'Salz und Asche' - Seiten 001 - 083

  • So, nun bin ich gerade damit durch, die Aktivitäten der Nachteulen zu lesen. Mir scheint, heute Abend muss ich länger wachbleiben ... :-)


    Dass Lüneburg eine Salzstadt ist und die Bodensenkung damit zu tun hat, hat Büchersally ja schon aufgeklärt.
    Die Stadt ist auf einem Salzstock erbaut worden, der von Anfang an genutzt wurde. Das unterirdische Salz wurde durch Wasser gelöst, die so entstandene Sole gefördert und in flachen Pfannen verdampft, bis wieder trockenes Salz zurückblieb. Durch diesen Abbau des Salzes, aber auch durch natürliche Vorgänge bildeten sich unterirdische Hohlräume, in die der Boden größtenteils langsam und stetig absackte, manchmal aber auch plötzlich als "Erdfall". Die Folgen dieser Senkungen sind heute noch an vielen Stellen der Stadt sichtbar, und ganz vorbei ist es mit dem Vorgang auch noch nicht.


    Die Salinenreform erkläre ich in der Geschichte nicht genauer. Du hast also nichts überlesen, Ayasha. Nur so viel: die Verteilung der Sülzrechte, das heißt, die Frage, wer welche Rechte an den Siedepfannen und dem Verkauf des Salzes hatte, war im Verlauf der Jahrhunderte unglaublich kompliziert geworden. Aber hier wie vielerorts standen die Reformer, die damit aufräumen wollten, gegen die Traditionalisten, die am Uralthergebrachten festhielten.


    bonomania : Der Spundlochfasslöffel ist Tills Erfindung. Der Scherz beruht auf Erzählungen meines Großvaters, bei dessen Lehrlingen und Gesellen es eine Art Sport gewesen zu sein scheint, die Neulinge auf Botengänge nach nicht existierenden Dingen zu schicken.
    Den Dwarsbüddel allerdings gibt es (häufig). Das ist Plattdeutsch für "Wirrkopf".

  • Zitat

    Original von Martha
    So, nun bin ich gerade damit durch, die Aktivitäten der Nachteulen zu lesen. Mir scheint, heute Abend muss ich länger wachbleiben ... :-)


    .


    wg. mir mußt Du nicht länger wach bleiben liebe Martha :lache
    Bin zwar ne Nachteule, aber heute abend gehen ich meinem 2. Hobby nach und bin nicht zu Hause.... ich kann daher erst wieder am Mittwoch posten :wave

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  • Zitat

    Original von Martha


    Deichgräfin : Wenn Du Dich noch ein bisschen an Lüneburg erinnerst, wäre ich neugierig, ob Du während des Lesens Orte wiedererkennst. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, es mit der Stadt genau zu nehmen. (Sich Lüneburg in vergangenen Jahrhunderten vorzustellen ist auch verhältnismäßig leicht, weil sehr viel vom alten Stadtkern erhalten ist.)
    .


    Marta, es ist zwar schon lange her und ich merke erst jetzt wieviel ich vergessen habe, aber Am Sande habe ich erkannt. In der Altstadt habe ich mir gerne die Geschäfte angesehen.
    Im Netz habe ich mir mal den Stadtplan angesehen, da gibt es auch eine alte Karte, sowas fehlt in dem Buch :lache

  • bonomania : Da bin ich natürlich sofort neugierig, was Dein zweites Hobby ist.


    Deichgräfin : Ja, schade, das mit der Karte. Zumal es einen wunderschönen alten "Stadtplan" aus ungefähr der richtigen Zeit gibt. Eine schwarz-weiße Fassung davon ist in der Wikipedia (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lvneborch.jpg) abgelegt. Wenn ich nachher Zeit habe, stelle ich sie auf meinem Blog ein und füge ein paar Erklärungen hinzu.

  • Zitat

    Original von Martha
    bonomania : Da bin ich natürlich sofort neugierig, was Dein zweites Hobby ist.


    Martha, siehe hier: Teddybäreneulen


    Bitte diesen Link einfach anclicken und die Seite runterscrollen bis zu meinem Nickname. Da siehst du
    9 Bilder von meinen selbstgenähten Mohairbären. Sind alles reine Sammlerbären mit 5 Gelenken und nicht für Kleinkinder geeignet.


    Ich bin Mitglied im Bärenfreundeclub und man trifft sich jeden 2. Dienstag Abend.

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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von bonomania ()

  • Wow, Bonomanie, Deine Bären sind ja echte Persönlichkeiten.
    Als meine Kinder noch sehr klein waren, hatte ich mal eine Phase, in der ich Puppen aus Nickistoff genäht habe. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich sie wahrscheinlich auch in zahllosen Varianten gemacht, weil es so schön zu sehen ist, wie sie entstehen.
    Viel Spaß also heute Abend!

  • Zitat

    Original von bonomania
    [q


    Wie (emp)findet Ihr den schönen Lossius?? Also für meinen Geschmack viel zu schön.
    Ist er euch sympatisch? keiner hat ihn bis jetzt in seinem Posting erwähnt


    Gibt es diesen Spundlochfasslöffel eigentlich wirklich? :lache
    Was ist ein Dwarsbüddel?



    Ich glaube wie schon Susanne sagte, man soll nicht vorschnell urteilen. Er ist mir derzeit nicht wirklich unsympathisch. Die Weibsbilder mögen hinter dem schönen Mann hinterher sein, ok. In dieser Richtung befürchte ich, gibt es schlimmere Männer.
    Till scheint ja auch nicht gerade wie ein Mönch zu leben. :lache


    Auch schätze ich Albert nicht als Mörder ein. Aber möglicherweise hat er seine Stiefgeschwister verkauft und befürchtete, dass Marianne deswegen ins Wasser ist. :yikes

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • ...endlich Daheim und es kann jetzt mit "Salz und Asche" weitergehen... :-)


    Martha : vielen Dank für den "Stadtplan" - da will ich gerne mal genauer drüber schauen.


    bonomania : Oh, sind die Bären süss! Ich bewundere ja jeden, der so Handarbeit macht - ich selber habe leider zwei linke Hände... ;-)


    Lesebiene : Den Gedanken, dass Albert die Kinder verkauft haben könnte, ist mir gar nicht gekommen. Aber könnte wirklich möglich sein. Irgendwas muss er sich laut eigener Aussage ja zuschulden haben kommen lassen.

  • Zitat

    Original von bonomania


    Ich habe für mich ein Personenregister geschrieben, um die Namen nicht durcheinander zu bringen.
    Danach hatte ich dann keine Probleme mehr :grin


    Mir ist der Einstieg auch etwas schwer gefallen. Viele Personen, deren Beziehungen zueinander auch nicht immer ganz deutlich werden. Aber nach so kanpp fünfzig Seiten lüften sich diese Rätsel dann so nach einander. Klar wird es deutlicher, wenn man sich ein Personenregister anlegt, aber wenn ich einen Roman lese, dann weil er mich entspannen und unterhalten soll. Nebenbei ein solches Register erstellen zu müssen finde ich dann schon etwas umständlich...


    Ansonsten gefällt mir das Buch aber auch sehr gut. Ich bin vor allem sehr positiv dahin gehend überrascht, dass es zur Zeit noch eher wie ein historischer Krimi wirkt als wie eine überzogene Liebesgeschichte. Zwar lese ich historische Romane überaus gerne, doch kommt es leider relativ oft vor, dass diese auch sehr einseitig und irgendwann auch kitschig wirken. Das ist hier absolut nicht der Fall. Ich glaube, hier erwartet uns noch so einiges an Spannung ;-)

  • Zitat

    Original von bonomania



    Wie (emp)findet Ihr den schönen Lossius?? Also für meinen Geschmack viel zu schön.
    Ist er euch sympatisch? keiner hat ihn bis jetzt in seinem Posting erwähnt


    Also mir ist dieser Kerl absolut unsympathisch. Er nutzt seine "Stellung" sowie sein Äußeres schamlos aus, um ein Mädchen nach dem anderen "abzuschleppen". Da sieht man dann auch, wie naiv Susanne noch ist. Sie glaubt all den "Gerüchten" nicht und glaubt, dass er ja vielleicht ein ganz feiner Kerl ist. Aber jedem Leser dürfte hier schon klar sein, dass dies wohl nicht der Fall ist. Zwar kann ich mir schon vorstellen, wie die ganze Geschichte jetzt weitergeht, aber ich lasse mich mal überraschen und hoffe, dass ein paar unvorhergesehene Wendungen dabei sind!

  • Ich empfinde den Roman als klassischen "Whodunit" im hitorischen Bereich.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Whodunit
    Wer die Romane von Susanne Eder oder Silvia Kaffke gelesen hat, der weiß was ich meine :grin


    SunshineRose : schön, dass Du jetzt auch dabei bist *freu*
    Mir ist der schöne Lossius eigentlich nicht unsympathisch, aber ich habe etwas gegen allzu schöne Männer (auch im realen Leben) Denn denen wird doch alles im Leben viel zu leicht gemacht und sind daher auch recht oberflächliche Typen.
    Wehe sie werden alt und unansehlich, dann haben viele Probleme mit Ihrem veränderten Aussehen umzugehen (Jürgen Drews)
    Ich liebe eher die Männer mit Ecken und Kanten *gg*

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  • bonomania : Also mir ist er nicht unsympathisch, weil er zu gut aussieht, sondern sein Verhalten, dass er alles so selbstverständlich und locker sieht, das geht mir ein wenig "gegen den Strich". Liegt aber vielleicht mehr an seinem Stand, auch wenn sein Aussehen natürlich auch einen gewissen Einfluss haben wird.


    Mir ist zwar auch schon aufgefallen, dass ein sehr gutes Aussehen auch recht oft mit einem nicht ganz so prickelnden Charakter einhergeht, aber verallgemeinern kann man das eben auch nicht. Und außerdem ist das bei Frauen meistens genauso, gerade was das Alter und die "abnehmende Schönheit" einhergeht...


    Wobei mir gerade auffällt, mir ist gar nicht bewusst, wie Jan eigentlich dargestellt wird (optisch gesehen)... Kann sich jemand erinnern oder kann mir die Autorin selbst auf die Sprünge helfen? ;-)

  • Mit der Schönheit ist es doch allgemein so eine Sache. Meiner Erfahrung nach gibt es nur extrem wenig Männer, die einhellig von allen Frauen als "schön" befunden werden.


    Wenn die jungen Lüneburgerinnen des 17. Jahrhunderts Lenhardt "schön" nennen, dann bezieht sich das besonders auch auf sein Auftreten und vor allem sein Outfit. Da beeindruckt nicht nur sein Gesicht, sondern seine Pracht. Verurteilt das bitte nicht zu schnell als oberflächlich. Status schien den Leuten damals noch mehr über die Qualitäten eines Menschen auszusagen als heute.


    @ Sunshine Rose: Freut mich auch, dass Du jetzt dabei bist. (Wie auch bei allen anderen Spätereinsteigern)
    Was Jan angeht:
    "Kleiner als ihre Brüder, aber stark. Dunkle Haare, dunkle Augen und ein nachdenkliches, ernstes Gesicht." Für mich ist auch "Er hatte Witz und konnte lachen, auch wenn er nie unbeschwert wirkte" ein Teil des äußeren Bildes, aber das ist vielleicht für jeden Leser anders. Und so soll es auch sein, wenn es nach mir geht.

  • Danke Martha für die kleine Erinnerungshilfe ;-)


    Und du hast natürlich vollkommen recht, dass das äußere Erscheinungsbild auch von anderen Dingen geprägt wird und Charme und Witz dabei eine ganz große Rolle spielen! An Jan gefällt mir dabei besonders seine nachdenkliche Art. Sein Leben ist alles andere als einfach, aber er versucht trotzdem das bestmögliche daraus zu machen. Ich bin wirklich gespannt, wie ihm das weiterhin noch so gelingen mag ;-)

  • Zitat

    Original von Martha
    Verurteilt das bitte nicht zu schnell als oberflächlich. Status schien den Leuten damals noch mehr über die Qualitäten eines Menschen auszusagen als heute.


    Ich habe Lenhardt Lossius nicht als oberflächig bezeichnet. :nono
    Meine Aussage bezog sich lediglich auf die heutige Zeit, dass sehr viele Schönlinge oberflächig sind, weil sie das Leben sehr leicht nehmen und um nichts kämpfen müssen, alles fliegt ihnen zu.

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  • bonomania
    Mit dem "oberflächlich" bezog ich mich nicht auf Lenhardt (und Deinen Gedanken zu ihm), sondern auf die zahlreichen Mädchen/Leute, die ihn schön nennen.
    Wenn heute jemand eine Person "schön" nennt und sie anhimmelt, weil sie kostbare Kleidung trägt und sich erhaben benimmt, würde man das wohl als oberflächlich betrachten. Damals wäre das eher normal gewesen.


    Oberflächliche Schönlinge hat es wahrscheinlich damals wie heute gegeben. Nur -- wo ich jetzt so darüber nachdenke -- persönlich kenne ich keinen.

  • Jetzt habe ich endlich die Zeit, zu dem ersten Abschnitt was zu schreiben. Erstmal vorneweg- das Buch gefällt mir sehr gut! Und zwar der Umschlag und der Inhalt!
    Das über eine Susanne geschrieben wird, freut mich besonders - ich fühle mich richtig angesprochen. Aber mir war nicht bewußt, daß es den Namen schon solange gibt. Auch der Name Jan ist sehr gut gewählt - so richtig schön nordisch (wobei ich dabei immer an den Bauernsohn im Nachbarhaus meiner Großeltern denken muß).
    Lenhardt kann ich noch nicht einschätzen - ob er wirklich etwas von Susanne will?
    Ein furchtbarer Gedanke, daß hier Kinder "aufgekauft" werden... und das dies erst auffällt, da die beiden Halbgeschwister von Albert "fehlen"!
    Ich freue mich schon auf den nächsten Abschnitt! :wave


    Zitat

    Ich empfinde den Roman als klassischen "Whodunit" im hitorischen Bereich.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Whodunit
    Wer die Romane von Susanne Eder oder Silvia Kaffke gelesen hat, der weiß was ich meine


    Das kann ich gut nachvollziehen Bono - mir geht es genauso! :kiss

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Jetzt habe ich endlich die Zeit, zu dem ersten Abschnitt was zu schreiben. Erstmal vorneweg- das Buch gefällt mir sehr gut! Und zwar der Umschlag und der Inhalt!
    Das über eine Susanne geschrieben wird, freut mich besonders - ich fühle mich richtig angesprochen. :kiss


    Herzlich willkommen Bibliocat :knuddel Schön, dass Du jetzt auch dabei bist.


    Ich hab beim Lesen des Namens Susanne so oft an Dich denken müssen :lache
    Ich wünsche Dir ganz viel Spaß beim Lesen :wave

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