'Der Schatten des Windes' - Seiten 419 - 518

  • Uff, dieser Abschnitt war zwar, im Vergleich zu den vorherigen, relativ kurz, aber was in Nurias Bericht alles enthalten war hat mich teilweise wirklich überrumpelt.


    Nie im Leben wäre ich darauf gekommen das Julian und Penelope Geschwister sein könnten. Welch hartes Schicksal für die beiden. Das hat mich sehr berührt und betrübt.


    Es war also Miquels Leiche und nicht die von Julian, Miquel hat mir wirklich Leid getan. Aber man muss schon sagen, er war ein Freund fürs Leben.


    Die 100 Seiten von Nurias Bericht waren blitzartig gelesen und am Ende des Abschnitts war ich regelrecht schockiert und sprachlos.


    Ich weiß jetzt schon das dieses Buch zu meinen Highlights in diesem Jahr gehören wird :-]

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • ...Penelope und Julien sind Geschwister. Sie gebar einen toten Sohn, den man hätte mit Kaiserschnitt retten können, sie ist verblutet. Der Polizsit erschoss Miguel, Julien konnte fliehen. Im Leichenschauhaus sagte Julians Vater nicht, wusste aber das Miguel war. Und Julien suchte immer noch nach Penelope, dann sah er die Grabstätte von ihr und ihren Sohn. Er verbrannte seine Bücher selber. Dann brannten 10.000 Bücher auf dem Friedhof der vergessenen Bücher, Julien fand man im Feuer und er lebte voller Hass...
    Man kann echt sagen , dass das Buch sehr spannend ist. Viel passiert in dem Roman, dass man alles gar nicht aufschreiben kann.

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Da habe ich Miquel wirklich unrecht getan! Nach Murias Bericht war er der einzig Gute in der ganzen Geschichte. Das Ganz fängt hier an, so richtig düster zu werden. Einzig die Tatsache, daß Julián und der Hutmacher sich am Ende ausgesöhnt haben, hat mich sehr berührt.
    Das er und Penélope Geschwister waren, fand ich ziemlich merkwürdig und - nehmt es mit nicht übel - ein bißchen billig. So eine Wendung mag ich einfach nicht...


    @Veronica: Julián hat doch nur das Lagerhaus des Verlages niedergebrannt, oder bin ich da verkehrt?


    Er ist tatsächlich der ,Ledermann' und nachdem er in seinem Hass und seinem Schmerz gefangen war, findet er in Daniel neuen Lebensmut. Ich bin gespannt, wie sich die Beiden am Ende zusammenfügen.

  • Zitat

    Original von Tempe
    @Veronica: Julián hat doch nur das Lagerhaus des Verlages niedergebrannt, oder bin ich da verkehrt?


    So hab ich das auch mitbekommen. Im Friedhof war Julian nicht tätig soweit ich das verstanden habe :gruebel

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Stimmt. Meiner Vorstellung nach waren darin Millionen von Büchern enthalten. Da würde ich mich auch gerne mal umsehen :-]

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Dieser Abschnitt las sich wirklich im Nu. Nun kennen wir also die Geschichte hinter Julian und Miquel. Dass Julian noch lebt, habe ich mir irgendwie schon gedacht im Laufe dieses Abschnittes. Miquel hat sich als wahrer Freund herausgestellt. Bis in den Tod. Schade, dass Nuria ihn nicht so lieben konnte wie er sie.


    Ich fand diesen Abschnitt sehr berührend, denn so schlimm hatte ich mir vieles nicht vorgestellt. Was ist Aldaya für ein Mensch gewesen, dass er seine eigene Tochter sterben ließ?


    Und wieder: Was ist Fumero für ein kranker Abschaum. Spielt mit Menschenleben, als wären es Schachfiguren.


    Dass Julian so lange mit solch schweren Wunden überleben konnte, zeugt von Lebenswillen. Doch ist sein Leben unter den Umständen noch lebenswert?
    Aber so schließt sich auch der Kreis. Julian ist tatsächlich teilweise zur Figur seines Romans geworden.


    Und Daniel scheint sein Leben zu wiederholen.


    Sehr spannend, das Buch las sich weg wie nichts. Da habe ich auch den letzten Abschnitt noch gelesen.

  • So - nun bin hier angelangt.


    Nuria hat Carax über den Verlag kennengelernt. Alle wundern sich, dass seine Bücher keine Abnehmer finden. Doch es soll weiter probiert werden und Miquel Moliner übernimmt die Herstellungskosten..... warum?


    Naja, ich bin nicht wirklich weit in diesem Abschnitt und werde nachher weiterlesen. :wave

  • Puh - das ist ja eine traurige Erkenntnis von Nuria, die von sich sagt, dass ihre beste Zeit mit 24 Jahren vorbei ist.


    Nuria "hasst" dir ihr unbekannt Penélope, die große Liebe von Carax. Und Nuria wird nur aus Verzweiflung Gliebte von Miquel.


    Ziemlich bitter...

  • Zitat

    Original von Nikki
    Puh - das ist ja eine traurige Erkenntnis von Nuria, die von sich sagt, dass ihre beste Zeit mit 24 Jahren vorbei ist.


    Diese Aussage fand ich auch sehr traurig. Nuria hat mir manchmal richtig Leid getan. Aber Miquel tat mir sogar noch mehr Leid. Irgendwie hat er sich sein ganzes Leben lang für andere aufgeopfert ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Mit seinen Taten hat er mich zu Tränen gerührt ;-(

    :lesend
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  • Wie krass! :yikes



    Don Ricardo wollte ursprünglich seinen durch seinen Sohn Julian "auferstehen" sich jung und kraftvoll fühlen. Mit seinem Sohn Jorge hat er kein Glück, wie er meint - zu verweichlicht erzogen. Doch dann erfährt er, dass Julian und Penélope zueinander gefunden haben....


    ich hoffe, wirklich im Unwissen, dass sie Bruder und Schwester sind - Penélope hat es doch im nachhinein erfahren. Sie hat eine Totgeburt und stirbt selbst und wird im Keller in der Gruft bestattet. Das Grab, das Daniel entdeckt hat.


    Mensch, Mensch.... ;-(

  • Zitat

    Original von Shadow91


    Diese Aussage fand ich auch sehr traurig. Nuria hat mir manchmal richtig Leid getan. Aber Miquel tat mir sogar noch mehr Leid. Irgendwie hat er sich sein ganzes Leben lang für andere aufgeopfert ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Mit seinen Taten hat er mich zu Tränen gerührt ;-(


    Wie Nuria so treffend bemerkte: Die Freundschaft zu Julian hat ihnen allen kein Glück gebracht, sie scheinen tatsächlich verdammt zu sein. Das mag allerdings widerum daran liegen, daß Fumero so rachsüchtig ist. :-(


  • Diese hundert Seiten habe ich heute weggelesen wie nichts, ich konnte nicht aufhören und musste sehr an mich halten, nicht gleich das komplette Buch zu beenden (das wird sicher heute noch eine Nachtschicht geben :lache)
    Nurias Bericht hat mich sehr gefesselt und auch berührt. In ihrer Hinterlassenschaft an Daniel kommen so viele Sachen zutage, teilweise schockierend. Dass Aldaya seine Tochter hat sterben lassen, war schon krass, aber damals stand der Ruf der Familie obenan, gerade bei einem Geschäftsmann wie ihm, und ich könnte mir vorstellen, dass hier auch das stolze, spanische Temperament dazu beiträgt. Alles, was irgendwie den Ruf schädigen könnte, wurde verdrängt, wenn es sein musste auch mit Gewalt.
    Es heißt ja auch an einer Stelle, dass er stolz Julian war, obwohl er ihn verfolgt hat, war wohl so eine Art Hassliebe.
    Miquel und Nuria sind tief in die Sache verstrickt, obwohl es sie eigentlich gar nicht persönlich betreffen würde. Miquel ist ein wahrer Freund, wie man ihn sich nur wünschen kann. Aber ich denke, vielleicht wäre es besser gewesen, er hätte Julian schon früher über Penelopes Schicksal aufgeklärt, das hätte vielleicht viel Kummer und Unheil ersparen können.
    Es ist so viel passiert, dass mir jetzt gar nicht auf Anhieb alles einfällt, was mir so nach und nach dauernd mal wieder im Kopf herumspukt. Das ist wirklich ein Buch, das noch länger nachwirken wird.


    Übrigens, Zafón legt auch Nuria hier eine hammerharte Bemerkung in den Mund, sehr zynisch wie ich finde :rolleyes Ich zitiere Seite 490: "Cabestany, der noch in diesem Jahr das Zeitliche segnete, hatte prophezeit, sein Sohn werde es fertigbringen, die Firma in sechs Monaten zu ruinieren - ein unverbesserlicher Optimist bis ins Grab." :grin

  • Zitat

    Original von Klusi


    Übrigens, Zafón legt auch Nuria hier eine hammerharte Bemerkung in den Mund, sehr zynisch wie ich finde :rolleyes Ich zitiere Seite 490: "Cabestany, der noch in diesem Jahr das Zeitliche segnete, hatte prophezeit, sein Sohn werde es fertigbringen, die Firma in sechs Monaten zu ruinieren - ein unverbesserlicher Optimist bis ins Grab." :grin


    Herrlich, oder?! :lache Der Gute hat es in zwei Monaten geschafft!

  • Zitat

    Original von Tempe


    Herrlich, oder?! :lache Der Gute hat es in zwei Monaten geschafft!


    Den Satz habe ich mir gleich mal notiert. Wirklich genial :grin

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  • Puh, dieser Abschnitt hat es ganz schön in sich.... Aber vieles klärt sich auch hier und die Fäden laufen zusammen. Und ich lag also mit meiner Vermutung richtig: Carax selbst vernichtet seine Bücher! :-]
    Traurig, aber auch nachvollziehbar wie sich Julian in den Jahren verändert hat - in dieser grausamen Zeit.
    Miquel hat sich als mehr als wahrer Freund gezeigt, er hat mich sehr beeindruckt. Nicht mehr gar so bin ich auch Julian "Vater" dem Hutmacher eingestellt, auch wenn er grausam Sophie gegenüber war. Sein Verhalten ihr gegenüber ist durch nichts zu entschuldigen, aber am Ende tat er mir auch nur leid, und seine Gefühle für Julian waren ja über all die Jahre echt.
    Nun hoffe ich, das alles gut ausgeht und dieser elendige Sadist Fumero endlich seine Strafe bekommt.