :nono
    Carima hat es zumindest geschafft, vorerst nicht abreisen zu müssen und stellt sich dabei genauso geschickt an, wie Leon, als er das Sonar austrickst. Aber wie will sie Leon finden? Ich bin total gespannt!


    Carimas Mutter ist wirklich eine selten hohle Fritte. Erinnert mich an die Stimmen, die gerade zur Ägypten-Situation laut werden: "Wie Bürgerkieg? Kann man denn dann überhaupt noch Urlaub da machen?"
    Der eigene, mit Bio-Creme eingeschmierte Hintern ist natürlich das Wichtigste :rolleyes


    Stilistisch sind mir in diesem Abschnitt manchmal ein paar dass-Sätze zu viel aufgefallen, was den - ansonsten sehr geschmeidigen - Lesefluss etwas störte. Auf einer Seite gab es in direkt hintereinander folgenden Sätzen 10 dass's. Ich muss aber zugeben, dass ich es nur gemerkt habe, weil ich den Abschnitt laut gelesen habe, leise überliest man so ein kleines dass natürlich einfach.

  • Werden wir mal ganz wissenschaftlich. Kraken gehören mit den Kalmaren zu den Kopffüssern. Die Riesenkalmare in der absoluten Tiefsee bringen es wohl bis auf über 20 m (Lesetip: "Der Rote" von Bernhard Kegel, absolut spannend!).
    Unsere Krakin ist mit einer Armlänge von 3m Länge also gut dabei.
    Die Arten als Vorlage waren für Katja der pazifische Riesenkrake, bei mir war es der Mimic-Krake (Thaumoctopus mimicus). Zwar klein, aber oho.
    2001 erstmals dokumentiert, kann diese Art nicht nur die Farbe wechseln, sondern auch zur Tarnung andere Arten nachahmen.

  • Zitat

    Original von Mulle
    Stilistisch sind mir in diesem Abschnitt manchmal ein paar dass-Sätze zu viel aufgefallen, was den - ansonsten sehr geschmeidigen - Lesefluss etwas störte. Auf einer Seite gab es in direkt hintereinander folgenden Sätzen 10 dass's. Ich muss aber zugeben, dass ich es nur gemerkt habe, weil ich den Abschnitt laut gelesen habe, leise überliest man so ein kleines dass natürlich einfach.


    Echt! Solche Dinge fallen mir meistens auch auf (vor allem in einer Leserunde), aber hier haben mich Spannung und Erzählfluss einfach mitgerissen. In Anbetracht dessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt habe ich aber auch nicht so sehr auf den Stil geachtet.


    Wie schön, dass der "wissenschaftlich-fachliche Teil" des Teams nun auch in der Leserunde zur Verfügung steht. Vielen Dank für die interessanten Erläuterungen, chromi! Ihr seid wirklich ein tolles Team!

  • Der Körper von Kraken ist komplett "zusammenlegbar", kann sich aber auch dehnen bis zum Äußersten. Im Aquarium sind sie kaum zu halten, da sie Ausbrecherkönige sind. Ich habe in einem deutschen Sachauaquarium ein Krakenbecken mit Vorhängeschlössern gesehen. Selbst das galt aber nicht als sicher. Der Krake war über Nacht ins Nachbarbecken gewandert, hat alle Bewohner gefressen und ist dann wieder "nach Hause" zurückgekehrt.

  • Ich glaube, mein Verhältnis zu Kraken hat sich nach dem Buch und den vielen Zusatzinformationen verändert. Künftig werde ich sie mit sehr viel mehr aufmerksamen Interesse betrachten. Früher fand ich sie, natürlich ohne nennenswert etwas über sie zu wissen :rolleyes, eher eklig und beängstigend.


    Wenn man nicht gerade Bewohner eines "Nachbarbeckens" ist, scheinen sie wirklich unterhaltsam zu sein, intelligent und kreativ wie sie sind :grin!

  • So - es wird immer spannender und ich mußte mich fast selber an den PC ziehen, um zu schreiben, bevor ich weiterlese :grin


    Daß die ARAC oder zumindest die lieben Erdenbewohner hinter den Vorfällen stehen, sehe ich auf jeden Fall.
    Wer weiß, was ARAC mit seinen Genmanipuilierten Tieren vorhat.


    Die Flucht sehe ich als einzige Möglichkeit, dem Schiff zu entfliehen. Wie hätten die beiden sonst wegkommen können.



    Und - ich vermute einfach mal, daß sich Leon und Carima an Land treffen, wenn Leon nicht mehr kann, aus dem Wasser auftaucht oder so etwas.
    Irgendwann müssen die beiden doch zusammenkommen, wenn nur sie ihm vertraut.
    Noch können die beiden ja keine Telepathie.


    Ich hoff da jetzt mal einfach drauf :grin


    Nu aber weiter - ich bin viel zu neugierig um lange zu pausieren.

  • Zitat

    Original von Mulle
    Ich glaub, ich bleib dabei, mir sie etwas kleiner vorzustellen :grin


    Ich glaub, ich auch... :grin


    Der Abschnitt war echt spannend. Bin mal gespannt, wieviel Dreck die ARAC am Stecken hat und wer davon alles so weiß... Schade würde ich es finden, wenn z.B. Ellard davon wüsste, auch wenn er meistens nur in den Erzählungen/Gedanken der Jugendlichen vorkommt, finde ich den gluckenden Hardliner ganz sympathisch. :-)


    Leons und Lucys Flucht gefiel mir gut, auch die Beschreibung von dem toten Wal und dann die Entdeckung, von der Leons Fotos hoffentlich etwas geworden sind. Dank Lumos :grin schreibe ich hier nun schon wie auf Kohlen sitzend, weil ich doch so dringend wissen will wie es weiter geht...


    chromi : Vielen Dank für die Informationen hier und in den anderen Abschnitten, ich habe sie sehr interessiert gelesen. :wave


    Katja : Du hast doch nicht wirklich...Lucy...??? Ich hoffe ganz ehrlich und ganz fest: NEIN! ;-)

  • Meine Güte, was für ein spannender Abschnitt. Leons und Lucys Flucht durch die Tiefsee ist so faszinierend geschildert, dass ich praktisch mit dabei war.
    Mich stört es nicht, dass Lucy so groß ist. 40 kg sind allerdings ganz schön viel. Da wird es schwer, sie zu tragen :grin


    Was auch hier wieder sehr deutlich zum Ausdruck kommt: sobald etwas personifiziert wird und einen Namen hat, nehmen wir es als Individium wahr und es ist uns nicht mehr gleichgültig. So wie jetzt mit Lucy. Eigentlich ist sie nur ein Krake, einer von vielen, aber wir haben sie ins Herz geschlossen und fiebern mit.
    Wer weiß, wie die ARAC Lucy genetisch tatsächlich verändert hat, dass sie mit solchem Aufwand nach ihr suchen läßt. Für die seltsamen Vorgänge auf dem Meeresboden sind sie sicher auch verantwortlich. Gut, dass Leon Fotos machen konnte.


    Carimas Aktionen nehme ich jetzt mal so hin, irgendwie müssen sie und Leon ja wieder aufeinandertreffen. Für mich ist sie dieser Handlungsstrang eher Nebensache, vielleicht auch wegen der nervigen Mutter. Irgendwie werden Leon und Carima sich wiedersehen und was bis dahin mit Carima passiert, ist mir eigentlich egal.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Echt! Solche Dinge fallen mir meistens auch auf (vor allem in einer Leserunde), aber hier haben mich Spannung und Erzählfluss einfach mitgerissen. In Anbetracht dessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt habe ich aber auch nicht so sehr auf den Stil geachtet.


    Wie gesagt, mir ist es nur durchs laut-Lesen aufgefallen, aber an ein Jugendbuch habe ich diesbezüglich nicht weniger Anspruch als ein eines für Erwachsene. Da mache ich keinen Unterschied.
    Wobei ich das jetzt auch nicht überbewerten will, dieses häufige "dass" ist ja kein Fehler in dem Sinne (und taucht auch nur stellenweise so häufig auf).

  • Dieser Abschnitt war superspannend: Die Verfolgungsjagd durch die SeaLink und der Coup sich hinten d´ran zu hängen. Das Aufspüren durch die Gleiter, Verstecken hinter´m Walkadaver und fressenden Schlafhai und dann das Aufspüren der vermeintlichen Ursache für die Veränderungen im Meer und der Zusammenstoß mit dem Pottwal, bei dem es Lucy beinahe an den Kragen gegangen wäre :yikes


    An Leons Verhalten hab ich keine Kritik. Er sorgt sich um Lucy und er will unbedingt herausfinden, was es mit den seltsamen Vorkommnissen auf sich hat. Er fühlt sich im Meer mehr zu Hause als an Land und denkt dass er aufgrund seiner Erfahrungen die größten Chancen hat, die Ursachen für die Vorkommnisse zu finden. Und das tut er ja dann auch. Er muss nur aufpassen, dass er sich damit nicht auf eine "Abschussliste" katapultiert, wenn da Dinge vertuscht werden sollen.
    Auch Carimas Handlungsweise ist verständlich. Sie will eigentlich nicht vorzeitig heimfliegen, muss sich aber ihrer Mutter fügen. Sie wäre nach ihren anfänglichen Widerworten brav mit heim geflogen, weil sie erst keinen handfesten Grund hatte zu bleiben. Den hat ihr erst Leon mit seinem Hilferuf geliefert und Carima ist aktiv geworden...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Bei diesem Abschnitt hatte ich ein einziges Problem: Ich musste mich zwingen, danach aufzuhören, um mich hier zu melden ;-)


    Die Flucht war für mich absehbar, Leon hat sich einfach von Anfang an nicht wohlgefühlt auf der Thetys, dann noch die Zwischenfälle, die Überwachung von Lucy etc, da ist es nicht verwunderlich, dass ein 16-Jähriger einfach weg will.
    Dass die Flucht nicht gut geplant war, finde ich persönlich auch gut, eine ordentliche Planung hätte viel Zeit in Anspruch genommen und Lucy ging es, genau wie Leon auch, schlecht.
    Der genaue Ablauf war dann mehr als spannend, erst die Versuche über Gespräche, dann über Billie, die SeaLink und die Gleiter, die ARAC hat sehr deutlich ihre dunkle Seite gezeigt, die Taucher sind ihr relativ egal, wichtig sind nur die Ergebnisse.


    So, jetzt hör ich aber auf, viel wichtiges wurde eh schon gesagt, außerdem will ich weiterlesen ;-)

  • zu Beginnd ieses Abschnittes kommt es noch härter für Leon als er befürchtet hatte. Hatte er doch gedacht, mit einer Riesenstandpauke davonzukommen,s cheint er jetzt seiner gesamten Existenz beraubt.


    Dass er ruhig auf dem Schiff sitzenbleibt und wartet was passiert, kann ich mir - besonders nachdem er dahinterkommt dass man mit Lucy irgendetwas vorhat, nicht vorstellen ..


    Wie allerdings Carima da wieder dazukommt ? Ich bin gespannt.

  • aja besonders gut nachgedacht hat Leon wohl nicht, als er mit Lucy abgehauen ist, denn was nun ? Wie soll er seinen Anzug wieder in Gang bekommen und das nötige Zubehör für einen nächsten Tauchgang bekommen ohne zurückzugehen ? Und wird man ihn jetzt nochmal ins Meer lassen - wenn er denn zurückgehen sollte ...

  • Nachdenken und sich die Konsequenzen seines Handelns vor Augen führen ist sicher nicht Leons Stärke. Könnte vielleicht am Alter liegen ;-) Aber ich denke, selbst wenn er das getan hätte und zu dem Schluß gekommen wäre, dass er mit seiner Flucht seine Tiefseetauchkarriere torpediert, hätte er es um Lucys Willen trotzdem getan. Schließlich befürchtete er das Schlimmste und wollte Lucy schützen und ich bin mir sicher, dass er das wohl seiner Partnerin vor seine "Karriere" gestellt hätte. Auch vor dem Hintergrund, dass er durch seine Lauschaktion von den Schwierigkeiten der älteren Tauchkinder mit dem Flüssigkeitsatmen erfahren hat. Er ist immerhin auch schon 16 Jahre.

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  • Diesen Abschnitt fand ich auch sehr spannend. Die Flucht war allerdings wirklich etwas vorhersehbar.
    Ich bin genauso gespannt wie meine Vorredner, in wie weit die ARAC wirklich in den ganzen Entwicklungen mit drin steckt...
    Und vorallem was die ständigen Untersuchungen an Lucy für einen Sinn und Zweck haben...

  • Leon und Lucy fliehen vor der Arac war doch vorhersehbar. Die Schilderungen der Tiefsee hervorragend. Nur was ist mit der Tiefsee los? Alles sehr spannend geschrieben.

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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