Das Fest des Ziegenbocks - Mario Vargas Llosa

  • Mario Vargas Llosa: Das Fest des Ziegenbocks. HC Suhrkamp, Frankfurt 1999. ISBN: 3-518-41232-9; Preis: EUR[De] 25,80 / EUR[At] 26,60 / SFr 46,00


    Über das Buch (Klappentext):
    Als Urania Cabral nach langen New Yorker Exiljahren nach Santo Domingo zurückkehrt, auf die Insel, die sie nie wieder betreten wollte, findet sie ihren Vater stumm und im Rollstuhl vor. Der einstige Senatspräsident und Günstling des Diktators blickt sie auf ihre schweren Vorwürfe nur starr an, und Urania bleibt allein mit ihren Erinnerungen an die Zeit der Willkür - und an ein ungeheuerliches Geschehen. Mit ihr kehren wir zurück ins Jahr 1961, als die dominikanische Hauptstadt noch Ciudad Trujillo heißt. Dort herrscht ein Mann, der nie schwitzt, mit absoluter Macht über drei Millionen Untertanen, nackte Gewalt ausübend, wo sie ihm nutzt, Charme und intellektuelle Überlegenheit ausspielend, wo er die Gebildeten und die Oberschicht ins Kalkül zieht. Uranias Vater ist da nur eine Schachfigur im perfiden Spiel des Diktators. Während der "Große Wohltäter", der fast das ganze Land in seinen persönlichen Besitz gebracht hat, Militär, Kirche, amerikanische Botschaft im Schach zu halten vermeint, sind seine Attentäter längst unterwegs - ohne ihrerseits zu ahnen, daß in ihrem Rücken ein machiavellistischer Machtwechsel im Gange ist. Im eisigen Zentrum von Vargas Llosas Roman steht die nur allzu reale Gestalt des General Leónidas Trujillo, genannt "Der Ziegenbock". Doch der Blick des Schriftstellers dringt unter die historische Haut, macht uns zu Zeitgenossen, zu Mitwissern. Den Verschwörern mit ihrer brennenden Begierde, ihren Demütiger zu beseitigen, den intelligenten Politschranzen und den Opfern gibt der Erzähler seine eindringliche Stimme. Und er schürzt den dramatischen Knoten so gekonnt, daß diese Psychographie der Macht und ihrer Verheerungen wie ein Thriller zu lesen ist.


    Über den Autor (lt. Harenbergs Buch der 1000 Bücher):
    Vargas Llosa, Mario peruan. Schriftsteller *28.03.1936 in Arequipa
    Mario Vargas Llosa gehört seit Ende der 1960er Jahre zu den bekanntesten lateinamerikanischen Autoren. Sein umfangreiches Gesamtwerk, das neben zahlreichen Romanen auch Erzählungen, Theaterstücke und Essays umfasst, spiegelt seine tiefe Verbundenheit mit den Problemen seines Heimatlandes sowie sein starkes politisches Engagement wider. Vargas Llosa wurde an einer Militärschule erzogen. Bereits sein erster, 1963 veröffentlichter Roman Die Stadt und die Hunde wurde ein Welterfolg. Vargas Llosa studierte in Madrid Literaturwissenschaft und lebte in Paris, Barcelona, London und Washington D.C., wo er an der Universität lehrte. 1974 kehrte er nach Peru zurück. 1977 wurde er zum Präsidenten des Internationalen P.E.N.-Clubs gewählt. 1990 trat Vargas Llosa als Kandidat der Konservativen zu den peruanischen Präsidentschaftswahlen an und unterlag Alberto Fujimori (*1938 ) in der Stichwahl. Vargas Llosa ließ sich nie auf nur ein Genre festlegen, sondern überraschte seine Kritiker immer wieder mit historischen Romanen, autobiografischen Erzählungen, politischen Betrachtungen und humoristischer Fiktion.


    Meine Meinung bis jetzt:
    Liest sich recht gut an, viel Reflexion und Innerer Monolog -- bald verfolgt man Urania Cabrals Gedanken bei ihrem Besuch Ende des 20.Jhs., bald begleiten wir den Diktator Leónidas Trujillo, der nicht grundlos (Ziegen-)Bock genannt wird.
    Ich schätze, das Buch habe ich aus, bevor die Leserunde beginnt ...